"Rassezucht gone wrong" - sind sie noch zu retten?

  • andererseits kenn ich genug Züchter die ohne das die Hündin irgendein AKZ hat qualitativ hochwertige Hunde züchten.

    Natürlich kann man auch ohne AKZ gute, arbeitsfähige Hunde haben.

    Aber die muss man eben anderweitig selektieren und wie du schon schreibst, bei vielen steht da dann die Emotion vor dem Verstand und ohne AKZ bekommt man eben auch die Gurken in die Zucht.


    Ich nenne jetzt keine Namen - und keine Rasse - aber ganz aktuelles Beispiel aus den letzten Jahren: Züchter hat mehrmals umsonst versucht, seine Hündin in die Zucht zu bekommen, die Hündin ist jedes Mal grandios am weiteren AKZ gescheitert, weil sie es charakterlich einfach nicht beisammen hat. Dann wurden die Zugangsbestimmungen abgesenkt und man darf jetzt mal raten, welche Hündin gerade den dritten Wurf hat.


    Gute, verantwortungsvolle Züchter mit genügend Wissen und Verstand selektieren auch ohne AKZ, aber wenn sie nicht vorgeschrieben sind, nutzen eben auch die anderen die Möglichkeit. Und - um ein altes Baumann Zitat aufzugreifen - leider wird es immer mehr Schimpansen als Chirurgen geben. Leider auch in der seriösen Zucht und deshalb braucht es mMn entsprechende Regularien.

  • Sich in einem Hundeforum über eine zu hohe Hundedichte zu beklagen ist wie im Urlaub nach Paris zu fahren und sich dann vor der Mona Lisa zu beschweren: Schrecklich, alles voller Touristen hier! :D

  • Sich in einem Hundeforum über eine zu hohe Hundedichte zu beklagen ist wie im Urlaub nach Paris zu fahren und sich dann vor der Mona Lisa zu beschweren: Schrecklich, alles voller Touristen hier! :D

    sorry aber irgendwie scheint man hier in letzter Zeit nicht mal mehr diskutieren zu können. Ich bin hier raus...



    und du weißt dass die aus wirklichen Showlinien kommen?

    Ja es gibt seltsame Pudel aber, die die ich so kennengelernt haben kamen eben aus eher zweifelhaften verhältnissen

    Bei dem Großpudel ja das war VDH Zucht, da war der Besitzer sehr drauf bedacht um bloß nix falsch zu machen.


    Bei den anderen weiß ich es nicht

    So und warum bst du dann der Meinung dass die alle aus Showlinien kommen?

  • Sich in einem Hundeforum über eine zu hohe Hundedichte zu beklagen ist wie im Urlaub nach Paris zu fahren und sich dann vor der Mona Lisa zu beschweren: Schrecklich, alles voller Touristen hier! :D

    sorry aber irgendwie scheint man hier in letzter Zeit nicht mal mehr diskutieren zu können. Ich bin hier raus...

    Ach komm, du musst du doch zugeben, dass das schon lustig ist :nerd_face:.

  • Sich in einem Hundeforum über eine zu hohe Hundedichte zu beklagen ist wie im Urlaub nach Paris zu fahren und sich dann vor der Mona Lisa zu beschweren: Schrecklich, alles voller Touristen hier! :D

    Ich glaube, dass der Vergleich massiv hinkt.

    Es ist eher so, wie ein Tourist zu sein, der beim Strandurlaub stundenlang den Müll anderer Urlauber einsammeln muss, um am Strand überhaupt liegen zu können.


    Kann jeder so viele Hunde züchten und halten, wie er will, solange es nicht zum Nachteil der Hunde gereicht, weil sie gegen ihre Natur gehalten oder krank gezüchtet werden.

  • Mal ganz ketzerisch gefragt - Warum wäre es denn schlimm, wenn Rassen aussterben, die nicht gebraucht werden?

    Rassen sind ein Kulturgut. Die erzüchtung hat viele Generationen gebraucht. Erstmal weg ist weg. Wenn dann doch wieder Bedarf, auch wegen geändeter Bedingungen auftaucht, woher dann nehmen.

    Hütis wurden auch mehr für die Arbeit mit Schafen konzipiert als denn für die Arbeit mit Rindern und da werden sie in den Schafzuchtländern auch immer Arbeit haben.


    Was hier in DE wieder Einzug hält ist der HSH. Auch in Kombinationen mit der Schafshaltung.

    Auch die Rinderhaltung in D verändert sich. Zu Zeiten meiner Mutter gabs an den umliegenden Bauernhöfen 2,3 Kühe. Die wurden eingespannt und gaben Milch. Man war sich sehr vertraut. In meiner Kindheit waren es ca. 10 Kühe im Anbindestall. Diese Höfe sind verschwunden. Heute sind es große Milchvieh betriebe mit > 80 Tieren im Laufstall oder Weiderinder/Mutterkuhhaltung oft mit Stier bei. Ich kann mich in meiner Kindheit an mindestens 3 Unfälle im Kuhstall mit getöteter Bäuerin erinnern, obwohl die Rinder fixiert waren und in täglichen Umgang vertraut.

    Jetzt in den großen Betrieben mit freilaufenden Rindern, Kühen, Ochsen und Stieren ist oft der "Kuhhund" lebensrettend.

