Ersthund abgeben?
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Ich habe in meinem Leben 2 Hunde abgegeben... Mein allererster Hund, ein Schäferhund-Hovawart-Mix. Ich hatte ihn übernommen, weil sein Frauchen mit allem (in ihrem privaten Umfeld war einiges passiert) überfordert war. Aber - ich war ebenfalls komplett überfordert. Das habe ich sehr schnell gemerkt und habe mich auf die Suche nach einem tollen Zuhause gemacht. Und nein, "durchbeißen" war zu dem Zeitpunkt nicht drin (will ich nicht näher drauf eingehen). Der Hund war absolut toll und heute würde ich das auch hinbekommen.
Der zweite Hund war sozusagen mein 5. Hund. Ein Deutscher Pinscher. Ich habe mir viel Mühe bei der Rassesuche gemacht und auch bei der Züchtersuche. Aber wir haben überhaupt nicht harmoniert. Sie hatte eine (in meinen Augen) nervig, aufgedrehte, fiepsende, fordernde Art. Ich habe mir überlegt, wo sie wohl glücklich wäre und habe mich auf die Suche nach einem glückliche(re)n Leben für sie gemacht. Ich hatte eine tolle Familie gefunden, aber kurz vor dem ersten Kennenlernen, hat meine Mutter gesagt, sie nimmt die Maus. Sie kommt mit ihrer Art (die sich in meinen Augen noch verschlimmert hat) wunderbar klar.
In beiden Fällen war es keine Notvermittlung und die Hunde sind erst gegangen, als mein Gefühl gestimmt hat! Und natürlich ist die Darstellung extrem gekürzt. Man wacht ja nicht morgens auf und denkt sich "was mach ich denn heute? Ach Mensch, geb ich doch meinen Hund ab".
Verantwortung übernehmen heißt nicht nur "da müssen wir jetzt irgendwie durch, niemals gebe ich einen Hund ab". Für mich heißt das vor allem, dass ich dafür Sorge zu tragen habe, dass der Hund das beste für ihn mögliche Leben bekommt. Und dazu kann auch eine gut überlegte Abgabe in ein (besser) passendes Zuhause gehören.
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Ich denke, man sollte hier aufhören die Hunde und die jeweilige Beziehung zu vergleichen. Dieses „da ist noch Potential und der Hund hat besseres verdient“ steht doch jeglicher Akzeptanz im Weg.
Ein Vermitteln ist möglich, aber ganz sicher sehr schwierig. Ich persönlich würde einerseits nochmal einen Anlauf mit (neuem) Verhaltenstierarzt machen und andererseits die Situation bestmöglichst an den Hund anpassen. Ideal wäre es doch, wenn der Hund sichtgeschützt Auslauf haben könnte auf einem eigenen Anwesen, sodass man nicht dauernd diese 20min Stressspaziergänge veranstalten muss. Ich denke, sich mehr dem Hund und seinen Möglichkeiten anpassen und weniger versuchen diese auszuweiten wäre nicht blöd. Mehr Comfortbereich - für Hund und Mensch. Dass der Hund mit dem „weniger“ unglücklich ist, ist je eine menschliche Interpretation. Wäre das mein Hund würde ich mir aber das Ganze nochmal von einer Spezialisten Trainereinschätzung (Namen wurden ja genannt) absichern lassen für den Fall, dass ich irgendwo blind bin.
Und falls es noch nie versucht wurde: eventuell wäre ein eigenes Laufband ganz vorsichtig aufgebaut hilfreich zur Bewegung und Stressabbau.
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Nein, es geht in meinen Augen damit einher. Denn zur Akzeptanz gehört einfach, dass es SO nicht mehr geht. Das wiederum bedeutet, es muss eine Lösung her.
Dazu gehört natürlich zum einen zu schauen, was in der aktuellen Situation jenseits einer Abgabe geht. Aber AUCH die Abgabe.
Gibt ja noch so viel zwischen 'alles bleibt wie es ist' und der 'Hund muss weg'.
