Rhodesian Ridgeback - eure Erfahrungen!

  • Hallo!


    Mein Freund und ich wollen uns einen Hund anschaffen. Ich träume schon lange vom eigenen Hund und jetzt passt es endlich. Wir haben auch schon eine Wunschrasse und zwar den Rhodesian Ridgeback.


    Die Rasse gefällt uns sehr gut und die Exemplare, die wir kennenlernen durften waren großartig! Nur gibt es natürlich auch immer Schattenseiten und die würden wir gerne hören, damit wir uns richtig vorbereiten können.


    Wir wissen, dass sie Jäger sind und ableinen oft schwierig ist, zumindest haben uns das bis jetzt fast alle Halter:innen so gesagt. Wie sind da eure Erfahrungen?


    Andere Artgenossen. Ist das Sozialisierungssache oder haben sie wirklich im Erwachsenenalter immer ein Problem mit anderen Hunden?


    Was fällt euch sonst noch ein, auf das man sich einstellen sollte?


    Es geht nicht darum, die Rasse schlecht zu reden, wir sind absolut verliebt, aber ich glaube genau deswegen müssen wir auch negative Dinge hören. Keine Rasse ist perfekt.


    Wir würden uns über euren Input freuen!

  • Hallo Alina,


    schön, dass du den Weg hier ins Forum gefunden hast! Ich finde es super, dass du versuchst, deine Wunschrasse erst einmal ein wenig kennenzulernen.

    Die Frage ist, wie kommt ihr - außer aufgrund der Optik - zum Ridgeback? Es macht immer sehr viel Sinn, sich zunächst in Ruhe zu überlegen, welche Eigenschaften man sich bei dem Hund vorstellt und wünscht. Ebenso sollte man sich ehrlich Gedanken darüber machen, was man dem Hund bieten kann - wie viel Zeit hat man für Spaziergänge? Soll das die einzige Beschäftigung werden oder hat man Interesse an bestimmten Hundesportarten? Es gibt viele Rassen, die arbeiten möchten und entsprechend ausgelastet werden müssen. Das sollte dann kein notwendiges Übel sein, sondern der Halter hat bestenfalls ebenso eine Leidenschaft dafür.

    Auch das eigene Umfeld ist extrem wichtig: Muss der Hund viel Stadttrubel aushalten können? Soll er mit zu Freunden und Verwandten? Trifft man pro Spaziergang 15 andere Hunde?


    Hat man sich eine solchen Überblick verschafft, kann man passende Rassen schon gut eingrenzen. Natürlich dürfen auch optische Aspekte eine Rolle spielen, sollten aber nicht der einzige Grund für die Entscheidung sein.


    Nun zu deiner eigentlichen Frage: Ich kenne mehrere Ridgebacks ganz gut und kann sagen, dass diese Hunde eine gute und souveräne Führung brauchen. Sonst sind sie gerne mal recht knackig mit anderen Hunden, fremden Menschen und mit Blick auf den Jagdtrieb. Aber da können andere sicher wesentlich mehr zu sagen! Schaefchen2310 z.B.

  • Andere Artgenossen. Ist das Sozialisierungssache oder haben sie wirklich im Erwachsenenalter immer ein Problem mit anderen Hunden?

    Ich hab zwar keinen RR aber auch eine Rasse die sich im Erwachsenenalter eher nicht so gerne mit anderen Hunden auseinander setzt und ich kann sagen.. ja, Sozialisierung ist gut und wichtig. Meine ist sehr sozial verträglich, wenn auch charakterlich eher unsicher, aber sie kann Körpersprache etc gut lesen und akzeptieren und handelt dementsprechend.

    Aber.... sie hat dennoch keinen Bock auf Hunde :tropf: Also Hundefreunde und mit geregelten Kontakten etc kein Problem, aber Frendhunde? Kann sie gut und gerne drauf verzichten und hat auch nicht die Tendenz Kontakt zu suchen. Und wenn sie angepöbelt wird, dann gibt sie mittlerweile recht zuverlässig auch Mal Kontra.


