Wie sehr auf den Hund Rücksicht nehmen?
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Wenn Du Dich mit Menschen unterhalten würdest, die die gesundheitlichen Baustellen Deiner Hündin haben, würdest Du ihr Verhalten ganz schnell verstehen.
Schwindel, Müdigkeit, mangelnde Leistungsfähigkeit sind nur drei Stichworte.
Evtl. hat sie auch Probleme mit den Gelenken, was ihren langsamen Gang bei kalten Wetter erklären würde. Nebenbei: kaltes Wetter ist für Mensch und Tier mit Herzproblemen eine besondere Herausforderung. Einfach mal kurz darüber nachdenken, was da passiert (Stichwort: Regulieren der Körpertemperatur. Worüber passiert das? Richtig, über das Herz.)
Dein Hund ärgert Dich nicht, er kann vermutlich nicht. Und ihn dann zu treiben und Deine Unzufriedenheit spüren zu lassen, ist für das Tier einfach nur bitter.
Wie sehr stellt ihr euch auf eure Hunde ein, wenn es starke Diskrepanzen gibt, zwischen den Bedürfnissen?
Meine Hunde haben sich nicht ausgesucht, bei mir zu leben.
Und wenn sie bestimmte Dinge (z.B. aus gesundheitlichen Gründen) nicht leisten können, dann respektiere ich das.
Meine Hündin schleicht auch manchmal. Heißt für mich, dass sie Schmerzmittel braucht, ich ihr abends die Muskulatur massiere/ ggf. Wärme gebe und eben zusammen mit ihr schleiche. Sie kann dann nicht anders.
Mein Rüde ist ein kleiner Rasehase, genießt es aber auch, einfach nur rumzusitzen und zu beobachten. Also sitzen wir immer mal wieder zusammen rum und beobachten das Gras beim wachsen, während er Kekse mampft.
Mag Dir nicht gefallen, aber ich finde, dass man sich kein Tier anschaffen sollte, wenn man nicht dazu bereit oder in der Lage ist, sich seinen elementaren Bedürfnissen (zu denen auch gesundheitliche Probleme zählen) anzupassen. Und bevor man erwartet, dass das Tier sich ändert, kann man ja einfach mal bei den eigenen Baustellen anfangen. Z.B., die eigene Ungeduld zu zügeln und nicht erfüllbare Erwartungen runterzuschrauben. Sorry für die harten Worte, aber mir tut Dein Hund einfach nur leid.
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Ich mag die Mehrhunde Haltung generell. Nicht wegen der Hunde, um immer einen Artgenossen bei sich zu haben. Sondern weil 1 Hund sowieso nicht alle meine Traum Vorstellungen eines Hundes abdecken kann. 2 die sich ergänzen schon eher.
Damit auch meine Bedürfnisse abgedeckt sind, wenn meine Hündin älter wird, (dann wird die eh nicht mehr mein Programm schaffen können), wird Zeitig passend ein Zweiter einziehen. Vielleicht sogar mal ein dritter.
Die Alten und Kranken Hunde werden dann keine Tagestouren bei Wind und Wetter mehr mit machen müssen. Oder es wird eine Lösung gefunden. Aktuell Liebäugel ich mit Lastenrädern. Hund und Kind rein, Mama fährt fröhlich ihre Langstrecke und weder Kind noch Hund sind 'gezwungen' da mitzumachen.
Es steht ja immer ein Bedürfnis dahinter, was zu einer Erwartungshaltung einem anderen gegenüber führt. Wenn man sich das mal klar macht, das andere Lebewesen aber nicht auf der Welt sind, um mir meine Bedürfnisse zu erfüllen, dann kann darüber auch keine Enttäuschung entstehen, wenn meine Traum Vorstellungen vom anderen nicht umsetzbar sind.
Ich hab das Bedürfnis nach Ferne, nach Aktivität, etc. Also muss ich selbst gucken, wie ich mir das erfüllen kann.
