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Hallo zusammen. Wollte keinen neuen Thread aufmachen, deshalb schließe ich mich hier an.
Ich war das erste Jahr mit meiner kleinen in einer schlecht betreuten Hundespielgruppe und bei einer Trainerin, die mich mit Schleppleine auf die Hundewiese geschickt hat. Ohne weiter ins Detail zu gehen, Hundewiesen sind heute tabu.
Hier kommt nun mein aktuelles Anliegen. Ich habe in den letzten zwei Monaten drei mal beobachtet, dass meine kleine andere Hunde jagt. Situation 1 (Freilauf im Wald meine hündin fordert mehrfach auf, der andere interessierte sich aber nicht, sie fängt an ihn zu hetzen) hat meine Trainerin mit Frust erklärt. Die zweite und dritte konnte ich noch nicht mit ihr besprechen, da sie im Urlaub ist, deshalb dachte ich, ich frage mal hier.
Situation 2. war letzte Woche im Feld. Sie war frei und ich übte gerade mit ihr Fuß. Ein anderer Hund in ihrer Größe (30-35kg) kam auf sie zu. Sie legte sich hin. Als er bei ihr war, stand sie auf und die zwei beschnüffelten sich. Auf einmal hetzte sie dem Hund genauso nach wie dem vor ein paar Monaten im Wald. Also im direkten Körperkontakt aber nur in eine Richtung.
Dritte Situation heute mittag. Meine Hündin geht interessiert und höflich zu einer anderen. Sie beschnuppern sich, ich mache mir keine Gedanken, weil sie in der Regel diejenige ist, die sich unterwirft und niemals diejenige die anfängt. Aber nicht heute. Ich konnte gar nicht so schnell schauen da eskalierte die Situation und meine fing knurrend an, die andere Hündin zu jagen. Deren HH war natürlich am ausflippen und schrie und wollte nach meiner treten. Ich konnte sie vorher abfangen und blieb geschockt stehen. Die andere HH schrie mich an, dass es gar nicht gehe meinen Hund zu anderen zu lassen, wenn er sich nicht mit anderen vertrage. Ich kann sie verstehen denn auch ich habe dasselbe schon zu anderen HH gesagt, deren Hunde meine gemobbt haben. Als ich mich sagen hörte "Normalerweise macht sie das nicht, vielleicht mag sie ihre Hündin einfach nur nicht." wurde mir das schlagartig bewusst.
Sie ist jetzt 2 Jahre alt und bisher habe ich immer gehört und gesehen, dass meine freundlich ist und sich sozial verhält. Da es nun drei Ausreißer in wenigen Monaten waren und der heute am heftigsten, weil sie noch dazu geknurrt hatte, mache ich mir Sorgen. Während der Situation heute Mittag war eine andere HH mit uns unterwegs die wir ab und an treffen und dann zusammen laufen. Diese Begegnung verlief wie immer völlig entspannt genau wie der Spaziergang mit ihr, bis wir die andere Hündin trafen.
Was denkt ihr was da los ist mit meiner kleinen? Wurde sie vielleicht zu oft gemobbt und hat den Spieß jetzt umgedreht? Liegt es eventuell am älter werden? Auslastung ist mit der Trainerin mehrfach besprochen und als ausreichend befunden worden. Im Gegenteil, ich war sogar übermotiviert und habe sie lange Zeit überfordert. Jetzt gehe ich mit ihr nur noch 2 Stunden verteilt auf drei Spaziergänge raus anstatt 3 oder mehr. Ich übe mit ihr Tricks oder mache Suchspiele und apportieren. Alles nicht jeden Tag und wenn dann auch nur 5-10 Minuten am Stück, weil sie sonst aufdreht und die Aufgaben nicht mehr ausführen kann.
Ich bin sehr gespannt, was ihr denkt.
LG Izzy
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Izzy Laut deinem Vorstellungspost hast du einen Schäferhund-Ridgeback-Mix.
