Einschränkungen und Abstriche durch gestiegene Kosten

  • Nein, dass stimmt so nicht für D.

    Ich weiss aus erster Hand dass die Kassen nicht mehr Therapeuten zulassen und nicht die Anzahl der vorhandenen Therapeuten das Problem ist, sondern deren Kassenzulassung

    Danke für die Info. Dass das immer noch so ist, wusste ich nicht bzw. hätte es nicht gedacht.

    =)

    In AT gibt es laut diesem Artikel von diesem Jahr auch keinen Mangel: https://www.profil.at/oesterre…aetze-braeuchte/402446931

    Steht relativ weit unten: "Immerhin: „Wir haben zahlenmäßig keinen Mangel. Dieses Land bildet pro Jahr so viele Psychotherapeuten wie Deutschland aus“, so Plener vom AKH."

  • Zur Zeit steht eine Option im Raum nach Schweden oder USA ( aber da würden wir weiter gehen nach Kanada und nie wieder zurück kommen) auszuwandern und wir sind sehr geneigt diese Option anzunehmen.

    So eine Option hatte ich vor Jahrzehnten auch, Kanada, im speziellen Britisch Columbia, oder Dänemark. Damals habe ich mich entschieden, hier zu bleiben. Ich bereue so gut wie nichts, weil ich Entscheidungen rational treffe und somit mir immer sage, mit dem Wissen von gestern hätte ich heute genau so entschieden. Wäre vielleicht besser gewesen, auszuwandern, aber mein Leben wäre komplett anders verlaufen. Bis vor der Corona-Zeit hätte ich gesagt, dass ich glücklich bin. Heute eindeutig weniger. Morgen vermutlich gar nicht.

  • Sagt sich immer so "einfach" mit dem Auswandern.

    Auch in anderen Ländern gibt es strukturelle Probleme.



    Der Chef von meinem Freund ist gerade mit seiner Familie aus Kanada zurück ausgewandert. Der meinte während Corona ging das da vor Ort gar nicht. Furchtbar für die Kinder. Deshalb sind sie zurück.


    Ich bin in die CH ausgewandert. Viele tun dies weil sie sich hier einen höheren Lebensstandard erhoffen. Das funktioniert auch gut, wenn du ohne Kinder bist. Dann ist die CH ein Paradies was Steuern und Kosten angeht. Es gibt hier keinen Niedriglohnsektor.

    Tja nur wenn du (kleine) Kinder hast oder eben Kinder bekommen willst ist die CH ein Armutszeugnis. Entwicklungsland der Familienpolitik.



    Aber auf der anderen Seite der Wiese ist das Gras bekanntlich ja immer Grüner 😉.




    Ich würde mir vor allem mehr Gleichberechtigung für alle Lebensformen wünschen. Mehr soziale Umverteilung und eine höhere Existenzsicherung.

    Berufe im Niedriglohnsektor mehr Anerkennung geben durch existenzsichernde Löhne und generell das Lohnniveau anheben für typische Frauenberufe. Die nicht so schlecht bezahlt wären, wenn es Männerberufe wären.

    Wenn jeder für sich selbst sorgen könnte und entsprechend abgesichert wäre, dann müssten wir gar keine Diskussionen führen wie man arme Menschen Räume geben kann am gesellschaftlichen Leben teil zu haben.

  • Hauptsache, man muss selbst nicht aktiv werden und kann auf den vermeintlichen Mangel und auf das System schimpfen

    Ich finde es wichtig und richtig, auf strukturelle Ungerechtigkeit hinzuweisen und diese aufzuzeigen.

    Es gibt nun einmal viele Probleme, die nicht individuell verursacht und daher auch nicht allein individuell lösbar sind., sondern vor allem auf der politischen/gesellschaftlichen Ebene.


    Wenn wir nun sagen, jeder muss sich um sich selber kümmern und wir sind nicht füreinander verantwortlich, können wir den Sozialstaat eigentlich abschaffen.

  • Bei Kanada würden wir , wir müssten erst 3 Jahre in den USA bleiben, eher in die Richtung Halifax ( Nova Scotia) gehen. Da gehen auch Freunde von uns, wenn sie es machen, hin. Das entspricht wohl eher unser Klima.

    Ohne unsere Oldi gehen wir eh nicht.

    Schweden steht gerade, vor allem wegen dem unserem Oldi, sehr hoch im Kurs.


    Jeden Transport den unser Oldi nicht schaffft, wird eh nicht gemacht. Das haben wir von anfang an gesagt. Oder erst, wenn es den Oldi den es hoffentlich noch sehr lange gibt, nicht mehr gibt wird so ein Umzug gemacht.


    So lange müssen wir alle da durch.


    tinybutmighty : In den Städten in den ich geboren, aufgewachsen und/oder gelebt habe gibt es genug Alternativen für jeden der möchte. Egal ob Indoor oder Outdoor.

    Ich kann natürlich nur von den Städten reden die ich kenne und/oder gehört habe und da gibt es viele Möglichkeiten.


