Der Gedanke an den Tod

  • Tatsächlich ging es mir bis Lennox 5ten Geburtstag so....


    Sein Vorgänger musste mit 5 eingeschläfert werden, da hing gefühlt die ganze zeit ein Damoklesschwert über mir, einfach nur den 5ten Geburtstag so gut es geht hinter uns zu bringen.... jetzt fühlt sich was das angeht leichter an.


    Auch weiss ich, dass wenn er gehen muss mich das besonders mitnehmen wird.


    Aktuell leben hier 3 Hunde im gleichen Alter.... Und die Überlegung ist da, Nachwuchs zu holen....

  • Ich denke oft daran. Aiko ist mittlerweile 15 Jahre alt, also definitiv keine Ewigkeit mehr bei uns. Und ja, mir graut es davor, dass wir dann ganz ohne Hund da stehen. Das ist aber kein Grund zur Mehrhundehaltung für mich.


    Vor 1,5 Jahren haben wir unsere Emma ganz unerwartet verloren.

    Vor ihrem Tod war mir klar, dass der Verlust eines Hundes verdammt schwer wird. Alleine der Gedanke daran war unglaublich schmerzhaft. Als es dann soweit war hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm ist und so lange weh tut. Während der ganz akuten Trauerphase hat sich öfter der Gedanke eingeschlichen, dass nach Aikos Tod für uns das Thema Hundehaltung abgeschlossen ist, weil wir uns das Leid des Abschieds ersparen wollten. Aber ohne Hunde können wir uns nicht vorstellen zu leben.

  • Bei Joschis 15ten Geburtstag war klar, daß seine Zeit begrenzt ist. Er war etwas gebrechlich und dement, aber der inoperable Tumor am Bein war das eigentliche Problem.

    Ich wusste, daß das Ende kommt, wenn der Tumor aufplatzt.

    Es war mir also bewusst und ich hatte lange Zeit, mich mit dem Gedanken zu befassen.

    Einen zweiten Hund hätte ich zu dieser Zeit auf keinen Fall dazu geholt, das hätte ich Joschi gegenüber als unfair empfunden.

    3 Monate vor seinem 16ten Geburtstag musste ich ihn gehen lassen.

    Ich war mir vorher absolut nicht sicher, ob ich danach nochmal einen Hund haben möchte - ich habe eher zu nein tendiert.

    Aber ohne Hund habe ich es dann doch nicht sehr lange ausgehalten und mich auf die Suche gemacht.

    Einzig bei der Größe habe ich aus Vernunftgründen deutliche "Abstriche" gemacht.

  • Der Gedanke kam ab Sammys 10/11. Geburtstag immer wieder auf, aber noch sehr abstrakt.


    Mit der Diagnose Osteosarkom habe ich mich dann intensiv damit beschäftigt und alles geplant, was geplant werden musste um die letzten Monate ganz entspannt und intensiv genießen zu können.

    So war es dann auch. Wir haben gefühlt eine Million Fotos gemacht, viel gekuschelt jeden Moment aufgesogen.


    Nach gut 3 Monaten ist er dann zu Hause in unseren Armen eingeschlafen.

    Jetzt hat er einen Sonnenplatz im Garten unter einem Apfelbaum, weil er so gern Äpfel gegessen hat.


    Ein Zweithund war schon da, ursprünglich war ein 3. Hund schon geplant, den Sammy aber nicht mehr kennen lernen konnte.

  • Nachdem meine Hündin fast gestorben wäre, hab ich schon öfter drüber nachgedacht, allerdings eher wie es wohl für den übriggebliebenen ist.


    Allerdings habe ich den zweiten nicht gekauft damit ich einen Hund habe wenn der erste stirbt und ohne jetzt jemandem damit zu nahe zu treten, aber aus dieser Intention einen zweiten Hund zu holen finde ich ganz komisch.

  • Ich denke auch gelegentlich daran. Der letzte Verlust hat mich schon mitgenommen, und wenn ich dann denke, dass mein Pepper einfach so ein zauberhafter Kerl ist, und ich einfach soooo verliebt bin, und er einfach soooo toll ist, dann bin ich aktuell noch froh, dass er zum Glück einfach noch nicht so alt ist, und hoffentlich noch VIELE Jahre bei mir bleiben wird.


    Das ist auch der Grund, warum ich nach dem Tod meines Hundes auf keinen Fall einen erwachsenen Hund übernehmen wollte. Einfach, weil die Zeit mit den Hunden immer endlich ist, und man bei einem Welpen einfach prognostisch eine deutlich längere Zeit vor sich hat....


    Aber noch ist das nichts, was über uns schwebt, sonder ein Gedanke, der zum Glück noch eher selten aufkommt....

