Wie erzieht man Katzen?

Meine Katzen waren immer genauso erzogen wie die Hunde, wussten was sie dürfen und was nicht, kommen wenn sie gerufen werden, gehen nicht an meine Pflanzen und machen fast nix kaputt. Viele machen sich aber auch garnicht die Mühe ihre Katzen zu erziehen und bei vielen Katzenbesitzern fehlt auch das Wissen um die Bedürfnisse der Katzen

Zitat von Waldhörnchen

Ich kenne eigentlich nur Katzenhaushalte in denen rumgebrüllt und aufgestampft wird, wenn die Katze mal wieder etwas tut, was sie nicht soll. Oder es fliegt auch mal ein Paket Taschentücher in die Richtung.

Da fehlen mir die Worte.

Eine sympathische Eigenschaft von Katzen ist es, dass es Freigeister sind, die autoritäres Gehabe nicht beeindruckt. Mit Geduld, Ruhe und sehr viel Freiraum gewinnt man Vertrauen und kann sie zu Dingen "verführen", die ihnen Spaß machen. Mit Zwang und Geschrei erreicht man gar nichts - außer Misstrauen seitens der Katze. Im Gegensatz zu Hunden können die mit Freiheit umgehen, die brauchen keinen Anführer. Wem das alles total fremd ist, für den ist eine Katze mMn schonmal nicht das richtige Haustier, der ist mit einem Hund besser bedient.

Für die Haltung ist wichtig, dass die Wohnung katzensicher und katzengerecht (z.B. mit vielen Klettermöglichkeiten) ausgestattet ist. Darin sollte es eigentlich nichts geben, was die Katze auf keinen Fall tun darf. Wenn ein Katzenhalter es nicht schafft, die Katze von unerwünschten Dingen abzulenken, muss er die eben tolerieren oder die Dinge so umstellen, dass die Katze nicht rankommt.

Es gibt nicht umsonst Katzenhalter, die den Weihnachtsbaum an die Decke hängen oder eingittern. Wer keinen Hausbrand riskieren will, verwendet besser LED-Kerzen, statt die Katze vom Tisch zu scheuchen, usw.

Zitat von Gaby&Bobby

Meine Katzen waren immer genauso erzogen wie die Hunde, wussten was sie dürfen und was nicht, kommen wenn sie gerufen werden, gehen nicht an meine Pflanzen und machen fast nix kaputt. Viele machen sich aber auch garnicht die Mühe ihre Katzen zu erziehen und bei vielen Katzenbesitzern fehlt auch das Wissen um die Bedürfnisse der Katzen

ich bin ja auch leidenschaftlicher Katzenbesitzer.

Aber da möchte ich nochmal nachfragen: Hast du noch Gardinen? Ich habe keine mehr, seit Katzen bei mir wohnen. Einer meiner beiden Kater (Wohnungskatzen mit eingenetztem Balkon) ist ein leidenschaftlicher Jäger. Fliegen, Käfer, Schmetterlinge, alles was es so gibt in unserer Wohnung samt Balkon. Wenn er ein Beutetier entdeckt hat, dann gibt es kein Halten mehr, verfolgt es, springt auf Regale etc. bis er das Tier erwischt hat, oder das Tier erfolgreich geflohen ist, oder ich das Tier retten konnte und durch das Balkonnetz rausschubsen konnte.

Das einer Katze abzugewöhnen halte ich für unmöglich.

Zitat von Hektorine

Zitat von Gaby&Bobby

Meine Katzen waren immer genauso erzogen wie die Hunde, wussten was sie dürfen und was nicht, kommen wenn sie gerufen werden, gehen nicht an meine Pflanzen und machen fast nix kaputt. Viele machen sich aber auch garnicht die Mühe ihre Katzen zu erziehen und bei vielen Katzenbesitzern fehlt auch das Wissen um die Bedürfnisse der Katzen

ich bin ja auch leidenschaftlicher Katzenbesitzer.

Aber da möchte ich nochmal nachfragen: Hast du noch Gardinen? Ich habe keine mehr, seit Katzen bei mir wohnen. Einer meiner beiden Kater (Wohnungskatzen mit eingenetztem Balkon) ist ein leidenschaftlicher Jäger. Fliegen, Käfer, Schmetterlinge, alles was es so gibt in unserer Wohnung samt Balkon. Wenn er ein Beutetier entdeckt hat, dann gibt es kein Halten mehr, verfolgt es, springt auf Regale etc. bis er das Tier erwischt hat, oder das Tier erfolgreich geflohen ist, oder ich das Tier retten konnte und durch das Balkonnetz rausschubsen konnte.

