Alle Wege führen nach Rom
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Dieses Jahr war mein Ziel Rom. Den Startpunkt auszuwählen war nicht ganz so einfach. Den Brenner, Großglockner und Böckstein Tunnel war ich ja schon gefahren. Da blieb ja nur noch der Felbertauerntunnel übrig. Von Salzburg direkt wollte ich nicht starten, da ich das Anfangsstück schon mehrfach geradelt bin. Also habe ich Zugtickets bis Bischofshofen gekauft.
Bis München war die Zugfahrt auch sehr ruhig. Alle Züge fuhren pünktlich. In München wurde mein Zug aber kurzfristig gestrichen. Statt direkt bis Bischofshofen durchzufahren, musste ich einen 8 Minuten Umstieg in Salzburg einlegen. Da ich auch schon verspätet dran war, bin ich direkt bis St. Johann im Pongau durchgefahren, da ich dort die erste Nacht gebucht hatte.
Dienstag: St Johann in Pongau – Oberfelden 71,3 Kilometer 1150 hm
Heute ging es auf dem Tauernradweg bei strahlenden Sonnenschein los. Fonzie war seit einem Jahr weder Hundeanhänger, noch am Fahrrad gelaufen. Die coole Socke hat das direkt brav wieder mitgemacht. Ob links, oder rechts am Fahrrad, Fonzie lief immer brav auf der Höhe der Packtasche.
Wir zwei sind dann erst einmal die Steigung hoch zum Ausgleichsbecken. Danach kam Fonzie in den Anhänger und es ging abwärts Richtung Bruck an der Großglocknerstraße. Dort Mittagspause gemacht und danach über Mittersill bis Oberfelden geradelt. Diese Übernachtung hatte ich auch schon vor gebucht. Die Pension lag so gut auf Strecke und hatte ihre Übernachtung zum halben Preis angeboten.
Mittwoch: Oberfelden – Strassen 85,6 Kilometer 2660 hm
Heute war es am regnen und auch frisch. Bei knapp 5 Grad ging es immer an der Straße entlang hoch zum Felbertauerntunnel. Die vorherigen Tunnel waren nicht so schön zu fahren. Wenn man zusammen mit LKW´s durch die Tunnel fährt, ist der Geräuschpegel doch enorm.
Oben am Tunnel habe ich dann den Shuttle Service angerufen. Per E-Mail hatte ich zwei Wochen vorher nachgefragt, ob die auch Hunde mitnehmen. 15 Minuten später kam mein Shuttle und wir haben das Fahrrad auf den Anhänger befestigt. Der Hundeanhänger kam unzerlegt auf die Ladefläche. Laut Fahrer war es heute auch am Großglockner am schneien….
Auf der anderen Seite angekommen habe ich erst den Shuttle Service bezahlt (30 Euro) und bin dann abwärts über Matrei nach Lienz geradelt. Das Wetter wurde auch immer besser und ich konnte dir Regenjacke ausziehen.
In Lienz habe ich Pause gemacht und über Booking.com mein nächstes Zimmer für die Nacht gebucht. Danach ging es auf dem Drauradweg weiter Richtung Toblach. Da ich den ja in entgegengesetzter Richtung gefahren bin, kam mir Horden von Fahrradfahrern entgegen. Meist Tagesessradler ohne Gepäck.
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Donnerstag: Strassen – Pieve die Cadore 84,5 Kilometer 1250 hm
Bei meiner Pension wurde kein Frühstück angeboten. So bin ich erst einmal bis Sillian geradelt und habe dort in der Bäckerei gefrühstückt. Danach ging es nach Toblach und von dort auf die München Venedig Rute Richtung Italien. Dieses Stück war echt anstrengend, Nicht wegen der Steigung, sondern wegen des Schotters. Mein Fahrrad hat keine Federgabel und ich habe jede Unebenheit abbekommen. Da ich nicht wollte, dass Fonzie im Anhänger so durchgeschüttelt wird, habe bin ich sehr langsam und verkrampft da lang gefahren. Aber die Aussicht war zwischendurch echt der Hammer!
