Einschränkungen und Abstriche durch gestiegene Kosten

  • Ja, gibt es auch.

    Leute, die 10 Jahre und mehr nur Pferdebesitzer sind und das Reiten in der Zeit ganz aufgeben, weil Geld und Zeit nicht für Rentnerpferd UND Reitmöglichkeit ausreicht.


    nur Stallmiete: ca. 400€

    nur Trofu (großer Hund): 40€


    Die Mehrheit sagt halt; “400-1000€ im Monat, da ist mein Hobby Reiten.

    Nicht nur “Pferdebesitz”.”


    Zahlenmäßig werden die meisten Pferde das erste mal als Absetzer-Fohlen vom Züchter verkauft. Denn sonst zahlt der drauf.(3000-5000€).


    Dann stellt sie jemand kostengünstig in Gruppenhaltung in die “Aufzucht”.

    Bereits der ZWEITE Verkauf erfolgt jetzt, 3-5 jährig, entweder vor oder nach dem Anreiten.(15000-25000€ oder viel mehr)


    Häufig werden dann Pferde nach irreparabler Verletzung, oder wegen Alter, nochmal so 12-16 jährig verkauft,

    weil sie nur noch eingeschränkt reitbar sind, aber sich noch Interessenten finden.(ca. 7-12000€, Lehrmeister auch für 30-40 000€)


    Das hast du bei Hunden einfach nicht.

    Weder gibt es da einen großen Markt an Leuten, die Welpen aufziehen und mit Basistraining weiterverkaufen,

    noch ist es im großen Stil üblich, dass man einen Hund verkauft weil ein bestimmter Hundesport nicht mehr geht.

    Oder das jemand sagt “Mit 7 Jahren schnell verkaufen, mit 9 nimmt den keiner mehr.”

  • Gab es denn mal eine umgekehrte Entwicklung? Ich hatte die letzten Jahre immer das Gefühl, dass Pferdehaltung plötzlich für ganz viele Leute möglich war, die vorher niemals daran gedacht hätten, weil es zu teuer war. Täuscht das?

    Genau das, dadurch das die Kaufpreise so niedrig waren haben sich einfach Leute Pferde angeschafft, die sich das nicht leisten können

  • So böse es klingt: So ein krankes Pferd kann 24 Jahre und älter werden, du wirst es nicht los und TA schläfert erst ein, wenn medizinisch nichts mehr geht.

    Nicht weil dem Besitzer das Geld knapp wird.


    Das ist ein ganz grausiges Problem, wie ein Eisberg, bei dem man nur die Spitze sieht.

    Was passiert ist: Die kranken Pferde werden billig und mit Minimalversorgung irgendwo geparkt, bis der nächste Krankheitsschub so schlimm ist, dass der TA “endlich” einschläfert.


    Ich hoffe, hier jetzt keine Gefühle zu verletzen, und frage mal total naiv: Pferde werden doch auch als Nahrungsmittel eingesetzt, verstehe ich es richtig, dass Schlachtung theoretisch nahezu jederzeit in Frage kommt, aber Einschläfern lassen nicht?

  • :ka: Naja hier im Forum gibt es doch auch immer wieder Diskussionen über das "Luxusgut Hundehalter" und wem dies "vorbehalten" ist/sein sollte.

    Luxus ist alles, was über den existentiell notwendigen Bedarf hinausgeht.

    Süßigkeiten, Alkohol, kostenträchtige Freizeitbeschäftigungen, die Wohnung, die unbedingt einen Balkon haben muss, Rauchen, Urlaube ... etc.


    Wir leben in unseren Breitengraden luxuriös, nur ist das Bewusstsein dafür verloren gegangen.


    Was eigentlich Luxus ist, wird als selbstverständlich wahrgenommen, der Nicht-Besitz als Mangel empfunden.


    Wir begehren, was wir sehen - und es gibt sehr viel begehrenswertes zu sehen in unseren Landen.


    Irgendwie hat sich die Wahrnehmung dafür verschoben, Notwendiges als notwendig, und Luxus als Luxus zu empfinden - und Letzteres sich eben nur dann "zu gönnen", wenn man es sich auch tatsächlich erlauben kann.


    Hunde, und natürlich auch Pferde (oder sonstige Tierhaltung, die eben nicht dem Verdienst dient), sind dabei ein besonderer Luxus, weil hier die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen wird, welches eben auch Kosten verursachen kann, die über die normale Versorgung hinaus gehen können.


    Darauf zu bauen, "dass schon nichts passieren wird" ist genauso verantwortungslos diesem Lebewesen gegenüber, wie sich erst gar nicht Gedanken darüber zu machen, dass so ein Lebewesen Kosten verursachen könnte, die über den normalen Lebensunterhalt hinaus gehen.


    Also ja, Tierhaltung als Hobby ist Luxus, Luxus, den man sich auch erlauben können muss.

    Wer sich dessen nicht bewusst ist, handelt verantwortungslos dem Tier gegenüber.

  • Pferde werden doch auch als Nahrungsmittel eingesetzt, verstehe ich es richtig, dass Schlachtung theoretisch nahezu jederzeit in Frage kommt, aber Einschläfern lassen nicht?

    Info aus der CH:


    Man muss irgendwann Mal festlegen ob das Pferd Nutztier oder Haustier ist. Dementsprechend darf es bestimmte Medikamente bekommen oder auch nicht.


    D.h. hat das Tier in seinem Leben als Haustier Medikamente bekommen, die es als Nutztier nicht bekommen dürfte, darf es nicht geschlachtet/ nicht als Schlachttier genutzt werden.


    In der romatisiererei vieler (gerade jünger) Besitzer registrieren sie ihre Tiere als Haustiere und naja, die dürfen dann nicht geschlachtet werden.


    Ich vermute die Regelung ist in D ähnlich.


  • Soweit ich richtig informiert bin, ja.


    Aber das muss dann auch entsprechend im Equidenpass vermerkt werden und dann können manche/einige/viele Medikamente nicht verwendet werden. Und ich meine auch bei der Fütterung muss man dann aufpassen.


    Daher sind die meisten Pferde im Equidenpass wohl als nicht-Schlachtpferd eingetragen und dann steht einem diese Möglichkeit eben nicht offen.

  • Genauso. Man muss auch die Medikamente dokumentieren, das ist zusätzlicher Aufwand.

    Bei den zwölf Pferden bei uns am Stall ist nur einer Schlachtpferd (meiner).

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