Vom Züchter kaufen moralisch falsch?

  • Keine Ahnung, wieso ich mit so jemandem diskutieren sollte.

    Übergriffig, verbort, ist doch eh nur Zeitverschwendung.

    Wenn er es für sein Ego braucht, andere zu verurteilen, die nicht seine Meinung teilen, sagt das nichts über die anderen Menschen aus, aber sehr viel über ihn.


    Das ist einfach eine Form von Fanatismus, die man ignorieren sollte. Bringt ja eh nix zu versuchen, mit solchen Leuten ein Gespräch auf Augenhöhe zu suchen.

  • Wenn er es für sein Ego braucht, andere zu verurteilen, die nicht seine Meinung teilen, sagt das nichts über die anderen Menschen aus, aber sehr viel über ihn.

    Du meinst, so wie hier einige ihn verurteilen, weil er ihre Meinung nicht teilt?


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    VirginiaWoolf aW


    In Anbetracht der kulturellen Unterschiede (Puppy Mills, Kill Shelter, die Bedeutung von "breeder") müsste man bei einer solchen Diskussion an ganz anderer Stelle ansetzen. Betrachtet er die Problematik globaler, hat er schlicht und einfach recht.


    Betrachtet man dann zusätzlich Züchter, so wie wir in der DF-Blase den Begriff verstehen und von Vermehrern abgrenzen, frag ich mich schon seit einer ganzen Weile, ob das so viel besser ist. Und damit bin ich nicht allein. Wie viele Rassen haben denn die seriösen Verbände und Züchter mittlerweile vor die Wand gefahren? Natürlich unter dem Deckmantel verlässlicher Eigenschaften, Erhalt und Verbesserung der Rasse. Und bei wie vielen Rassen kann man sich mittlerweile vor allem auf die Krankheiten, Verhaltensauffälligkeiten und kurze Lebensdauer verlassen? Oder darauf, dass sie nicht mehr in den Alltag passen, weil die Spezialisierung vollkommen vorbei an Bedarf und tatsächlichen Möglichkeiten der Auslastung ist?


    Mit dem Gang zum Züchter unterstützt man bei weitem nicht in jedem Fall verantwortungsbewusste, durchdachte und gesunde Erhaltung einer Rasse. Man polstert da oft genug ganz genauso einfach das Portemonnaie anderer auf und unterstützt Menschen, die es für den Profit und für das Ego machen - Tierwohl aber ganz weit hinten steht. Aus dieser Perspektive kann ich "adopt don't shop" absolut nachvollziehen. Was ich nicht nachvollziehen kann ist, warum du dich rechtfertigen willst. Wenn du überzeugt davon bist, dann bist du überzeugt. Warum willst du ihn so dringend bekehren?

  • Naja, sein Argument ist in sich ja schlüssig. Er setzt voraus, dass es moralisch besser ist, einem Tier aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben (um dem einzelnen Tier zu helfen, aber auch um Ressourcen für andere frei zu machen) als es nicht zu tun. Wenn man sich für einen Züchterhund entscheidet anstatt eines TS-Hundes, dann hilft man einem TS-Hund weniger. Das ist soweit ja nicht von der Hand zu weisen. Und dabei ist es auch egal, ob man vom Züchter oder Vermehrer kauft. Denn ihm geht es ja vermutlich nicht um den Züchterhund selbst, sondern um den TS-Hund, der quasi auf der Strecke bleibt. Die Unterscheidung Züchter/Vermehrer ist innerhalb seiner Argumentationsstruktur irrelevant.

    Er würde andere Faktoren (lange Suche/Wartezeit bei bestimmten Anforderungen, persönliche Präferenzen etc.) als weniger wichtig einordnen. Auch das ist logisch unter seiner Prämisse, dass das oberste Ziel sein sollte, das TS-Leid zu verringern.


    Wenn man jetzt nicht als oberstes Ziel hat, TS Leid zu verringern, dann ist die ganze Argumentationsstruktur natürlich nicht mehr schlüssig. Wenn man zB als oberstes Ziel ansetzt, einen perfekt passenden und den eigenen Vorstellungen entsprechenden Hund zu bekommen, dessen Züchtung keine direkten Qualen auslöst (bei den Elterntieren oder dem Hund selbst). Dann werden die persönlichen Präferenzen auf einmal zu einem ganz großen Argument, wichtiger als alles andere. Und dann ist auch die Züchter/Vermehrer Unterscheidung ganz wichtig. Auch das ist dann in sich schlüssig.


    Will man nun wirklich eine pauschale Diskussion darüber führen, dann müsste man ganz oben ansetzen: Welches ist das oberste Ziel beim Hundekauf? Bzw welches sollte das oberste Ziel sein? Und von da aus könnte man sich runterarbeiten. Und später, wenn es um Details geht, würde dann evtl irgendwann der Züchter/Vermehrer Unterschied vorkommen.

