Ruhige, kinderfreundliche und pflegeleichte Rasse gesucht

  • Naja, es hört sich für mich eben so an, als solle der Hund bloß kein Aufwand machen. Es soll keinen Dreck machen, d.h. darf nicht haaren. Zum Frisör möchte man aber auch nicht gehen. Er darf sich weder regen (weder bellen noch irgendwelche Auslastung fordern) noch sonst irgendwelche Bedürfnisse haben... Ganz ehrlich, welche Hunderasse erfüllt denn das?


    Und dann wird hier eins über mir ein Golden Retriever empfohlen. Ein großer, langhaariger Apportierhund, der gerne ins Wasser geht. Nur mal als Beispiel, bitte fühl dich nicht angegriffen, KayaFlat


    Uns ist doch allen klar, dass die Ansprüche der TE nicht realistisch sind. Sonst würden keine Rassen empfohlen, auf die das nicht zutrifft.


    Wie gesagt, ich bleibe beim Stoffhund. Oder die TE überdenkt nochmal ihre Ansprüche.

  • Ganz ehrlich, unser erster Hund war genau das, was die TE sucht. Gut, ruhig nur bedingt, hat mal angeschlagen und gerne mit den Kindern getobt, aber er war echt selbsterziehend. Und toller reitbegleithund. Und zuhause chillig. Ein Langschläfer. Konnte mit zum shoppen kommen. War überall ohne Leine unterwegs. Der Traum eines jeden HH. Aber einfach ein Sechser im lotto. Übrigens ein Pudelmix. Er war nicht die hellste Kerze, was sicherlich in der Erziehung einiges erleichtert hat, aber wirklich eine Seele von Hund.


    Bei all meinen nachfolgenden Hunden, immerhin vier Stück, konnte ich mich davon verabschieden. Hatten/haben alle so ihre Themen an denen man arbeiten muss.

    Momentan ein Collie und ein Sheltie, beides kann ich hier nicht empfehlen. Beide haben Hummeln im Hintern, der Collie fordert ordentlich Grenzen sonst wird er frech, der Sheltie findet alles blöd, was nicht die Mama ist. Arbeiten tun beide gern. Kinder sind des Shelties horror, aber das ist natürlich auch einfach gewöhnungssache, meine Kinder sind aus dem Haus.

    Beide sehr sensibel, wäre bei uns noch viel Gerenne im Haus, wäre der Sheltie wohl kaum zur Ruhe zu bekommen, er kontrolliert auch gerne.


    Mein Mann hat übrigens kein Problem mit dem Sheltie im Winter mit quietschbuntem Mantel raus zu gehen. Auch unsere alte Hündin, eine echte Fusshupe, hat seine Männlichkeit nicht eingeschränkt. Mein Kfz Mechaniker, ein Schrank und tätowiert bis unter den Haaransatz geht mit dem Reh Pinscher seiner Freundin. In Lack Mantel und Strasshalsband (was ich krass finde, da würde ich sogar streiken. Nicht wegen Hund, sondern wegen der Ausstattung).

  • Ich fühle mich nicht angegriffen, keine Angst.

    Aber wenn man ein bisschen empathisch ist, stellt man sich ja auf den Hund ein und ist bereit, an der Aufgabe zu wachsen und die Ansprüche des Hundes soweit zu erfüllen, dass der Hund ausgeglichen und zufrieden ist.

    Und Retriever sind gute Familienhunde, wenn man sich jetzt nicht komplett doof anstellt.

  • Von kein Aufwand und kein Dreck lese ich nichts. Es ging darum, dass er nicht ständig bellt, nicht ständig lange Touren oder besondere Auslastung benötigt und grundlegend verträglich ist. Mehr nicht. Von kein Dreck reintragen hab ich nichts gelesen.


    Find ich absolut realistisch.

    Und um sich Input zu holen, ist die TE doch hier. Da kann man sagen: Hey, charakterlich könnte ein Goldi passen, ABER die Haare... überlegt euch das.

    (Meine Goldi-Hündin hat zeitlebens keine Pfote freiwillig ins Wasser gesetzt und Apportieren hahaha, nein.)

    Oder auch wenn es kein "Frauenhund" sein soll: Havaneser könnte gut passen. Gut, da hat man den Friseur. Aber das ist so ein geringer Aufwand, während die anderen Faktoren erfüllt werden - überlegt euch das.


    Die TE ist für Tipps hier, nicht um verurteilt zu werden. Ich finde es schade, dass es sogar bei so einer freundlichen Anfrage und mehreren Erklärungen ihrerseits schon wieder in einen derartig abwertenden Ton abdriftet, der an keiner Stelle gerechtfertigt ist.