    Wahrscheinlich gibt es keine "one size fits all" Lösung, die für alle Rassen passt.

    Wisst Ihr ob es Rassezuchtverbände gibt, die diesbezüglich Projekte am Laufen haben und möglicherweise auch schon Ergebnisse?

    Norsk Lundehund Klubb
    Norsk Lundehund Klubb. 4,293 likes · 19 talking about this. Norsk Lundehund Klubb tar vare på den særegne rasen Norsk Lundehund - et stykke norsk kulturhistorie
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    Beim Lundehund gibt es ein aktuelles Kreuzungsprojekt. Es läuft seit über 10 Jahren. Ein problem des Lundehundes ist IL (https://www.lundehund-lovund.de/rasseinfos/krankheiten/). Zuerst wurde versucht über einen Gentest die Krankheit zu eleminieren. Das scheiterte. Sobald das abzusehen war erstellte der NKK in zusammenarbeit mit Genetikern ein Kreuzungsprogramm. Es wurden 3 Rassen ausgewählt, die daran teilnehmen sollten. Die anderen Rassezuchtverbände mussten Ihr OK dazu geben. Parallel dazu wurde und wird vom Lundehundclub no daraufhingearbeitet die Zuchtbasis zu vergrößern. Von vormals ca. 400 Lundehunde in Norwegen auf 1000 Hunde. Dazu wurde über Jahre massiv Werbung betrieben.

    Bei den eingekeuzten Rassen handelt es sich um den Norwegischen Buhund (bisland 4 X1), den Islandhund (mit 2 X1) und den Norrenbotenspetz (1 X1). 3 Rassen die sicherlich relativ verwand sind und gewisse gemeinsamkeiten mitbringen. Dieses Frühjahr wurden die ersten B3 und I3 Hunde ins Hauptbuch übernommen.


    Jenseits der IL Problematik sollte natürlich die Genetische Diversität erhöht werden, die Wurfgrößen sollten steigen, vorallem einerwürfe drastisch verringert werden.


    Die NLK HP ist leider seit etlichen Wochen nicht erreichbar.

    https://lundehund.no/


    Bei der oben eingestellten FB Seite muß man halt jetzt scrollen und übersetzen....

  • ch kann echt nicht nachvollziehen, warum man sich als Züchter so treiben lassen sollte von Nachfrage oder der Meinung anderer.

    Wenn ich in meinem Beruf sofort einknicken würde, wenn mal jemand der Meinung ist, ich mache da was falsch... Bissel Überzeugung und Rückgrat sollte man doch haben

    Wen meinst du denn jetzt ohne Rückgrat und ohne Überzeugungen?


    Als Züchter muss man sich immer was anhören. Die anderen wissen es immer besser und überhaupt, Genetik, Epigenetik und der ganze Kladderadatsch, da muss man doch nur eben ganz einfach xyz und schon hat man gesunde, langlebige typvolle gesunde Hunde.

    Spätestens der Züchterkollege weiß es besser. Man hat es ja von Anfang an gesagt. Und jeder kennt einen Welpenkäufer oder einen Hund von da, die Leute sind total unzufrieden und der Hund ist todkrank.


    Jetzt mal ernst:

    Ich für meine Rasse kann sagen, die Zuchtzahlen sind im Mittel seit vielen Jahren stabil. Dafür wurden auffällig vermehrt die Tiertransporter aus dem Ausland mit süßen kleinen Püdelchen wie Moki mit Bärchengesicht angehalten und beschlagnahmt. Die saßen zu dutzenden in den Tierheim en. Und dann spricht man von kranken Hunden und die Ämter fordern Untersuchungen für die Hunde, die seit 20 Jahren längst zur Pflichtuntersuchung gehören.

  • Wie kommt man drauf, dass bei vielen Hunden, die verkauft werden AUTOMATISCH die Nachfrage falsch gedeckt wird?


    Oder dass bei vielen Hundehaltern AUTOMATISCH der Durchschnitt dieser Menschen weniger taugt?


    Ist das noch Logik — oder eher pessimistisches Weltbild?


    Bei sehr wenigen Hundehaltern könnten 100% Vollpfosten dabei sein, es würde Einen kaum stören, weil man nur 1-2 mal im Leben einen treffen würde und dann, statistisch gesehen, selbst keinen Hund dabei hätte.

  • Über welche Hunde, wenn nicht FCI Hunde sollten wir denn sonst reden?


    In Deutschland gibt es — außer vielleicht!!! Schafhaltern — keine Berufsgruppe, die ihre eigenen Hundestämme erhält.


    Wie groß ist schon die Chance, dass man von einem Hund in Vermehrerhänden in 50 Jahren überhaupt noch Nachkommen findet?

    Geschweige denn welche, die einem bestimmten Typ zuzuordnen sind?


    Irgendwo im Ausland gibt es sicher noch Landschläge, einheitliche Dorfhunde, Hunde, die für einen bestimmten Einsatzzweck gezüchtet wurden.

    Aber was nützt es in D über solche Hunde zu diskutieren, auf dessen Zuchtgeschehen wir gar keinen Einfluss haben?

    Eine politische Veränderung, ein wirtschaftlicher Wetterwechsel, und Zack! : Weg sind diese Landschläge oder Gebrauchskreuzungen.

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