Hundebegegnungen - Empfinden und Realität

  • @Cindychill

    Was mich aufregt? Dass die meisten Hundehalter dann nicht mit dem Echo leben können welches ihnen entgegenschlägt wenn ich prolliger unhöflicher Hund in meine reinrennt und der weder von mir noch meinen Hunden freundlich empfangen wird.


    Da wird einem gedroht, wenn man den Hund selbst auf Abstand hält (oft hat man den Hund noch nicht mal berührt) oder die Hunde als aggressive Köter beschimpft wenn diese den anderen auf Links drehen. Meine Hunde haben noch nie einen Hund ernsthaft verletzt, weil ich sorgsam mit umgehe und meine Hunde so sichere dass andere Hunde nicht verletzt werden können. Die können ja nix für das unvermögen der Besitzer.

    Die wenigen welche ihre Hunde einsammeln kommen und n kurzes Sorry kundtun, die regen mich nicht auf. Kann immer mal n Hund entwischen, es sind keine Maschinen. Aber es gibt einfach zu viele Hundebesitzer die **** auf die Belange anderer und benehmen sich unmöglich.


    Ich bin ja in der glücklichen Position dass mir solche Situationen nur selten passieren. Bei Malis halten viele schon von alleine abstand, davon können andere nur Träumen, dessen Hunde täglich belästigt werden, teilweise schon verletzt oder sogar getötet wurden.


    Ich mag solch unhöfliches und respektloses Verhalten von erwachsenen Menschen schlicht nicht.

  • Ich habe zwei Hunde, die Beinverletzungen haben. Und zwei Hunde, die 14 Jahre alt sind. Für Außenstehende ist das nicht zu erkennen. Da darf keiner reinrüpeln. Schon ein krummer Abwehrhüpfer kann für einen meiner beinverletzten Hunde bedeuten, dass nichts mehr zu retten ist und ich mich zwischen lebenslangen Schmerzen oder Euthanasie entscheiden müsste. Bei meinen alten Hunden kann ein Buff in den Rücken gleiches bedeuten. Vor ein paar Wochen hatte ich außerdem dann noch eine trächtige Hündin dabei, was man ja anfangs auch nicht erkennen kann und am Ende auch kaum einer rafft, weil ja so viele fette Hunde rumlaufen.


    Nein. Einfach nein. Das hat nichts mit unentspannt zu tun. Da geht es um die Unversehrtheit meiner Hunde. Da mache ich keine Kompromisse.

  • Nein. Einfach nein. Das hat nichts mit unentspannt zu tun. Da geht es um die Unversehrtheit meiner Hunde. Da mache ich keine Kompromisse.

    Eben das.


    Und mit kleinem Hund möchte ich das noch einmal mehr unterstreichen. Da kann so schnell was kaputtgehen, sogar ohne böse Absicht.

  • Ich hab einen sehr sensiblen und unsicheren Hund, der zwar einerseits gerne Kontakt hätte, aber sobald der Hund dann wirklich zu ihr kommt, fängt sie an ganz extrem zu beschwichtigend und ist sehr unterwürfig. Führt leider oft dazu, dass andere Hunde auf sie drauf springen und einen auf dicken Max machen oder sie jagen wollen. Sie ist eigentlich das perfekte Mobbingopfer. Sie wehrt sich nicht, sie weicht zwar mittlerweile ein bisschen aus, aber flüchtet nicht. Ich muss da sehr viel blocken und regulieren, gerade wenn freilaufende Hunde in uns rein rennen.

    Bei Labbis fällt mir das leicht, aber bei einem Schäferhund oder einem Dobermann geht mir da ordentlich der Puls hoch und ich wünschte manchmal, man könnte sich wegbeamen. Und solche Begegnungen hinterlassen bei uns beiden Spuren. Emma wird noch unsicherer und ich ehrlich gesagt auch. Ein aufdringlicher Labbi ist doch nochmal was anderes als ein Schäfi der Polizei spielt oder mal ordentlich pöbeln will.

