Nach 11 Jahren Beziehung allein mit Hund

  • Hallo zusammen

    Nach 11 Jahren Beziehung und mittlerweile dem zweiten Hund, stehe ich nun allein mit Mico da. Er ist ein Sheltie und 2 1/2 Jahre alt.
    Er ist zum Glück sehr gut erzogen und hat eine starke Bindung zu mir aber wir stehen vor einem grossen Problem.
    Dadurch das sein Frauchen weder mit mir, noch mit ihm noch etwas zu tun haben möchte, muss ich mich nun allein um Mico kümmern.
    Aktuell stehen wir 5:30 auf und gehen zwischen 45-60 min raus und machen eine Mischung aus spazieren, lernen, spielen, apportieren usw. wir wechseln immer mal wieder ab.
    Dann mache ich ca 6:50 los zur Arbeit und bin ca 12:10 wieder daheim um kurz etwas zu essen und mich dann wieder 20-30 min mit ihm zu beschäftigen um zwischen 12:50-13:00 wieder auf Arbeit zu fahren und bin 17:10 wieder daheim.
    Ich mache das nun seit 2 Wochen, seitdem wir allein sind und kontrolliere über Kamera, wie er sich verhält. Die ersten Tage hatte er ziemliche Probleme und hat anfangs zwischen 5-20 min gebellt, mittlerweile schläft er die komplette Zeit die ich nicht da bin.
    Allerdings zerreisst es mir jedes mal das Herz, wenn ich ihn so lange alleine lasse :frowning_face: Ich kann leider kein HomeOffice machen oder ihn mit auf Arbeit nehmen.
    Ich mache nun nicht einmal mehr etwas Privat, weil ich ein schlechtes Gewissen habe ihn noch mehr allein zu lassen.
    Mache ich mir zu viel Gedanken, sind die Zeiten okay für Ihn oder sollte ich mir alternative Unterbringungen suchen oder sogar drüber nachdenken ihm abzugeben? :pleading_face:
    Mich macht das aktuell ziemlich fertig und ich möchte einfach mal einen Rat von anderen Hundemamas und Hundepapas.

    Liebe Grüsse Philipp&Mico

  • Hallo Philipp,


    erstmal willkommen im Forum, tut mir sehr leid so eine Trennung ist doch immer beschi...


    Ich mache mir hier wahrscheinlich keine Freunde, aber ich denke die Zeiten sind OK, vorausgesetzt er schläft bzw. ist ruhig während deiner Abwesenheit. Ich hatte früher auch eine Hündin die einige Stunden alleine sein musste, die war total gechillt und hat die Zeit einfach verschlafen. Die Zeit die ich dann da war, war aber absolut Hundezeit, da war sie dann überall dabei.


    Weggeben würde ich ihn nicht, was du aber machen kannst, du kannst ihn vielleicht 1-2 x die Woche in eine Tagesbetreuung geben, das kostet nicht die Welt und dein schlechtes Gewissen wird ein bisschen weniger.

  • Du kannst nicht mehr tun, alle Achtung, wie du die Betreuung überhaupt allein stemmst. Aber ich verstehe auch dein Gefühl, dem Hund allein nicht gerecht werden zu können. Immerhin muss der Hund 9 Stunden allein bleiben, wenn auch mit mittäglicher Kurzrunde.

    Ich würde versuchen, eine Tagesbetreuung zu finden. Privat, bei Nachbarn oder in einer HuTa. Du bist ja nicht nur arbeitsbedingt abwesend, sondern hast auch ein Privatleben mit Terminen, Verabredungen etc. Ohne Zusatzbetreuung wäre dein Leben 100% auf den Hund konzentriert. Das stelle ich mir schwierig vor.


    Es gibt sicher etliche Hundebesitzer, die genau so ihren Hund halten, mein Ding wäre es nicht.

  • Ja sch...