In Italien angekommen habe ich an einem Bistro Pause gemacht. Ich wunderte mich, warum mein Handy so ruhig war. Ich habe dann festgestellt, dass sich mein Handy nicht mit dem Italienischen Netz verbinden wollte (in Österreich klappte das problemlos) Nach zich mal Daten Roaming an und aus machen tat es endlich. Ich habe dann ein Hotel in Pieve die Cadore gebucht. Die letzten zwei Kilometer zum Hotel ging es steil bergan (diesen Urlaub war ich Profi darin, Pensionen zu finde, die auf einem Berg waren).
Mein Fahrrad sollte erst in der Hotellobby schlafen, Als ich die paar Treppen zum Hoteleingang schiebend zurückgelegt hatte und der Portier meine Fuhre sah, sollte es doch in der Tiefgarage schlafen, Also alles Retour und die Treppen wieder rauf und ums Hotel rum zur Tiefgarage (da stand ich vorher auch schon).
Freitag: Pieve die Cadore – Treviso 104 Kilometer 1320 hm
Heute sollte es Richtung Treviso gehen. Wieder war viel Schotter, teilweise mit Querrillen und so holperten und polterten wir den Weg entlang. Mein rechter Oberarm hatte gestern schon geschmerzt durch das verkrampfte fahren. Heute war es wieder so. Ich wusste, wenn der Weg nicht bald besser wird, war es das mit meiner Radreise. Mein Handy hatte sich auch wieder überlegt, sich nicht mit dem Italienischen Netz zu verbinden. Diesmal half auch kein an- und ausschalten. Bei einer Bar, gab es Gott sei Dank freies W-LAN und dort habe ich dann ein Zimmer für die Naht gebucht.
Weiter ging es auf der Straße Richtung Treviso. Die Unterkunft, die ich gebucht hatte, war ein Weinfass auf einem Bio- Bauernhof. Kurz vorher habe ich in einem Kiosk noch eine italienische SIM Karte gekauft mit 80 GB Datenvolumen. Endlich war ich wieder online :-).
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Wow, super spannend! Danke für den Bericht!
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Samstag: Treviso – Piamaggio 53,8 Kilomtere 1290 hm
Da die weitere Strecke nach Bologna nicht besonders schön auf der Karte aussah, bin ich morgens erst nach Treviso zum Bahnhof geradelt und habe mir dort Zugtickets nach Bologna gekauft.
Ich musste mit meiner ganzen Fuhre Treppen steigen um zum Gleis zu kommen. Eine nette Frau hat mir den Hundeanhänger abgenommen und bis zum Zugabteil gerollt. Hier habe ich gesehen, dass der Fahrradstellplatz voller Koffer war. Die Frau hat es auch gesehen und die Leute auf italienisch dazu aufgefordert, den Platz frei zu machen. So konnte ich vernünftig mein Fahrrad abstellen.
Den Anhänger hatte ich oben zusammengeklappt und hochkant an die Wand gestellt.
Als ich den Anhänger so von unten angesehen habe, habe ich entsetzt festgestellt, dass dort ein ca. 10 cm langer Riss im Boden war. Abfotografiert und dem Shop, wo der Anhänger 2016 gekauft wurde eine E-Mail geschrieben. Mehr konnte ich erst einmal nicht machen. Durchfallen würde Fonzie da nicht. Irgendwo würde ich wohl eine Holzplatte bekommen….
In Bologna angekommen, bin ich erst einmal schiebend durch die Stadt gefahren. Ich hasse Großstädte mit Fahrrad. Ich war froh, als ich da raus war.
Weiter ging es auf einer einsamen Straße nach Piamaggio.
Die Gegend war wunderschön, aber die Steigungen bei der Wärme waren echt anstrengend. Die letzten 2 Kilometer zur Unterkunft ging es natürlich wieder stark aufwärts.
Sonntag: Piamaggio – Florenz 66,1 Kilometer 1120 hm
Heute ging es erst einmal zurück zum Track. Den hatte ich von einem Facebook Reiseradler übernommen. Bis halb zehn hatte ich schon zwei Pässe erklommen. Danach ging es endlich mal abwärts nach Richtung Florenz.