Mal vorab etwas dazu: die beiden Rassen sind dafür bekannt, dass sie im Erwachsenenalter häufig mit anderen Hunden unverträglich werden. Meistens (!) betrifft das nur gleichgeschlechtliche Artgenossen, d. h. ein Schäferhundrüde kann andere Rüden nicht ab, aber es kann auch sein, dass die Hunde dann später einfach ALLE Hunde (unabhängig vom Geschlecht) "scheiße" finden.
Deshalb wäre mein Handlungskurs ab jetzt: bei Hundesichtung Leine dran. Behalt deinen Hund bei dir, ohne Wenn und Aber. Wenn Hundebegegnung, dann nur mit ausgewählten Hunden. Und dann auch erstmal nur gemeinsames Gassi an der Leine. Wenn die Hunde entspannt wirken, kann man auch mal die Leine abmachen und so weiterlaufen. Evtl. würde ich bei deiner aus Sicherheitsgründen die Schlepp dranlassen, damit du eingreifen kannst.
Situation 1 (Freilauf im Wald meine hündin fordert mehrfach auf, der andere interessierte sich aber nicht, sie fängt an ihn zu hetzen)
Wie hat deine Hündin "aufgefordert"? Was genau hat sie gemacht? Wie hat der andere Hund reagiert - ist er weggegangen, einfach still stehen geblieben? Um aus der Situation schlau zu werden, braucht's ein paar mehr Details.
"Frust" seh ich da nicht als Grund. Ich kann mir eher vorstellen, dass deine Hündin durchs Hetzen des anderen Hundes einen Kick bekommt und das einfach geil findet. Ist natürlich nicht ok, dass sie andere Hunde "einfach so" hetzt.
Situation 2. war letzte Woche im Feld. Sie war frei und ich übte gerade mit ihr Fuß. Ein anderer Hund in ihrer Größe (30-35kg) kam auf sie zu. Sie legte sich hin. Als er bei ihr war, stand sie auf und die zwei beschnüffelten sich. Auf einmal hetzte sie dem Hund genauso nach wie dem vor ein paar Monaten im Wald. Also im direkten Körperkontakt aber nur in eine Richtung.
Ganz konkret: wenn deine Hündin nicht zuverlässig bei dir bleibt, dann kommt auch beim Üben eine Leine dran. Gerade wenn du siehst, dass ein anderer Hund auf euch zukommt.
Deine Hündin legt sich hin - hat sich also in Lauerstellung begeben. Das ist unter Hunden grob unhöflich, weils eine Sequenz aus dem Jagdverhalten ist und der Hund dadurch zur Beute degradiert wird (ums vereinfacht auszudrücken). Auf gut Deutsch: deine Hündin verhält sich in der Situation wie die Axt im Walde.
Du sagst, die beiden standen dann und haben sich beschnüffelt. Wie war deren Körpersprache? Entspannt? Eher angespannt? Wirkte deine Hündin von der Körperspannung her eher wie ein Schluck Wasser, oder eher wie ein gespannter Bogen?
Wenn du jetzt antwortest mit "eher angespannt und wie ein gespannter Bogen": gratuliere, die Situation war alles andere als entspannt und mit Sicherheit nicht freundlich.
Meine Hündin geht interessiert und höflich zu einer anderen. Sie beschnuppern sich, ich mache mir keine Gedanken, weil sie in der Regel diejenige ist, die sich unterwirft und niemals diejenige die anfängt.
Äh, Einspruch: deine Hündin hat in den letzten Monaten schon 2x gezeigt, dass sie sich wie offene Hose benimmt und andere Hunde einfach so HETZT. Streich das "sie fängt niemals an" also mal aus deinen Gedanken.
Ich konnte gar nicht so schnell schauen da eskalierte die Situation und meine fing knurrend an, die andere Hündin zu jagen.
Auch hier wieder: es gab in den letzten Monaten schon min. 2 Situationen, in denen dir hätte klar werden sollen, dass du deiner Hündin künftig keine unmoderierten Hundebegegnungen mehr erlaubst. Schon gar nicht mit (wahllosen?) Fremdhunden. Wie das endet, siehst du ja.