    Ich denke damit muss man bei solchen Rassen einfach rechnen und ich kann damit sehr gut leben dadurch dass sie eben nicht unverträglich ist. Und wenn man die Kontakte reguliert und ihr Freiräume schafft hat sie kein Problem. Sie geht dann auch mit komplett fremde, intakten Hündinnen Gassi - alles kein Thema. Wählen würde sie es aber vermutlich nicht :pfeif:



    Ansonsten habe ich, persönlich bisher nur RR (persönlich) kennen gelernt die eher unsicher sind, und in ihrer Unsicherheit aber auch ordentlich nach vorne gehen. Ich hab mal Praktikum in einer Pflegeeinrichtung gemacht wo die PDL einen RR Rüden hatte, glaub 2 Jahre war er. Wunderschönes Tier aber einfach mega unsicher und ängstlich. Der hat sich selbst vor wehenden Gardinen erschocken. Besucher hat er regelmäßig an die Wand gestellt, auch mich einmal und dann rutscht dir schon das Herz in die Hose. Der ging mir mit dem Kopf bis an die Rippen (bin ca 1,73 groß) und ich fand das sehr unpassend für diese Arbeit. Hätte ja auch mal ein Patient sein können... War Herrchen dabei war er wirklich artig aber alleine? Hat er halt sein Ding gemacht, aufgepasst und dementsprechend gehandelt, war er alleine im Pausenraum wurde man IMMER angeknurrt, wenn auch nicht mehr aber immerhin.

    Ich fand den Hund sehr fehl am Platz und habe das am Ende meines Praktikums auch so kommuniziert.



    Also es geht nicht nur im Unverträglichkeit mit Artgenossen sondern auch darum dass sie Menschen ggü oftmals misstrauisch sind, die zeigen Territorialverhalten und auch damit muss man umgehen können. Ich finde das gepaart mit Unsicherheit immer eine sehr schwierige Kombi...


    Auch scheinen sie sehr Wetter sensibel zu sein (zumindest was ich hier im DF so lese von den Haltern), dessen muss man sich dann auch bewusst sein. Kenne eine Hündin aus unserem HuSchu Kurs die bei Regen halt nicht raus geht |) Aber die ist sonst super nett, jagt allerdings und kann kaum frei laufen.


    Wir haben ja eingie Halter hier, die können bestimmt noch mehr erzählen. Meine Erfahrungen sind eher begrenzt.


    Edit:

    Pfotenhund gibt nochmal ein paar tolle Sachen zu bedenken :bindafür:

  • Kann ich endlich mal was dazu schreiben. xD


    Mein Rüde ist 1,5 Jahre alt. Noch längst nicht erwachsen, doch die Tendenzen sind erkennbar.

    Ja, er jagt. Zum Glück „nur“ auf Sicht und nicht auf Fährte, heißt, er stöbert nicht und sucht nicht nach Spuren. Bewegungsreize sind bei uns aber heikel. Deswegen ist er auch oft an der Leine, obwohl er abseits des Jagens sehr gut hört. Also mit Jagdtrieb muss man schon rechnen, ganz definitiv.


    Die Sozialisation ist die eine Sache, die man sorgfältig durchführen sollte. Mein Rüde hat kein Problem mit anderen Hunden, ganz im Gegenteil, er ist friedlich, solange es der andere Hund auch ist. Sich blöd anmachen lässt er nicht, da kommt dann eben der selbstbewusste Ridgeback durch. Allerdings steht er gut im Gehorsam und daher haben wir keinerlei Probleme. Seine Kommunikation mit anderen Hunden ist auch extrem sauber, das hat er aber schon als Welpe gelernt, indem er viel mit gut sozialisierten adulten Hunden Kontakt hatte.


    Die andere Sache ist die Wahl des Züchters. Da würde ich wirklich viel Zeit und Mühe investieren, denn das ist das A und O. Viele RR, die aggressiv wirken, oder pöbelnd oder unerzogen, ständig krank sind usw. kommen gern aus der Vermehrerecke.

    Ansonsten sind die RR leider inzwischen generell sehr anfällig für Allergien aller Art, auch die vom seriösen Züchter. Meiner nicht, aber sein Bruder hat auch viele Anfälligkeiten, z.b. auf Pollen und Gräser.


    Ansonsten sind sie im Haus angenehme Hunde, sofern sie ihre Bewegung bekommen. Außerdem sind sie nicht gern allein, sind sehr sozial und sensibel.

