Ich bin verzweifelt. Neuer Hund und nichts klappt!

  • Du weisst aber schon, dass alle hier lesen können?

    Wichtiger ist aber das Verstehen oder das Verstehen wollen.


    Ich bewege mich bei der Erziehung zwischen den Stühlen. Da ich kaum was von Vorneherein ausschließe und auch mich ständig infrage stelle, halte ich die Methoden von CM nicht grundsätzlich für falsch. Ich bin kein Experte in Bezug auf Erziehung und hatte nie mit einem echten Problemhund zu tun, kann mit seiner Methode auch nicht viel anfangen. Ich weiß aber auch, dass sogar der viel gelobte Martin Rütter Hunden mit Wasser bespritzt. Diese Methode erscheint mir auch nicht gerade toll, aber vielleicht muss man manchmal etwas resoluter agieren.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Früher, als die Hunde mit einer härteren Gangart erzogen wurden, hatte man auch tolle Hunde.


    Damit ich hier aber nicht missinterpretiert werde, möchte ich aber betonen, dass man Hunde weder schlagen noch anpöbeln sollte. Als Besitzer einer Rasse von sturen Böcken weiß ich, dass Druck immer mit Gegendruck quittiert wird und kaum zielführend ist. Man sollte in meinen Augen den Hund eh nicht volltexten, obwohl ich es manchmal leider auch tue.


    Der Hund kommt zwar nicht als komplett weißes Stuck Papier zu uns, aber dennoch in Bezug auf Erziehung fast bis ganz jungfräulich. Ich bin ein Freund von Exit und Reset/Reboot. Erwartungen herunterschrauben und versuchen, einen gemeinsamen Startpunkt zu finden, worauf man dann aufbauen kann.


    Der Hund kommt aus Rumänien und spricht eben kein Deutsch. Wenn man mit ihm auf Deutsch, noch dazu ziemlich rabiat und laut, kommuniziert, wird es nicht klappen. Der Hund sollte sich in erster Linie geborgen fühlen und dann kann man langsam versuchen, mit ihm eine Sprache aufzubauen, mit der man sich verständigen kann. Gerne sogar eine Zeichensprache, die er sogar besser finden wird.


    Nun bleibt die Entscheidung. Hund zurückgeben, oder auf den Resetknopf drücken und mit dem Hund eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Beides fände ich in Ordnung.

  • Stichwort sturer Bock- ich hab hier auch einen sitzen. Und kann voll bestätigen was Semmi schreibt: Druck erzeugt nur Gegendruck. Sprich will ich mit Kraft was erzwingen stemmt sich Idalein dagegen. Und das ist für beide Seiten anstrengend und auch nicht zielführend. Tatsächlich erreiche ich mit positiver Energie (hört sich esotherisch an ich weiß) viel mehr- bin ich gut drauf und freundlich fühlt sich der Hund automatisch angezogen und macht tatsächlich was er soll. Und zwar ganz natürlich- er ist dann einfach geschmeidig. Also freundlich bleiben und geduldig sein hilft viel. Schauen wie agiert der Hund und dementsprechend handeln, nach dem Motto "Don´t fight the system- play the system".


    Arbeit mit dem Hund ist auch immer Arbeit an sich selbst.

  • Hey Kathi,


    es ist auf jeden Fall schon mal gut, dass du nach Hilfe suchst. Die anderen haben dir mMn schon echt super Tipps gegeben. Ich würde dir echt ans Herz legen, diese zu befolgen. So wie es jetzt läuft, kann es weder für dich, noch für den Hund weitergehen.


    In deinen Kommentaren wirkt es auf mich so, als möchtest du, dass der Hund sich dir 100% anpasst. So funktioniert das aber nicht. Es ist ein Lebewesen, keine Maschine. Dieser Hund hat 4 Jahre in vermutlich komplett anderen Umständen gelebt. Da kannst du nicht erwarten, dass er von jetzt auf gleich der perfekte Begleithund wird. Vor allem funktioniert es nicht, wenn du nicht bereit bist, selbst auch dein Verhalten zu ändern. Es wirkt so, als wärest du das eben nicht und das ist es, was vielen hier aufstößt. Du sprichst nur davon, wie schlimm die Situation für dich ist aber scheinst nicht daran zu denken, wie es dem Hund wohl in dieser Situation geht.


    Er ist nun mal kein Welpe, den du von Beginn an hast. Die üblichen Tipps und Erziehungsmethoden funktionieren hier eben einfach nicht.


    Stell dir mal vor, du wirst nun gegen deinen Willen in ein anderes Land verfrachtest und sprichst die Sprache nicht. Egal, was du tust, du wirst nur angeschrien und deine Mitmenschen sind immer schlecht gelaunt. Wie würdest du dich fühlen? So geht es gerade deinem Hund.


    Bitte bitte nimm die Tipps hier ernst. Ich meine es nicht böse aber du bist nun mal eine Anfängerin, deren Erziehungsweise eindeutig nicht funktioniert. Also wieso bist du der Meinung, dass dein Hund irgendwann (für dich) perfekt erzogen sein wird, wenn du einfach nichts änderst und weitermachst, wie bisher? Das ist, als würdest du sagen, wenn ich einfach lang genug 2+2 in den Taschenrechner eingebe, wird irgendwann 6 rauskommen.


    Vielleicht ist ein Hund, vor allem einer mit Vorgeschichte, auch einfach nichts für dich. Das kann ich natürlich nicht beurteilen aber bitte denk da mal drüber nach, ob du wirklich bereit bist, dich zu ändern und einiges an Zeit und Geld für Trainer und Training zu investieren. Wenn nicht, gib den Hund ab. Das wäre in dem Fall für euch beide das Beste.

  • Vielleicht bringt das Lesen eines Buches noch eine Verbesserung/Änderung im Umgang mit dem Hund:


    Sei höflich zu Deinem Hund von Masih Samin kann ich wärmstens empfehlen! :bindafür:


    Stormy Night , vielleicht kann dieses Buch Dir noch etwas weiterhelfen und Dich zum Umdenken bringen.

    Aber die Alternativen entweder Hund zurück geben oder eine engmaschige Begleitung durch einen seriösen Trainer/in sind trotzdem nach wie vor gültig!

  • Wow. Ich staune ja wirklich, dass sich ein Anfänger als 1. Hund ein Direktimport holt. Dann noch einen Husky-Mix. Einfach wow.

    Nur kurz dazu, der "Husky Mix Direktimport" ist hier mMn nicht das Problem. Das kann durchaus gut funktionieren, wenn der Mensch denn bereit und in der Lage dazu ist, sich auf den Hund einzulassen und sich bei Problemen Hilfe zu holen. Wenn das nicht gegeben ist, seh ich hier auch keinen anderen (Tierschutz-)Hund.

    Was aber unerlässlich ist, ist Unterstützung durch andere Menschen (Thema Alleinbleiben, oder um einfach mal ein bisschen Abstand gewinnen und die Situation etwas rationaler betrachten zu können).

  • Ah okay. Ich kenne nur den Namen, nicht seinen Erziehungsstil bei Hunden. Die Videos sind auf Englisch, die verstehe ich nicht. Aber ich hab offensichtlich nichts verpasst. Danke für die Antwort.

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