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ich muss nochmal in die Schiene grätschen, wie noda_flake und Angsthase123 , weil es mich einfach triggert. Ich hab ja meinen Fiete zu meiner großen Tochter gegeben, weil zwischen ihm und Emil schon Blut geflossen war. Wir haben IMMER auf Habacht gelebt, damit es möglichst nicht knallt. Hunde nervös und im Falle von Fiete permanent genervt und angestrengt.
Dieses Dogma, dass man kein Tier abgibt, kreiste auch in meinem Kopf.
Nachdem klar war, dass die Emil und Fiete nicht zusammen passen und Fiete generell wenig mit anderen Hunden anfangen kann, habe ich noch lange gebraucht diesen Schritt zu gehen. Das erste (und hoffentlich letzte) Tier, was ich jemals abgegeben habe. Fiete lebt jetzt seit einem Jahr nicht mehr bei mir und es war schlicht die beste Entscheidung. Meine beiden tendenziell schon eh eher aktiven Hunde sind zur Ruhe gekommen und harmonieren wunderbar, Fiete liebt sein Einzelhunddasein und hat nicht einmal mehr seine Zähne eingesetzt, weil halt einfach sein Stresspegel so stark gesunken ist.
Es macht solche Entscheidungen unnötig schwer, wenn man das verantwortungsvolle Abgeben eines Tieres mit einem Tutmannicht-Bann belegt. Wir sprechen ja schließlich nicht davon den Hund an einer Raststätte aus zu setzen.
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Ich seh da aber schon noch einen großen Unterschied zu deinem Fall physioclaudi. Erstens hat’s hier zwischen den Hunden nicht (mehr) gepasst. Ja, da kann man irgendwie managen, aber man kann ihnen schlecht sagen, dass sie jetzt mal die A****backen zusammenkniepen und damit leben müssen. Es wird immer wieder Spannungen geben. Zweitens ging der Hund an jemanden den du gut kennst und wo du wusstest, dass es ihm dort super geht und das er nicht aus der Welt ist. Drittens hatte dein Hund wahrscheinlich eher nicht so viele Special Effects wie der Hund der TE.
Ich bin ja in die selbe Lage gekommen und habe meinen alten Herren zu meinen Eltern gegeben. Mir tut das immer noch sehr weh, aber ich hatte die Wahl zwischen Senior an meine Eltern geben und jede Woche besuchen oder Junior an völlig Fremde geben und nie wieder sehen. Ich hab es nicht übers Herz gebracht einen Hund an jemand zu geben und keinen Einfluss darauf zu haben, was aus ihm wird und er hatte zu diesem Zeitpunkt noch die besten Voraussetzungen (jung, jagdlich gut geprägt und klar im Kopf). Das wäre für mich der allerletzte Ausweg gewesen, wenn tatsächlich jegliches Management und auch der größte Aufwand meinerseits versagt hätten.
Hier geht es aber um einen Hund der tatsächlich ein großes Paket an Verhaltensauffälligkeiten mitbringt mit denen man jahrelang anscheinend leben konnte und jetzt, wo er in einem eher schwer vermittelbaren Alter ist, nicht mehr leben will. Und dieser Hund soll auch nicht an einen gut bekannten Menschen gehen, sondern man hofft das eine Rassenothilfe schon was passendes für so einen Sonderfall findet. Das sind für mich tatsächlich nochmal zwei verschiedene Paar Schuhe.
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Airen verstehe schon den Unterschied, keine Frage. Ich wollte nur nochmal unterstreichen wie sinnlos dieses Dogma vom Tier ist, was auf jeden Fall bei einem bleiben MUSS.
In diesem konkreten Fall finde ich eine Abgabe aber ebenfalls nicht verwerflich, sofern man die Verantwortung übernimmt sich potentielle Interessenten genau an zu gucken.
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Ich finde es ja völlig legitim, wenn Hund und Mensch nicht zueinander passen, dass man sich dann vom Hund trennt. Ich gehöre sicher nicht zu der Fraktion "wie kannst du nur, der arme Hund". In diesem Fall ist es schon ein wenig fies in meinen Augen, denn du hast es von Anfang an verbockt, und der Hund muss es seit Jahren ausbaden.
