Vom Züchter kaufen moralisch falsch?
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Juristisch gesehen ist heute ein Tier in Deutschland (noch?) eine Sache.
Für mich ist Ayu keine Sache, also bezeichne ich ihn auch nicht so.
Juristisch gesehen habe ich Ayu gekauft, weil er juristisch gesehen hier und heute eben eine Sache ist.
Ich persönlich finde dieses Konzept falsch und es verfehlt emotional völlig was es für mich bedeutet hat mich zu entscheiden mit diesem Hund zu leben. Ich verwende darum selbst diese beiden Begriffe in diesem Zusammenhang nicht.
Wenn andere das tun ist das für mich eben Ausdruck eines anderen Blickwinkels auf das Thema und mir erstmal egal, sofern sie Tiere nicht praktisch wie Möbelstücke behandeln, was in einem Hundeforum ja tendenziell eher unwahrscheinlich ist.
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Juristisch gesehen ist heute ein Tier in Deutschland (noch?) eine Sache.
Für mich ist Ayu keine Sache, also bezeichne ich ihn auch nicht so.
Juristisch gesehen habe ich Ayu gekauft, weil er juristisch gesehen hier und heute eben eine Sache ist.
Ich persönlich finde dieses Konzept falsch und es verfehlt emotional völlig was es für mich bedeutet hat mich zu entscheiden mit diesem Hund zu leben. Ich verwende darum selbst diese beiden Begriffe in diesem Zusammenhang nicht.
Wenn andere das tun ist das für mich eben Ausdruck eines anderen Blickwinkels auf das Thema und mir erstmal egal, sofern sie Tiere nicht praktisch wie Möbelstücke behandeln, was in einem Hundeforum ja tendenziell eher unwahrscheinlich ist.
§90a: "Tiere sind keine Sachen". Trotzdem werden in den meisten Fällen Sachvorschriften auf sie angewendet, fragt sich also wie bedeutend der Unterschied ist. Gesetzte sind allerdings ohnehin dafür da, sich an verändernde Moral anzupassen.
Also, wollte dir jetzt nicht widersprechen, nur ergänzen.
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Aha.... eine Amme ist eine Frau oder ein Tier, die ihr eigenes Kind und ein fremdes Kind stillt und betreut.
Das was Du anführst ist eine Handaufzucht. Völlig anderes Thema.
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Ich habe gesagt, dass es näher da dran ist, als am Kauf.
Ich finde es etwas faszinierend, dass in der Ursprungsfrage dem Herrn vorgeworfen wurde, etwas zu unflexibel zu sehen, aber die eigene Einstellung dazu ist DAS IST HUNDERTPROZENT SO UND KEIN BISSCHEN ANDERS.
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Warum schreist Du?
Ich kann nichts dafür, das die Fakten anders sind als Du sie gern hättest.
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Für mich ist der Unterschied einfach, ein Kind wird erwachsen und kann irgendwann gehen, wenn es ihm nicht gefällt.
Der Hund bleibt, ob er will oder nicht.
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Also noch mal zur Aufdröselung des Wortes Adoption. Ich dachte das bedeutet Annahme oder Übernahme. Meine beiden früheren Hunde kamen aus dem Tierheim und Betty ist von Privatleuten und Moon vom Züchter. Ich habe all diese Hunde, von jemand anderen übernommen und angenommen.
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§90a: "Tiere sind keine Sachen". Trotzdem werden in den meisten Fällen Sachvorschriften auf sie angewendet, fragt sich also wie bedeutend der Unterschied ist.
Hier wird für den Erwerb der Sachbegriff verwendet. Das ist notwendig, weil hier die Gesetze, die fürs Tier gemacht werden / wurden, nicht greifen.
§90a: "Tiere sind keine Sachen". Trotzdem werden in den meisten Fällen Sachvorschriften auf sie angewendet, fragt sich also wie bedeutend der Unterschied ist.
Vielleicht liegt der Unterschied einfach darin begründet, dass man den Sachbegriff braucht, und er genau dann angewendet wird (der Kauf eines Hundes ist dafür im Grunde ja ein passendes Beispiel, ohne Sachbegriff wäre das in diesem Zusammenhang schlicht nicht mehr möglich.)
Dieser Paragraph geht ja noch weiter:
ZitatSie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.
Ich will im Grunde auch nur ergänzen, und den Drang habe ich vermutlich, weil ich an anderen Stellen zu häufig von "wer ein Tier verletzt, wird ja nur wegen Sachbeschädigung bestraft" gelesen habe...
