Hund trotz körperlicher Beeinträchtigung?

  • Ich sehe da ebenfalls kein Problem. Ich habe sowohl Goldies als auch Großpudel als Assistenzhunde erlebt, die mit ihren Menschen als Team gut harmonierten.

    Allerdings sollte ein soziales Netz vorhanden sein, das den Hund übernehmen kann im Fall von Reha, Krankenhausaufenthalten und ähnlichem.

    Der Winter könnte eine Herausforderung werden aber mit ein bißchen Hilfe sehe ich auch hier kein Problem.

  • wenn die Rahmenbedingungen so gut sind wie es sich liest, wäre es absolut ein mögliches Zuhause für einen Golden Retriever.

    Man muss sich da aber bei der Züchter Wahl Zeit nehmen und gut schauen, was für Hunde das sind.


    Einen reinen Show Golden, massig und eher stur, dafür mit gut Jagdtrieb wäre für dich das Falsche.

    Es gibt aber Züchter, die etwas leichtere Show Hunde züchten, nicht zu viel Power aber gut führbar, damit sie als Assistenzhunde/ Alltagspartner einsetzbar sind.

    Einen reinen Arbeitsgolden ist eher nicht das Passende. Ausser der Partner hat Lust auf Hundearbeit, damit der Hund seine Anlagen ausleben kann.

  • Bei früheren Hundetreffen war immer eine ältere Frau im Elektrorolli mit weißem Kleinpudel dabei. Funktionierte toll. Der Hund ließ sich auch sehr gerne kutschieren. Ich glaube, die hatte gar nie eine Leine mit, der Pudel gehorchte richtig toll. Der Hund war erwachsen aus dem Tierheim übernommen worden.

  • hier gibt es einige Rollifahrer mit Hund. Scheint super zu funktionieren. 2 Hündinnen laufen sogar ständig an der Schleppleine oder Flexi weil die wohl Jagdrtrieb haben.

  • Das klingt nach einem super Hundeleben! :herzen1:


    Weil öfter der Pudel genannt wurde:


    Hier wohnt seit Januar ein Großpudel-Junghund, 62cm und 20kg. Er ist der wesensfesteste Hund, den ich in 5 Jahren Hundesitting hatte (das waren vor allem Jagdhunderassen, paar Mischlinge waren dabei, Hütehunde liegen mir nicht). Er macht wirklich ALLES mit, hat vor nix Angst, auf alles Lust, Hauptsache dabei und Hauptsache jeden Tag bisschen Action.


    Allerdings hat er auch richtig Jagdtrieb. Er ist jetzt 13 Monate alt und da braucht man schon auch Kraft, um den zu halten. Falls der Pudel was für dich ist, würde ich nach einer Linie mit möglichst wenig Jagdtrieb gucken. Gleichzeitig lernt er super schnell und ganz oft zeigt er die Vögel schon an ohne durchzustarten, lässt sich da gut lenken.

    Er wird unglücklich, wenn er nicht einmal am Tag die Beine richtig strecken kann und richtig rennen darf, das habe ich schon öfter von GPs gehört.

    Und er ist sehr hüpfig, springt bei großer Aufregung auch aus dem Stand auf 1,8 Meter in die Luft, auch nicht ungewöhnlich für nen Pudel. Gibt aber auch etwas gechilltere Linien als meinen, aber ich will einen Hund mit Power, also extra so ausgesucht :pfeif:

    Ansonsten ist er tatsächlich einem Labrador recht ähnlich: spielt wild und körperlich, ist oft unhöflich bei Hunden (lieb dabei, aber bisschen beratungsresistent), liebt alle Menschen, fröhlich, immer gut drauf (außer er ist krank, aber selbst dann hat er meist ganz gute Laune). Ich genieße es sehr, dass er leichter ist als mein Gassi-Labbi, 20kg sind deutlich besser zu halten als 35 |)


    Ansonsten wird hier immer ein großer Hund wohnen. Wir wurden neulich angegriffen von einem Hund, und sind mit ein paar Löchern in der Haut davongekommen. Ein Kleiner hätte das nicht überlebt. Ist aber auch Stadt hier mit hoher Hundedichte.


    Pflege ist natürlich so eine Sache, da würde ich vorher gucken ob ein Hundefrisör in der Nähe ist. Geht vielleicht auch im Sitzen, aber ich finde es im Stehen schon einigermaßen anstrengend. Da wäre tatsächlich ein Kleinpudel praktischer, denke ich 😊


    Falls du in Norddeutschland wohnst kannst du den Blue auch gerne mal kennen lernen, er liebt Rollstühle, Rollatoren, Bollerwagen, Kinder, und Menschen in allen Arten von Uniformen :nicken:   :denker: :herzen1:

  • Wie man auf dem Foto sieht, habe ich auch einen Pudel ;-)


    Ich habe überlegt, ob er passen könnte. Also in unserem Fall "nein", weil er eher unsicher ist.