Wenn ich dabei meinen trödeligen Kranken Hund mitnehmen wollen würde, käme der eben in einen Buggy rein, oder wir Satteln auf Lastenräder um.
Vor kurzem trafen wir an einem See, auf einen tollen alten Goldie. Die fuhr in einem Fahrradanhänger mit. Als sie keine Lust mehr hatte, krabbelte sie einfach zurück in ihren Anhänger. Total süß.
So stell ich mir das auch ungefähr vor, wenn meine dann mal Alt, oder Krank ist. -
Ich habe auch einen Trödler. Auf unsere Standardrunden, die halt jeden Tag so zu gehen ist, könnte er gut verzichten. Langweilig. Da trottelt er halt so vor sich hin. Sucht zwischendurch nach einem Stock, den er mir dann in die Kniekehlen rammen kann. Guckt sich um. Bleibt stehen. Schnüffelt minutenlang an einem Halm. Bewegt sich, als wäre er 15 und nicht 5 🙄
Ich treibe ihn auch manchmal von hinten an oder nehme gleich die Leine, damit kann er auf einmal normal neben mir laufen und sogar traben. Wenn ich vor ihm laufe, dann kann es passieren, dass ich mich umdrehe und er steht immernoch in 100m Entfernung und guckt doof vor sich hin.
Du beschreibst gerade Emma und die ist erst 11 Monate:D Wenn ich nicht wüsste, wie sie flitzen und rumsemmeln kann, wenn sie Spaß hat, würde ich auch denken, sie ist ein bisschen vorzeitig gealtert. Das ist echt 1 zu 1 Emma....sowohl der Stock, als auch das Schnüffeln an diesem wunderschönen und super interessanten Grashalm und auch dieses dumm gucken, wenn man vorläuft
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Als das Hundini krank war, habe ich 100% Rücksicht auf ihn genommen. War nicht leicht für uns beide, weil wir beide raus wollten und nicht durften.
Jetzt wo er wieder gesund ist mache ich ca 50/50. Oder mal 80/20 (also 80% seine und 20% meine Bedürfnisse). Hier ist es vor allem die Wahl zwischen 15m Schleppleine, die sehr viel Aufmerksamkeit meinerseits und ab und zu verbrannte Finger bedeutet wenn das Hundini doch mal zu einem Hasen durchstartet. Und der 8m Flexileine, die mir das Leben sehr viel leichter macht (Stop auf Knopfdruck) aber an der er natürlich weniger die Beine strecken kann.
Das ist bisher ein guter Kompromiss. Ich bin viel entspannter und glücklicher, wenn wir ab und zu entspannte Runden an der Flexi laufen und ich da entspannen kann, und er ist glücklich weil er trotzdem regelmäßig die Beine strecken kann. So kommt jeder zu seinem Recht, zwar nicht immer zu jeder Zeit, aber doch sehr regelmäßig.
Ansonsten habe ich das mit meinem Bummel-Gassihund damals so gemacht: er durfte schnüffeln so viel und lange er wollte, aber die Strecke sind wir trotzdem ganz abgelaufen. Als er alt wurde, hat die dann halt länger gedauert und es gab Pausen zwischendurch. Ich hab mir derweil Podcasts oder Hörbücher angehört und es schätzen gelernt, mit ihm so richtig die Seele baumeln zu lassen und runter zu fahren. Ganz meins ist das nicht, daher ist hier auch ein sehr aktiver Hund eingezogen, aber es war trotzdem immer eine sehr schöne und wertvolle Zeit mit ihm. Wir haben auch teilweise ne Stunde rumgesessen und zusammen aufs Wasser geschaut, ich mit dem laufenden Hörbuch, das war sehr entspannend!
Ein Wagen wäre auch cool gewesen, wäre aber ggf ganz schön anstrengend gewesen die 35kg zu ziehen 🙈
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Ich hab das alles mal so überflogen und bin wirklich wirklich erleichtert das ich mit dem "Problem" nicht alleine dastehe. Baxter ist 7 Jahre, verhält sich auf den meisten Spaziergängen wie 15 Jahre... Ja, er hat gesundheitliche Probleme (Arthrose; CES, HD einseitig, Spondylose (Herzuntersuchung steht noch an))...
