Was ist die Ursache für dieses Verhalten?

  • So einen Hund würde ich in keinem Hof, in dem sich Menschen bewegen, die ich als Mensch nicht genau kontrollieren kann, gar nicht rumdümpeln. Drüber gehen von A nach B und zack wieder runter aber nichts anderes.


    Im normalem Gassi musst du entweder deine Umgebung im Auge behalten und sie bei Menschensichtung hinter dich bringen und ihr zeigen dass du alles regelst und wenn du selber nicht aufmerksam bist, an die kurze Leine und hinter dir laufen.

    Wie gesagt, bin ich nicht dabei, verbellt sie auch niemanden. Dann weicht sie aus.

    aber mit dir tut sie es. Du kannst natürlich auch einfach nicht mehr mit ihr gehen.

  • Du kannst Menschen positiv markern.

    Immer, wenn du einen Mensch siehst, sagst du mit freudiger und positiver Stimme:" Schau mal:! ein Mensch!" und gibst ihr gleichzeitig ein kleines Stück Käse, Fleischwurst, Frolic oder irgendwas, was sie wirklich gerne frisst.

    Bevor!! sie den Menschen sieht und bellt. Damit zeigst du ihr einerseits, dass du den Menschen vor ihr gesehen hast und dich kümmerst, und zum Zweiten änderst du ihre Grundhaltung gegenüber dem Menschen ins Positive.

    Außerdem würde ich absolut streng darauf achten, dass kein Mensch deinen Hund anfasst, streichelt oder berührt. Lass ihr einen Sicherheitsabstand.

  • Du kannst Menschen positiv markern.

    Immer, wenn du einen Mensch siehst, sagst du mit freudiger und positiver Stimme:" Schau mal:! ein Mensch!" und gibst ihr gleichzeitig ein kleines Stück Käse, Fleischwurst, Frolic oder irgendwas, was sie wirklich gerne frisst.

    Bevor!! sie den Menschen sieht und bellt. Damit zeigst du ihr einerseits, dass du den Menschen vor ihr gesehen hast und dich kümmerst, und zum Zweiten änderst du ihre Grundhaltung gegenüber dem Menschen ins Positive.

    Außerdem würde ich absolut streng darauf achten, dass kein Mensch deinen Hund anfasst, streichelt oder berührt. Lass ihr einen Sicherheitsabstand.

    Genau so habe ich es auch gemacht.

    Mein Pudel bellte auch genau in solchen Situationen.

    Ob er es ohne mich auch gemacht hätte, kann ich nicht sagen, weil es keine Situationen gibt, in denen er alleine ist.


    Bei ihm war es genauso: Wenn Menschen auftauchten, v.a. in einsamer Gegend, und frontal auf uns zu kamen. Egal, ob 10m entfernt oder 1km.

    Das Frontale war der Knackpunkt (dito bei Hundebegegnungen...).


    Ich habe sehr frühzeitig das von Donna beschriebene Zeigen und Benennen gemacht, und sehr bald schon hat er sich nach Sichtung eines Menschen sofort zu mir umgedreht, um seinen Keks zu holen, und auch nicht mehr gebellt.

    Da musste ich den Menschen gar nicht mehr ansagen.


    Heute mache ich es so: Wenn er doch mal sehr lange in Richtung eines Menschen schaut, sage ich noch "wo ist der Mensch?", das hilft ihm, sich dann doch gleich umzuorientieren. Aber das passiert nur noch total selten, vielleicht 1x im Monat.

  • Ich würde den Hund für Knurren nicht korrigieren.

    Je nachdem wie die Korrektur aussieht, kann das die Abneigung gegen Menschen verstärken.


    Dein Hund wird sich als erstes vermutlich in Imponierpose aufrichten und anspannen, wenn er was sieht, was seiner Aufmerksamkeit bedarf.

    Das löse ich so, dass ich in ganz beruhigendem, leisen Ton sage "Danke, hab ich schon gesehen" oder "Das geht uns nichts an, der/die darf da laufen". Auch, wenn unsere Hunde uns nicht Wort für Wort verstehen, die Message ist, dass das ok ist.

    Geht der Hund nicht entspannt weiter (Kopf senkt sich wieder entspannt, Körper relaxt), sag ich "weiter" oder rufe heran. Kommen uns Leute auf einem engen Weg entgegen, geht mein Hund immer an der kurzen Leine bzw mit kurzgenommener Schleppleine abgewandt neben mir. Sind wir vorbei, gibt es immer ein Leckerli. Inzwischen kommt mein Hund von selbst zu mir, wenn er Leute oder Radfahrer sieht, die uns entgegen kommen.