    Dann aber habe ich überlegt, was der Grund ist, dass Du wieder einen Hund möchtest.

    Die Frage klingt jetzt erst mal seltsam, aber ich finde sehr wichtig zu erfahren, ob Du eher einen Assistenzhund haben möchtest, der bestimmte Aufgaben übernehmen soll, oder ob es um einen treuen Begleiter geht.

    In letzterem Fall würde ich persönlich eher einen kleineren Hund nehmen. Also nicht 3kg, aber da wären meine beiden mit ihren ca. 8kg und ca. 40cm Schulterhöhe ideal, weil man sie eben - wie oben auch schon öfter thematisiert wurde - auch mal auf den Schoß setzen könnte, wenn es notwendig ist.


    Auch etwas kleinere Hunde eignen sich, um bestimme Dinge zu lernen wie etwas zu apportieren oder aufzuheben oder jemanden zu holen (das nutze ich bei meinen beiden z.B. oft, also dass sie meine bessere Hälfte suchen und "verständigen").


    Ach, und zum Thema "Rollstuhl": Also ich würde mal behaupten, dass ein Welpe, der in Deinem Haushalt aufwächst, keine dauerhafte Angst vor dem Rollstuhl haben wird.


    Mein Pudel hat den ersten Rollstuhlfahrer, den er gesehen hat, ganz furchtbar verbellt. Der Mann war sehr nett, ich fragte, ob wir uns mit Abstand ein wenig unterhalten können, damit mein Hund sich ein wenig damit auseinandersetzen kann. Irgendwann wollte mein Hund dann hin und nachsehen, was das nun Gruseliges ist. Danach war der Käs' gegessen.

  • Klar kannst du auch mit Handycap einen Hund halten.


    Mir tut dieser doppelte Schicksalsschlag für dich sehr leid, und ich finde es bewundernswert wie du für dich wieder zurück ins Leben gefunden hast :bussi:


    Deine Hundeauswahl finde ich schon mal gut überlegt, persönlich gefällt mir da der Golden Retriever besonders gut - weil ich dieser Rasse selber vor 24 Jahren "verfallen" bin, und sie gut geeignet finde.


    Es gibt allerdings eine "Einschränkung" - die keine sein muss, wenn du dir vorstellen kannst, einen Golden jagdlich auszubilden.


    Heißt in deinem Fall: Du solltest Spaß an einem vernünftigen Apportiertraining haben, und dich im Vorfeld (evtl. gemeinsam mit dem Züchter) darum kümmern, wo eine solche (ersatz-)jagdliche Ausbildung gemeinsam mit dir und deinem Hund möglich ist.


    Wenn dein soziales Netzwerk auch eine längere Betreuung - also auch mal für mehrere Tage/Wochen - übernehmen kann, wäre das sehr sinnvoll.

    Ansonsten würde ich für diesen Fall beizeiten eine gute Hundepension suchen, die der Hund auch schon kennenlernen darf.


    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei der Suche nach einem geeigneten Hund, und bin mir sicher: Ihr werdet beide eine tolles Leben zusammen haben :bussi:


    P.S.: Ich bin mir sehr sicher, du stellst dir das nicht "zu leicht" vor.

    Viele problemspezifische "Hindernisse" treten aber gar nicht erst auf, wenn schon vorher nach entsprechenden Lösungen gesucht wird.

    Dabei können dir sicher hier in dieser Gemeinschaft einige Tipps und Hinweise gegeben werden, weshalb ich persönlich mich freuen würde, wenn du uns hier "auf dem Laufenden" halten würdest.


    LG Moni

  • Falls eine Betreuung gewünscht ist, würde ich auch empfehlen eine Hündin zu nehmen.

    Zumindest hier bei uns ist es quasi unmöglich (soweit ich bisher feststellen konnte), eine Pension zu finden die auch unkastrierte Rüden nimmt.

