Vom Züchter kaufen moralisch falsch?

  • Moral ist volatil :ka: Da Gott laut Nietzsche zumindest tot ist und nicht mehr als endgültige Referenzgröße herhalten kann - und für für Tiere auch seinerzeit eh recht wenig geregelt hat - ist es für jeden ein Balanceakt, seinen Weg im Irrgarten von richtig und falsch zu finden. Wie man den geht, hängt von eigenen Werten, Lebensumständen, Erfahrungen, Prägungen … ab, die sich nicht frei auf Andere übertragen lassen, ohne ihnen potenziell Unrecht zu tun.


    Ergo sind solche Diskussionen in der Regel sinnbefreit. Es sei denn, man hat sich vorher auf einen gemeinsamen Wertekonsens geeinigt, von dem aus man ausgeht und diskutiert - oder man einigt sich auf einen wertschätzenden Austausch von Argumenten, ohne den Anderen auf Biegen und Brechen überzeugen zu wollen oder zu verurteilen (wie Du es z. B. ja auch tust, wenn Du ihn öffentlich als ignorant bezeichnest). So eine Einigung findet eher selten statt.


    Ich würde also eher mit ihm die Grundpositionen diskutieren und nicht nach „DEM“ Argument suchen, mit dem Du ihn von der moralischen Richtigkeit Deines Handelns überzeugen kannst. Ein interessanter Gesprächspartner dürfte er allemal sein, wenn es der Matthew Fraser ist, den ich im Kopf habe. Da sollte sich das Zuhören lohnen :smile: auch wenn man in der Sache anderer Ansicht ist.

  • Wenn man den Gedanken zu Ende denkt, dann dürfen immer noch alle möglichen Leute Hunde vermehren (irgendwoher müssen die Hunde im Tierschutz ja kommen) außer denen, die Sachkenntnis und Liebe dafür aufwenden und Mutterhündin und Welpen bestmöglich versorgen und fördern.

    Genau so ist es.


    Wer sagt, es dürfe nur noch Tierheimhunde geben, spricht Hunden das Recht ab, von gesunden Eltern abzustammen und mit Herz und Verstand aufgezogen zu werden.


    Aber man soll ein schlechtes Gewissen haben, wenn man lieber eine vernünftige Zucht unterstützt statt irgendwelchen skrupellosen Menschen ihre (womöglich verkorksten) Tiere abzunehmen.

  • Die wenigsten Tierheimhunde werden von vernünftigen Züchtern stammen.


    Bleibt als Herkunft nur Vermehrer oder Länder, denen Hundeschicksale nicht so wichtig sind.


    Wem gesundheitliche oder verhaltenstechnische ansatzweise Sicherheit wichtig ist, wird im Tierheim nicht fündig werden.

  • Die Entscheidung für einen Hund aus dem Tierschutz oder vom Züchter ist für mich keine Frage der Moral. Wesentlich für die Entscheidung ist für mich, welcher Hund in mein Leben passt und wem ich gerecht werden kann.

  • Spar dir den Atem: jemand, der wirklich überzeugt ist, dass Züchten und Vermehren das selbe ist, bekommt man nicht umgestimmt. Gerade, wenn es hauptsächlich darum geht, dass es ja eh genug Hunde gibt, welche ein Zuhause suchen…

    Vermutlich habt ihr Recht aber es hat mich ungemein aufgeregt wie ein gebildeter Mensch solche pauschalen Aussagen macht und für Argumente total verschlossen ist. Als ich jünger war habe ich auch mal ähnlich gedacht aber ich war dann noch immer offen für andere Argumente.

  • Fraser mag auf anderen Gebieten hochkompetent sein, aber hier betet er uralte Peta-Parolen nach und denkt nicht selbst. Züchter und Puppy Mills gleichzusetzen ist halt deren Style.


    Dahinter steckt die Ideologie, daß jede Tierzucht und letztlich auch jede Tierhaltung moralisch verwerflich ist und die vollständige Trennung von Mensch und Tier das Beste wäre.

  • Du ihn von der moralischen Richtigkeit Deines Handelns überzeugen kannst. Ein interessanter Gesprächspartner dürfte er allemal sein, wenn es der Matthew Fraser ist, den ich im Kopf habe. Da sollte sich das Zuhören lohnen :smile: auch wenn man in der Sache anderer Ansicht ist.

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    Aber da hast Du doch Dein Argument: „Breeder“ und „Puppy Mill“ sind für Dich signifikante Unterschiede und mit Letzteren hast Du nichts am Hut und konsumierst dort auch nicht. Wenn das für ihn kein Unterschied ist, dann ist das seine Meinung und muss nicht Deine sein. Und Du brauchst Dich auch nicht rechtfertigen :smile:


    Den kulturellen Kontext mitbedacht: Soweit ich weiß, sind sogenannte Puppy Mills mit wirklich erbärmlichen Verhältnissen in Kanada deutlich verbreiteter und deutlich mehr im öffentlichem Bewusstsein als ein landestypisches Problem, als es hier in Deutschland der Fall ist (wie es in Frankreich ist, weiß ich nicht).


    Und auch hochgebildete Menschen haben blinde Flecken :smile: Das ist einfach menschlich.

  • OHNE

    • Vermehrer (Inland & Ausland) gäbe es weniger (kranke, verhaltensauffällige, falsch angeschafften) Hunde im Tierheim
    • Länder, die Straßenhunde haben (Katstration, Tierschutz, Einstellung Tieren gegenüber) gäbe es ebenso weniger Hunde im Tierheim


    Dann wäre genug Platz für:

    die paar Tierheimhunde (durch Scheidung, Todesfall, finanzielle Not etc.)

    UND

    Züchter, die gezielt Attribute fördern, damit Familie, Polizei, Jäger, Schäfer etc. das passende Tier finden.


    Das Problem liegt ganz klar nicht bei den paar seriösen Züchtern.

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