Ich steh da auf der Seite der anderen HH. Das geht echt gar nicht, behalt deine Hündin künftig bei dir und besorg dir v. A. eine gescheite Trainerin, die dir GENAU erklärt, warum Hund sich so verhält und was du da machen sollst.
Deine Hündin hat dir jetzt insgesamt 3x demonstriert, dass sie mit unmoderiertem Hundekontakt nicht souverän umgehen kann. Nimm sie also ausnahmslos an die Leine, wenn ihr andere Hunde seht. Nicht nur, weil sie evtl. anderen Hunden "schaden" kann, sondern weil evtl. der andere Hunde auch "nicht nett" ist oder der Halter einfach gar keinen Kontakt will.
Aus persönlicher Erfahrung. Handle JETZT, bevor die Situation komplett eskaliert und es zu einem Beißvorfall kommt. Einer meiner Hunde hat im Oktober 2021 völlig unprovoziert zwei kleine Hunde angegriffen und den einen nicht mehr losgelassen, sodass ich meinem (!) Hund per Halsband die Luft abdrehen musste. Ich kann von Glück reden, dass wir nicht angezeigt wurden, dass mein Hund NICHT zum Wesenstest musste usw. Konsequenzen hab ich trotzdem daraus gezogen: Dino durfte mehr als 1,5 Jahre lang nur mit Maulkorb und angeleint Gassi gehen. Entweder Schleppleine oder Flexileine, aber kein Freilauf. Erst jetzt, fast 2 Jahre nach dem Beißvorfall, trau ich mich die Regeln zu lockern und ihn in absolut hundearmen, übersichtlichen Gebieten wieder frei laufen zu lassen - ohne Maulkorb. Weil ich mein Gebiet kenne, wir hier vielleicht alle paar Monate mal einem Hund begegnen und ich meinen Hund mittlerweile auch so gut im Griff habe, dass ich bei einer solchen Begegnung (da sind meist noch 20-50 m Distanz dazwischen) sofort eingreifen kann.
Nachtrag: damit will ich nicht sagen, dass deine Hündin genauso wird wie mein durchgeknallter Rüde. Bei dem gibt's etwas mehr Vorgeschichte. Ich will dir nur sagen, wie der worst case aussehen kann, der euch eventuell unangenehm überraschen könnte, wenn du nicht anfängst, da jetzt gezielt gegen zu lenken.
Noch eine Frage: hat deine Hündin jemals gelernt, wie "richtige", höfliche Hundebegegnungen ablaufen? Oder kennt sie nur das distanzlose "Rumballern", wie mans oft auf Hundewiesen sieht?
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Karpatenköter hat ja schon das Wesentliche geschrieben. Ich möchte noch ergänzen, dass das Hetzen von anderen Hunden auch selbstbelohnend für deine Hündin ist und sich dieses negative Verhalten schnell verfestigen kann - auch aus diesem Grund solltest du diese Art der Hundebegegnungen zuverlässig vermeiden, indem du frühzeitig eingreifst.
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@Karpartenköter
Danke zunächst für deine offenen Worte! Das wusste ich nicht, dass die im Alter unverträglich werden können. Ich habe gehofft, dass sie sich nicht in diese Richtung ändern würde.
Sie war wirklich zurückhaltend, hat sich klein gemacht oder lief weg vor einigen Hunden. Das mit der Hetzerei ist wie gesagt neu und deshalb habe ich es auch gleich beim ersten Mal bei meiner Trainerin angesprochen. Ich habe es sogar der HH von betreffendem Hund gesagt, die mich davon überzeugen wollte, dass die zwei spielen würden. Zu deiner Frage hierbei, sie stupst mit der Schnauze an und versucht ihn zu animieren, hinter ihr her zu laufen indem sie sich immer wieder in Spielhaltung vor oder neben ihn legt. Bei mir heisst das vorn unten Hintern hoch Ohren locker und Schwanz wedelt. Mit ihren Freunden macht sie das auch und die machen mit. Das geht hin und her ohne Knurren oder hetzen und dann laufen die auch nebeneinander oder schmusen wenn Pausen sind. Deshalb bin ich mir auch so sicher, dass sie diese Hunde gehetzt hat.