Diese Pauschalisierung von dir zeigt Vorurteile, die leider weit verbreitet, aber einfach nicht wahr sind.
Ich räume ein, ich WOLLTE keinen Tierschutzhund. Aus verschiedenen Gründen, einer davon ist beispielsweise, dass ich den Import von vielen Hunden aus Gebieten mit Erkrankungen, die wir hier (noch) nicht haben, nicht ganz unkritisch. Geht in vielen Fällen gut, wenn man auch nur einmal einen Fall gesehen hat, wo es nicht gut ging, dann ist man einfach geprägt. Die Hündin von Bekannten von mir mußte mit neun Monaten eingeschläfert werden. An einer Erkrankung, die bei Endemiegebieten einfach ein Hundeleben lang "einfach auftauchen kann".
Ich habe im Bekanntenkreis einige Tierschutzhunde. Alles tolle Tiere, ohne Frage. Was sie tatsächlich alle gemein haben, ist eine gewisse Grundangst. Angsthund wäre definitiv nichts für mich gewesen. Und doch kenne ich viele Tierschutzhunde, und die meisten, die ich kenne, sind misstrauisch / vorsichtig, ggf. in unterschiedlichen Bereichen. Die Hündin meines Kollegen ist mittlerweile eine kleine dominante Hundezicke (ich mag sie, aber wenn man sie im Rudel erlebt, insbesondere, wenn die Hunde im Pausenraum alleine sind, dann ist das leider die passende Beschreibung). Und doch, wenn ich in den Personalraum gehe, die Hündin liegt dort, und ich packe meine Tasche neben sie, guckt sie auch nach Jahren, in denen sie gemerkt hat, dass die Tasche ihr noch nie "was getan hat", bzw. ich die Tasche auch immer ans äußere Ende des Sofas stelle, niemals direkt neben sie, immer noch sehr panisch.
Ich weiß, dass ICH bei einem eigenen Hund mit viel Angst einfach nur schwer umgehen könnte. Nicht, weil ich Angst habe, dass etwas passiert, sondern weil ich mit dem Tier mit leide, und das könnte ich nur in einem gewissen Maß ertragen.
Diese "Grundangst" hat auch mein eigener Hund. Sie ist bei ihm allerdings so "eingeschränkt", dass ich damit noch leben kann. Auch wenn ich dennoch gelegentlich Situationen habe, an denen ich einfach nur denke, wie kann ich Dir denn jetzt helfen, es ist nichts passiert, Du hast keinen Grund, Angst zu haben, und doch sitzt zu zitternd vor mir.
Wenn die Hunde tatsächlich aus dem Ausland kommen, dann kennt man ihre Vergangenheit, auch bei jungen Hunden, natürlich nur zum Teil. Und sicherlich werden sie Dinge erlebt haben, die prägend waren, und die sie zu ihrem Verhalten gebracht haben.
Am Ende war meine Erfahrung mit meiner (unmöglichen) Züchterin etwas, was nötig war, damit ich am Ende einen TS Hund wähle - der trotz meiner Bedenken definitiv perfekt für mich ist und war. Dennoch glaube ich dadurch auch immer noch, dass es selbstverständlich auch ängstliche Hunde vom Züchter gibt - aber meiner Ansicht oder eher Erfahrung nach unterscheidet sich das dennoch grundlegend von denen der Hunde, die ggf. eine (ggf. nur kurze) Zeit auf der Straße gelebt haben.
Jeder hier spricht wahrscheinlich aus seinem Erfahrungsschatz, und der ist so individuell wie es die Hunde selbst sind. Entscheiden muss jeder am Ende für sich selbst.
Ich GLAUBE, dass ich heute durchaus wieder einen TS Hund wählen würde. Allerdings nicht, weil ich das "retten" so wichtig fände (ich denke tatsächlich auch, dass man vor Ort mit Kastrationsprojekten und eben politischem Engagement vermutlich weit mehr für das Gros der Tiere erreichen würde, als sie alle "auszuschiffen"), sondern, weil ich dieses mal ein unglaubliches, unglaubliches Glück hatte mit meinem Hund.
