Entscheidung Kastration ja oder nein

Nebenbei:

Zitat von SheriMoon

Ich habe jetzt eine 6 Jährige Hündin die nicht kastriert ist. Die Frage wieso das bis jetzt nich passiert ist, ist dass immer irgendwas dazwischen kam und wir sie eigentlich mal decken lassen wollten, diesen Gedanken dann aber doch verworfen haben

Ich hoffe, du lässt diesen Gedanken bitte auch verworfen. Bei einer Trächtigkeit und Geburt kann auch nochmal mit viel höherer Wahrscheinlichkeit eine Komplikation eintreten, bei der notoperiert werden muss und wo Welpen oder gar Mutterhündin versterben. Bei meiner Hündin wurde bei 2. Wurf beispielsweise die Gebärmutter so geschädigt, dass sie im Anschluß kastriert werden musste.

Und mal eben so einen Wurf machen ist auch nicht ohne, ganz abgesehen davon, dass du da auch gewährleistungspflichtig bist etc.

Zitat von SheriMoon

Danke für eure Antworten. Ich tendiere schon dazu, dass sie so bleibt wie sie ist.

Allerdings für mich auch Neuland es so lassen. Ich freue mich grade dass ich in meinem Vorhaben bestärkt werde.

Nach sechs Jahren sollte das kein Neuland, sondern Normalität sein....

Laß den Hund wie sie ist.

Ob sie nächste Woche Krebs bekommt, sich ein Bein bricht oder überfahren wird, weiß eh kein Mensch.

Oder eben gesund alt wird.

So what - das übliche Lebensrisiko ist nunmal das Leben selbst.

Zitat von SheriMoon

da ich bisher nur kastrierte Hunde hatte bzw sogar habe, die keine Beschwerden haben,

Meine eine Hündin MUSSTE kastriert werden (sehr frühe Schwangerschaft, TS-Vorgaben, nach der Läufigkeit extreme Scheinschwangerschaft usw.) - mit dem Ergebnis, daß sie danach ihr Leben lang undicht war.

Mit grad mal zwei Jahren!

Und ja, das Narkoserisiko wird gern verdrängt, ist aber eben nunmal real und mit das Schlimmste bei dieser OP. Einer meiner Handaufzuchten (Kater) verstarb durch die Kastrations-Narkose. Da gibst Du wochen-/monatelang ALLES, um dann zu hören, daß er mit nichtmal einem dreiviertel Jahr diese Welt sinnlos wegen so nem Sch*** (war/ist ja schließlich nicht lebensnotwendig...) verlassen hat.

Danke.

Kann deine Sorge verstehen. Meine Hündin hatte als Zufallsbefund (war wegen was komplett anderem beim Arzt) das ihre ganze Gebärmutter voll Flüssigkeit ist.

Das wird jetzt seit einger Zeit dauernd kontrolliert, es ist weniger geworden aber es ist trotzdem noch ordentlich was drin.

Dennoch will der Arzt nicht einfach drauf los kastrieren, weil das halt auch Nebenwirkungen mit sich bringen kann, es meiner Hündin absolut blendend geht und keiner weiß wie lange sie das überhaupt schon hat (sie ist jetzt fast 6). Darum hangeln wir uns von Kontrolle zu Kontrolle, achten auf ihr Verhalten und warten ab.

Klar kannst du deine Hündin jetzt kastrieren lassen, aber die frage ist - warum? Die Angst vor einer Pyometra kannst du ja entgegen wirken indem du in den regelmäßigen Abständen nach der Läufigkeit schallst. Krebs kann ein Hund auch an anderen Stellen bekommen.

Hallo, ich kann dir ganz gut nachfühlen, wie es dir grade geht. Geht mir auch so, dass ich vor Entscheidungen sämtliche möglichen und unwahrscheinlichen Folgen durchspiele und mich damit selber ziemlich verrückt mache. Man hat halt immer Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Aber das weiß man eben erst im nachhinein und man kann nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Ich hab seit über 50 Jahren immer Hündinnen gehabt. Bei einigen gab es gesundheitliche Gründe für die Kastration, bei anderen nicht und die blieben dann intakt. Bei der letzen habe ich im Laufe der Jahre einige US wegen Verdacht auf Pyometra machen lassen. Da bin ich nun doch erleichtert, dass diese Angst endlich weg ist. Allerdings gab es auch da Komplikationen nach der Kastra wie bei einer Vorschreiberin, nämlich einen Abszess an der Naht. Also ohne wirkliche Indikation würde ich auch in Zukunft keine Hündin kastrieren lassen.

Wenn es deiner Hündin gut geht, sie nicht extrem unter Scheinträchtigkeiten leidet oder schon mal kurz vor einer Pyo war, lass sie intakt. Wie schon geschrieben´wurde , die positiven Effekte, die man früher der Kastration zugeschrieben hat, gibt es wohl überhaupt nicht.

Zitat von SheriMoon

Das werde ich auch wohl machen. Ich bin nur noch nicht ganz schlau draus geworden wann da der richtige Zeitpunkt für ist um das zu kontrollieren.

Ca 6 Wochen nach den Stehtagen kannst du mal gucken lassen, wenn dich das beruhigt.

Allerdings kann sich eine Pyo auch genau 2 Tage nach deinem US Termin entwickeln.

Du guckst doch auf deinen Hund, hast ihn viel bei dir (wenn du mit Kind erstmal zuhause bist, sowieso rund um die Uhr) und wirst erkennen, wenn irgendwas anders ist.

Möchtest du ansonsten kastrieren lassen, dann berate dich mit deinem Tierarzt und tu es. Mit Inhalationsnarkose und kompletter OP Überwachung ist das zwar teuer, aber deutlich sicherer. Dafür können eben andere negative Folgen auftreten. Vor allem losere Bänder und Gefahr von Kreuzbandrissen, Gefahr von Inkontinenz, Gewichtszunahme, Appetitzunahme, schlechteres Fell und eben verschiedene anderen Krebsarten können die Folge sein.

Ich wollte nie kastrieren lassen, habe nun zwei aus medizinischem Grund kastrierte Mädels. Die eine hat gar nichts anders, die andere hat sich im Wesen und körperlich verändert. Das kann man nicht voraussagen.

Ich würde da an deiner Stelle auch in mich gehen und fragen, woher diese Angst rührt und ob ihr auch nicht ganz ehrlich gerade wichtigere Sachen planen oder vorbereiten könnt. Damit kann man sich doch auch gut ablenken :)