Warten auf Diagnose: evtl. Mastzelltumor

  • Mein verstorbener Macx hatte mit 8 Jahren einen Matzelltumor. War so nicht zu erkennen also haben wir ihn relativ schnell opertiv entfernen lassen. Heraus kam Mastzelltumor Grad 2. Nicht die beste Diagnose aber die Schnittkanten waren tumorzellen frei. Zuerst ist für mich die Welt untergegangen. Wir haben dann viel Quark mit Leinöl gegeben, Kohlehydrate gemieden und ihn gut beobachtet und abgetastet. Es ist nichts zurück gekopmmen und er wurde fast 15 Jahre alt und ist an seiner chronischen Bronchitis verstorben.


    Versucht Euch nicht verrückt zu machen und Euren Urlaub zu geniessen. Danach seid Ihr gestärkt für die OP und die Nachbehandlung.


    Max hat sich übrigens auch immer am Hinterbein gegnabbelt, wenn die Analdrüse nicht in Ordnung war.


    Wir drücken Daumen und Pfötchen für Eure Fellnase und wünsche Euch einen schönen Urlaub

  • Es gibt Neuigkeiten von uns - leider keine besonders guten :(


    Rufus wurde vergangene Woche operiert und das immerhin ist gut gegangen: Der Knubbel konnte vollständig und mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt werden, mit der Narkose hat auch alles gut geklappt. Die erste Woche war etwas holprig, er war nach der OP ziemlich durch den Wind, sehr unruhig, sehr anhänglich, wollte nicht spazieren gehen etc. Seit gestern ist das zum Glück endlich besser, wir waren zum ersten Mal wieder im Wald. Zwischenzeitlich hatte sich die Wunde etwas entzündet (natürlich hat er es kurz geschafft, trotz Halskragen und Body dranzukommen ...), aber auch das sieht jetzt gut auch. Montag werden die Fäden gezogen.


    Gestern kam dann allerdings das Ergebnis der histologischen Untersuchung und das ist weniger gut. Mastzelltumor Grad 2 bzw. low grade (hab das mit den unterschiedlichen Klassifizierungen noch nicht 100% verstanden). Prognose "vorsichtig" steht im Befund :(


    Im Detail besprechen wir das Montag beim Termin, wenn ich es richtig verstanden habe, ist erst mal alles Tumorgewebe weg und die TÄ geht nicht davon aus, dass der Tumor gestreut haben könnte. Sie hat allerdings auch gesagt, dass es bei jüngeren Hunden wohl häufiger vorkommt, dass mehrere dieser Tumore schnell nacheinander auftreten und, wenn es so wäre, nicht gesagt ist, dass der nächste wieder an einer so gut zu operierenden Stelle sitzt. O-Ton: "Ich gratuliere Ihnen jetzt nicht zu diesem Ergebnis, aber es ist auch kein Todesurteil." Tja.


    Gut ist auf jeden Fall, dass die TÄ wirklich klasse ist. War sie am OP-Termin und bei den Nachkontrollen und gestern am Telefon hat sie sich richtig Zeit genommen, von mehreren Fallbeispielen erzählt, bei denen es gut ausgegangen ist, versucht, mir Mut zu machen. Anfang August nimmt sie wohl an einer Fortbildung zum Thema Mastzelltumore teil (sie hat keine Spezialisierung in Onkologie, hat aber gesagt, dass sie mal überlegt hatte, Onkologin zu werden und sich insbesondere für Mastzelltumore besonders interessiert und entsprechend weiterbildet), es gibt neue Behandlungsmethoden, die sie selbst noch nicht angewendet hat, die aber evtl. in Frage kommen könnten. Insofern bin ich mal gespannt, was sie Montag sagt.


    Grundsätzlich ist wohl aber erst einmal nichts mehr zu tun - alles befallene Gewebe ist ja weg.


    Ich stell euch hier mal zusätzlich den Befund rein, vielleicht kennt sich ja jemand aus:

  • Hallo,

    Willkommen zurück aus dem Urlaub.