  • Hi, wir haben bei uns auf dem Ponyhof Ridgebacks.

    Der alte, der leider vor 4 Wochen verstorben ist, war ein sehr präsenter Hund, lieb und freundlich zu jedem, ind sehr umgänglich. Das Grundstück ist vorne zur Straße verschlossen, und hinten zu den Weiden offen. Sam war immer Hoftreu.


    Aber, wenn sich jemand in die Nähe vom Wohnhaus begeben hat, oder ungefragt ins Haus wollte, wurde aus dem lieben Bärchen ein großer Bär. Da ist man keinen Schritt weiter gegangen.


    Jetzt haben wir einen neuen, 2 Jahre alt, aus dem Tierschutz auf dem Hof. Jung, schlacksig, leicht unsicher.

    Auch er ist ein super lieber, wenn er sich an einen gewöhnt hat.

    Aber seit gestern fühlt er sich zuhause, und hat mir auch schon brummen den Weg zur Weide versperrt. Jetzt muss er konsequent lernen, das bei uns Einstellern nicht gebrummt wird.


    Er wurde abgegeben, weil er nach dem Kind geschnappt hat.


    Als Hofhund finde ich die echt toll und angenehm.

    Wie die im.normalen Haushalt sind, kekne Ahnung, auf jedenfall ist da viel Power hinter

  • Hallo Alina,


    Herzlich willkommen hier im Forum :winken:


    Ich freue mich ja immer, wenn sich jemand für Ridgebacks interessiert und sich im Voraus informiert.


    Ich selbst habe eine fast fünfjährige Ridgeback Hündin, die mittlerweile echt sehr entspannt ist und mit mir durch dick und dünn geht (also wenn sie gerade Lust dazu hat :sweet:).


    Habt ihr euch mit Wach- und Schutztrieb befasst und traut euch das zu? Passt es in euer Leben?


    Ich finde Pfotenhund hat schon viel erwähnt, was man generell immer bedenken sollte.

    Was erwartet man vom Hund, was passt ins Leben, was möchte man gerne machen?


    Für mich sind die Ridgebacks ein bissl die Energiesparer unter den Hunden. Sie sind eher entspannt, gelassen, haben ein ruhiges Auftreten - können aber in Sekundenschnelle den Schalter komplett umlegen wenn es um Jagdreize, Wach- oder Schutzverhalten geht.

    Meine Hündin findet es super in der Sonne zu liegen und auf den Garten aufzupassen, Hundesport ist nicht so ihrs, im apportieren sieht sie absolut keinen Sinn und sobald es anfängt zu regnen löst der Ridgeback sich auf und geht deshalb erst gar nicht vor die Tür |)


    Fremde Menschen findet sie absolut überflüssig, fremde Hunde werden toleriert solange sie sich an die Regeln der Höflichkeit halten.

    Jumi begleitet mich auch mit ins Büro und ist dort mittlerweile vollkommen unauffällig, jedoch muss man den Faktor „fremde Menschen“ im Hinterkopf haben.

    Zuhause stellt sie sämtliche Personen, die unaufgefordert das Grundstück betreten (auch meine Eltern) und würde das liebend gern im Büro auch machen |)


    Man sollte sich auf jeden Fall bewusst sein, was man da an der Leine hat und dass eine gewisse Genetik vorhanden ist.


    So viel erstmal von mir. Wenn du noch Fragen hast, gerne.

    Vielleicht meldet sich auch noch der ein oder andere Ridgeback-Halter.

  • Danke für eure Antworten!


    Warum ein Ridgeback?


    Also begonnen hat es natürlich mit dem Aussehen. Wunderschöne Hunde. Wir haben uns dann etwas genauer eingelesen und überall steht, dass sie sehr loyale und verschmuste Hunde sind, sehr clever und selbstständig, nicht zwangsläufig eine aufwendige Beschäftigung benötigen, aber sehr auf viel Bewegung stehen.


    Wir sind beide mit unserem Studium fertig und arbeiten nach freier Zeiteinteilung mit viel Home Office. Es wäre also immer jemand da. Wir sind Naturfreaks, sind gerne draußen, besonders bei Sonnenschein. Wir sind sportlich, lieben es zu wandern.


