Depressionen und Hund vereinbar? Bitte um ehrliche Meinung
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Ich denke auch, es muss individuell beurteilt und geplant werden. Ich habe selber chronische körperliche Krankheiten inkl. einer C-PTBS und depressive Episoden. Und für mich ist der Hund perfekt. Mir hilft das rausgehen müssen. Und ihre bedingungslose Zuneigung. Aber ich teile den Hund mit meiner Partnerin, da mir 100% Hund und meine sonstigen Verpflichtungen zuviel wären. So bekomme ich Pausen, Tage wo ich weiss, die zwei rennen grad durch den Wald und sind glücklich.
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Hi
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Aber pauschal zu sagen, dass sich ein kranker Mensch keine Tiere holen sollte, ists halt auch nicht.
Wurde nicht gemacht. Die Aussage war:
Ganz persönlich: Wenn ich wüsste, dass ich eine Krankheit habe, bei der ein nennenswertes Risiko besteht, dass ich mich ihretwegen nicht ausreichend um ein Tier kümmern kann, würde ich mir keines anschaffen.
Dazu haben die meisten anderen gesagt: "Lässt sich nicht pauschal beantworten..." und das Für und Wider genannt. Du bist diejenige, die gerade pauschale Aussagen unterstellt.
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Die pauschale Aussage, auf die ich mich bezog.
Eine phasenweise schwere Depression ist kein Zustand, in dem man sich ein Tier anschaffen sollte.
Was walkman sonst noch hier im Thread gesagt hat, weiß ich nicht, ich merke mir nicht zu jedem Post den Ersteller.
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Ich kann und will nicht viel dazu sagen, dir aber alles Gute wünschen. Hier sind meine Hunde eine große Hilfe, oft aber auch eine Belastung. Nichts desto trotz bin ich in der Lage mich um meine Tiere zu kümmern, wenn nicht gibt es Plan B und C.
Dazu möchte ich sagen, das ich jedes Like von mir nicht als „Gefällt mir“ für die Krankheit / schwierige Situation gebe sondern das mir die Art des Beitrags gefällt und die Meinung dazu. Möchte nicht das es falsch ankommt
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Ich habe es hier im Umfeld erlebt, dass sich bereits in guten Zeiten kaum um den Hund gekümmert wurde. Der Hund wurde geliebt, keine Frage. Aber schon füttern war schwierig. Medikamente wurden verwechselt, der Hund hat in die Wohnung gemacht weil nicht bemerkte wurde, dass er mal muss bzw. Seine Zeit zum Gassi ran war aber die Person gerade nicht raus konnte. Ohne Unterstützung wäre das arg schief gegangen. Und das war während einer guten Phase. Dazu muss man aber sagen, dass es ein Familienhund war, also eine gemeinsame Anschaffung und sich zu 95% die anderen Personen im Haushalt gekümmert haben. Aber bei den seltenen Tagen, wo sich die Person kümmern MUSSTE war das bereits schwierig. Und als der Hund verstarb kam der absolute Einbruch und der Fall in eine tiefe Depression (nicht nur deswegen, aber das war auch einer der Gründe bzw. Verstärker) mit längerem Klinikaufenthalt.
Von daher ist meine Meinung dazu: wenn man ein gutes Netz hat und auch die Kraft, jederzeit nach Hilfe zu fragen kann ein Hund unterstützen. Wie aber hier schon gesagt wurde, kann ein Hund auch eine zusätzliche Belastung sein, die einen noch mehr in die Depression zieht. Deswegen sollte in jedem Einzelfall gut überlegt werden ob ein Hund wirklich passt. Und in besagtem Fall kann man aus der Ferne keine Prognose abgeben.
Ich persönlich würde aber in so einer Situation mit den Infos im ersten Beitrag definitiv keinen Hund holen.
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Schwer zu beurteilen für Außenstehende.
Depression ist nicht gleich Depression.