    Das war etwas, was mich etwas überrascht hatte^^

  • Bevor ich deine Rassewahl gelesen habe, dachte ich direkt an einen Collie. :smiling_face_with_hearts:

    Habe aber 2 Abers: Collies (ja, es gibt Ausnahmen) sind keine Rasse, die alle Menschen per se geil findet und sich von jedem anfassen lässt. Aber zur Tür stürzen und den "Eindringling" zerfleischen (so wie es meine Schäfimixhündin tun würde, wenn ich nicht dabei bin) würde ein Collie nur in den seltensten Fällen und wenn bei der Erziehung was komplett falsch läuft. Mein LHC mag nicht von fremden Menschen einfach angefasst werden. Dann geht er erst ins meiden, dann auf ordentlich Abstand, dann wird gebellt. Wenn man ihn bedrängt und womöglich am Kragen packt bin ich sehr sicher, dass er auch schnappen würde. Will sagen, Collies sind, wie du ja sicherlich schon gelesen hast, sensible Hunde. Wenn man sich ihnen gegenüber respektvoll verhält und sie sich in ihrem Tempo, ohne Druck alles angucken lässt, dann sind sie tolle Begleiter, die eigentlich alles mitmachen. Bei deinen Vorgaben solltest du, falls Collies in die engere Wahl fallen, auf jeden Fall auf Wesensfestigkeit achten. Es gibt nämlich auch wirklich sehr, sehr sensible und ängstliche Exemplare.

    Jagdtrieb kann's auch mal geben, sollte aber absolut händelbar sein.


    Das Zweite Aber: was hast du vor an Auslastung? Unser Bub ist Reitbegleithund, Familienhund und geht sehr gerne wandern. Richtig Happy und ausgelastet ist er aber, wenn er was mit uns arbeiten darf (idR auf dem Hupla). Es ginge sicher auch ohne, aber er liebt es einfach. Man merkt ihm zu Hause einfach an, wenn er nicht ausgelastet ist und das liegt nicht an mangelnder Bewegung. Da gibt es aber auch je nach Zucht ruhigere oder sportlichere Vertreter.


    Ansonsten mal im Collie-Thread nachlesen, da gibt's einen ganz guten Einblick von der möglichen Bandbreite.

  • Natürlich Hund - aber nicht TROTZ körperlicher Beeinträchtigung. Sondern, weil Du nen Hund möchtest. :-) Hunde werden ja auch als Assistenz für eingeschränkte Menschen ausgebildet, also eher GERADE MIT Beeinträchtigung ein Hund.


    Was kannst Du im Rolli nicht mit dem Hund, was Du ohne tun würdest? Wenn er im Gehorsam steht, kann er genauso über die Wiesen flitzen, wenn Du einen feldwegtauglichen Rolli hast. OK - Häufchen aufheben ausm Rollstuhl wird eher doof - aber zeig mir den Menschen, der da jemanden, der ganz offensichtlich beeinträchtigt ist, deswegen anpflaumen würde... (den erwürg ich eigenhändig, versprochen! *gg) Und man kann dem Hund ja auch beibringen, seine Geschäfte an bestimmten Stellen zu erledigen, wo sie dann nicht mitten im Weg liegen..


    Für mich klingen die Rahmenbedingungen ideal, und wenn Du den richtigen Hund nimmst, haste gleich wen, der Dir gern Dinge aufhebt oder bringt. Meine Zwergpudeline liebt es, mir Schuhe zu bringen, natürlich gegen Leckerlies. Oder wenn ich mich net hinknien möchte, holt sie mir die beim Ausräumen aus der Waschmaschine gefallene Socke, die dahintergefallen ist, aus dem Spalt heraus, und rettet mich damit. Sie hebt Schlüssel auf und bringt sie mir. Einfach nur aus Spaß, sie liebt es einfach, zu apportieren.


    Für mich würde ich nur überlegen, ob man im Rolli die Power hat, einen in die Leine rennenden/springenden Retriever zu halten (klar muß er lernen, das nicht zu tun, wird es aber als Junghund natürlich erstmal versuchen), mir wären sie dafür glaub ich zu klobig. Bin aber eh net so der Retriever-Fan. Daher würde ich eindeutig den Pudel bevorzugen, wenn Du große Hunde magst, den Großpudel, ansonsten nen kleineren. Meine ist ein Zwerg, macht das genauso gut - aber wenns zB darum geht, größere Dinge evtl. apportieren zu können, oder man einfach größere Hunde bevorzugt, tuts auch ein Standard- oder Großpudel. Letzterer ist trotzdem nochmal deutlich leichter und filigraner im Körperbau als so ein Retriever. Aber wie gesagt, ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Vorlieben.


    Abgesehen davon: einem Züchter könnte man auch gezielt sagen, der wird als Assistenzhund genutzt werden, dann wird bestimmt keiner sagen, Dir geb ich keinen Hund, weil eingeschränkt..... Selbst wenn das nur ein netter Nebeneffekt ist, den Du Dann nutzen kannst.


    Und bzgl. Pflege: ich stell Biene auf den Tisch und schere dann im Sitzen, ist die perfekte Höhe für die Zwergeline... :person_shrugging: Dann bewegt man sich halt net um den Tisch herum, sondern der Hund dreht sich nach Bedarf :rolling_on_the_floor_laughing:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!