Ich habe direkt in der Innenstadt von Florenz eine Unterkunft gefunden. Mein Fahrrad durfte in der Tiefgarage übernachten.
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Montag: Florenz – Castigion Fibocchi 78,5 Kilometer 1370 hm
Heute morgen ging es erst einmal aus Florenz raus. Ich habe immer gehofft, einen Baumarkt, oder eine Tischlerei zu finden, damit ich endlich den Anhängerboden stabilisieren konnte. Etwa 5 Kilometer hinter Florenz habe ich in einem Garten ein Stück Plastik gefunden, dass auf den ersten Blick passen aussaht. Also angehalten, den älteren Herr, der im Garten war, mit Zeichensprache erklärt, was ich wollte und dann das Plastik geholt. Leider war das leicht gebogen und passte deswegen nicht. Der ältere Herr kam dann mit ein paar morschen Brettern wieder, aber die brachten mit ja nichts. Dann kam seine Frau aus dem Haus, hat die Situation erkannt und sage nur „Mario“. Sie in Nachbars Garten rein und holte ihren Nachbarn Mario. Der Mann kam, sah mein Problem, ging zurück, kam mit einem Zollstock wieder und hat den Anhängerboden vermessen. Dann fuhr die Frau mit Auto weg und Mario holte aus seinem Garten eine große Holzplatte. Die Frau kam wieder und brachte eine Säge mit. Mario hat mir dann mit der elektrischen Säge das Brett passend gesägt.
Danach holte er noch zwei Liter Wasser. Geld wollte er dafür nicht.
Mit ein paar Kilo mehr ging es dann aufwärts Richtung Pontassieve Der Weg wurde richtig schön. An einer Art Brücke war ein Pilger Aufkleber dran. Ich also angehalten und fotografiert. Fonzie hat geschnüffelt. Plötzlich gab es einen Ruck in der Leine und meine Hauptleine flog mir aus der Hand. Meine „Not“ Leine die um meinem Bauch befestigt war, ging auch auf Spannung. Also Fahrrad hingelegt und geschaut, wo Fonzie ist. Im Gebüsch war ein Abhang. Fonzie stand knapp 3 Meter unter mir und kam da natürlich von alleine auch nicht wieder hoch. Ich habe dann die Notleine am Holzgeländer befestigt und habe einen Weg runter gesucht. Quer durchs Gebüsch bin ich abwärts zu Fonzie gerobbt. Ich musste ja auch erst einmal eine Stelle finden, wo ich auf wieder hoch komme. Irgendwann war ich da und so konnten Fonzie und ich wieder hoch zum Fahrrad klettern. Zerkratzt und voller Kletten ging es noch bis Castignon Fibocchi.
Dort habe ich in einem Castello übernachtet. Der letzte Kilometer war natürlich wieder steil aufwärts…..
Dienstag: Castignon Fibocchi – Chiusi 72,2 Kilometer 650 hm
Heute bin ich dem Eurovelo 7 weiter gefolgt.Die ersten 20 Kilometer sollte der auch keinerlei Steigungen habe. Erst war der Weg ja sehr schön, aber mit jedem Kilometer wurde er schlechter. Am Anfang war der Weg auch noch von Bäumen versperrt, wo ich den Anhänger abkoppeln musste und einzeln über die Stämme tragen musste.Zum Schluss hatte ich nur noch eine kleine Schneise, wo mein Fahrrad durchkam. Der Anhänger musste durchs hohe Gras. Das war natürlich super anstrengend bei der Wärme und so habe ich zur Hauptstraße gewechselt. Die war so gut wie nicht befahren.
Die letzten 5 Kilometer bis zur Unterkunft ha eich google Maps navigieren lassen. Das war eine ganz schlechte Entscheidung. Google hatte einen Weg vorgeschlagen, der immer schlechter und matschiger wurde De letzten Meter bin ich nur noch durch Schlamm gefahren. Mein Fahrrad und auch ich sahen aus wie Sau.