Bei Situation zwei in der letzten Woche, war es erst 1x vorgekommen und das war im Juni. Seitdem sind wir zig anderen Hunden begegnet ohne Stress, weshalb ich mir keine Gedanken machte.auch Das Üben habe ich unterbrochen al ich den Hund au uns zukommen sah, da ich wusste, sie schafft das noch nicht. Da sie nicht an der Leine war und er auch nicht und sie aus meiner Sicht nicht angespannt war, hatte ich nichts dagegen. Ihre Ohren waren locker die Rute nicht kerzengerade sondern unten auf Kniehöhe. Kein Kamm war zu sehen und sie ist auch nicht aus dem liegen losgehetzt. Sie blieb ruhig liegen bis er bei ihr war. Ehrlich gesagt habe ich nun schon merfach gehört dass hinlegen auch bedeuten kann "ich will keinen ärger". Das hat bei ihr Sinn gemacht, weil sie wie gesagt oft unerwürfig war und mehrfach gemobbt wurde.
Die Trainerin die ich jetzt habe it Tierärztin und Verhaltensberaterin. Ich verstehe deinen Gedanken, dass ich wechseln sollte. Aber sie hat auch gesagt, dass ich dieses Verhalten beibachten müsse, aber wenn es jtzt nur das eine Mal gewesen sei, schätzte sie auf Frust. Die letzten zwei Situationen sind innerhalb ihres Urlaubs passiert, d.h. sie weiss noch nichts davon. Da ich sehe, dass dieses Verhalten die Regel wird muss ich tatsächlich nur noch die Schleppleine mitnehmen. Was mir Angst macht ist, dass ich nicht möchte, dass sie irgendwann mit jedem Hund so wird, genau weil ich das mache. Heute Mittag Situation drei hat mir in der Hinsicht den Rest gegeben. Ich habe meinen Fehler auch anerkannt und mich entschuldigt bei der HH. Erst als sie weiter ausrastete rechtfertigte ich mich. Wie gessgt ich selbst hatte solche Begegnungen auch schon worüber ich mich ähnlich ärgerte. Und jetzt seh ich wie schnell ich auf der anderen Seite stehen kann.
Mit nderen Worten JA DAS NIEMALS IST GESTRICHEN.
Und ebenfalls danke für dein persönliches Beispiel. Sehr krasse Situation muss das gewesen sein, dass du sogar die Luft abdrücken musstest. Und ja ich will auf keinen Fall, dass etwas ähnliches passiert, deshalb versuche ich mir auch auf diesem Weg Hilfe zu holen, weil meine Trainerin nicht im Lande ist.
Es tat sehr weh zu sehen wie mein Hund heute zusammen geschrien wurde. Das will ich nicht wieder erleben und arbeite auch daran das darfst du mir glauben! Bis ich die Sache besser verstehe und eine Lösung finde, bleibt wohl tatsächlich nur die Schleppleine und keine fremden Hunde mehr.
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Auch dir danke für deinen Beitrag! Hab eben einen längeren Text zu Karpartenköters Antwort verfasst. Da steht deine Anregung auch drin. Vermeiden und nach Lösung suchen. Tut weh, ich kann es nur wiederholen.
Und ja das mit dem selbtelohnen da stimme ich zu. Sie ist auch jagdlich sehr ambitioniert und Hetzen findet sie richtig geil. Deshalb lasse ich sie z.b. beim Spaziergang nie die ganze Strecke frei rumlaufen, sondern in Etappen. Immer dann wenn ich merke sie wird schneller oder ich Reiher oder Hasen sehe ruf ich sie, damit sie nicht ins Hetzen geht.
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Ich bin grad nur am Handy, deshalb isses evtl. nicht sooo ausführlich...