    Das einzige was uns etwas unsicher macht ist die Wohnung. Wir leben auf 50 qm, haben aber gelesen, dass das bei einem Hund normalerweise kein Problem ist, auch bei größeren.


    Er muss keinen Stadttrubel aushalten, klar wir leben jetzt auch nicht komplett auf dem Land, aber sehr ruhig gelegen. Wäre schön, wenn er auch auf Ausflüge ins Cafe oder ähnliches mitkönnen würde, aber wenn nicht, wäre das auch ok.


    Wir haben einige Freunde mit Hunden, eher kleinen Hunden und hier eben die Frage ob das gut geht oder ob das später ein ewiges Trennen wird?


    Sind Ridgebacks generell nicht so geeignet um sie mitzunehmen? Wenn er alleine bleiben kann dann muss er natürlich nicht überall mit, aber schön wäre es schon.


    Thema alleine bleiben. Kann ja nicht jeder Hund, ist beim Ridgeback hier etwas zu beachten?

  • Hallo und schön, dass ihr hier seid! :smile:


    Zum Ridgeback kann ich nichts sagen, die zwei Exemplare die ich mal getroffen habe (bzw einer ist ein Mix) sind auch wunderschön. Der Mix ist unkompliziert, riesig und recht früh gealtert (ich glaube es ist noch Hovavart mit drin, wiegt knapp 80kg) und ganz verträglich. Die Hündin hatte schon einiges erlebt und war sehr unsicher und schüchtern, wie ein junges Reh. Beides nicht sehr repräsentativ, aber die Faszination kann ich verstehen, ich bekomme auch immer Herzchen in den Augen wenn ich einen sehe :pfeif:


    Aber zur Wohnung: wir leben auch auf 50 m2 mit 62cm Hund (Großpudel), das klappt super! Bisschen mehr Sand ist in der Wohnung und er hat sich den Sessel unter den Nagel gerissen, aber ansonsten hat sich platzmäßig hier nicht viel verändert. Bewegt wird sich dann draußen.

    Was ich aber sehr genieße: wir haben mehrere Räume, auch mit Türen dazwischen. Das hat beim Alleine bleiben üben sehr geholfen, da konnte er dann mal im Nebenraum sein mit Welpengitter in der Tür und Sichtkontakt, aber ohne ständigen direkten Zugriff auf uns. Brauchen wir inzwischen nicht mehr, denn er verfolgt uns eh nicht mehr überall hin, aber am Anfang war das sehr nützlich :) (er ist aber mit 8 Monaten hier eingezogen, ist ja nochmal anders als ein Welpe dann).


    Was ich sonst noch gerne vorher gewusst hätte: viele Hundetagesstätten nehmen keine unkastrierten Rüden. Wahrscheinlich wäre es trotzdem ein Rüde geworden, ich mag Rüden einfach, aber ich hätte nicht gedacht dass das Geschlecht so sehr die Betreuungsmöglichkeiten beschränkt.

  • @Dark.Skies

    ich glaube, das wäre ein lesenswerter Thread für dich:

    dogforum.de/thread/216626/


    du musst dich, damit duihn lesen kannst, erstmal für die Abteilung Pfoto-Talk freischalten lassen. Das geht über dein Benutzerprofil, Einstellungen allgemein.


    Die Threaderstellerin ist leider derzeit nicht aktiv hier, aber sie hat 2 RR und erzählt in dem Thread viel vom Alltag mit ihren erwachsenen Hunden. Bei Start des Threads waren sie vier Jahre alt.

  • Ein riesiges Haus ist kein Muss, viel Bewegung in der Natur jedoch schon, sonst werden sie unleidlich. Ich kann meinen Hund schon an viele Orte mitnehmen, er ist sehr gechillt, ist aber auch bisschen eine Charaktersache. Einige mir bekannte RR sind meist tiefenentspannt und absolut unauffällig, kenne aber auch die Kackbratzen, die sind dann abgebraucht meist in falscher Hand. Man darf nicht vergessen, es sind recht große Hunde, was im Café etc. Schon schwieriger werden könnte. Bei kleinen Hunden muss man auch ein Auge drauf haben, nicht dass sie von den RR als Jagdobjekt angesehen werden.

    Beim Alleine bleiben, haben wir zumindest kein Problem.

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