Ich kenne 3 Menschen die (in meinen Augen schwere) Depressionen haben und jeweils ein ganzes Arsenal an Pillen einwerfen müssen.
Einer davon musste gerade erst wieder seine Katzen zurück zu den Eltern geben, weil es zu viel für ihn wurde.
Der zweite würde die Spaziergänge wohl nicht täglich hinkriegen, denn er verbringt seine Tage hauptsächlich im Sessel.
Der Dritte dagegen würde das eindeutig wuppen können. Er geht jeden Tag raus und schafft es auch noch hin und wieder Sport zu machen und am "sozialen Leben" teilzunehmen.
Wie ja schon geraten wurde, würde ich auch zuerst gucken ob da Jemand ist der helfen kann und will wenns mal nötig ist.
Ansonsten musst Du wohl selbst einschätzen können, ob Du zu den täglichen Notwendigkeiten des Gassigehens und Co in der Lage wärst, wenns Dir mal etwas mieser geht.
Oder auch mal den evtl behandelnden Therapeuten fragen... vielleicht kann man da ne objektive Meinung bekommen.
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Ich denke auch, dass man da nichts empfehlen kann bzw Du abwägen musst, was im Worst Case ist: Hast Du jemanden, der Dir den Hund abnehmen kann und das nicht nur stundenweise, sondern Tage, Wochen (ggf Monate)? Der kurzfristig verfügbar ist, wenn plötzlich nichts mehr geht?
Man braucht eben wirklich einen verlässlichen Notfallkontakt (den sollte es zwar immer geben, aber bei Depressionen kann es einen ja such mal länger umhauen.)
Ich habe selbst eine PTBS und Depressionen. Bei mir werden die wohl nie wirklich ganz verschwinden.
Nun hatte ich leider etliche Jahre schwere Depressionen, wo ich mir einen Hund allein anzuschaffen niemals zugetraut hätte. Ich hätte einfach keine Kraft für die Verantwortung gehabt.
Ich hatte aber das Glück, dass meine Mutter ganz in der Nähe wohnt und wir uns zusammen einen Hund angeschafft haben. Dieser Hund und meine Kaninchen, also meine Tiere generell, sind der Grund, wieso ich noch hier bin. Tiere lieben bedingungslos und für sie habe ich weitergemacht.
Im letzten Jahr ist unser Hund gestorben. Meine Mutter wollte keinen Hund mehr und ich konnte aber nicht ohne leben. Meine Depressionen waren allerdings mittlerweile um Welten besser geworden. Ich hab mir die Anschaffung und alles, was einen eigenen Hund betrifft, wirklich zugetraut.
Ich hatte und habe aber die Gewissheit, dass meine Mutter Fynn jederzeit nehmen würde. Sei es ein Tag, eine Woche, oder Monate.
Jetzt, wo die Depressionen nur noch leicht waren, kann ich aber sagen, dass mein Hund mir einfach so sehr hilft!!
Er lenkt mich ab, er bringt mich täglich zum Lachen, er braucht mich und ich muss morgens aufstehen, auch an freien Tagen. Er zwingt mich zur Bewegung, die wiederum gut gegen Depressionen ist.
Mir ging es 20 Jahre nicht so gut, wie mit einem Hund fast 24/7 an meiner Seite!!
Aber dennoch: in den schlimmsten Zeiten war mir selbst die Pflege meiner Kaninchen oft zuviel und ich brauchte Hilfe dabei.
Du weißt ja am besten, wie gut Du Deinen Alltag incl Haushalt usw gemeistert kriegst. Ob Du Hilfe hast bzgl eines Hundes.
Ich finde gut, dass Du Dir im Vorfeld Gedanken machst, ob Du dem gewachsen bist. Wenn es Dein Traum ist, hast Du was, wofür Du kämpfen kannst!!
Alles Gute für Dich!
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Es kommt auch immer drauf an, wie sich die Depression zeigt. Es gibt Depressive, die den ganzen Tag im Bett liegen und nicht mehr arbeiten können und es gibt welche, die im Alltag nach außen hin funktionieren.