  • Ich denke, ihr werdet in irgendeinem Bereich Abstriche machen müssen, weil es den gewünschten Hund so eher nicht gibt. Vor allem nicht reinrassig. Ich würde am ehesten bei der Optik Kompromisse eingehen, weil das einfach am wenigsten relevant ist. Das Problem ist, dass man vermutlich die meisten Hunde zu aktiv findet, wenn man vorher eine kranke Bulldogge hatte und die vom Aktivitätslevel her gut fand. Also ich denke, dass ihr am ehesten im Tierheim oder bei Abgaben von privat fündig werdet, wenn ihr dort nach schon erwachsenen Hunden guckt und die Chance habt, die Hunde mehrmals kennenzulernen.

  • Finde einen Goldie auch passend. Allerdings sind die Retriever die ich kenne als Welpen erstmal echte Abriss Birnen. Da würde ich mir erstmal überlegen wie sensibel meine Kinder sind, weniger wie sensibel der Hund ist.

    Als meine Kinder klein waren hatten Freunde eine junge Schäferhündin. Liebenswerter Hund, aber groß und damit auge in Auge mit meiner Vierjährigen. Die Hündin fand das Kind toll, beruhte aber nicht auf Gegenseitigkeit, weil sie sehr stürmisch war und dem Kind damit Angst machte. Und so ein Goldie ist halt auch groß und in der Jugend bolzig.

  • Ich seh für diese Ansprüche eigentlich keinen Retriever. Beim Golden gibt es enorm "gemäßigte" Exemplare aus bestimmten Showecken, klar. Wenn man das mag...

    Aber auch die sind ziemlich wahrscheinlich die ersten zwei, drei Jahre aktive, kräftige Dampframmen.

  • Golden Retriever würde uns sehr gefallen, ist aber zu groß/schwer.


    Der Hund sollte nicht mehr als 15 kg bekommen. Ich möchte ihn noch problemlos tragen können und auch ohne Angst immer halten können an der Leine.


    Die Kommentare über den Plüschhund finde ich etwas unfair.


    Wir sind keine unerfahrenen Menschen, uns ist auch klar, dass Welpen aufgedreht sind. Bonny war bis sie 2 Jahre alt wurde ein Powerpaket, aber dann haben die richtig schlimmen Probleme begonnen.


    Uns ist einfach wichtig, dass der Hund sich gut erziehen lässt und nicht ständig austestet und meckert, wenn man ihm ein klares Kommando gibt.


    Dass ein Hund Schmutz ins Haus bringt ist uns durchaus klar und das ist auch kein Problem. Was denkt ihr wie schmutzig Kinder manchmal sind?


    Wir wollen einen Hund, weil wir finden, dass sie das Leben bereichern, sie geben einem so viel Freude.


    Pflegeleicht bedeutet für mich, dass man ihn nicht täglich ewig lang bürsten muss, nicht alle zwei Wochen zum Friseur muss und sich nicht ständig alles verfilzt. Einmal die Woche bürsten ist kein Ding.


    Wir werden nochmal über das Thema "Frauenhunde" reden und uns Malteser und co. mal genauer angucken.


    Danke euch auf jeden Fall!

  • Eine Rasse auf die alle Ansprüche zutreffen kenne ich auch nicht, allerdings kenne ich diese Liste. Solche oder so ähnliche Vorstellungen haben doch ganz viele Leute, die Hunde süß finden und gerne einen hätten. Viele wünschen sich ja einen Hund einfach als Sozialpartner mit dem man seinen Alltag bestreiten möchte, ohne dass man dann zwei mal die Woche je nach Hundesport zig Kilometer schrubben will um zum Hundetraining zu kommen. Man will einen Hund, damit man dann auch raus kommt, aber nicht zwangsläufig jeden Tag vier Stunden durch die Pampa ziehen will und wenn man Familie hat, sollte der Hund da auch schon rein passen. Ich verstehe die Wünsche da durchaus, sehe aber eher das Problem, dass der TE nicht klar ist, welche davon was mit der Rasse und welche was mit Erziehung zu tun haben. Das ist aber einfach Unerfahrenheit, die sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass das beim vorigen Hund alles kein Thema war aufgrund der körperlichen Einschränkungen. Wenn ich den Eingangspost richtig verstanden habe, war Bonnie auch kein Welpe mehr als sie einzog. Deshalb war der Hund damals ja quasi schon "fertig". Deshalb ist da einfach die Erfahrung, was ein Welpe lernen muss, um der richtige Familienbegleithund zu werden, noch nicht vorhanden.


    In dem Fall würde ich Hütehunde grundsätzlich ausschließen. Die passen alle nicht auf die Vorstellungen, die ich hier rauszulesen glaube. Da tut man sich und dem Hund keinen Gefallen. Genauso würde ich die klassischen Terrier ausschließen, das sind einfach Arbeitshunde, die die entsprechende Auslastung brauchen. Wenn die typischen Begleithunde (Havaneser, Malteser, Bolonka, etc.) nicht den Wünschen entsprechen und die Tierheime nichts passendes vermitteln können oder es grundsätzlich ein Welpe sein soll, würde ich eher in der Windhundeecke schauen und da vor allem beim Whippet.