Ich war kaum im Hotel, als es ein starkes Gewitter gab.
Mittwoch: Chiusis – Baschi 59,2 Kilometer 960 hm
Mittlerweile wollte ich nur noch in Rom ankommen und habe die kürzeste Route über Straßen gewählt. Ich hatte keine Lust mehr auf Schotter und Schlamm. Da die A1 direkt daneben fuhr, war die Straße auf der ich unterwegs war,m auch kaum befahren.Als ich so durch eine kleine Stadt fuhr, sah ich plötzlich 3 bepackte Reiseräder an einem Geschäft stehen. Also direkt hin.
Hier habe ich drei Canadier getroffen, die auch auf dem weg nach Rom waren. Es war schön, endlich mal wieder Englisch zu sprechen. Die letzten Tage hatte ich mich nur in Zeichensprache unterhalten. Die Canadier fragten, warum mein Fahrrad so verschlammt war. Als ich „google Maps“ gesagt habe, gab es großes Gelächter. Mit google Maps hatten die auch so ihre Erfahrungen gemacht.
Nach einem Plausch ging es weiter zur meiner Unterkunft. Ich hatte eine Übernachtung auf einem Bauernhof in den Weinbergen gebucht. Klar, bei dem Wort Berg in den Weinbergen war natürlich klar, dass ich mal wieder hoch oben schlafen würde. Die letzten 2,5 Kilometer ging es steil aufwärts zur Unterkunft.
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Donnerstag: Baschi - vor Montelarco 91,7 Kilometer 1430 hm
Morgen würde ich in Rom sein. Die letzten Kilometer habe ich mir aufgeteilt und bin heute 91 Kilometer auf einsamen Straße Richtung Montelarco geradelt. Kopfhörer in die Ohren und stumpf durch geradelt.
Meine Unterkunft war natürlich wieder oben und das Fahrrad bekam ich nur mit Hilfe des Gärtners den steilen Aufstieg hoch.
Freitag: Vor Montelarco – Rom 51,9 Kilometer 520 hm
Heute würde ich endlich in Rom ankommen. Komoot und auch google wollten mich heute auf einem Umweg nach Rom schicken. Darauf hatte ich keine Lust und bin einfach auf der Straße geblieben. Diese wurde irgendwann zweispurig und bekam Autobahnähnlichen Charakter. Ein Blich auf die Karte sagte mir aber, dass es nur eine SS Straße ist und keine Autobann. Fahrräder waren da aber bestimmt nicht erlaubt. Dann kam der erste Tunnel. Mit 100 Metern auch machbar. Der zweite Tunnel war aber schon einen Kilometer lang und so habe ich danach die nächste Abfahrt genommen und bin runter von der Straße. Kurz danach bin ich auf einem perfekten Radweg bis nach Rom geradelt. Ich konnte bis kurz vorm Colloseum auf dem Radweg am Fluss bleibe.
Das Hotel hatte ich schon gestern gebucht. Ich hatte den geschrieben, dass ich mit einem dog komme und einen save Place for my bike brauche.
Dog war OK, aber einen save Place für mein Fahrrad gab es nicht. Also erst einmal bis zum Colloseum geradelt, Fotos gemacht und dann zum Hotel. Fahrrad fahren in Rom ist eine Katastrophe. Radwege gibt es in der Innenstadt nicht. Bürgersteige waren natürlich voller Touristen und auf der Straße hatte die Taxi´s eine eingebaute Vorfahrt. Die sind falsch herum in Einbahnstraßen gefahren und haben auch bei Zebrastreifen nicht angehalten. Ich war froh, als ich beim Hotel war. Dort wurde mein Fahrrad schief angeschaut. Dann kam aber Sergej der Portier raus, winkte mich samt Fahrrad und Hundeanhänger rein und so durfte mein Fahrrad im Kofferraum übernachten. Die Koffer wurden an die Seite gestellt, damit mein Fahrrad Platz hatte. Auch gab es statt des gebuchten9 qm Zimmers ein großzügiges Doppelzimmer. Und einchecken konnte ich auch schon um 13.00 Uhr.