    Es tut mir leid, dass es ein blöder MZT ist 😕

    Aber zumindest gehts eurem Buben ja gut nach der OP.


    Ich hab mal verglichen was in Enkis Tumorbefund stand. Wir hatten 1-2 , low grade. Da stand Chemo im Raum (also hochgradig Cortison ist das beim Hund soweit ich mich erinnere).


    Ihr könnt euch mit euren Befunden ja ggf. zum jetzigen Stand noch eine Zweitmeinung bei einem Onkologen holen.


    Hier wurde einer Freundin von unserer TÄ beispielsweise die TK Hofheim als Krebsspezialist für eine Zweitmeinung oder auch dann Durchführung der Chemo empfohlen. Die hattest du ja schonmal rausgesucht hab ich im

    Kopf.

    Evtl kann man da ohne vorstellig zu werden mit dem Befund telefonieren, wenn ihr noch mehr Input braucht.


    Ich wünsche euch, dass er tumorfrei bleibt 🍀🍀🍀 und drücke euch mal unbekannterweise.

    Mich hat’s damals ziemlich durcheinander gebracht.

  • Vielen Dank für eure guten Wünschen!


    Wir sind eigentlich erstaunlich gefasst - wahrscheinlich weil beide ein klares Bauchgefühl hatten, dass es nicht gut sein wird. Wenigstens Grad 1 wäre zwar schön gewesen, aber man könnte ja auch umgekehrt sagen: wenigstens nicht Grad 3.


    Chemotherapie beim Hund stand ich (mit meinem vorhandenen Halbwissen) immer sehr kritisch gegenüber, aber wie das so ist: Kaum ist man in der Situation, mag man doch nichts mehr ausschließen. Mal schauen. In der Tendenz finde ich beim Hund, dass Lebensqualität das Wichtigste ist, allerdings scheinen die Nebenwirkungen in der Tier-Chemo nicht vergleichbar mit denen bei einer beim Menschen zu sein (weil niedriger dosiert wird, so wie ich das jetzt gelesen habe) und na ja, wenn in ein paar Wochen wieder operiert werden müsste, ist das für den Hund ja auch nicht unbedingt besser. Und gar nichts mehr machen, solange eine Heilung realistisch ist, kommt auch nicht in Frage, denke ich. Aber wir werden versuchen, übers Wochenende nicht zu viel zu googlen und uns Montag erst mal anzuhören, was die TÄ zu sagen hat ;-)


    Eine Tierklinik, z.B. Hofheim, wäre je nachdem eine Alternative, ja. Aktuell fühlen wir uns bei der Haustierärztin sehr gut aufgehoben, wenn sie eine weitere Therapie empfiehlt, würde ich aber auf jeden Fall nachfragen, ob sie aus ihrer Sicht einen Spezialistin sinnvoll fände. So, wie ich sie jetzt im Laufe der Behandlung erlebt habe, schätze ich sie so ein, dass sie eine solche Frage ehrlich beantwortet und die eigenen fachlichen Grenzen kennt.


    freulein: Wenn du sagst, dass eine Chemo bei euch im Raum stand, es dazu aber nicht gekommen ist, habt ihr euch dagegen entschieden? Wie war generell der weitere Verlauf bei euch? Sollte es dazu einen alten Thread geben, freue ich mich auch über einen Link, dann lese ich selbst nach.

  • Ich hab keinen Thread dazu, aber ich antworte gerne hier.


    Wir haben uns gegen die Chemo entschieden, weil der Tumor den 1-2 Grad hatte, Enki ansonsten topfit und ohne Auffälligkeiten war.

    Laut unserer TÄ war die Gefahr hinsichtlich Metastasen sehr klein bis nicht vorhanden und die Info war: auch mit Chemo könne ja durchaus im Nachgang in dem Alter genauso wieder Tumore auftreten.


    Deshalb habe ich das Risiko in Kauf genommen und entschieden, dass mit Entfernung des Tumors jetzt erstmal beobachtet wird. Für uns ist das gut gegangen.