    Mein Hund ist anfangs sehr wachsam gewesen und hat oft gebellt oder geknurrt, wenn er im Garten war und auf der Straße oder vor dem Gartentor Leute liefen oder Stimmen zu hören waren. Das hab ich gelöst mit dem "Danke, ist ok, das ist nur der Nachbar/Herr Meier/xyz" und wenn er nicht entspannt ein Abruf und Lob und Knuddeln oder einer Streicheleinheit. Geht das nicht, gab es ein "Lass es!", das brauche ich auch ansonsten, wenn er etwas fixiert und nicht auf meinen beruhigenden Satz reagiert/reagieren kann. Das bedeutet, er muss sofort abbrechen, was er tut, das setz ich dann zur Not auch körpersprachlich durch, dass er wenigstens den Blick abwendet. Blick abwenden wird hier immer sofort hochwertig belohnt, zb wenn mein Hund eine Katze sieht, die im Weg rumsteht.



    Du musst die verschiedenen Situationen lernen, für deinen Hund zu managen. Er darf nicht mehr due Gelegenheit bekommen, für ihn bedrohliche Situationen selbst zu regeln. Zusätzlich zum Management mit zb Hund hinter sich bringen würde ich unbedingt daran arbeiten, Menschen zu ignorieren und wenn möglich positiv zu belegen, wie Donna63 das beschreibt.


    Zusätzlich finde ich das Buch "Betreten verboten" sehr informativ, da steht einiges über Territorialverhalten drin. Bei diesem Verhalten in Kombi mit Unsicherheit finde ich es besonders wichtig, dem Hund einerseits zu helfen, sich weiterzuentwickeln und natürlich andererseits, dass sich Menschen nicht ängstigen müssen oder bedroht fühlen.


    Gutes Gelingen euch beiden 🍀

  • Nimm´ dir einen Trainer , die Ursachen können vielfältig sein, dementsprechend wären die Trainingsansätze auch ggf. anders.

  • Ihr Lieben, vielen Dank!

    Ich habe die Nacht noch einmal überlegt und es ist so, wie "Ben_auch_mal_hier" das Frontale. Die Entfernung ist dann egal. Allerdings sind es doch nicht mehr alle Menschen. Es sind fast alle Menschen ohne Hund.

    Und seit ihrer dritten Läufigkeit (vor einem Monat) geht sie jetzt von selbst zu anderen Haltern (Menschen mit Hund) und lässt sich fremdstreicheln. Das gab es vorher noch nie. [Da bin ich mir auch nicht sicher, ob ich sie gewähren lassen soll, denn einerseits freut mich das, dass sie zutraulicher wird, anderseits möchte ich nicht gern, dass sie später zu Fremden läuft. Aber das ist wieder ein anderes Thema.]


    Ich habe sehr frühzeitig das von Donna beschriebene Zeigen und Benennen gemacht, und sehr bald schon hat er sich nach Sichtung eines Menschen sofort zu mir umgedreht, um seinen Keks zu holen, und auch nicht mehr gebellt.

    Da musste ich den Menschen gar nicht mehr ansagen.

    So wäre es mir am allerliebsten. So hat Lexie es auch gezeigt, als wir geübt haben, bei Hundebegegnungen nicht zu fixieren, sondern erstmal zu mir zu kommen, sich hinzusetzen und mich anzuschauen/um Erlaubnis fragen. Wenn sie sitzt, kann sie nicht fixieren. Das hat tatsächlich nach einiger Zeit so funktioniert, wie du es beschreibst - der Hund kam von selbst und hat sich bei Fuß gesetzt und gefragt/mich angeschaut (und wenn ich mich dann mit dem anderen Halter besprochen habe, dann durfte sie "Hallo" sagen gehen).


    Du kannst Menschen positiv markern.

    Immer, wenn du einen Mensch siehst, sagst du mit freudiger und positiver Stimme:" Schau mal:! ein Mensch!" und gibst ihr gleichzeitig ein kleines Stück Käse, Fleischwurst, Frolic oder irgendwas, was sie wirklich gerne frisst.

    Bevor!! sie den Menschen sieht und bellt. Damit zeigst du ihr einerseits, dass du den Menschen vor ihr gesehen hast und dich kümmerst, und zum Zweiten änderst du ihre Grundhaltung gegenüber dem Menschen ins Positive.

    Außerdem würde ich absolut streng darauf achten, dass kein Mensch deinen Hund anfasst, streichelt oder berührt. Lass ihr einen Sicherheitsabstand.

    Ja, das wird das Beste sein. Sie soll ja später keine Angst vor Menschen haben, auch nicht vor Menschen ohne Hund. Danke Donna. Das ist eine gute Herangehensweise, auch weil wir zusammenarbeiten können. Mir ist das sehr wichtig. Auch das sie merkt, ich kümmere mich. Das bedeutet dann allerdings wirklich, dass sie erstmal an der Leine bleiben muss. Denn bisher kam sie oft von hinter mir bellend hervorgeschossen (darum mein Erschrecken).

