Das Ende des Spaziergangs

  • Also ich bin auch nicht die totale Durchblickerin in der Hundeerziehung, weil Anfängerin.


    Aber bei uns hat bzgl. des Schnüffelns ein "weiter" geholfen. Schnüffelt er sich mal arg zu lang fest, gibt es ein "weiter" und in 99 % der Fälle klappt das inzwischen auch. Ich bin da auch bis heute sehr konsequent. Hört er nicht, geh ich flott hin und schiebe ihn körperlich weg von der Stelle. Einfach den Raum für mich vereinnahmen, ganz ohne Gewalt. Und dann nochmal ein "weiter" und dann fluppt das. Allerdings wirklich nur, wenn er gar nicht mehr weiter will. sonst gönne ich ihm schon seine Schnüffel und Schlabberei :woozy_face:

    By the way, was macht er denn, wenn er sich festschnüffelt und ihr einfach mal weiter geht ohne auf ihn zu warten oder ihn groß zu beachten (so er frei laufen darf oder an langer Schlepp)?

    An der kurzen Leine, klar, da warte ich halt. Aber an der Schlepp (und meine ist lang) gehe ich einfach weiter. Meist kommt er dann irgendwann hinterhergedackelt.

    Ich finde sowieso, je forscher und zielstrebiger man selbst unterwegs ist, desto mehr orientiert sich der Hund an einem. Wenn man für jedes Schnüffelchen direkt und sofort stehen bleibt, übernimmt der Hund die Geschwindigkeit. Morgens bin ich daher sehr straight unterwegs, weil ich irgendwann auch noch arbeiten muss. Mittags geht es eh nur um den Block zum Lösen und Nachmittags passe ich mich mehr ihm an. Trotzdem kommt er dank der Schlepp auch morgens auf seine Kosten. Ich warte nur halt nicht für jeden Pubs auf ihn, sondern bestimme meinerseits das Tempo.


    Vor dem eigenen Hund hatten wir einen Entlebucher als Gassihund. Das sind die maximalen Energiebündel, finde ich. Nach 20 Minuten war der mal grade leicht warm gelaufen. Und der konnte durchgängig frei laufen und hat das auch ausgiebig getan. Der ist eine Stunde im vollen Galopp um uns rum gerannt und hätte das auch noch paar weitere Stunden gemacht, wenn er gedurft hätte. Okay, das war schon extrem bei dem, aber ich denke auch, dass Eurer definitiv mehr Auslauf braucht. Darf er denn frei laufen oder ist er immer an der Leine? Falls Leine, nutzt ihr auch Schlepp? Das macht ja auch noch was aus, ob er an kurzer leine, Schlepp oder gar frei unterwegs ist.

  • Ich möchte hierauf noch kurz eingehen:

    Ich habe schon folgendes ausprobiert:

    - Leine Kurz, einfach weiterlaufen und ignorieren, sobald wir merken das es anfängt.

    - Einfach stehen bleiben, Fuß auf die Leine und abwarten. (Nach ein paar Schritten geht es wieder von vorne los)

    - Leine am Poiler fest machen und einfach aus Sichtweite gehen (Um zu zeigen, dass er das mit mir nicht machen brauch)

    - Versuchen ihn aus der Situation rauszukriegen, indem ich ihn ablenke durch Sitz, Platz machen usw. Da hört er auch gut.

    An der Stelle bleibt für mich die Frage: wie lange habt ihr das jeweils gemacht? Nur einmal und dann nicht wieder? Oder zwei, drei Mal?

    Weil: auch wenn euer Hund jetzt durch etwas mehr Auslastung entspannter wird, würde ich insgesamt an die Konsequenz denken.

    So ein Verhalten stellt sich nicht von heut auf Morgen ab, es macht ja auch großen Spaß, da rumzudödeln. Die Energie dafür wird er so oder so haben, denke ich.

    Und dann gibt es da ja noch den Löschungstrotz :D .


    Ich würde da dranbleiben und nicht nur auf den Effekt über die Auslastung warten. Sondern schon auch klar machen, dass das Verhalten in der Situation nicht erwünscht ist.

    Welche deiner oben genannten Strategien (oder weitere) nun die ist, mit der du weiter mache willst, kannst du dir ja selber aussuchen, aber ich würde mal länger bei einer Sache bleiben und nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen. Viel Erfolg!

  • Irgendwo festmachen und aus der Sichtweite gehen, finde ich gerade bei einem Sennenhund, unmöglich.