Den Begriff "Adoption" im Bezug auf einen Hund irritiert mich auch regelmäßig, auch wenn ich den Begriff nicht noch korrekt nachgeschlagen habe - in meinen Unterlagen der TS Orga steht allerdings tatsächlich auch "Adoption" drin, meine ich.... (kannte ich vorher nicht, der letzte Hund war ein Zufallsgriff, wenn auch nicht klassisch vom Züchter, und ich hatte vorher mit der Übernahme von Tierschutzhunden wenig am Hut, um mich damit eingehender zu beschäftigen).
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Moralisch kurzfristig gesehen finde ich die Aufnahme eines Tierschutzhundes besser.
Nichts destotrotz sitzen hier drei züchterhunde weil für mich meine Hundehaltung immer noch sehr egoistisch ist und ich in erster Linie den für mich passenden Hund wähle.
Herkunft ist da für mich (mit Ausnahme des kofferraumwelpens, etc) nebensächlich.
Wieviel der Hund dabei kostet ist für mich nicht relevant, und meine Hunde hatten sehr unterschiedliche Kaufpreise.
Ob der nächste wieder vom Züchter oder aus dem Tierschutz ist wird sich weisen.
Ich kenne aber auch nicht weniger züchterhunde mit denen die Besitzer Probleme haben als Tierschutzhunde.
Das hält sich damit die Waage wie realistisch sich die zukünftigen Besitzer einschätzen und wie flexibel sie in ihrem Denken sind
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Das ist eine ernstgemeinte Frage. Mich interessiert, warum du den Preis betonst. Dafür wird es ja mit Sicherheit einen Grund geben.
Bei Lionn war das nicht der Grund, aber ich kenne viele Leute, die ganz klar sagen, ein Hund vom Züchter war/ist ihnen zu teuer.
Der Kaufpreis ist häufig ein Argument, auch beim Hundekauf.
Ich würde auch keinen Hund für 10 000 Euro kaufen.
Wobei die Preise für TS Hunde inzwischen ja auch ordentlich sind.
Aber wenn ich Kinder prinzipiell adoptiere und Hunde prinzipiell kaufe ist das Argument ja schon ein inhaltliches, kein finanzielles.
Ja, so ist es. Man kann Kinder nicht kaufen und Hunde nicht adoptieren. Das ist so. Das ist auch keine Meinung, sondern halt Fakt. Selbst wenn der Hund nur 5 Euro kostet, ist er immer noch gekauft. Oder wird sogar verschenkt. Eine Adoption ist es in keinem Fall.
Man kann natürlich die Begriffe für sich anders definieren und sich aus dem Konsens der Sprachgemeinschaft entfernen. Dann hat das Wort Adoption für dich nicht dieselbe Bedeutung wie für den Rest der Welt.
Man kann aus "Stehlen" auf "freisetzen" machen usw. Worte umzudeuten ist durchaus ein politisches Mittel. Muss man sich halt nur drüber klar sein.
"Adopt, don't shop" ist eindeutig ein politischer Slogan. Ich finds nicht weiter schlimm, das zu sagen. Es ist aber ein Spruch, nichts weiter, der mit Emotionen spielt - faktisch ist der Spruch aber schlicht falsch.
Mich stört es, wenn man sich moralisch überlegen fühlt, weil man "adoptiert" hat und andere abwerted - da hörts dann auf für mich. Hundekauf ist Hundekauf.
dass die Aufnahme eines anderen Säugetiers, auch speziesübergreifend, eher einer Adoption gleicht.
Man kann kein Säugetier ausser einem Menschen an Kindes Statt annehmen. Das ist ein klares Entweder/Oder.
Dein Hund kann dich nicht beerben. Er trägt keine Verantwortung für dich, wenn du ein Sozialfall wirst. Er wird nicht volljährig und damit eigenständig. Usw usf.
Juristisch gesehen ist heute ein Tier in Deutschland (noch?) eine Sache.
Nein. Nur was die Eigentumsfrage angeht. Einen Menschen kann man nicht besitzen oder dessen Eigentümer sein, auch nicht der des eigenen oder adoptierten Kindes. Ein Tier kann man Besitzen bzw. dessen Eigentümer sein. Nur in diesem Punkt gleichen Tiere Sachen in unserem Rechtssystem.
Also noch mal zur Aufdröselung des Wortes Adoption. Ich dachte das bedeutet Annahme oder Übernahme.
Es bedeutet "An Kindesstatt annehmen" und hat absolut nix mit Kauf oder Eigentumserwerb usw zu tun.
Dass vielleicht Schmiergeld gezalt wird oder sonstwas, ändert daran nichts.
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