Miserable Ratgeber für Ersthundehalter
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Ich verstehe nämlich auch nicht wieso man ein neues Verhalten einüben sollte. Ein Hund wird um die 15 Jahre alt, und bei jemandem mit dem man zusammen wohnt permanent nicht man selbst sein zu dürfen ist permanent anstrengend und langfristig ungesund für die Psyche.
Es geht doch nicht darum, ein anderer Mensch zu sein und seinem Hund 15 Jahre lang was vorzuspielen, sondern darum, dass man verstehen lernen muss, dass Hunde in gewissen Bereichen anders ticken als Menschen. Wenn man das verstanden hat, muss man sich auch nicht verstellen.
Doch, genau das bedeutet authentisch sein. "Echt" sein.
Das heißt doch nicht, dass man jedem Tier, jedem Menschen der aus einem anderen Kulturkreis kommt, eigentlich jedem Menschen gegenüber der anders tickt und mit dem man klar kommen muss, gegenüber nicht authetisch sein kann, nur weil man sich da nicht exakt so verhalten kann, wie man es von klein auf gewohnt ist.
Nur weil man mal etwas machen muss was man nicht will, verliert man doch auch nicht seine Authentizität.
Ich bin zu meinen Hunden auch deutlich strenger als ich es in meiner Rosaregenbogenwelt wäre.
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Für mich bedeutet authentisch zum Hund oder generell authentisch sein, ehrlich sein. Dabei aber auch berücksichtigen, wie das Gegenüber tickt. Finde ich etwas scheiße, finde ich das scheiße. Beim sensiblen Hund reicht ein "Hähem" um das zu unterbinden. Bei einer Kackbratze muss ich gegebenenfalls laut werden.
Andersrum ebenso: Wenn mir das piepegal ist, ob mein Hund das Kommando umsetzt, nimmt er mich nicht ernst. Warum auch? Da kann ich noch so sehr schauspielern.
Für mich ist Authentizität der Schlüssel zum konsequenten Verhalten. Wenn es mich eigentlich nicht interessiert, setz ich es auch nicht konsequent durch. Nehmen wir das Beispiel Deckentraining. Gibt es bei mir nicht, weil mich das nicht juckt. Liegt ein Hund im Weg rum, muss er eben aufstehen, wenn ich da lang will. Oder, wenn er den Besuch nicht belästigen soll, gibt es eben ein "ab". Hinter "Geh auf deine Decke" würde ich nie im Leben ernsthaft stehen, weil die Hunde meinetwegen überall im Haus hinkönnen, solange sie eben nicht im Weg liegen oder jemanden belästigen. Also wäre Deckentraining bei mir vollkommen aufgesetzt und damit unauthentisch. Absolut authentisch, weil es mir wichtig ist, ist wiederum draußen irgendwas aufnehmen. Das gibt es nicht. Nie. Oder sinnlos bellen. Oder an den Ofen gehen. Da ist meine Tonlage und Körperspannung auch automatisch anders.
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Also wäre Deckentraining bei mir vollkommen aufgesetzt und damit unauthentisch.
Und genau das entspricht ja meinem Beispiel: Mir war das auch immer vollkommen schnuppe, aber davon musste ich in diesem konkreten Fall abrücken, entgegen meiner inneren Einstellung.
Ich finde, hier werden so viele Dinge vermischt - Intuition, eigener Charakter und eigene Vorstellungen, Bauchgefühl, Authentiziät. Alles total schwammig.
Ich bleibe dabei: Solange nicht klar ist, was genau mit solchen Begriffen gemeint ist und was das für die konkrete Situation bedeutet, sind sie in so einem Ratgeber sinnlos. -
Also wäre Deckentraining bei mir vollkommen aufgesetzt und damit unauthentisch.
Und genau das entspricht ja meinem Beispiel: Mir war das auch immer vollkommen schnuppe, aber davon musste ich in diesem konkreten Fall abrücken, entgegen meiner inneren Einstellung.
Ich finde, hier werden so viele Dinge vermischt - Intuition, eigener Charakter und eigene Vorstellungen, Bauchgefühl, Authentiziät. Alles total schwammig.