Sie war wirklich zurückhaltend, hat sich klein gemacht oder lief weg vor einigen Hunden
Mal ganz schräg gedacht ... eventuell kann es sein, dass sie Hundebegegnungen schon damals blöd fand oder damit überfordert war. Damals wusste sie schlichtweg nicht, wie sie das am besten händelt - auf die Idee, bei dir Unterstützung oder Schutz zu suchen, kam sie vielleicht auch nicht. Gabs denn Momente, in denen sie sich bei dir "versteckt" hat o. Ä.?
Das Hetzen, das sie jetzt zeigt, kann vielleicht ihr missglückter Versuch sein, sich den anderen Hund vom Leib zu halten bzw. zu verscheuchen. Nur so ein Gedanke - ich würd's aber mal im Hinterkopf behalten.
Ich habe es sogar der HH von betreffendem Hund gesagt, die mich davon überzeugen wollte, dass die zwei spielen würden.
Ein Tipp für die Zukunft: wenn dir HH begegnen, die eine Hundebegegnungen unter zwei völlig fremden Hunden mit "Die wollen nur spielen" einleiten - nimm die Beine in die Hand. Das sind in einem Großteil der Fälle leider Hundehalter, die ihren eigenen Hund nicht kontrollieren oder überhaupt lesen können, und diese Hunde mobben dann auch oft oder hacken einfach in deinen Hund rein, weil ihnen was nicht passt (aka "Das hat er ja noch nie gemacht"). Diese Art von Hundebegegnung hat für viele Hunde keinen besonderen Mehrwert. Überleg mal: du begegnest einem wildfremden Kerl, der ist super aufdringlich, distanzlos und schert sich einen Scheißdreck um deinen personal space - will aber unbedingt sofort mit dir spielen.
Ausgeglichenes Spiel unter sich fremden, erwachsenen Hunden (von denen min. einer einem eher ernsthaften Rassemix angehört wie zB deine Hündin) kommt sehr sehr selten vor. Ausgeglichenes Spiel heißt: die Rollen werden getauscht. Mal macht Hund A den Hasen, mal macht Hund B den Hasen. Es gibt Pausen zwischendrin, die Körpersprache der Hunde ist sehr übertrieben und überdeutlich, aber entspannt. Wenn meine Masha und der Dino miteinander spielen (z. B. Maulfechten), dann haben beide den Fang oft weit geöffnet, Dino liegt und Masha steht oder andersrum, und so alle paar Minuten gibt's mal eine kurze Pause, dann geht es weiter. Und wenn die genug haben, dann trennen sich deren Wege im Garten wieder. Die kennen sich seit 3+ Jahren, es hat gedauert, bis die ihr gemeinsames Spielniveau und ihre "Sprache" dabei gefunden haben.
Wenn ich mich mit anderen Hundehaltern treffe und die Hunde Kontakt haben dürfen, wird auch sehr, sehr selten gespielt. Auf 4 von 5 Spaziergängen latschen die Hunde gemütlich nebeneinander her, schnüffeln zusammen an der gleichen Stelle, machen einander auf interessante Stellen aufmerksam ... die ziehen einfach gemeinsam als lose Gruppe durch die Gegend, während wir Hundehalter uns unterhalten und daran erfreuen, wie schön entspannt die Hunde miteinander interagieren.
Es muss nicht immer gespielt werden. Den meisten Hunden reicht es, wenn sie entspannten Kontakt zu Artgenossen haben und zusammen die gewählte Gassirunde erkunden können.
indem sie sich immer wieder in Spielhaltung vor oder neben ihn legt. Bei mir heisst das vorn unten Hintern hoch Ohren locker und Schwanz wedelt.
Es gibt ganz grob genommen zwei "Spiel"haltungen: eine echte, freundliche und eine "unechte", die alles andere als freundlich ist. Das wären der Playbow und der Preybow. Es kann schwierig sein, die auseinander zu halten, wenn man noch nicht so versiert in der Hundesprache ist, aber so ganz generell gesprochen gibt es einen großen Unterschied: die Pfotenhaltung.