    Und ich hab wahrscheinlich auch nicht das souveräne und selbstbewusste Auftreten, um einen Schäferhund wegzuschicken. Also hoffe ich jedes Mal, dass alles gut ausgeht. Aber ich hab als Kind gesehen, wie ein kleiner Hund von zwei Schäferhunden getötet wurde und ja, diese Bilder habe ich dann vor Augen. Und ich hab dann auch Angst um meine Maus. Das hat mit harmoniebedürftig nichts zu tun. Ich möchte nur, dass sie solche Situationen unbeschadet übersteht. Hätte ich einen Hund, der anderen Hunden auch mal eine Ansage macht und sich durchsetzen kann, wäre das wahrscheinlich anders. Hab ich aber nicht. Ich habe hier ein "bitte tu mir nichts und lass uns Freunde sein"-Blümchen. Wozu übrigens auch eine Begegnung beigetragen hat, als sie 6 Monate alt war und ein großer Hund sich aus dem Halsband befreit hat und dachte, er könnte ihr mal zeigen wer der Chef ist. Endete für uns beide mit Schrammen und einer kaputten Jacke. Und es hat nicht dazu beigetragen, dass wir entspannter sind bei solchen Begegnungen.

  • Dieses übergriffige nervt einfach.

    Nur weil man selbst Hunde hat die nicht mehr tun als laut werden gilt das halt nicht für alle.

    Ist auch nicht abnormal , auch wenn es gern so dargestellt wird.

  • Ein bisschen ist das so, wie mit einer ehemaligen Kollegin. Die hat ein Kind bekommen, und das ging schnell, unkompliziert und es hat ihr nahezu garnicht wehgetan.

    Daraufhin hat sie gemeint, sie kann garnicht verstehen, was die anderen Weiber sich immer so anstellen und dramatisieren, wenn sie gebären. Das wäre doch sooo easy! xD

  • Hätte ich einen Hund, der anderen Hunden auch mal eine Ansage macht und sich durchsetzen kann, wäre das wahrscheinlich anders.

    Nein, meiner Erfahrung nach nicht.


    Ich bin die, mit den durchsetzungsstarken Hunden. Meine Sorge galt ehrlicherweise noch nie meinem eigenen Hund. Jeder meiner Hunde konnte sich seiner Haut schon immer gut erwehren.


    Aber ich werde nie vergessen, wie der Mini Yorkie der netten älteren Dame um uns rumgesprungen ist und meinen Mali in die Beine gezwickt hat, während ich meinen Hund am Halsband auf zwei Beinen tanzen lassen durfte. Denn das wäre nicht schön ausgegangen, und ich bin sicher niemanden hätte interessiert wer der ursprüngliche Aggressor war.


    Du siehst, nervenschonender ist das auch nicht - nur anders.

  • Das war nicht auf dich bezogen, aber es gibt schon allein hier in der DF-Bubble Menschen, die haben halbe oder auch ganze Nervenzusammenbrüche, weil der Welpe überraschender Weise ein Welpe ist oder der Hund aus dem TS nicht sofort funktioniert, oder der angeschaffte DSH doch allen ernstes ein DSH ist usw. usf. Von ihren Hunden erwarten sie aber fröhlich Höchstleistungen in Bezug auf Anpassung und Gehorsam. Vielen ist noch nicht einmal im Ansatz bewusst, was sie von dem Hund allein im Alltag verlangen. Der hat eben zu funktionieren.

    Egal, was ihm zugemutet wird.

    Oftmals bemerken die Halter ja noch nicht einmal, was sie abverlangen und was sie zumuten.


    Da wird das Fiddeln inklusive unter sich machen vor lauter Nervosität als Freude interpretiert, das Mobben als schönes Spielen und wenn der Hund am Ende des Tages vollkommen drüber ist, weil er drei LKW-Ladungen an Reizen ausgesetzt wurde, dann ist definitiv der Hund defekt.