    Aber wenn man sich schon nicht darauf einigen kann, welches gemeinsames oberstes Ziel man verfolgen will und unter welchen Prämissen man diskutiert :ka: Dann lohnt die Diskussion eigentlich gar nicht. Dann ist es einfacher, anzuerkennen, dass Menschen Dinge unterschiedlich bewerten und Argumente/Ziele verschieden gewichten.

  • Solange ich mein Geld selbst verdiene kann ich such ganz alleine entscheiden wofür ich es ausgebe. Ich habe schon Hunde um Tierheim gekauft (jaaa ich hasse diese Schönrederei mit adoptiert oder so ein Schwachsinn), beim VDH Züchter und beim Dissizüchter. Ich bin für fast offen aber kenne mich und meine Lebensunstände am besten.


    Und wenn ich für mich entscheide ich wünsche mir einen Merle Sheltie vom Züchter kaufe ich mir den. Fertig Ende Aus.

  • Du meinst, so wie hier einige ihn verurteilen, weil er ihre Meinung nicht teilt?

    Niemand verurteilt die Meinung (es ist gut einem Tierschutzhund zu helfen), sondern den Fanatismus mit dem anderen eine eigen Meinung abgesprochen und versucht wird, durch Angriffe auf ihr Ehrgefühl einen Kurswechsel zu erzwingen.


    Was verurteilt wird, ist das Urteil über die Moral anderer Menschen, die ihm schlicht nicht zusteht. Seine Aussage ist eben nicht "Tierschutz ist gut", sondern "Du bist sch*** wenn du nicht nur Tierschutz unterstützt".

    Shaming ist in diesen Kreisen eine sehr übliche Methode. Es wird nicht auf Argumente gebaut, um einen Perspektivwechsel anzuregen, sondern man versucht, dem Gegenüber mit erpsönlichen Angriffen, Schuldgefühle einzureden und so ein Umdenken zu erzwingen oder es zumindest mundtot zu machen.


    Werden solche Methoden angewandt, hat eine Diskussion einfach keinen Sinn, weil das Gegenüber gar nicht das Ziel hat, Argumente auszutauschen.

  • Ich stimme ihm zu, und mich überzeugt auch keins der vorgebrachten Argumente für die Zucht. Aber muss es doch auch nicht? Auch er kann doch sowohl seine Meinung haben als auch laut äussern, und muss doch auch nicht unbedingt von Gegenargumenten überzeugt sein.

    Mann kann ja beidseitig aushalten dass Menschen andere Meinungen haben

  • Wenn man das mit dem nötigen Anstand macht.

    Aber hat er denn was unanständiges gesagt? Dann hätte der Post ja auch darum gehen müssen, ich kenne weder ihn noch seine Meinung und habe nur darauf reagiert, dass er öffentlich seine Meinung zu dem Thema gesagt hat.

  • Rein faktisch ist der einzige Vorwirf, den ich in dem Tweet lese, der Vorwurf, dass Leute mit „ihrer“ Einstellung Puppy Mills am Laufen halten. Ob er Zucht und Puppy Mills gleich setzt: Keine Ahnung. Dass er die hier im DF gängige Unterscheidungen nicht kennt oder teilt, das kann man ihm nicht vorwerfen. Ihm gegenüber sind hier in der Kürze der Zeit andere und bei Weitem persönlichere Vorwürfe gemacht worden.


    Der Rest ist seine persönliche Wertung. Die kann man teilen oder auch nicht und den Schuh kann man sich anziehen oder auch nicht. Von „Du bist sch…“ Angriffen aufs Ehrgefühl (und „Ehre“ ist nicht weniger volatil als Moral“) oder Ähnliches lese ich da nichts. Sicher auch keine sorgfältig aufgebaute Argumentation - jedenfalls nicht in dem kurzen Ausschnitt da - aber dafür ist Twitter vermutlich auch nicht das Medium.


    Ich würde mich gerne mal bei einem gemütlichen Glas Wein mit ihm unterhalten. Auch wenn ich einen Hund vom Züchter habe.

  • Ich finde es schon fragwürdig fremden Menschen seine persönliche Meinung aufzudiktieren und ihnen zu versuchen ein schlechtes Gewissen einzureden.


    Man kennt die Lebensumstände anderer Leute nicht und es ist nunmal Fakt, dass nicht zu jedem Menschen ein x beliebiger Hund passt.

    Nur als Beispiel weil ich es halt hier habe: Als ich 2022 einen Zweithund suchte musste dieser zwingend folgende Kriterien erfüllen:


    -Maximal 40cm

    -Kein Jagdtrieb

    -Sehr jung sein

    -ruhiges, abgeklärtes, absolut und zwar absolut !! starkes Wesen.


    Denn ich wusste was ich selbst hier sitzen habe. Und ich habe schon einen wirklich speziellen Hund. 2 von der Sorte das hatte ich einmal, den Stress will ich niemals wieder.

    Was hab ich also gemacht: Ich habe mir ganz gezielt das gekauft was ich brauchte. Und nicht einen Tag bereut

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