Vom Züchter kaufen moralisch falsch?
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Ich bin ab und zu Pflegestelle für den Verein, aus dem mein Rüde kommt.
Und ja, die Hunde werden durch die Tierschützer vor Ort in Rumänien gut eingeschätzt.
Die Orga hier in Deutschland fährt
regelmäßig nach Rumänien und hat einen guten Blick für die Tiere.
Bisher waren die Pflegehunde alles nette, freundliche und recht unkomplizierte Tiere.
Ein sehr schwieriger Hund würde in meine Lebensumstände nicht passen.
Deshalb wurden mir solche Hunde gar nicht erst vorgestellt vom Verein.
Mein letzter Pflegehund lebt jetzt glücklich in der Großstadt. Auf meine Empfehlung hin, da es zwischen der Familie und dem Hund super gepasst hat.
Für die Familie wichtige Dinge wie Bus fahren, etc., gab ich vorher getestet und geübt.
Der Verein nimmt die Hunde auch problemlos zurück, wenn es nicht passt.
Das nicht passen liegt durchaus nicht immer am Hund!
Trotzdem verstehe ich jeden, der einen Hund vom Züchter möchte.
Egal aus welchem Grund !
Ich finde, man darf und muss bei der Hundewahl auch durchaus an sich denken.
Schließlich will man ja ein Tier als Bereicherung des eigenen Lebens.
Und was dafür wichtig ist, bewertet jeder anders.
Zum Glück.
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War zu spät zum Editieren.
Zum Thema VK: Auch, wenn ich den Hund zwar nicht kenne, aber Background-Daten hab, kann ich auch schon was sagen. Beispiel aus meinem Leben (ich kannte den Hund, aber die Background-Daten hätten gereicht):
JRT-Rüde, schon ne Weile im TH, findet fremde Leute, Lärm und Hektik blöd, räumliche Enge ebenso und beißt dann schon mal. Stand auf dem Schild, wurde also nicht geheim gehalten.
Interessent ein älterer Mann, lebt alleinstehend auf einem alten Werkstatt-Gelände in Waldrandlage, hat keine Familie, Hobbies Motorradfahren, aber nur kurze Touren.
Beim VB stellte sich heraus, dass er die Tür zum Hof eigentlich immer offenstehen lässt, damit die vier Nachbarskinder nach Lust und Laune rein können. Liegeplatz sollte unter der Küchenbank sein, da lagen die Dackel auch immer - direkt neben der Tür, Küche war so ne uralte Werkstatt-Küche, da konnte man zwischen Küchentisch und Arbeitsplatte gerade so durch. Ach ja, und im Sommer betreibt er auf dem Innenhof einen Bikertreff, schenkt Bier aus usw, da sollte der Hund natürlich dabei sein.
Auf die Probleme hingewiesen, sagte er: Nix, die Tür bleibt auf, die Kinder werden von ihren Eltern erzogen, die sollen bei mir Spaß haben, und jeder Bikertreff braucht ein Maskottchen.
„Auf ‚haben sie oft Besuch‘ hatte er zuvor mit ‚Nein‘ geantwortet, weil er die einen als zur Familie gehörig und die anderen als Vorbeifahrer betrachtete, die ja nicht ihn besuchen…
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Ich finde Vorkontrollen wichtig und richtig gut. Bevor Samson hier einzog, war auch eine da. Sie kam mit eigenem Hund, wir saßen im Wohnzimmer und haben geredet. Dabei konnten wir Fragen stellen (auch sie). Da wir eine Tochter haben und wir einen Direktimport haben wollten, wollte sie, wie unsere Tochter mit dem Hund umgeht (hat sie uns alles später erzählt, wir sind ne weile in kontakt geblieben) und natürlich wollte sie wissen, ob unsere Angaben aus dem Fragebogen korrekt sind und "wie wir so drauf sind". Wenn sie nicht gewesen wäre und aus eigener Erfahrung berichtet hätte, dann hätten wir heute vielleicht keine Krankenversicherung für Samson.
Das alles geschah innerhalb eines zwanglosen Gesprächs, war also null unangenehm.
Das Problem sind doch die Verallgemeinerungen. Nicht alle Tierschützer sind "so" und auch nicht alle Züchter.
Meine ganz persönliche Meinung dazu ist: es mag sein, das es Fälle gibt, wo spezielle Rasseeigenschaften tatsächlich benötigt werden. Aber diese sind wahrscheinlich eher in der Unterzahl. Und es gibt immer noch extrem viele Hunde im Tierschutz, die gut vermittelbar sind (auch auf Pflegestellen zum Beispiel, die diesen Hund dann auch einschätzen können). Deswegen kann ich es für mich selbst überhaupt nicht nachvollziehen, das es für die, die keine spezielle Rasse "brauchen", oft überhaupt nicht in Frage kommt, zumindest mal darüber nachzudenken, einen Hund aus dem Tierschutz bei sich aufzunehmen.
Ich würde mir wünschen, dass viele Leute mal von ihrer "ich will aber" Haltung ab rücken und daran denken, dass auf der anderen Seite ein Lebewesen steht. Ein Individuum. Mit Charakter, einer Seele und Bedürfnissen. Wir Menschen haben das Problem verursacht. Die Hunde haben sich das nicht ausgesucht. Egal ob es die vom Züchter oder die aus dem Tierschutz sind.
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Mich würde tatsächlich, völlig wertfrei, interessieren, warum im Tierschutz eine Vorkontrolle gemacht wird? Züchter sehen sie ja anscheinend nicht als erforderlich an, warum also der Tierschutz?