Ich bleibe dabei: Solange nicht klar ist, was genau mit solchen Begriffen gemeint ist und was das für die konkrete Situation bedeutet, sind sie in so einem Ratgeber sinnlos.Aber als du merktest, dass genau dieser Hund das braucht, um sich einzufügen, hast du das doch ernsthaft umsetzten WOLLEN.
Dann warst du doch in deinen Anweisungen authentisch. Du standest mit deiner Persönlichkeit dahinter.
Das meint authentisch für mich.
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Also wäre Deckentraining bei mir vollkommen aufgesetzt und damit unauthentisch.
Und genau das entspricht ja meinem Beispiel: Mir war das auch immer vollkommen schnuppe, aber davon musste ich in diesem konkreten Fall abrücken, entgegen meiner inneren Einstellung.
Ich finde, hier werden so viele Dinge vermischt - Intuition, eigener Charakter und eigene Vorstellungen, Bauchgefühl, Authentiziät. Alles total schwammig.
Ich bleibe dabei: Solange nicht klar ist, was genau mit solchen Begriffen gemeint ist und was das für die konkrete Situation bedeutet, sind sie in so einem Ratgeber sinnlos.Vermischt, schwammig - ja. Aber bedingt eben alles einander, hängt alles zusammen und ist ein großer Komplex.
Authentizität hat sich bei mir mit den Jahren auch gewandelt und wandelt sich mit jedem Individuum. Der eine braucht diese und jene Grenze, da stehe ich vollkommen dahinter. Der andere eben nicht, da wäre es für mich rein zur Show. Da stehe ich dann wieder nicht dahinter.
Ich habe eine sehr sensible Hündin, da ist laut werden Gift. Da bin ich authentisch ruhig und leise.
Ich habe einen Rüden, der ist in manchen Reizlagen ansprechbar ab 80 dB. Da bin ich genauso authentisch laut.
Angepasst auf das Gegenüber, aber in jedem Fall echt.
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Aber das ändert nichts daran, dass solche schwammigen Begriffe in einem Erziehgungsratgeber für Anfänger sinnbefreit sind.
Ein 0815-Vorgehen nach immer demselben Algorithmus ist wohl auch nicht das Wahre, und die Frage danach, welche Vorgehensweise bei der Erziehung sinnvoll ist und welche nicht, ist ja nochmal eine andere Frage.Aber als du merktest, dass genau dieser Hund das braucht, um sich einzufügen, hast du das doch ernsthaft umsetzten WOLLEN.
Nein, nicht wirklich, mir ging das schon gegen den Strich, aber ich hab´s halt gemacht. Und jetzt bin ich froh, dass wir die Strenge und Konsequenz wieder ablegen konnten.
Ich weiß, was ihr meint: Authentizität bedeutet "Echtheit", also hinter dem zu stehen, was man tut. Wenn man von einer Vorgehensweise überzeugt ist, ist das natürlicherweise so. Aber es gibt Momente, in denen man vielleicht noch nicht so überzeugt ist oder einem etwas sogar widerstrebt. Es kann aber trotzdem das Richtige sein.Natürlich ist das nicht darauf ausgelegt, ewig so weiterzugehen - entweder, man ist irgendwann davon überzeugt oder man lässt es bleiben.
Trotzdem sehe ich diese ganze Diskussion immer noch auf der Basis der Ausgangsfrage: Ist es gut, sowas in einen Erziehungsratgeber zu schreiben, ohne es zu erklären und Beispiele zu geben? -
Authentisch sein, heißt für mich, glaubwürdig zu sein.
Das hat nichts mit Gewalt zu tun. Es kann sogar bedeuten, dass man sich verstellen (oder an sich arbeiten) muss. Gibt ja auch genug Leute, die schaffen es nicht, den Hund authentisch zu Loben.
Konsequenz ist doch durchaus angebracht. Konsequentes Handeln ist berechenbar für den Hund. Wie unfair ist es denn bitte, wenn es heute so ist und morgen anders? Aber ich kann natürlich auch konsequent etwas tun, was nichts bringt. Nur weil ich irgendwo konsequent bin, bin ich nicht erfolgreich.
Strenge, ja gut kommt auf die Situation drauf an. Ich bin zum Beispiel nicht streng damit, ob ein Hund bettelt. Aber ich bin sehr streng wenn es darum geht, dass andere Tiere nicht gejagt werden.
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