    Hier gibts einen Thread


    Vollzeitarbeit mit Hund


    Ob du dir das so für immer vorstellen kannst, kannst nur du entscheiden und du solltest dich generell um eine Betreuungsmöglichkeit kümmern, es kann immer was sein, wo der Hund den ganzen Tag betreut werden muss, und du nicht kannst. wenn dein Privatleben wieder Fahrt aufnimmt, wäre es auch nicht schlecht, wenn er woanders dann Aktion hat und du ohne schlechtes Gewissen abends weggehen kannst.


    Viel Erfolg beim neusortieren des Lebens!

  • Ich handhabe es so, dass meine Hunde unter der Woche alleine bleiben während meiner Arbeitszeiten und ich in der Pause eine kleine Löserunde gehe, aber ich wohne auch nur 3 min. von meiner Arbeitsstelle entfernt, habe 3 Hunde und habe es mir bewusst so ausgewählt als Single. Ja, in meiner Freizeit bin ich dann entsprechend für meine Hunde da, sie noch zusätzlich alleine lassen gibt es nur recht selten. Im Herbst reduziere ich wahrscheinlich wieder um ein paar Stunden pro Woche meine Arbeitszeit. Wäre bei dir vielleicht auch eine Überlegung wert.


    Wenn dein Hund entspannt ist während der Abwesenheit und du es für dich ok findest, dann kannst du es so lassen, wenn es dich zu sehr selbst einschränkt, musst du eben andere Lösungen finden.


    Denkt man in einer Beziehung denn nicht darüber nach, wie es laufen könnte, wenn die Beziehung scheitert? Gehört für mich bei den Anschaffungsüberlegungen eigentlich dazu.

  • Dass ein Hund fünfeinhalb Stunden am Stück alleine ist, finde ich unproblematisch, wenn der Hund in der Zeit entspannen kann und schläft. Unschön ist in deiner Situation, dass es sich für den Hund so aufsummiert. Also fünf Tage die Woche täglich viereinhalb und fünfeinhalb Stunden alleine, das sind 50h pro Woche.

    Das hängt wahrscheinlich vom Hund ab und manche Hunde profitieren womöglich sogar davon (nach dem Motto "endlich Ruhe in der Bude"), die meisten unserer eigenen Hunde hätten unter so einem Lebensmodell allerdings gelitten, wenn das über längere Zeiträume so laufen müsste.


    Ich würde nach einer bezahlten Zusatzbetreuung Ausschau halten. Vielleicht findest du auch einen Hundesitter, der zu dir nach Hause kommt. Hast du zum Beispiel vertrauenswürdige Teenager in der Familie, die den Hund mögen und zum Beispiel in deiner Wohnung Hausaufgaben machen oder so?

  • Denkt man in einer Beziehung denn nicht darüber nach, wie es laufen könnte, wenn die Beziehung scheitert? Gehört für mich bei den Anschaffungsüberlegungen eigentlich dazu.

    Ich finde es übertrieben, bei Anschaffung eines Hundes über eine mögliche Trennung in der Zukunft nachzudenken.

    Es gibt so viele Unwägbarkeiten im Leben, die kann man einfach nicht im Voraus einplanen.


    Wenn der Hund in der Abwesenheit ruhig ist, kann das erstmal so laufen. In der Zwischenzeit kann man sich überlegen, ob und wie sich eine zusätzliche Betreuung realisieren lässt.

    Grundsätzlich ist es schon nötig, im Notfall jemanden zu haben, der einspringt.

  • Hey, also über Abgabe würde ich da nicht nachdenken. =)

    So schlimm ist's doch gar nicht und das, was du von Mico schilderst, liest sich so, als ob er damit keine Probleme hätte. Klar - mehr Mensch-Hund-Zeit ist (fast) immer gut. Da werden die wenigsten Hunde "Nein" sagen. Aber wenn's nicht anders geht, ist es eben so.


    Hier ist es so, dass ich in Teilzeit (32 h/Woche) arbeite, aber durch den Fahrtweg dann trotzdem insgesamt ~8,5 Stunden pro Tag außer Haus bin. Ich verlass um 6:50 Uhr das Haus und bin je nach Verkehrslage ab 15:10 Uhr wieder zuhause. Außer freitags, da bin ich nur von 6:50 bis ~13:15 außer Haus.

