Welpe schläft extrem wenig

  • ...vielleicht noch mal ein bisschen anderer Blickwinkel darauf, warum Welpen und Junghunde so gern in alles reinbeissen und Dinge zerlegen.

    Das ist ein Stück weit auch ganz normales Erkundungsverhalten. So wie kleine Kinder alles antatschen und haptisch erfahren wollen, untersuchen junge Hunde neue, unbekannte Gegenstände halt mit ihren Zähnen. Dabei geht natürlich auch was kaputt. Da wächst sich vieles mit dem Älterwerden auch aus.

    Deswegen hieß/heisst es ja immer, die Wohnung welpensicher machen, d.h. dass man alles, was der Welpe keinesfalls zerlegen darf, muss so verräumt werden, dass er nicht drankommt.

    Bei jedem normalen Welpen gehen Dinge drauf, weil er sie in die Mache bekommt, Verluste ( in vertretbaren Rahmen) gehören für mich dazu.

    Kaya hat beispielsweise ihr erstes Hubdebett zerlegt, ein Buch vollständig zerfleddert, die Fernbedienung gebracht, meine Brille verbuddelt...

    Da hab ich über meine Unordning geflucht und mich damit getröstet, dass die Phase vorbei geht. Und das tut sie, denn irgendwann sind die täglichen Dinge halt nicht mehr interessant und untersuchungsrelevant und man hat gelernt, dass das Zerlegen von Frauchens Sachen Ärger gibt, wenn man dabei erwischt wird.

    Ich sehe hier wieder ein Stück weit das Problem, dass man denkt, ein junger Hund müsste funktionieren und schon wissen, wie alles läuft und was darf. Dann ist man frustriert, weil es halt einfach nicht so ist (und auch nicht sein kann) und man wird unentspannt und versucht auf Krampf ein junges Wesen in seiner wichtigsten Lern- und Erkundungsphase ruhig zu stellen.

    Im Hirs des Hundes passiert im ersten Jahr unglaublich viel und dazu braucht es Gelegenheiten, um Lernerfahrungen zu machen. Und im Schlaf werden diese Erfahrungen verarbeitet. Da braucht es eben diese gesunde Balance zwischen sich ausprobieren, Dinge kennen lernen und untersuchen und die Reize in Ruhe verarbeiten können.

    Wenn der kleine Hund Dauer schlafen soll, wann soll er dann alles wichtige lernen und erfahren?

    Eine Box ist eine extrem reizarme Umgebung, natürlich kommen die da zur Ruhe, was sollen sie sonst auch machen? Aber sie lernen genau nicht, sich mit Reizen auseinander zu setzen, zur Ruhe zu kommen und diese zu verarbeiten.

    Ich mag die Box nicht, weil sie m.E. ein Lernverhinderungsinstrument ist, die in den allermeisten Fällen die Unfähigkeit des Halters kompensieren soll.

  • Zu Ruhe zwingen tut man je 5 Minuten.

    Dann schläft der Welpe und man kann die Türe auch wieder aufmachen.


    Der Trainer hat sicher nicht gemeint 20 Stunden am Stück eingesperrt lassen ;)

    Vielleicht nicht.

    aber wenn sich jemand von einem kleinen Mops terrorisieren lässt, sich vor ihm auf höhere Stellen rettet, weil der so viel beißt und kein klares Nein durchbringen kann, der kann auch auf die Idee kommen, dass er das jetzt einfach aussitzen muss, bis der Hund endlich schläft.

    Und das kann bestenfalls so laufen, dass der Hund einmal 5 Minuten schimpft und dann schläft und auch beim nächsten Mal Boxenruhe direkt weiß: ok, jetzt ist pennen dran.

    Naheliegender erscheint mir aber, dass der Hund erst frustig ist und dann riesen Stress hat, weil seine Leute sich fürchterlich anders verhalten und er nicht weiß, was er machen soll und seine bisher gelebten Strategien nicht helfen.

    Vielleicht gibt er beim ersten Mal schnell auf, aber das Theater ist beim zweiten Mal ggf. umso größer. Vielleicht dauert es aber auch einfach lange und der Hund ist dann schon ne Stunde am Zetern oder Decke zerkauen oder sich selbst und was ihm sonst noch einfällt. Und man darf ja nicht ran, hat der Trainer gesagt. Tja, nun.

    Das, was der Hund durch diese Art des "Boxentrainings" (haha) lernt ist doch vor allem ein Vertrauensverlust und riesige Frustration. Wie er da zur Ruhe kommen soll, frage ich mich echt.

  • Nö. Hier gibt es keine Diskussion darüber. Alle sind sich hier bisher einig, dass tierschutzrelevante Methoden keine Lösung sind. Außer du. Die tatsächliche Diskussion gerade ist, ist es tierschutzrelevant oder nicht. Und es ist nun mal ein Fakt, dass es so ist. Kannst du blöd finden, ändert aber nichts dran. Wieso sollte ein Lösungsvorschlag zu dem Threadproblem ausgelagert werden? Es ist das Thema. Und zwar, wie man den Hund runter bekommt, das ist die Ausgangsfrage und die Box soll hier lt. Trainerin die Antwort sein. Also wieso sollte das bitte ein anderes Thema sein?