    LG
    Sacco

  • Diese Attitüde verändert leider gar nichts. Sie verbreitet nur schlechte Stimmung und stellt vieles schlechter dar, als es ist.

    Jein.

    Aus meiner Sozialhilfezeit kenn ich das noch, dass man tatsächlich schon sehr suchen musste, nach Angeboten (wobei die Angebote damals halt rarer waren, als heute) und man echt schauen musste, wie man den Anschluss außerhalb der Schule nicht verliert.


    Klar, das war damals ne Sonderlage - wenn man eben als Schülerin schon seine eigene 1Zimmerwohnung bezahlen muss und eben auch die eigene Grundversorgung stemmen.

    Bus war zu teuer, also hieß es, überall mitm Fahrrad hin zu fahren. Von Auto oder Hund konnte ich damals nur träumen...


    Es wird in meinen Augen immer Löcher im System geben, so dass nicht allen gerecht wird.

    Und da find ich Kritik auch wichtig und richtig und auf Missstände hinweisen ebenso.

    Wo ich aber skeptisch werde ist, wenn die Kritik sich fast wie eine generelle Unzufriedenheit anfühlt und keine Entwicklung richtig oder schnell genug geht und überhaupt alles ganz falsch ist.

    Das finde ich immer ein bisschen schade, weil genau dadurch die vielen positiven Veränderungen- ja für manches braucht man viel Geduld- aber Änderungen gab und gibt es - einfach unter den Tisch fallen.

  • Ich denke Armut ist ein ähnlich großes Tabu wie Reichtum. Gestern grad hab ich im Radio (DLF) gehört, dass die zwei reichsten deutschen Familien so viel besitzen wie 50% der Bevölkerung (42 Millionen) zusammen. Sowas ist uns ja meist kaum bewusst. Mich hat’s ganz schön geplättet, wie weit wir da schon (wieder) sind.

    Also mir ist das schon sehr bewusst.

    Und was meinst du mit "schon wieder"?

    Ich habe das „wieder“ in Klammern gesetzt, weil ich mir nicht sicher bin wie die Vermögenskonzentration in früheren Jahrhunderten aussah.


    Ansonsten wollte ich ausdrücken, dass mir zwar klar war, dass es krass ist und sich immer weiter verschärft hat, aber dass das Ausmaß mich dann doch nochmal geplättet hat. Ich freue mich, dass du es wusstest (wirklich) aber ich glaube da bist du ungewöhnlich gut informiert.

  • Ich sehe mit Bedauern, wie wenig - zu wenig - für alte einsame Menschen, alleinerziehende Elternteile, chronisch Kranke und psychisch Kranke getan wird (Aufzählung ist nicht vollzählig). Damit meine ich NICHT die finanzielle Unterstützung (denn ich finde das es kaum ein anderes Land gibt das seine Bürger finanziell so unterstützt wie Sozialstaat Deutschland), sondern in dem Sinne wie von tinybutmighty geschildert. Eben das es ein breiter aufgestelltes kostenloses Sozialangebot gibt. Und auch dass das was vorhanden ist die "Zielgruppe" auch erreicht.


    Klar gibt es immer auch einen Holschuld. Keine Frage! Aber ich vermisse trotzdem die Solidargemeinschaft im zwischenmenschlich, sozialen Sinne. Und natürlich darf und sollte man nicht müde werden zu betonen das es schön wäre, wenn da mehr gemacht werden würde. Das hat meines Erachtens gar nichts mit jammern und fordern zu tun.

  • Wie ich schon geschrieben habe gibt es das, wo ich geboren/aufgewachsen und gelebt habe, sehr wohl.

    Ja, man muss evtl. selber mal ein wenig schauen und suchen aber das gibt es.


    Ich war sprachlos was ich so mitbekommen habe was eine aus meiner Familie alles kostenlos ( oder fast kostenlos) macht und findet.


    LG
    Sacco

  • Hauptsache, man muss selbst nicht aktiv werden und kann auf den vermeintlichen Mangel und auf das System schimpfen

    Ich finde es wichtig und richtig, auf strukturelle Ungerechtigkeit hinzuweisen und diese aufzuzeigen.

    Es gibt nun einmal viele Probleme, die nicht individuell verursacht und daher auch nicht allein individuell lösbar sind., sondern vor allem auf der politischen/gesellschaftlichen Ebene.


    Wenn wir nun sagen, jeder muss sich um sich selber kümmern und wir sind nicht füreinander verantwortlich, können wir den Sozialstaat eigentlich abschaffen.

    Wieso gucken bei solchen Forderungen eigentlich immer in Richtung Staat?


    In meinem Umfeld (Kleinstadt mit dorfähnlichen Stadtteilen) gibt es eine große Anzahl kostenloser Angebote für unterschiedlichste Zielgruppen. Der Großteil davon ist durch Vereine und Initiativen organisiert.


    Irgendwie scheint die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren, oft übersehen zu werden.

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