    ...und besonders der letzte Satz ist wichtig. Das habe ich bei ihr schon bemerkt und bin da mittlerweile auch sehr streng zu meinen Mitmenschen (auch wenn es mir sehr schwer fällt).

  • Ja, ich weiß, was du meinst. Sie knurrt aber nur, wenn sie sich bereits hinter mir befindet und ich die Sache regele. Möglicherweise mache ich das nicht so, wie sie es gerne hätte (den Menschen wegschicken) und deswegen knurrt sie. Da ich weiß, dass der Mensch uns gegenüber nichts tut, unterhalte ich mich mit ihm ganz normal in ruhiger Tonlage. Kann natürlich sein, dass Lexie das anders sieht und den Menschen auch hinter mir als Bedrohung wahr nimmt. Mit meiner blicklichen Korrektur möchte möchte ich ihr zeigen, dass ich mich jetzt kümmere und sie sich rauszuhalten hat.

    Imponiergehabe zeigt sie nicht. Sie verharrt einen kurzen Moment und dann geht's los. Ich habe sie mal beobachtet. Rufe ich sie nach dem Losstürmen zurück, wirkt sie begeistert (als ob sie ihre Aufgabe gut erfüllt hat und jetzt fröhlich ein Leckerli einfordern könnte).


    Sind wir drinnen und im Hausflur bewegen sich Menschen und sie bellt (auf ihrer Decke), dann handhabe ich das so, wie du. Ich rufe sie zu mir, lobe sie sozial fürs Aufpassen und Anzeigen/Bellen, sage dann Schluss und schicke sie zurück zu ihrer Decke. Dann ist Ruhe und sie hat sich gefreut wie Bolle über das Lob, weil sie aufgepasst hat. Das war die einzige Methode von vielen, die ich drinnen versucht habe, um den Hund wieder in Ruhe zu bekommen, die sofort funktioniert hat.


    Würde sie draußen egal, wo sie steht, auch nur Bellen, wäre das für mich okay. Dann könnte ich die gleiche Methode wie drinnen anwenden. Nur draußen handhabt sie es anders. Sie stürmt von hinter mir kommend nach vorn. Das macht den uns Entgegenkommenden natürlich Angst und erschreckt auch mich (der Belllärm und huch, was ist denn los??????).


    Danke Dir auch für den Buchtipp!

  • Gerade vorhin hatten wir eine kleine Szene, die ich als Erfolg in dieser Sache werte. Ich habe in unserer Straße geparkt. Wir sind ausgestiegen. Lexie läuft bei Fuß. Die Haustür ist nur über die Straße. Wir gehen also zum Hauseingang, Lexie bei Fuß. Ich schließe die Tür auf, öffne die Tür - steht kurz dahinter ein fremder Mann - Lexie knurrt, bleibt aber bei Fuß. Ich rede kurz mit dem Mann, Lexie guckt in sich zwar an, knurrt auch, aber mehr nicht. Ich sage 'weiter' und sie geht, guckt sich noch einmal um, wieder mein 'weiter' und sie geht weiter. Ich freue mich! Prima, mein Mädchen :smiling_face_with_hearts: .


    Das wird schon! Wir üben jetzt mal "Menschen positiv besetzen". Ich musste das auch lernen.


    Du kannst natürlich auch einfach nicht mehr mit ihr gehen

    Das wäre natürlich das Allerbeste. Ohne mich gäbe es das Problem auch nicht. Ist halt nur dumm, dass mein Mädchen so an mir hängt und ohne mich nicht allein spazieren möchte :winking_face: . Lerne ich halt weiter und dazu.


    Herzlichen Dank euch allen !!!

  • MMn ist genau das, also ihre Unsicherheit und das Erleben Deines Erschreckens, das Du ihr nicht verheimlichen kannst, die Begründung. Sie gruselt sich vor fremden Menschen und Du bist vermutlich (Freilauf/Schleppe) hinter ihr, also muß sie sich selbst kümmern.

    Als osteuropäische Hündin trägt sie vermutlich auch genetisch das Potential zu schützen.

    Wie zeigt sich schützendes Verhalten?


    Was sie oft zeigt, aber leichter zu händeln ist, dass sie soziale Ressourcen verteidigt. Mich als Ressource gegenüber anderen Hunden und Spielhunde gegenüber deren Haltern.

    Das könnte Teil des Problems sein, dass sie Dich vor den ihr gruselig vorkommenden Menschen schützen will.

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