    Und das, was hier in den Threads teilweise bei mir zum Kopfschütteln führt, das ist ein winziger Bruchteil dessen, was im realen Leben abläuft. Da soll der Hund Sportpartner, Kinderspielzeug, perfekter Begleiter im Shoppingcenter und überhaupt und sowieso sein und zur "Belohnung" darf er dann noch auf die volle Hundewiese. Dafür möge er aber im Büro am besten schon mit 10 Wochen acht Stunden die Klappe halten und sich bloß nicht rühren, keinen Körperkontakt brauchen und Ruhe bringt man auch nur durch Wegsperren bei.


    Bei den Anforderungen an den Hund und seine Belastbarkeit und dem was viele Menschen nicht einmal im Ansatz leisten können, sehe ich wieder und wieder eine extreme Diskrepanz.


    Beim Lesen von Hunden reicht das Hirn vieler Menschen ebenfalls nicht weiter.


    Genau diese Kombination zusammen mit hoher Hundedichte ist es hier, die zum Nerv und manchmal auch zur Gefahr wird. Zugleich überreizte und unausgelastete Hunde, die auch noch miteinander interagieren sollen.


    Nimm deinen Job als Beispiel: Du hast irgendwann Feierabend. Du kannst hier Leute blockieren. Abschalten. Dich zurückziehen. Dich vor dem Nerv schützen.

    Jetzt übertrag das auf Hunde, die all das nicht können, sondern dann in die nächsten nervtötenden, sozialen Interaktionen gezwungen werden, weil übergriffige Fremde das unheimlich wichtig finden.


    Das ist leider mancherorts der Alltag für Hunde und Halter. Distanzlose Hunde und Menschen, die sich aufdrängen, obwohl man mehr als deutlich macht, dass man keinen Kontakt wünscht.


    Von Menschen find ich persönlich das unglaublich nervig, weil Nein, verdammt nochmal Nein heißt. Nein - ist ein vollständiger Satz. Ich muss das nicht begründen, ich muss das nicht rechtfertigen und ich gehe davon aus, dass das Wort nein kurz und einfach genug ist, um von allen verstanden zu werden. Aber entweder wird das übergangen oder direkt umgangen, indem man erst gar nicht fragt, sondern einfach machen lässt und dann beleidigt ist, wenn auf das distanz- und respektlose Verhalten der Hunde/Menschen das entsprechende Echo kommt.

  • Vielleicht muss man etwas unterscheiden an welchem Ort man sich befindet.

    In dem Video befinden sich ja alle, vermutlich freiwillig 😅, in einem Hundeauslauf. Das es dort Begegnungen mit verschiedenen Hunden gibt und nicht jede toll ist sollte man erwarten. Mich würde das zumindest nicht überraschen.

    Weil jetzt kamen fast nur Geschichten vom normalen Gassi. Das sind aber 2 par Schuhe.

    Gehe ich zB in einen Hundeauslauf (was ich nie machen würde) dürfen die Hunde frei Kontakt aufnehmen. Gehe ich Gassi wird halt gefragt.

  • Ich glaub im Übrigen auch gar nicht, dass das "früher" so viel anders war - bezogen auf respektloses Verhalten von Hunden untereinander. Es hat garantiert auch nichts damit zutun, dass Hunde früher irgendwie "besser sozialisiert" waren.

    Nur da konnten noch weniger Menschen, als heute, ihre Hunde richtig lesen und die Hundedichte war auch einfach nicht soooo riesig - ich denke schon, dass alleine dadurch die Konflikte nicht so groß waren und dass man vielleicht deshalb das Gefühl hat, dass heute alles viel "konzentrierter" ist und schneller "eskaliert".


    Wenn man versteht, wie ich das meine.

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