Das einer Katze abzugewöhnen halte ich für unmöglich.

Ich habe Gardinen damals abgeschafft als ich noch Pflege Kitten hatte, mit ständigen fremden Kitten in der Wohnung war mir das zu stressig. Und inzwischen mag ich es ohne Gardinen. Ich habe überall Fliegennetze also kaum mal Flug oder Krabbelgetier in der Wohnung.

Wie man Katzen erzieht? Genauso wie Hunde, Hamster, Hühner, Känguruhs, Fische und jeglichen anderen lernfähigen Organismus: mit soliden theoretischen und praktischen Grundkenntnissen über die Art, das Individuum und der Lerntheorie.

Ich liebe ja Katzen und vor allem Katzenerziehung. Was Hunde (leider) vielfach noch tolerieren, prallt an Katzen häufig einfach ab. Katzen sind als domestizierte Haustiere im Vergleich zu anderen Tieren sogar relativ leicht zu erziehen (sonst wäre ein Zusammenleben mit dem Menschen kaum möglich), aber sie dulden häufig keine Gewalt und weichen Druck nachhaltig aus oder reagieren darauf mit Gegenaggression, ganz im Gegensatz zum sehr viel leidenswilligeren Hund. Bei Katzen wird eine gewisse Wehrhaftigkeit toleriert und erwartet, beim Hund je länger desto weniger. Katzen wurden im Gegensatz zu Hunden auch nie spezifisich auf Trainierbarkeit und Führigkeit selektiert.

Wie einige hier ja schon berichtet haben lassen sich Katzen hervorragend über positive Verstärkung - die aber eben ein gewisses Grundwissen und Können erfordert - trainieren. Ein Klicker ist dazu ein nützliches Hilfsmittel, es geht durchaus aber auch ohne.

Wer bisher nur 'traditionell' erzogen hat, muss dabei ganz schön umdenken. Auch so lassen sich viele Katzen natürlich bis zu einem gewissen Grad trainieren, aber man stösst halt viel schneller an Grenzen, die, wenn man nicht weiss wie, kaum überwunden werden können.

Möchtest Du denn etwas ganz Konkretes trainieren Waldhörnchen oder war das eine eher theoretische Frage?

Ich habe mir mit Remus mit den Jahren eine solide Kommunikationsbasis aufgebaut. Er hat wie der Hund ein Geräusch gelernt, das seine Handlungen unterbricht. Er kommt gern, wenn ich ihn rufe, weil er halt dann was Leckeres kriegt. Bei der Katze läuft die Erziehung bei mir aber noch viel mehr nebenbei und es spielt sich im Zusammenleben halt so ein. Ich erwarte von der Katze in dem Sinn aber auch keinen "Gehorsam", aber die Katze hat schon ein paar Regeln, die durchgesetzt werden, z.B. keine Leute anspringen und kratzen, beim Essen nicht auf den Tisch wären die wichtigsten.

Remus ist ein gechillter und netter Zeitgenosse, der z.B. nicht kratzt und beisst. (Ausser wenn wir kämpfen, aber da macht er auch langsamer, wenn ich "Au" schreie und ich blute nur gaaanz selten).

Aber hier wurde die Katze auch nie "rumgezogen" oder zwangsbekuschelt. Hochheben eher selten und dann mit Signal "Achtung".

Remus hat natürlich viel mehr Freiheiten und Autonomie als der Hund und das, finde ich, verändert auch die Beziehung. Schon auch innig, aber eher so wie ein gern gesehener Dauergast, der Vollpension kriegt.

Aber mal Butter bei die Fische - das Jagen abgewöhnen, was ja durchaus unangenehm sein kann (mitgebrachte Beute...).... ist doch unrealistisch?

Meine Gardinen haben nie unter den Katzen gelitten,

waren irgendwie uninteressant für die beiden Kater die ich hatte.

erziehen musste ich da auch nicht viel, sie fügten sich problemlos in unseren Alltag ein.

Sie hatten aber auch Freigang, evtl. machte das auch viel aus.

Jagen und Beute mitbringen wirst du nicht abgewöhnen können, wenn Katzen Freigang haben musst du damit leben.