Um 15.00 Uhr bin ich dann mit Fonzie zum 2,5 Kilometer entfernten Bahnhof gelaufen und habe Zugtickets für den morgigen Tag gekauft. Rom war mir einfach zu teuer, um dort länger zu bleiben.
Samstag: Rom – Südtirol Zug
Nach einem wirklich sehr guten Frühstück (Rührei und Speck) ging es erst 2 Kilometer zu Fuß zum Vatikan. Dort fand ein Geocaching Event statt. Danach ging es dann mit Fonzie im Anhänger die knapp 5 Kilometer zum Bahnhof.
Hier habe ich zwei Reiseradler aus Holland getroffen, die den gleiche Zug gebucht hatten. Irgendwann kam noch ein Reiseradler, der auchHolländer war und so sind wir zu viert zum Zug und haben uns gegenseitig beim einladen geholfen.
Ich bin dann über Bologna nach Freienfeld gefahren. Um 22.30 Uhr bin ich angekommen und im stockdunklen zum Hotel gefahren.
Sonntag: Freienfeld – Kolsass 86,1 Kilometer 1160 hm
Heute ging es nach einem guten Früstück über Sterzing Richtung Brenner. Unterwegs habe ich erfahren, dass heute der Ötztal Radmarathon stattfindet und das dadurch der Brenner für Autos gesperrt war. Der Aufstieg zum Brenner war echt harmlos. Oben bei Partystimmung einen Döner gegessen und dann ging es ohne Autoverkehr den Brenner runter HERRLICH!
Über Innsbruck bin ich dann noch nach Kolsass geradelt. Unterwegs war ich schon kurz davor, an irgendwelche Häusern zu klingeln und andere Hundebesitzer um Hundefutter zu fragen. Außer Trockenfutter, was Fonzie nicht frisst, hatte ich nichts mehr. Irgendwann hatte ich aber eine Tankstelle gefunden, die auch Feuchtfutter Dosen verkauft.
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Montag: Kolsass – Bad Tölz 89,7 Kilometer 1870 hm
Heute ging es erst Richtung Jenbach. Danach kam der Hardcore aAufstieg meine gesamten Tour. Mit über 15% Steigung hoch zum Aschensee. Mit Seitenstiche und Schnappatmung bin ich irgendwann oben angekommen. Dann ging es immer am Achensee entlang. Bei Mpreis habe ich eine Pause eingelegt, das das Wetter immer schlechter wurde. Ich sah Blitze am Himmel und ich fur auf eine schwarze Wand zu. So würde ich nicht der Originalroute folgen, sondern die Hauptstraße nehmen.
Gott sei Dank war das Gewitter schnell vorbei und bei blauen Himmel ging es auf der Originalroute am Sylvensteinspeicher entlang bis nach Bad Tölz
Dienstag: Bad Tölz – München 62,1 Kilometer 1270 hm
Mein letzter Radtag. Heute habe ich mir Zeit gelassen und bin ganz gemütlich nach München geradelt. Im Hotel konnte ich ja doch erst ab 15.00 Uhr einchecken.
Mit vielen Pausen bin ich in München angekommen habe mein Fahrrad im Kopierer Raum des Hotels geparkt.
Chaos Zugfahrt nach Hause:
Nachts zog ein schwereres Gewitter durch München.
Um 4.00 Uhr morgens habe ich aus gescheckt und bin die 1,5 Kilometer zum Bahnhof gelaufen.
Dort passend an Gleis 23 gewartet. Bei genauen Hinsehen meines Fahrrades habe ich gesehen, dass eine Speiche gerissen war. Egal.
Dann kam noch ein Reiseradler, der die Nacht auf dem Bahnhof verbracht hat, das sein Zug ausgefallen war.
Als unser Zug kam sind wir zum Wagen 1 (Fahrradwagen) gelaufen. Aber: Es gab da keine Fahrradplätze. Egal. Einfach die Räder in ein 6er Abteil geschoben. Später kamen noch 5 Reiseradler mehr, die das auch so gemacht haben. Der Zugführer war locker drauf und da der Rettungsweg frei war, war er mit unserer Lösung auch zufrieden. Pünktlich habe wir München verlassen. Eine Haltestelle später musste wir wegen technischer Probleme ein paar Minuten warte. In Nürnberg waren die technischen Probleme dann so groß, das die Fahrt beendet war.
