Hund möchte ständig ins Haus

  • Du sagst du liebst deine Hunde, lässt Echo aber bewusst leiden.

    Natürlich ist das Pfoten knabbern stressbedingt, so wie das bellen.


    Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die wollen bei ihrem Menschen sein, daß ist es was Echo im Haus möchte.


    Du schreibst das Alt werden dauert noch, gibst du sie dann als alte Hunde ab weil du sie nicht pflegen kannst?


    Tut mir leid, aber mein Verständnis hält sich hier in Grenzen und ich finde du bist egoistisch.


    Nur zum nachdenken, meine vorige Hündin hat ihr letztes Lebensjahr keine Minute mehr alleine sein wollen, musste jede Nacht 3-4 mal raus. Brauchte regelmäßig Medikamente, brauchte sehr viel Wärme und Nähe.

    Ich konnte sie nicht aus den Augen lassen da sie jederzeit zusammenbrechen konnte.

    Das hätte ich ohne meinen Mann nicht geschafft.

    Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es gewesen wäre in dieser Zeit auch noch meinen Mann als Gegner zu haben.


    Liebe bedeutet auch das man loslassen kann und für den anderen das Beste zu tun. Ich meine damit den Hund, nicht den Mann.


    Ich hätte aber echt ein Problem damit das meinem Mann meine Gefühle so egal sind.

    Dein Mann liebt dich und lässt es zu das du leidest?

  • Ich komm mir echt komisch vor das erklären zu müssen, aber Hunde sind sozialgebunden und nicht ortsgebunden, na klar bist du wichtiger als der größte Garten.... was soll er denn da alleine?


    Alle meine Hunde finden nichts toller als einfach in meiner/unserer Nähe sein zu dürfen. Sie liegen zufrieden unterm Schreibtisch oder in der Ecke und bleiben alle (!) auch nicht alleine im Garten wenn keiner mit raus geht, sie sind immer um uns herum obwohl sie die freie Wahl haben. Manche Hunde ziehen sich auch mal gerne zurück, aber die allermeisten würden den größten Garten für ihre Familie eintauschen, da bin ich 100% sicher.



    Du wirkst ein bisschen so, als nimmst du Echo nicht 100%ig ernst. Der ist nicht ein bisschen dramatisch oder so, der hat wirklich ein existenzielles Problem.

  • es ist so traurig das hier zu lesen. Der Hund möchte einfach an deinem Leben teilhaben, auch wenn das heoißt nur ganz still dazuliegen. Jetzt knabbert er sich auch noch an. Keine Ahnung wie du dir das vorstellst. Du kannst die letzten 3 Wochen nicht rückgängig machen und ihn vergessen lassen. ich denke um eine Abgabe kommst du nicht drum rum.


    Ich habe vor einigen Jahren eine wirklich großartige Erfahrung gemacht. Zu uns in den verein kam ein ehemaliger Diensthundeführer mit seinem Privathund. Leon lebte damals im Zwinger, Der Halter hatte noch nie einen Hund im Haus aber er liebte seine Hunde echt alle und hat sich gekümmert wie du auch. Dann kam er zu uns weichgespülten. leon entwickelte schon damals mit nur 5 Jahren eine Arthrose. Wir haben es anfangs mit Nahrungsergänzung versucht aber im Winter wurde es schlimmer. Also langes Gespräch und Leon durfte versuchsweise rein. Er benahm sich gut und es war hier irgendwie Wetterchaos so dass wir uns nicht wie sonst 3x die Woche gesehen haben sondern echt 3 Wochen Pause war. So und nach diesen 3 Wochen stand ein A. vor uns bzw saß vor uns und schwärmte wie schön das doch sei. Leon erbreitet Ruhe im Haus, er nimmt an den Mahlzeiten teil (und bekommt immer was ab wenn alle fertig sind) er kuschelt beim Fernsehen mit dem Frauchen, die vorher kaum was mit ihm zu tun hatte und er bekam Nachts ein Platz direkt vor Herrchens Bett und Herrchen genoss es morgens leib von Leon begrüßt zu werden. er war soooo erstaunt wie sanft Leon war und wie vielseitig er am Leben aufeinmal teilnahm und wie brav er aufeinmal auch beim Gassi gewesen ist. Er blieb drinnen und der zwinge wurde letztendlich sogar verkauft. Kurz bevor A. vor nun 1 1/ Jahren starb hat er mir gesagt wie dankbar er ist dass er hier auf mich traf- clickernde Pudeltante, die seinen Hund führte und ihm, den alten Diensthundeführer neu erklärte wie Hunde sind und dass er es schade findet seine vorigen Hunde gar nicht so kennengelernt zu haben. Leon war noch 5 Jahre Haushund, eines davon nur noch mit Fraule. Als Zwingerhund hätte sie ihn gar nicht halten können. Er hatte sich so sehr verändert dass auch sie mit ihm alleine klar kam.