    Was soll der Hund davon lernen?

    Gerade das " damit er sieht das er das mit mir nicht machen braucht" wird ein Sennenhund damit nie lernen.


    Lg
    Sacco

  • Hi, mir kam der Gedanke, ob da andere Hunde wohnen oder sonst was sein kann, was dem Hund Stress macht, wenn er dann so loslegt.


    Gras und Blätter rupfen kann eine Übersprungshandlung sein, wodurch Stress, Konflikte und Unsicherheiten abgebaut bzw kaschiert werden. Überlegt mal, ob da örtlich was sein kann, was den Hund triggert.



    Ansonsten wäre mein Rat, einen guten Trainer/in zu kontaktieren und direkt vor Ort ne Gassirunde zu drehen und das Verhalten live zu zeigen.


    Oder vielleicht habt ihr die Möglichkeit, das zu filmen und über YT zb einzustellen und hier zu verlinken?

  • Setzt euch mit den Eigenschaften/dem Charakter von einem Entlebucher auseinander.

    Lernt verschiedene kennen ist leider schon zu später, oder vielleicht doch nicht.


    Ihr werdet ganz schnell merken das sie doch etwas anders "ticken" als Hunde die man normalerweise sonst so kennt/sieht.

    Für die ist auch nicht jeder Hundesport geeignet.


    Und sie suchen sich gerne selber eine Beschäftigung, wenn sie nicht ausreichten beschäftigt und ausgelastet werden. Das sind keine Hunde die einfach irgendwo rumliegen, ab und zu spazierengehen, und sonst nichts machen wollen.


    DerFrechdax : Ich vermute ganz stark das es territorialverhalten ist.


    LG
    Sacco

  • Also ich bin auch nicht die totale Durchblickerin in der Hundeerziehung, weil Anfängerin.


    Aber bei uns hat bzgl. des Schnüffelns ein "weiter" geholfen. Schnüffelt er sich mal arg zu lang fest, gibt es ein "weiter" und in 99 % der Fälle klappt das inzwischen auch. Ich bin da auch bis heute sehr konsequent.

    Das klappt bei uns mittlerweile auch besser. Ob es jetzt tatsächlich an dem Hormonchip liegt weiß man natürlich erst, wenn dieser nicht mehr wirkt. :-) Das "Weiter" nutzen wir auch oft - funktioniert auch .. sagen wir zu 80%.


    By the way, was macht er denn, wenn er sich festschnüffelt und ihr einfach mal weiter geht ohne auf ihn zu warten oder ihn groß zu beachten (so er frei laufen darf oder an langer Schlepp)?

    Wir nutzen beides bzw. 3 verschiedene Leinen. Einmal eine ca. 2.3m Leine für den Alltag, die man natürlich noch kürzer machen kann. Dann eine Schlepp von 5m und eine von 10m. An der Schleppi lass ich ihn auch so wie er möchte. Das funktioniert auch ohne Probleme. Heute morgen waren wir auch eine große Runde spazieren und da war er auch nur an der Schleppi. Da finde ich es auch gar nicht schlimm, wenn er seine 5 Minuten hat - das gehört natürlich dazu! Irgendwo muss die Energie ja hin.


    Wenn wir im Wald spazieren sind dann läuft er auch ganz ohne Schleppi. Auch damit haben wir keine Probleme - er ist jederzeit Abrufbar und kommt auch so hinterher.

  • Nein wir haben es wenn über einen längeren Zeitraum versucht. Das Verhalten hat er ja einen längeren Zeitraum sehr wenig bis gar nicht gezeigt. Auffallend eben erst wieder seit ca. 2-3 Wochen und vor 6 Wochen hat er den Chip bekommen. Er hatte es auch noch nie so arg doll wie jetzt.


    Heute morgen hatte ich auch folgende Situation: Nachdem wir auf den Rückweg waren von unserem Spaziergang (Spaziergang an der Schleppi, mit seinen 5 Minuten, mit Sucharbeit) wollte er das gleiche versuchen wie sonst (er fing an mich anzuschauen und bellte los). Nur eben nicht in der Straße wie sonst, sondern schon eher. Ich habe mich dann auf die Leine gestellt, er wurde ruhig. Etwas gewartet (ca. 3-4 Minuten blöd rumstehen). Er hat sich hingesetzt und nix gemacht. Dann gab es ne Belohnung. Ab da sollte er dann konsequent Fuß laufen (was auch super geklappt hat) zwischendurch Belohnung, bis wir dann auf einmal vor der Haustür standen. Ohne bellen, ohne ausflippen, ohne ins Leine springen.