    Du bist echt der Meinung, dass dieser Hund nach 5 Min einschläft? Wirklich? Und dann nicht sofort aufspringt, sobald die Box offen ist? Sehr unrealistisch mMn. Wie war das mit dem Menschenverstand nochmal?

  • Bitte versucht trotzdem sachlich zu bleiben, und nicht zu persönlich zu werden, nur weil ..... ;)




    Daß der Hund nicht nach 5 min einschläft, wurde ja schon vom TS geschrieben. Auch, mit welcher Methode das schon probiert wurde.

    Wer also den Thread wirklich verfolgt hat, weißt das auch.

  • Ja vermutlich weil der Hund überhaupt nicht soviel schlafen KANN. Kein gesunder Welpe in dem Alter (12 W) schläft so viel.

  • Ist jetzt irgendwie schade für den Hund das die Teainerin nicht gut war.

    Es ist halt leider ein Beruf bei dem man vorher nie weiß wie die Qualität ist.

  • Ich habe schon befürchte das es keine gute Trainerin sein wird bzw. eine mit den Ansichten und Vorschlägen.


    Ich hoffe sehr für die Kleine das gerade das mit der Box und dem Schnauzgriff nicht umgesetzt wird.

    Selbst wenn der Hund in den Situationen ruhiger wäre, heißt es nicht das es was gebracht hat. Es kann auch, was ich dann eher vermuten würde, sein das sie sich einfach ihrem Schicksal hingibt und dadurch noch gestresster ist. Das kann gerade am anfang auch kaum auffallen, je nachdem wie der Hund mit dem Stress umgeht, weil es viele Anzeichen für Stress gibt die nicht beißen, rumrennen usw. sind.


    Mir fehlen immer noch die typischen Welpensachen und vor allem hat der Welpe immer noch seit Wochen keine anderen Hunde zum toben, raufen, rennen, Welt erkunden usw.


    Gerade Welpen kann man so viele Sachen spielerisch und nebenbei beibringen.


    LG
    Sacco

  • Ich kann die Verunsicherung des TE total nachvollziehen. Man ließt tatsächlich oft, dass Welpen 20 Std schlafen. Hat hier auch keiner gemacht. Tatsächlich finde ich 14 Std gar nicht übel. Das wären 8Std während der Nacht und nochmal 6Std über den Tag verteilt. Meine Welpen hatten Phasen, da wäre ich da froh drum gewesen.

    Der TE sieht halt einen kausalen Zusammenhang zwischen Schlaf und Beisserei und ich glaube das ist der Fehler. Klar kommt nach müde blöd, aber ich bin gar nicht sicher, ob der Welpe in dem Fall dann wirklich "blöd" ist. Der will einfach Action. Keine anderen Hunde zum Toben da, also yippieh, rauf auf den Menschen. Und es gibt sie nunmal die heftig beissenden Welpen. Mein Lucifer war auch so. Und nicht, weil er übermüdet war, sondern weil er schlicht ein maulaffiner Welpe war. Bis heute hab ich diesen Unterschied bei meinen Hunden. Emil hat nie viel mit dem Maul gemacht, wollte auch nie was tragen, kein Maulrangeln, ist nicht sein Ding. Der hat als Welpe auch nicht gebissen.

    Lucifer macht bis auf den heutigen Tag sehr viel mit dem Maul. Trägt unterwegs Stöcker herum, hängt sich beim Spielen mit den Zähnen in meinen Arm (inzwischen ohne blaue Flecken).

    Beim Tricksen auch. Emil versucht sehr viel mit den Pfoten, wenn ich einen Trick shape, Lucifer als allererstes mit den Zähnen.


    Also ich sehe diesen kausalen Zusammenhang müde = beissen bei diesem Hund eher nicht, kommt auch in den Beschreibungen für mich nicht so rüber.

  • Ich habe auch schon mal früher in dem Thread hier angedeutet das dieses Beißen/Aufdrehen auch andere Ursachen haben kann.

    Ich würde sogar vermuten das es eher andere Ursachen hat.


    Ich würde mal schauen das sie gleichaltrige Welpen/ Welpen in ähnlichem alter und andere Hunde zum spielen, raufen, toben, gemeinsam Welt erkunden usw. hat und dann schauen was mit diesem Welpen passiert.


    Dazu kommt natürlich noch die Sache die physioclaudi super beschrieben hat, das es Welpen gibt die mehr mit dem Maul machen und Welpen gibt die eher mit den Pfoten arbeiten usw.


    Es muss nicht unbedingt an einem Schlafmangel liegen.


    Lg

    Sacco

  • Ich finde es total irritierend, dass dieTrainerin exakt das gesagt haben soll, was schon im ersten Beitrag des Threads steht und frage mich, ob du dir eventuell nur das rausgepickt hast, was du hören wolltest.


    Sorry, aber hier in diesem Fall ist doch nicht der Welpe das Problem.

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