    Es kann noch Jahr dauern bis es aus gesundheitlichen Gründen für deine Hunde nicht mehr geht aber es kann auch schon diesen Winter soweit sein. Es sind DSH, da kannst du eigentlich drauf warten.Frühes Einschläfern wenn die Zipperlein losgehen ist ja nun auch keine Alternative

  • Ich bin Hofhaltung überhaupt nicht abgeneigt und für manche uanabhängige DSH Vertreter ist es definitiv eine legitime Wahl. Für deinen Hund scheint diese Art der Haltung aber ungeeignet zu sein. Ich hoffe dass ihr zu einer geeigneten Lösung kommt, die nicht nur euch sondern auch dem Tierwohl zu Gute kommt! Die Lage ist natürlich ganz schön verzwickt. Berichte doch gerne, wie die Trainingsansätze verlaufen.

  • Ich verstehe, dass Du gerne alle Möglichkeiten ausschöpfen möchtest in der Hoffnung, dass es sich doch wieder einrenkt. Vielleicht könntest Du Dir vorstellen, gleichzeitig bereits nach einem geeigneten Platz zu suchen, dann hättest Du zumindest keine Zeit im Sinne von Echo vergeudet, sollten die Trainingsversuche fehlschlagen. Es ist manchmal nicht leicht, einen wirklich geeigneten Platz zu finden, und die Zeit gegebenenfalls wirklich gut zu überbrücken, wenn sich Echo bereits selbst verletzt, ist jetzt schon eine große Aufgabe. Sollte sich vor einer Vermittlung tatsächlich eine andere Lösung bei Euch auftun, könnte man die Suche ja immer noch sofort wieder einstellen.

  • Was für eine furchtbare Situation...


    Ein Trainer kann das Bellen von Echo bestimmt "abstellen".

    Er kann aber nicht die Bedürfnisse des Hundes verändern.

    Wenn der Hund draußen still leidet, leidet er ja nicht weniger. Nur der Mensch fühlt sich wohler, weil wieder Ruhe ist und es so aussieht, als hätte man den Hund wieder in seine Schranken gewiesen oder er hätte sich damit abgefunden.

    Damit würde ich nicht leben wollen...


    Wenn du draußen schläfst, wird Echo glücklich sein. Denn Mann aber überhaupt gar nicht.

    Es wird schwierig, es beiden "recht" zu machen.


    Als Echo krank war, habt ihr die Situation bewertet und einen Kompromiss gefunden.

    Nun steht ihr vor einer neuen Situation, die ihr ebenso bewerten und dafür einen Kompromiss finden solltet.

    Wenn du langfristig draußen schläfst, wird das der Ehe nämlich auch nicht gut tun.

    Damit du und der Hund entspannt seid, müsste Echo ins Haus.

    Damit dein Mann keinen Nachteil hat, könnte er z.B. den Liegeplatz oder das Zimmer wählen.


    Ich hoffe und wünsche euch, dass ihr eine Lösung findet, mit der es allen gut geht.

  • Ich wollte dir mein Mitgefühl dalassen für diese echt bescheidene Situation.

    Ich stelle es mir wirklich schlimm vor, wenn man zwischen dem Mitgefühl für den leidenden Hund und der Loyalität zu seinem Partner zerrissen wird.