Und mal ganz ehrlich, wer nimmt so einen Hund?? Noch dazu mit 8 Jahren und nen Mali.. selbst die Verbandszüchter bekommen ihre wirklich guten Hunde aktuell kaum unter weil zu wenig Nachfragen da sind. Mali in Not sind genau mit solchen Hunden wie deinem, die unter falschen Anschaffungsvorstellungsvorstellungen angeschafft wurden völlig überlastet. Wenn man sich einen Mali holt, sollte man sich bewusst sein, dass man so einen Kandidaten wie deine bekommen kann, das ist keine Seltenheit, vor allem bei Malis aus Vermehrerhänden.. dann sollte man auch den Arsch in der Hose haben, an SICH arbeiten und dem Hund ein Stück weit entgegen kommen, damit ein miteinander möglich ist.
Ich würde versuchen sie zu vermitteln, evtl. findet sich der passende Deckel, damit wäre allen am ehesten geholfen, paralell würde ich aber raten, dass du an dir und deiner Einstellung zum Thema Hund arbeitest und versuchst mit ihr auf einen besseren Nenner zu kommen - an solchen Hunden lernt man auch unwahrscheinlich viel...
Was ein Nogo ist, den Hund in die Zeitung setzen und an den ersten Besten der vorbei kommt verkaufen!
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Was ein Nogo ist, den Hund in die Zeitung setzen und an den ersten Besten der vorbei kommt verkaufen!
Das hat sie doch auch nirgends geschrieben?
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Es ist ja nicht so, dass ich sie gar nicht mag. Wäre das der Fall hätte ich mir das nicht 5 Jahre lang angetan. Ich hänge trotz Allem an ihr, aber es ist so verdammt anstrengend und Leya hat mir einfach gezeigt wie Hundehaltung sein sollte. Wieviel Spaß man haben kann.
Und ja, ich habe Fehler gemacht, aber komplett unfähig war ich auch nicht. Es ist nicht meine alleinige Schuld, dass sie so ist. Da spielt schon eine Vorgeschichte auch mit rein. Normal war sie nämlich nie.
Nein, da hast du schon einen Denkfehler.. dein anderer Hund tickt so, wie DU dir das Zusammenleben von Anfang an vorgestellt hast, gerade das Zusammenleben mit einem Mali bedeutet oft, sehr oft um nicht zu sagen meistens ein Leben mit Einschränkungen - möchte man das nicht, sollte man von dieser Rasse pauschal Abstand nehmen. Ja es gibt die Exemplare, welche "funktionieren" habe ich auch hier sitzen, es gibt aber auch die "anderen" - habe ich auch hier sitzen - und will man "anders" nicht haben, sollte man es lassen..
Wie gesagt, arbeite du auch an DIR und deiner Einstellung, das ist, was mich meine Arschkrampenmalis gelehrt haben..
Du hast dir einen Mali mit Vorgeschichte geholt, damit ist es deine alleinige Schuld - das ist nicht böse gemeint, sondern einfach mal zum drüber Nachdenken..
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Was ein Nogo ist, den Hund in die Zeitung setzen und an den ersten Besten der vorbei kommt verkaufen!
Das hat sie doch auch nirgends geschrieben?
Nö, schreibe ich nur vorsorglich, weil ich genug solcher Fälle kenne... frage mal bei wie vielen Malis dieser Art ich schon um Hilfe gefragt wurde, wo der Blaue vom Himmel runter versprochen wurde, und wo die Leute am Ende der Atem ausgegangen ist, und der Hund doch verscherbelt, im Tierheim gelandet und im einem Fall beim TA zur letzten Spitze gelandet ist... und ALLE haben vorher gesagt, nein Abgeben tun wir ihn auf keinen Fall, oder wenn dann nur in perfekte Hände - sorry ich bin bei solchen Geschichten massiv vorgeschädigt und urteile daher auch vorab gebe ich ganz offen zu...
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