    Ich hab auch gesagt: so ne Chemo wie beim Menschen kann ich mir nicht vorstellen, aber ja Chemo ist bei Hunden anders.

    Wir hatten den Fall erst im Bekanntenkreis: da war es möglich den Chemozyklus abzubrechen, weil der Patient es nicht gut vertragen hat und es ihm merklich schlechter ging. Das wäre ein Faktor den ich wichtig fände und klären würde, wenn das Thema hier wieder aufkäme.


    Ich weiß nicht was ein höherer Grad aussagt, wenn damit das Risiko auf Metastasen steigt, wäre ich evtl persönlich eher bereit den Hund mal zu durchleuchten.

  • Nach dem Tierarzt-Besuch gestern ein (hoffentlich!) letztes Update von uns:


    Die Tierärztin war mit der Wunde sehr zufrieden, alles gut verheilt. Die Fäden sind raus und das Pudeltier darf endlich wieder ohne Body und Kragen herumlaufen, was er sehr genießt.


    Sie empfiehlt zur Zeit keine weitere Behandlung, d.h. auch keine Chemo. Wie ich das verstanden habe, neigen Low Grade-Mastzelltumore (oder war es Grad 2, was hier ausschlaggebend war?) nicht zur Metastasenbildung. Da alles mit ausreichend Sicherheitsabstand zum Tumorgewebe entfernt werden konnte, gilt Rufus als krebsfrei - juchhu!


    Was sie allerdings nach wie vor nicht für unwahrscheinlich hält, ist, dass das in Form neuer Tumore noch einmal auf uns zukommen könnte. Sie sagt aber auch, dass Mastzelltumore in dieser Hinsicht unberechenbar sind: manchmal bleibt es bei einem, manchmal kommen neue nach. Wir müssen abwarten und sollen extrem aufmerksam sein, den Hund regelmäßig kontrollieren etc.


    Sollte ein neuer Tumor an einer Stelle auftauchen, die sich nicht so einfach operieren lässt, gibt es wohl eine neue Behandlungsmethode (seit letztem Jahr zugelassen), bei der direkt in den Tumor ein Medikament (?) gespritzt wird, sodass der Tumor abstirbt. Unsere Tierärztin hat das selbst noch nicht angewandt, hat dazu aber nächste Woche eine Fortbildung und hat bereits einen Hund betreut, bei dem diese Behandlung mit gutem Erfolg durchgeführt wurde. Nur die Nebenwirkungen waren wohl nicht so nett.


    Wir warten also ab und drücken alle Pfoten, dass das Thema erst einmal erledigt ist. Und sagen noch einmal danke für euer Glück wünschen und Pfoten drücken!

  • Sollte ein neuer Tumor an einer Stelle auftauchen, die sich nicht so einfach operieren lässt, gibt es wohl eine neue Behandlungsmethode (seit letztem Jahr zugelassen), bei der direkt in den Tumor ein Medikament (?) gespritzt wird, sodass der Tumor abstirbt.

    Ist schon etwas länger als ein Jahr zugelassen, aber die Rede ist von Stelfonta.


    Sehr faszinierendes Zeug, ich hab mich zwei mal dagegen entschieden, weil ich die Wunden, die es macht, so super grausig finde 😅 Ist aber so gewollt und okay.


    Wer mehr dazu sehen möchte, kann auf instagram drsuecancervet folgen, sie zeigt immer Verläufe in ihren Stories und berät auch Kolleg*innen bei Bedarf dazu.

    Sie hat zwei Highlights zu Stelfonta.



    Meine eigene Hündin hatte insgesamt 3 Mastzelltumore in ihrem Leben (mit 5(?), 11 und 13). Habe alle 3 operieren lassen natürlich, den ersten nur chirurgisch, weil ich es nicht besser wusste, die anderen beiden habe ich zusätzlich nach unterschiedlichen Protokollen bestrahlen lassen.


    Das sind miese Scheißdinger.


    Manche Hunde neigen dazu, manche nicht so. Mal ist es ne einmalige Geschichte, Mal hat man "dauernd" damit zu tun.

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