  • Ich mache mir da eigentlich gar keine Gedanken drüber. Naja selten vllt, wenn ich dann denke "Puhh also wenn der mal nicht mehr ist, wird Einiges leichter sein.. Meine Nerven werden nicht mehr so strapaziert... Aber hach vllt fehlt mir dann genau das".. Aber ansonsten denke ich nicht darüber nach., denn ich weiß ja das wir nun einmal keine unendliche Zeit zusammen haben und die Hunde vor mir gehen müssen.

  • @Lockenwolf und Aoleon : Eure Worte haben mich gerade total berührt. Das habt ihr so schön geschrieben :( : Träne im Knopfloch...

    Es wird keine OPs mehr geben wenn etwas sein sollte aber er wird keine Schmerzen ertragen müssen.

    Hier auch nicht.

    Allerdings stehe ich vielen OPs eh kritisch gegenüber und würde vieles gar nicht operieren lassen. Natürlich letztendlich immer abhängig von Hund und Anlass und Erfolgswahrscheinlichkeit. Aber generell eher nicht.


    Ich denke aufgrund der Krankengeschichte meines Großen ziemlich oft an das Ende. Natürlich besonders, wenn er so wie in den letzten Tagen wieder einen Schub hat. Ich weiß auch, dass er wahrscheinlich nicht sehr alt wird, deswegen wird er hier auch ein wenig verhätschelt und betüddelt :hugging_face: Einen zweiten Hund habe ich deswegen nicht. Das hat mit dem ersten Hund nichts zu tun. Ein dritter Hund kommt für mich ohnehin nicht in Frage, ich bin gelegentlich sogar am Überlegen, ob ich überhaupt wieder einen zweiten dazu nehme, oder ob ich künftig erstmal einen Hund habe. Andererseits ist es einfach wunderschön zu sehen, wie die beiden miteinander agieren. Na ja, ich bin da noch nicht durch mit den Überlegungen. Wird wahrscheinlich erst entschieden, wenn es soweit ist.

    Wie schafft ihr es die Gedanken „weg zu packen“?

    Wenn ich merke, dass ich mich zu sehr in den Gedanken verliere, schiebe ich sie ganz bewusst beiseite. Hab ich auch bei den Vorgängern so gehandhabt. Es würde ohnehin nichts ändern. Die wichtigen Dinge in diesem Zusammenhang sind geregelt und stehen fest und alles weitere lässt sich nicht planen. Zum Glück.

  • Wie schafft ihr es die Gedanken „weg zu packen“?

    Die Frage finde ich, ehrlich gesagt, schwer nachzuvollziehen, wenn der Hund nicht gerade sehr alt oder lebensverkürzend erkrankt ist.


    Ich denke bei keinem der mich umgebenden Lebewesen ständig darüber nach, dass es sterben wird, wann das wohl sein wird und was ich dann mache. Es schadet nicht, das mal durchdacht/besprochen zu haben, aber ansonsten kommt das Thema mal auf, wenn irgendwem was passiert ist, eine bedrohliche Diagnose kam, man irgendwie über das Thema redet, aber wenn ich jetzt so oft über die eigene und anderer Sterblichkeit nachdenken würde, dass ich sie bewusst ‚wegpacken‘ müsste, würde ich mir Hilfe suchen.

    Nicht böse gemeint, vielleicht verstehe ich die Frage auch falsch, aber eigentlich sollte doch das Leben der-/desjenigen im Fokus stehen, und nicht, was danach passiert.

  • Wie schafft ihr es die Gedanken „weg zu packen“?

    Indem ich mir Zeiten "gönne", in denen ich diese Gedanken zulasse.

    Ich bin in diesem Punkt sehr nah am Wasser gebaut, und irgendwo müssen diese Gedanken auch ihren Raum haben.

    Will ich ihnen diesen Raum in bestimmten Situationen nicht geben, beschäftige ich mich, und fokussiere mich auf die schönen Sachen, die es in meinem Leben gibt.

    Habt ihr vielleicht genau aus dem Grund einen zweiten Hund um nicht ohne Hund zu sein?

    Unbedingt ja.

    Das ist einer von mehreren Gründen für einen zweiten Hund.

    Ein anderer ist das Wissen, nicht ohne Hund leben zu wollen.

    Klar würde ich auch ohne Hund leben und weiterleben - aber Hunde sind für mich ein "Luxus", der ein gutes Stück Lebensqualität für mich ausmacht.

    Solange es geht, werde ich mir dieses Stück Lebensqualität erlauben.

    Schon vor dem Tod eines Hundes überlegt und ohne Not oder "aus Verzweiflung geboren" einen weiteren Hund zu holen, der zu uns (und damit auch zu dem ersten, älteren Hund) passt, ist dabei nicht nur für mich stimmig, sondern wird - für mein Empfinden - eben auch dem neuen Hund viel gerechter, weil wir ihn mit Freude aussuchen und als neues Familienmitglied begrüßen.


    Das sind aber meine persönlichen Gründe, die mir eben auch dabei helfen mit dem Schmerz umzugehen, der sowohl beim nahenden Tod als auch der Endgültigkeit des Todes eines meiner Hunde unweigerlich kommt.

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