Also raus aus dem Zug und auf die Bahn APP nach alternativen gesucht. Direkt am gleichen Bahnsteig sollte ein IC in unserer Richtung fahren. Da unser Zug nicht mehr fuhr, fuhr der andere Zug von gegenüberliegenden Gleis. Wir standen so passend, dass der Fahrradwagen vor unseren Rädern hielt. Als die Schaffnerin ausstieg und feststellte, dass da mehr Räder als angekündigt standen, ging sie gleich auf Abwehrhaltung. Wir sollten erst warten, ob noch Platz wäre. Kurz darauf kamen die andern 5 Reiseradler, die mit uns im vorigen Zug saßen. So standen wir das jetzt mit 7 unangemeldeten Fahrrädern + Hundeanhänger.
Die Schaffnerin wurde von Minute zu Minute komischerweise immer netter und hat uns auch gesagt, wir können ja nicht hierbleiben. Also hat sie alle Fahrgäste aus dem Wagen gebeten, sich andere Sitzplätze zu suchen und unsere 7 Fahrräder wurde zwischen die Sitze gestellt. Ich hätte die Schaffnerin am liebsten geknutscht :-).
Mit 30 Minuten Verspäten (unseretwegen) ging es dann weiter. 2 Stationen später standen wir wieder. Unser Zug hatte ein Reh erfasst. Als die Schaffnerin durch die Gänge ging und die Leute zählte, befürchtete ich schon, das es jetzt mit Bussen weitergeht. Das wäre mit den Rädern natürlich nicht gut gegangen.
Nach einer halben Stunde Wartens ging es weiter. Für die darauf folgenden Züge war die Strecke dann aber gesperrt (Tiere auf den Gleisen). Beim nächsten Bahnhof musste wir dann noch auf die Polizei warten, wegen Schadensaufnahme, aber dann ging es endlich weiter bis Halle an der Saale.
Hier hatten wir zwei Stunden Aufentahlt. Der anderer Reiseradler, der auch in München gestartet war, musste in die gleiche Richtung und so haben wir zusammen auf den nächste IC gewartet. In der Bahn APP hatte ich gesehen, dass da noch Fahrradplätze frei waren und so habe ich nur für 9 Euro ein Stellplatz reserviert.
Der Zug kam dann und wir zwei sind mit unseren Räder in Wagen zwei eingestiegen. Da kam schon der Schaffner meckernd um die Ecke und sagte, irgendeiner von uns hat keine Reservierung, da nur ein Fahrradplatz in Wagen 2 war. Den hatte ja ich. Der andere Radler sollte unverzüglich wieder aussteigen. Als ich sagte, dass doch noch Plätze frei wären laut App behauptete er, das dies nicht stimmen würde und das der Zug ausgebucht wäre. Er würde jetzt die Bahnhofspolizei holen. Darauf habe ich den anderen Radler angeboten, schnell eine Reservierung für 9 Euro zu kaufen. Das hat er zugestimmt und eine Minute später hatte er in Wagen 1 eine Reservierung. Da hat dann der Schaffner auch nichts mehr gesagt. So einen unfreundlichen Schaffner habe ich auch noch nie erlebt.
Er konnte dann bis Oldenburg durchfahren und ich musste noch einmal in Leer umsteigen um nach Hause zu kommen.
Statt um 15.00 Uhr bin ich um 19.00 Uhr am Heimatbahnhof angekommen.
Fazit. Die deutsche Bahn sorgt immer für Nervenkitzel auf so einer Radreise. Gott sei Dank sind die meisten Schaffner sehr hilfsbereit.
Der Versandhändler meines Hundeanhängers hat mir für meinen 7 Jahre alten Hundeanhänger kostenlos eine neue Bodenplatte geschickt, die auch schon zuhause angekommen ist.
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