Hund hat Nachbarshuhn getötet

  • Die Nachbarin kann doch trotzdem eine Freundin bleiben, auch wenn die Hühner besser gesichert sind?

    Baut zusammen mit den Kindern einen wirklich sicheren Zaun, begrabt das Huhn und die Vorstellung eines harmonischen Miteinanders von Beutegreifern und Beutetieren, die nicht zu 100% unter Aufsicht stehen.

    Das geht immer bis zum Moment X gut und dann ist das Geschrei groß.

  • Das ist doch schonmal ein sehr guter Anfang, dann kann sie ja Bescheid sagen bevor die Hühner in diesen ungesicherten Auslauf kommen und in der Zeit wird der Hund (erstmal) gesichert.


    Und dann überlegt ihr in Ruhe weiter was ihr langfristig macht, zB irgendwo auf dem Gelände nochmal einen richtig gesicherten Auslauf für die Hühner bauen, damit sie mal was anderes sehen :)

  • Ich finde es toll, daß die TE da empathisch ist. So oft hört man "Ist ja nur ein Huhn"...und da bekomme ich das Kotzen, wenn man den Wert seines eigen Haustieres über den eines anderen stellt.

    Zur Empathie - die ich auch gut und richtig finde - kommt auch noch der Schock dazu, dass der eigene, geliebte Hund, der bis dahin ja wunderbar mit den freilaufenden Hühnern klarkam, jetzt eben doch gezeigt hat, dass er ein Raubtier ist.


    Tatsächlich würde ich das Ganze erst mal einige Tage "sacken" lassen, den Hund bis dahin sichern - und dann ganz rational nach einer gemeinsamen Lösung suchen.


    Dieses "ist ja nur ein Huhn" ist aber oftmals genau die Einstellung von Haltern von Hühnern - wobei da natürlich auch andere Umfeldbedingungen ihren Beitrag leisten.


    Gerade im ländlichen Bereich wird Hühnern oft ein Freiraum gewährt, der es ihnen ermöglicht, sich Gefahren auszusetzen die in einem entsprechend abgesicherten Freilauf ausgeschaltet werden.


    Da werden Hühner, die das Gelände verlassen und am Straßenrand rumpicken, genauso vom Besitzer hingenommen wie das Huhn, das eben nicht am Abend zurückkommt in den sicheren Stall - und wenn es dann am nächsten Morgen noch lebt und nicht vom Fuchs gefangen wurde, dann hat es Glück gehabt.


    Nur der Hundehalter, der seinen Hund nicht ausreichend gesichert hatte, und von einem gackernd aus dem Gehölz schießenden Huhn überrascht wurde, plagt sich mit Schuldgefühlen ... und den Vorwürfen der Hühnerbesitzer, dass er seinen Hund gefälligst besser zu sichern hätte...


    Ja, mir tut es leid um das Huhn.


    Die Verantwortung einer vernünftigen Sicherung sehe ich aber alleine bei der Besitzerin der Hühner, denn der Hund war nicht auf ihrem, sondern auf seinem Grundstück.


    Emotional von meinen menschlichen Gefühlen geleitet würde ich aber auch eine Lösung anstreben, bei der ich mich selber an einer vernünftigen Sicherung der Hühner beteiligen würde - sei es durch tatkräftige Mithilfe beim Anlegen eines vernünftigen Zaunes, eine zeitliche Absprache (die für beide Seiten machbar ist), oder dass die Hundebesitzerin die Erlaubnis hat, die Hühner selber in die Voliere zu bringen, wenn sie den Hund frei laufen lassen will, oder ...


    Lasst den ersten Schock erst mal sacken - es gibt haufenweise Lösungen, die für beide Seiten durchführbar sind.

  • Eigentlich wurde ja schon alles - auch mehrfach - geschrieben.


    Es ist kein Hexenwerk, einen aus- und einbruchssicheren Zaun für Kleintiere/Hühner zu bauen, dafür gibt es mardersicheren verzinkten Draht, durch den auch Ratten nicht durchkommen.