    Ehrlich, in deinen Schuhen möchte ich gerade nicht stecken.

    Ich hoffe, dein Partner und du, ihr findet eine Lösung im Sinne des Hundes, denn er ist in dieser bekackten Lage der, der nicht rational und aktiv eine Lösung suchen kann. Selbstverletzendes Verhalten lässt jedenfalls auf schwere und ernsthafte innere Konflikte schließen.

    Ich hoffe, dass sich zwei vernunftbegabte Menschen zu einer Lösung für den Hund durchringen können.

    Am Ende ist es aber dein Hund, also deine Verantwortung. Zur Not musst du vielleicht in den sauren Apfel beissen und dem Hund einen Platz suchen, wo er sein Bindungsbedürfnis gänzlich ausleben darf.

  • Hunde draußen halten ist für mich kein Trend, der in oder out ist. Ich denke, es haben einfach immer mehr Menschen die Erfahrung gemacht, dass diese Haltung nicht im Sinne des Hundes ist, bei den allermeisten Hunden zumindest.


    Mein erster Hund sollte an sich "Hofhund" werden. SchwiVa hatte die geniale Idee, ich erziehe ihn, er hat ein Körbchen im Schuppen, und alles fein. Als Welpe, in einem dunklen Schuppen. Trocken, einigermaßen warm, aber dunkel und einsam.


    Bei uns kam der Hund vom ersten Tag mit ins Haus (wohne nicht auf dem Hof, sondern Partner und ich wohnen 5 min vom Hof entfernt). Ergo hat er sich bei uns sehr wohl gefühlt - hatte auch zur Folge, dass das Halten in der dunklen Scheune für ihn nicht mehr funktionierte.


    Für den Hund war es gut, denn er kam am Ende zu uns, und blieb dort. Ich denke nicht, dass er anders glücklich geworden wäre.


    Das sehe ich hier aber auch. Mich macht es, wie viele andere, sehr traurig, das alles zu lesen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ich nur daran denke, meinen Hund abzugeben. Es käme für mich niemals in Frage. ABER - mein Partner steht auf meiner Seite. Der Hund lebt MIT uns, und nicht nur mit mir. Auch wenn er mit mir die meiste Zeit verbringt.


    Ich bin allerdings auch ehrlich überfragt, wie man dem Hund helfen können soll, wenn sowohl eine Abgabe als auch ein Zulassen des Hundes beispielsweise nur im Flur oder so beides keine Option ist. Am Ende ist jeder Kompromiss, der beides ausschließt, einer, der zu Lasten des Hundes geht, so schlimm es klingt, das so aufzuschreiben.


    Ich kann auch nur für alle Beteiligten wünschen, dass ihr eine Lösung findet - und zwar für alle Beteiligten, besonders für den Hund, der sich die Situation am wenigsten aussuchen kann, und ihr hilflos ausgeliefert ist.

  • Echo leidet momentan sehr. Gestern hat er zusätzlich begonnen sich die Vorderpfote anzuknabbern. Denkt ihr, dass das mit seinem Stress zusammenhängt? Wahrscheinlich schon, oder?

    das kann vieles sein. Streß, Schmerz, Du hast ja geschrieben, er hatte eine Verletzung, evlt Grasmilben.

  • Ganz ehrlich, mir tut Echo leid, er macht ja mehr als überdeutlich klar, was sein Bedürfnis ist, bei seinem Menschen zu sein. Getrennte Wohnbereiche ist das einzige, was eine faire Lösung für alle sein könnte. Ich weiß nicht was dagegen spricht, Echo einen Bereich im Haus zuzugestehen, wo er sich aufhalten darf, von der Abneigung deines Mannes mal abgesehen (wobei du eh automatisch Hundehaare und Dreck von den Hunden durch deinen Kontakt zu ihnen mit reinschleppst). Mal ehrlich, findest du es Echo gegenüber fair, ihm sein Bedürfnis, das er so sehr deutlich macht, zu verwehren? Mußt du nicht hier beantworten, nur für dich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!