    Mittelgroßer Windhund, Sichtjäger (was meiner Meinung nach den Jagdtrieb besser einschätzbar macht) mit einem für Windhunde recht gut händelbaren Jagdtrieb. Eine der eher unselbständigeren Windhunderassen, dadurch dann mehr Orientierung am Besitzer, sprich besserer Lenkbarkeit. Viele können durchaus auch in offenem Gelände frei laufen, ansonsten muss man schauen, dass man einen Ort hat, wo der Hund mal richtig Gas geben kann. Als Sprinter ist es ihnen wichtig ordentlich Tempo machen zu können, aber das brauchen die nicht ganztägig, deshalb sind auch Leinenspaziergänge durchaus okay. Jetzt in der Brut- und Setzzeit dürfen die beiden langhaarigen Jungs von meinen Eltern auch nur auf einer bestimmten Wiese rennen, das reicht denen aber auch. Auf größere Wanderungen gehen die aber auch freiwillig und gerne mit. Zuhause wird dann eh nur gepennt und gekuschelt.


    Artgenossenaggressivität ist bei denen eher kein Thema, die haben eher das Problem, dass sie bei Einzelhaltung keinen angemessenen Rennpartner finden, da muss man bei den Gassibekanntschaften mal nach schnellen Rennern schauen, weil zusammen macht das einfach mehr Spaß. Mal ner Frisbee o.ä. nachlaufen ist super, ersetzt aber kein Rennspiel mit nem Kumpel. Man muss mit denen aber auch nicht zwangsläufig regelmäßig auf eine Rennbahn oder zum Coursing. Freie Wiese und Kumpel reichen zum Rennen auch.

    Bei den Kenneltreffen bei der Züchterin von "unseren" Jungs liegen dann auch schonmal 20 Hunde im Garten (nachdem vorher in einem weitläufigen Auslaufgebiet gerannt wurde), das ist nie ein Problem, auch wenn die Hunde sich ein Jahr oder länger nicht gesehen haben.


    Die, die ich kenne, hätten alle keine Probleme mit eigenen Kindern. Da sehe ich aber grundsätzlich eher die Aufgabe in der Kindererziehung, dass die einfach den Hund nicht bedrängen, wenn der das gerade nicht will. Jeder Hund ist ein Raubtier und hat Zähne und kann die einsetzen, deshalb würde ich mich nie drauf verlassen, dass der Hund "kinderlieb" ist. Da muss vor allem geschaut werden, dass die Kinder lernen mit dem Hund umzugehen und dessen Grenzen zu respektieren. Besuchskinder würde ich mit keinem Hund alleine lassen.

    Deine eigenen Kinder haben ja jetzt schon ein bisschen Hundeerfahrung, die müssen halt dann lernen, dass neuer Hund auch neue Wünsche und Bedürfnisse hat.


    Bisher hatten hier alle drei Welpen/Junghunde den Spitznahmen "Schnappodil" und sind phasenweise ziemlich aufgedreht. "Ruhig werden" lernt ein Hund nicht von alleine und ist auch keine rassespezifische Eigenschaft. Das muss jeder Hund lernen und da ist es ganz wichtig, dass die Besitzer Ruhe reinbringen. Sprich in einem Haus mit Kindern ist das eventuell ein bisschen schwieriger als im single-Haushalt eines introvertierten Erwachsenen.


    Im Haus sind Whippets eher nicht bellfreudig, melden aber zum Teil, wenn jemand klingelt o.ä. In unbekannter Umgebung (Ferienwohnung) wachen die beiden meiner Eltern sogar tatsächlich, zuhause jedoch nicht. Es gibt aber welche, die beim Rennen vor Aufregung zum Kläffen neigen.


    Fellpflege hält sich in Grenzen, ab und an bürsten. Allerdings haaren die, sprich man muss evtl. öfter den Staubsauger schwingen, allerdings absolut nicht vergleichbar mit dem schäferhundähnlichem Fell meiner Hündin. Was man bei den windigen an Pflege aber auf jeden Fall im Auge behalten muss ist die Krallenlänge. Zu lange Krallen können bei dem Tempo zu bösen Verletzungen führen und in der Regel kürzen die sich die nicht ausreichend auf Asphalt. Krallenschere oder Drehmel ist also Pflicht.


    Meiner ganz persönlichen Meinung nach, sind Whippets schon ziemliche eierlegende Wollmilchsäue, wenn man mit dem Jagdtrieb klar kommt und ihnen Rennmöglichkeiten bieten kann.

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