Ich bin zum Beispiel immer pünktlich zur Arbeit gegangen, hab mit den Kollegen gescherzt und eine guten Eindruck gemacht. Da wäre keiner auf die Idee gekommen, dass ich jeden Tag gehofft habe, dass ich nicht mehr aufwache.
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Pauschale Antwort gibt es da nicht, da spielt so viel mit rein.
Ich habe mir bewusst, trotz der Depressionen & Angststörungen, einen Hund gekauft. Und sie hilft mir mehr bei der "Bewältigung" der Krankheit, als es jeglicher Therapeut oder Klinikaufenthalt es vorher tat. Aber: Der Hund ist nicht mein Therapeut und ihr Job ist es nicht, mich zu therapieren. Solch einen Anspruch an den Hund fände ich unfair. Außerdem habe ich Personen für Notfälle, das ist wirklich ganz wichtig.
Mir fehlte z.B. in den schweren Episoden die Kraft (und oft auch der Wille) mich um mich selbst zu kümmern. Ich war mir das dann einfach nicht wert. Das hat sich bei mir aber nie darauf ausgewirkt, wie ich mich um Andere kümmere. Ich würde dann z.B. für mich selbst morgens nicht aufstehen. Aber der Hund MUSS raus, also steh ich auf und geh mit ihr Gassi. Und dieses Vorhandensein von Strukturen und Verantwortung, hat dann eben auch einen positiven Einfluss auf mich. Wie oft hab ich gehört, dass man sich einen Stundenplan schreiben, eine Tagesstruktur aufbauen soll. Weils halt eben SO wichtig ist bei dieser Krankheit. Ja aber wozu, warum, nur für mich? Ne. Schaff ich nicht, hab ich nicht die Kraft für. Tja, die bloße Anwesenheit des Hundes hat jetzt dafür gesorgt, dass ich solch eine Struktur habe und es HILFT so, so, so viel.
Das war jetzt nur mal ein Beispiel, es gibt aber noch ganz viele andere, warum mir der Hund so wahnsinnig gut tut und es für MICH die absolut richtige Entscheidung war. Anstrengend ist es oft natürlich trotzdem, aber ich denke das ist Hundehaltung im Allgemeinen, so gehts auch "gesunden" Menschen.
Es gibt aber genau so viele gegenteilige Beispiele, wo es halt eben nicht klappt und der Hund dann drunter leidet. (Der Halter ziemlich sicher auch, der hat aber die bewusste Entscheidung getroffen, der Hund kann sich im Gegensatz nicht aussuchen bei wem/wie er lebt - hat für mich ne ganz andere Gewichtung.) Also, wie man am Anfang gesagt: Gibt keine pauschale Antwort, das kommt wirklich auf die individuelle Person, dem Ausmaß/Auswirkung der Krankheit und vor Allem auch das soziale Umfeld drauf an.
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Ich finde auch das du da in dich gehen musst um dir das selbst zu beantworten...
Ich bin ehrlich, ich möchte den zwockel nicht missen und ich weiß das ich selbst in sehr schlechten Phasen mich ausreichend um ihn kümmern kann und das Glück habe, ein Netz aus bekannten zu haben die da dann auch einspringen könnten.
Und so schön es auch ist, kann es auch sehr belastend sein.
Gerade weil in aktiven Schüben der zwockel mich so unterstützt und wir auch eine sehr enge Bindung haben, leide ich wenn mit ihm was ist nochmal besonders schwer mit, anders als zb bei den anderen tierischen Mitbewohnern.
Und auch jetzt schon, obwohl ich schon Hunde hab gehen lassen müssen und das sehr schwer war, weiß ich dass es mich bei ihm besonders zerreißen wird.
Das sollte einem auch klar sein. So viel positives wie er mir gibt, Freude,Lachen, etc, so schmerzhaft ist es auch...
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