  • Irgendwo festmachen und aus der Sichtweite gehen, finde ich gerade bei einem Sennenhund, unmöglich.

    Was soll der Hund davon lernen?

    Wir haben für uns einfach verschiedene Möglichkeiten ausprobiert. Was meiner Meinung nach nicht "unmöglich" ist. Aber das darf auch gerne jeder anders sehen. Deswegen schreibe ich ja hier, um weitere Tipps zu bekommen.


    Setzt euch mit den Eigenschaften/dem Charakter von einem Entlebucher auseinander.

    Wir haben uns mit der Rasse und deren Eigenschaften beschäftigt.

    Ihr werdet ganz schnell merken das sie doch etwas anders "ticken" als Hunde die man normalerweise sonst so kennt/sieht.

    Für die ist auch nicht jeder Hundesport geeignet.

    Was sind denn Hunde die man normalerweise kennt/sieht? Ich finde jetzt nicht, dass der Entlebucher so etwas außergewöhnliches ist - bei uns in der Ecke jeden Falls nicht. Jeder Hund tickt auf seine Art und Weise anders.


    Natürlich weiß ich, dass es viel Arbeit sein wird und das Thema nicht von heute auf morgen erledigt ist. :winking_face: Aber wir geben unser bestes und bleiben dran. Und wenn wir es durch die netten Tipps hier selbst nicht hinbekommen, werden wir auch einen Hundetrainer/in hinzuziehen.

  • Hi, mir kam der Gedanke, ob da andere Hunde wohnen oder sonst was sein kann, was dem Hund Stress macht, wenn er dann so loslegt.

    Ja das stimmt tatsächlich! Wir haben in der Straße, auf der anderen Seite einen Jack Russel, die verstehen sich leider gar nicht.
    Sobald der Jack Russel anfängt zu bellen (ordentliches bellen) steigt unser natürlich total drauf ein. Der Jack Russel beginnt aber immer.

    Wir sind schon immer sehr aufmerksam und versuchen eine Begegnung zu vermeiden.

    Ansonsten wäre mein Rat, einen guten Trainer/in zu kontaktieren und direkt vor Ort ne Gassirunde zu drehen und das Verhalten live zu zeigen.

    Das werden wir auch machen, sofern wir keine Besserung erkennen können. :-)

  • Wir sind schon immer sehr aufmerksam und versuchen eine Begegnung zu vermeiden.

    Die Begegnung findet für euren Hund immer statt. Der Hund ist ja da.

    Trotzdem muss er lernen, das zu tolerieren.

    sprich, ich würde das Benehmen, was auch immer die Ursache sein mag, über Gehorsam regeln. Wenn er sich sonst benehmen kann, habt ihr ja eine gute Grundlage.

    Also an der kurzen Leine/Fuß weitergehen. Ohne großes Getue. Für Anspringen und Beissen gäbs ehrlich gesagt Ärger mit mir...

    Übungen abfragen, mal an der Haustür vorbei gehen usw. - alles mögliche tun, um seine Konzentration auf dich einzufordern.


    Wenn das phasenweise, weil hormonell "weggeschossen", schlimmer ist, würde ich es mir und ihm leichter machen und mit dem Auto ein Stück wegfahren. Damit auch weg von was auch immer (welche Dame) grad so besonders toll riecht bei euch.

    Ich verstehe was du meinst mit "Nase am Boden". Es gibt Schnüffeln, und es gibt dieses manische "Festkleben" - das unterbinde ich auch. Dannn wird angeleint und weitergegangen.



    Bei uns hat gegen die "irren Phasen" bei Hormonüberkochen ruhige, freie Bewegung geholfen, Radfahren im Freilauf in einem netten Trabtempo. Also nicht nur mehr längere Spaziergänge anbieten (fände ich auch wichtig, genauso wie Freilauf), sondern auch 2-3 mal die Woche (wenns die Temperaturen erlauben) körperlich mehr verausgaben lassen.

    Ich hab das Rad aufs Auto gepackt, in den Wald, und dann eine Stunde mit 10-12 km/h radeln. Nicht jeder Hund mag das, aber wenn, dann ist es eine Wohltat. Baut Stress sehr gut ab, macht den Kopf frei. der Hund kann sich halt nicht ganz so "wegbeamen" beim Schnüffeln.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!