Vorkontrolliert wird - hüben wie drüben und auch nicht.
Frage : warum ist das so ?
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Edit :
Ergänzend dazu : warum werden einige Pflegestellen kontrolliert und was macht ein Zuchtwart ?
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Ja eben, auch bei deinem Beispiel: TH das den Hund wirklich kennt, regionale Vermittlung mit VK-Person die den Hund selbst kennt und Ersthalter.
Dass die Leute teilweiser profitieren habe ich nie abgestritten. Nur ist es nunmal absolut nicht so, dass der jeder oder auch nur der Großteil profitiert.
Da ist es halt wieder einseitig und keine Situation auf Augenhöhe.
Übrigens, die Infos zu meinem TH-Hund haben wir alle bei meinen Besuchen im TH, im Freilaufgehege mit den Hund, besprochen. Alles relevante über den Hund aus dem Auslands-TS übers Telefon. Sprich, ziemlich wie beim Züchter auch.
Die VKs waren also nur genau das, Kontrollen. Nichts von wegen auf Augenhöhe und beide profitieren.
(Versteht mich nicht falsch, meine VKs waren nie der übergriffige Typ oder so. Nur hatte ich von diesen Besuchen nie etwas, außer Nachteile.)
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Und hier dreht es sich wieder im Kreis …
Wird nicht kontrolliert und es kommt zu einer Fehlvermittlung oder es passiert was, dessen Risiko im Vorfeld hätte erkannt werden können, wenn kontrolliert worden wäre, dann gibt es Vorwürfe. Wird jemand kontrolliert, der es als unnötig und unangenehm empfindet, dann ist es übergriffig. Wie mans macht, macht mans verkehrt. Muss man als Aktiver halt schlucken. Ist nicht schön, weils in der Regel ehrenamtlich aufgebrachte Zeit ist, die da reinfließt, aber ist halt so.
Ich hab das persönlich gottseidank von beiden Seiten anders erlebt. Mit Offenheit auf beiden Seiten und der Anerkennung, dass da jemand einfach nur seinen Job macht. Wie der Fahrkartenkontrolleur eben auch. Dabei kamen nette Gespräche heraus. Und drei neue Vereinsmitgliedschaften.
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Zu sagen, dass jeder, der im TS keinen Hund bekommt, beim Züchter sofort mit offenen Armen empfangen wird, ist ja genau so eine Verallgemeinerung, wie zu sagen, dass im TS nur übergriffige Kontrollen stattfinden.
Das habe ich auch nicht gesagt.
Ich habe gesagt, dass es Menschen gibt, die es durchaus erst im TS probieren. Dort läuft es aber nicht so einfach wie gewünscht, also sucht man sich einen Züchter oder auch "Züchter", bei dem es so einfach läuft. (Was nun einmal auch, wie ich schon mehrfach weiter vorne in diesem Thread angemerkt habe, bei Weitem nicht auf alle Züchter zutrifft.)
Genau dieses Szenario gibt es häufig. Genau dieses Szenario wird dann im Nachhinein verdreht, bis man selbst besser dasteht. Da hat man manchmal Menschen vor sich, die wie trotzige Dreijährige mit dem Fuß aufstampfen, und einem entgegenbrüllen "Dann geh ich eben zum Züchter!"
Im Nachhinein behaupten sie dann wahlweise, dass für sie ohnehin schon immer nur ein Hund vom Züchter infrage kam oder, dass der böse böse Tierschutz ihnen kein Tier vermittelt hat und sie deswegen gezwungen waren, zum Züchter zu gehen.
Und da verallgemeinere ich ebenfalls nichts. Ich berichte nur von meinen Erfahrungen. Es sind bei Weitem nicht alle so.
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Ich habe zwar nur kurz mit TS zu tun gehabt, als ich einen Hund mal adoptieren wollte. Im Grunde gilt für mich, genau wie beim Züchter, dass es eine von mir noch als gesund empfundene Beziehung sein muss. Man darf Interesse zeigen, man sollte es auch, aber alles im Rahmen. Die Züchter, die dann den Zuschlag bekommen haben, haben sich so verhalten. Wenn es mir zu viel wurde, wie zum Beispiel, was ich mit meinem zukünftigen Hund alles machen sollte und sogar manchmal wie er gefüttert werden sollte, dann habe ich Abstand genommen. Es ist richtig, dass der Züchter Interesse zeigt, wohin sein Welpe geht, aber in Grenzen. Beim TS hat man mir damals auferlegt, dass wir über eine längere Zeit immer wieder von ihnen Besuch bekommen würden, was mir dann eben zu viel gewesen wäre.
Und nein, ich empfinde es gar nicht moralisch bedenklich bei einem Züchter einen Hund zu kaufen.
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Ich finde es sinnvoll, wenn man sich bei einer Vermittlung mit dem Hund beschäftigt. Gemeinsam Gassi, den Hund auf der Pflegestelle besuchen, gerne 3-4x um zu schauen, ob es passt zwischen Mensch und Hund. Zumindest beim durchschnittlichen Hundehalter, ich rede hier jetzt nicht von Rasse-Vollprofis oder Leuten mit 100 Jahren Erfahrung.
Wenn das Vetamt eine Vorkontrolle vorschreibt, dann ist das natürlich so. Aber so viel Sinn sehe ich darin nicht. Es ist doch nicht wichtig, ob jemand in einer Wohnung oder einem Haus lebt, sondern ob es zwischen Mensch und Hund passt.
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