    Mit Untergrabschutz versehen, können so alle - Raubtiere als auch potentielle Opfer - ihr Leben gefahrenfrei und unangebunden genießen.

    Auf den jeweils ihnen zugeordneten Flächen. Fertig.


    Daß auf einem Reiterhof 100%ige permanente Anleinpflicht für alle Hunde bestehen sollte, ist ja eh klar.



    Für das Huhn und die trauernde Besitzerin sowie die ev. geschockten Kinder tuts mir unglaublich Leid.

    Daß ein Hund, egal welcher, "das hat er ja noch nie gemacht!!", es dann eben doch mal tut, wundert mich nicht. Die Gründe und Situationen sind auch vollkommen nebensächlich: Hunde sind Raubtiere und können es. Punkt.


    Ich hoffe sehr, daß alle aus dem tragischen Vorfall das Richtige gelernt haben und entsprechende Konsequenzen ziehen sowie diese zeitnah umsetzen.



    RIP Du süßes Zwerghühnchen, heute brennt hier ein Kerzlein für Dich! :herzen1:

  • Tja - wenn der Hund unbeaufsichtigt ein Huhn gerissen hat, sichern hier wohl BEIDE ihre Tiere nicht ordentlich, oder?

    Im eigenen, gesicherten Garten muss doch ein Hund nicht dauernd unter Aufsicht stehen?


    Im Sinne der guten Nachbarschaft ist es doch eine super Lösung, wenn man verabredet: Die Hühner kommen nur zu Uhrzeit X ungesichert raus für X Stunden. In der Zeit bleibt der Hund drin/gesichert.


    Den Rest der Zeit ist das Geflügel sicher eingezäunt. Und vielleicht findet die Nachbarin ja auch eine dauerhaft sichere Lösung für die Hühner.

  • Zitat

    Im eigenen, gesicherten Garten muss doch ein Hund nicht dauernd unter Aufsicht stehen?

    Nein, das muß er sicher nicht, tut meiner auch schon lange nicht mehr. Nicht unter direkter. Aber die indirekte Aufsicht, dieses Wissen des Hundes um das Tabu und das "Big Brother is watching you" sollte eben doch sitzen, bevor man ihm mit anderen Haustieren irgendwelche Freiheiten zugesteht. In diesem Fall kannte der Hund ja die Hühner generell, es war also deutlich was anderes, als wenn er eine einfliegende Taube oder Krähe erlegt hätte.


    Ich rede hier allerdings von den eigenen Hühnern. Wären es die der Nachbarin, würde ich auch eher generell aufs Abzäunen setzen - und trotzdem bei einem so engen Zusammenleben zusätzlich mit dem Hund arbeiten.

  • Und mit Romantik, Freiheit oder sonstwas hat das Zusammenleben natürlich nix zu tun, nur mit Management. Der Hund hat längst kapiert, dass ihm a) bei einem Angriff auf eine Henne umgehend der Himmel auf den Kopf fallen könnte, ihm aber b) bei Kooperation ebenso umgehend die tollsten Belohnungen ins Maul fallen. Ich finde, das Ergebnis sieht man hier sehr schön, denn der Blick sagt eindeutig: "Das Vieh neben mir nervt mich gerade -also zahl bitte bar und ja nicht zu geizig!"



    Aber, wie gesagt: so viel Mühe lohnt sich eigentlich nur bei den eigenen Viechern - ansonsten würde ich die Parteien auch trennen.

  • Ich persönlich finde, warum sollen immer die Hühner eingesperrt sein?

    Weil es ausser dem Hund sicherlich auch andere Gefahren gibt. EIn Stück dIe Strasse runter hier gibt es auch Hühner (Vorwerk glaube ich), die ständig ausbüchsen. Ausser vielen Hunden gibt es auch Marder, Füchse, viele Freigängerkatzen und Autos, die ihnen gefährlich werden könnten.


    Die Hühner stehen öfter in meinem Vorgarten und eines wollte sogar schon mal ins Haus.


    Ich finde, es ist Aufgabe der Halter, die Tiere ausbruchsicher zu halten. Zu deren eigenem Wohl.

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