Ich sehe ihn in einigen Beschreibungen hier wieder:
Morgens Löserunde? Naja nur wenn er Lust hat;
Mittags Spazierengehen ist hier ein Muss (außer bei heißen Temperaturen): joar hat er aber auch nicht immer Bock zu. Muss er aber, damit der eben Bewegung bekommt.
Abends Löserunde? Nur wenn er Lust hat...
Und wenn er mal Lust hat, dann bockt der noch rum und diskutiert wo es langzugehen hat. Und er ist langsam, wirklich langsam.. Schnüffelt hier schnüffelt da extrem lange und das gefühlt jeden Meter; schleicht hinterher... Schnüffelt an einem Grashalm und schaut mich aus dem Augenwinkel an so ala "ich tue einfach als würde ich hier schnüffeln, dann gehen wir nicht weiter")...; macht sein Geschäft und denkt damit wäre es erledigt und wir gehen zurück...
Gehe ich aber mit dem die Strecke runter in den Wald kann er auf einmal laufen... Fahren wir irgendwo hin dann kann er laufen... Und im Garten kann der fitzen, springen und spielen wie ein junger Hund... Manchmal denke ich: Er wäre einfach nur mit dem Garten zufrieden...
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Ich wünsche mir immer so sehr den Hund wieder wie er früher einmal war, vor der Kastration als junger Hund... Wirklich das belastet mich sehr oft und ich denke mir öfter mal "Junge was kostet der mich nerven und das muss ich hier noch viele Jahre mitmachen"... ja es liest sich vermutlich für die meisten User hier als "furchtbar", aber wenn man es täglich mitmachen muss ist man einfach genervt. Einige können es ja nachvollziehen.
Mit Calle wiederum macht es mega Spaß spazieren zugehen, bis auf sein "Geziehe", der würde mit mir ewig laufen... So wie Baxter früher...
Zusammen mit Beiden macht das hier bei uns aber auch selten Spaß, denn Baxter schleicht hinter mir herum, und Calle ist immer voraus... Nervt mich auch, weil man immer schauen muss "Baxter komm jetzt...Calle warte... Baxter los jetzt... Calle stopp langsam"... Calle und ich dann immer so: Irgendwo anders in einer anderen Gegend ist es schon wieder besser. Also nicht hier am Wohnort...
Ich sage euch: Nie wieder Mehrhundehaltung. So schön es ist, wenn Beide hier Zuhause sind und miteinander spielen und machen und tun, aber draußen merke ich einfach wie ich lieber mit denen einzeln gehe, da kann man sich nur auf den einen Hund konzentrieren. Aber das ist hier nicht jeden Tag machbar.
Das kein falscher Eindruck entsteht: Ich liebe Baxter wirklich wirklich sehr, er hat ja auch andere tolle Eigenschaften, und tue alles damit es ihm gut geht...
Aber wie @Juno2013 sagt: Ich muss auch an mir arbeiten, und meine Ungeduld in den Griff bekommen. Und nicht immer nur denken "Die müsse aber jetzt 1h bis 2h laufen, sondern vllt einfach wirklich mal schlendern (fällt mir schwer, gebe ich zu). Oder Baxter dann einfach auch Zuhause zu lassen, wenn er einfach keine Lust hat. Oder einfach zu einer Wiese zu gehen wo man sich hinsetzt und einfach genießt.
Und zu dir liebe Strawberrydrop drücke ich die Daumen, dass ihr einen Weg findet wie ihr euch zusammenrauft , damit die Spaziergänge wieder Spaß machen
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Ich muss ja immer lachen, wenn ich in den ganzen, welchen Hund soll ich nehmen, Threads lese, warum willst du überhaupt einen Hund, wenn du so wenig mit ihm machen willst.
Und dann denke ich an meinen Hund, der mit genau so einem Leben glücklich war, nur ich, ich hätte gerne mehr gemacht.
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