    Meine drei Hunde kennen das und haben sich - soweit ich das beurteilen kann, in ihre Köpfe gucken kann ich ja leider nicht - gut damit arrangiert. Wenn ich außer Haus bin, wird gepennt. Ich hab damit kein Problem und ehrlich gesagt auch kein schlechtes Gewissen. Aber: der Rüde geht auch min. 2x wöchentlich zum Training, das sind dann 2x 2-4 h, die wir effektiv "zusammen" außer Haus sind. Und die Omas dürfen dann eben bei Unternehmungen mitkommen, die für den Rüden nix sind - der ist nicht so super sozialkompatibel. So ist's dann ausgewogen: der Dicke geht zum Schäferhundverein und zum Mantrailing, die Omas dürfen mit, wenn ich mit Freunden was unternehme.


    Was deine privaten Unternehmungen angeht: wär es vielleicht möglich, Mico mitzunehmen, wenn du mit Freunden was machst? Gerade jetzt im Sommer sollte das doch gehen - man trifft sich irgendwo im Park zum Grillen oder so, und Mico kann dann einfach dabei sein. Das reicht vielen Hunden ja schon. Gerade Shelties sind doch mWn auch gute Begleithunde =)


    Weil: "nur" wegen dem Hund würde ich nicht alle meine privaten Geschichten streichen wollen. Mein Alltag ist schon zu einem Großteil um die Hunde herumgebaut, aber genau so wie die meisten Hunde Sozialkontakte brauchen, brauchen wir Menschen das auch. Der eine mehr, der andere weniger. Und es ist in meinen Augen völlig legitim, dass man als engagierter Hundehalter eben auch ein Recht auf hundefreie Zeit (abseits der Arbeit) hat.


    Und vielleicht kannst du dir auch vornehmen, nach der Arbeit oder am Wochenende mit Mico etwas in einem Hundeverein zu machen. Dann hast du Sozialkontakte und machst gleichzeitig etwas mit Mico. Vielleicht kannst du so auch dein schlechtes Gewissen etwas lindern, weil z. B. Mittwochabend von 17-19 Uhr immer "Micozeit" im Hundeverein ist. Die Zeit ist dann fest für Mico reserviert.


    Zusätzlich oder alternativ würde ich, wenn das finanziell machbar ist, auch einen Gassigeher oder eine Tagesbetreuung für Mico organisieren. Muss ja nicht jeden Tag sein - 1-2x wöchentlich reicht ja sicher schon.


    Schlussendlich solltest du dich selbst auch fragen: wirkt Mico auf dich zufrieden? Hast du den Eindruck, dass er ausgelastet ist? Oder hast du eher den Eindruck, dass ihm irgendwas fehlt, dass er sich langweilt?


    Es gibt sooo viele Hunde und noch viel mehr unterschiedliche Hundecharaktere - meine Bonny z. B. ist, denke ich, ganz froh darüber, dass sie unter der Woche ihre Ruhe vor mir hat. Der Dino würde sich nicht beschweren, wenn ich weniger außer Haus wäre, aber ihm und mir tut es auch gut, dass wir eben auch mal "Pause" voneinander haben. Und Masha ... Masha ist eh so selbständig, die juckt das nicht großartig.

  • Ich empfinde die Situation aktuell jetzt nicht als super Drama für den Hund, würde aber perspektivisch gucken, dass du jemanden findest, der ihn zumindest vormittags oder nachmittags betreuen kann, sodass das insgesamt einfach weniger Zeit alleine ist. Dann stehst du auch nicht so unter Druck.

  • Ich finde die Situation nicht sooo schlecht.

    Für dich ist es anstrengend mit der knappen Mittagspause und der Fahrerei.

    Da musst du gucken.

    Wenn du abends und am Wochenende einiges mit dem Hund unternimmst, ist das fein.

    Nicht den ganzen Abend an 365 Tagen und auch nicht das komplette Wochenende.

    Spontanes Ausgehen, kleine Reisen ohne Hund,etc. gehen nicht ohne weiteres.

    Nach einer Betreuung Ausschau halten, ist bestimmt hilfreich.

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