Beim Playbow sind die Vorderpfoten weeeeit auseinander und quasi wie eine Schere geöffnet, von oben betrachtet würden die ein V bilden.
Wie hier:
Quelle: https://sprichhund.de/wp-conte…oads/Playbow-1024x723.png
Anders beim Preybow. Da sind die Vorderpfoten sehr gerade zum anderen Hund ausgerichtet, sie bilden kein V.
Quelle: https://sprichhund.de/wp-conte…oads/Preybow-1024x723.png
Du siehst auf den beiden Infografiken noch andere Unterschiede. Schau dir bei Gelegenheit mal deine Hündin an, wenn sie wieder "Spiel"aufforderungen macht und überlege, ob das nun wirklich Spiel ist oder nicht.
Hier gibt's noch mehr Details dazu: https://sprichhund.de/playbow/…als%20Startsignal%20quasi.
Mit ihren Freunden macht sie das auch und die machen mit. Das geht hin und her ohne Knurren oder hetzen und dann laufen die auch nebeneinander oder schmusen wenn Pausen sind.
Der Unterschied hier ist: ihre Freunde kennen das Verhalten und sie schon und können dann ggf. entsprechend dagegen halten. Das weiß ein Fremdhund in aller Regel nicht und sagt dann (mit Pech) sehr deutlich "Ey, was soll der Scheiß, benimm dich oder es gibt aufn Deckel".
Hunde unterscheiden sehr deutlich zwischen "den Hund kenn ich gar nicht ", "den hab ich schon ein paar Mal gesehen" und "oh, den kenn ich, mit dem waren wir schon öfter unterwegs!".
Da sie nicht an der Leine war und er auch nicht und sie aus meiner Sicht nicht angespannt war, hatte ich nichts dagegen
Das Ding ist: kanntest du den Hund? Wusstest du, dass der nett ist und nichts macht? Konntest du seine Körpersprache eindeutig einschätzen?
Nicht jeder Hund, der unangeleint auf euch zukommt, hat freundliche Absichten. Genauso gut kann es sein, dass der Hund sich denkt "Ey ein fremder Hund auf meiner Gassistrecke, DEN mach ich jetzt fertig" - und zack gibt's ne Beißerei.
Hatte ich leider in genau der Situation schon mal, ein fremder Hund kam unkontrolliert auf uns zu, der Halter hat gar nichts gemacht, nicht mal abgerufen, und am Ende hatte mein Hund ein Loch in der Pfote. Es gab weder eine Entschuldigung vom Halter noch sonst irgendetwas, der ist samt Hund einfach wieder abgedampft und hat sich einen Scheißdreck drum geschert, dass sein blöder Köter meinen Hund verletzt hat. Ohne erkennbaren Grund übrigens.
Und deshalb würde ich dir auch raten, bei sowas künftig argwöhnischer zu sein. Gerade als Laie kann man oft schlecht einschätzen, wie ein fremder Hund so drauf ist und was für Absichten der hat. Dazu kommt: als Laie ist man mit dem Trennen einer Beißerei oft überfordert, bricht evtl. in Panik aus und machts nur schlimmer, besonders wenn der andere Halter nichts macht.
Was mir Angst macht ist, dass ich nicht möchte, dass sie irgendwann mit jedem Hund so wird, genau weil ich das mache.
Ruhig Blut. Es endet ja nicht damit, dass deine Hündin für den Rest ihres Lebens an der Leine bleiben soll. Es geht erstmal darum, dass du deine Hündin sicherst und ihr gezielte Hundebegegnungen (am besten unter Aufsicht der Trainerin) erlaubst. In den Begegnungen musst du ihr aber auch klar machen, wie sie sich verhalten bzw. nicht verhalten soll: fängt sie an zu provozieren oder zu hetzen, kommt sie an die Leine und die Hundebegegnung ist beendet. Wer andere Hunde hetzt und sich wie der letzte Assi benimmt, der darf halt einfach keinen Kontakt haben, punkt
Im Gegenzug wird aber nettes, höfliches Verhalten gelobt und belohnt. Also zB entspanntes Nebeneinanderlaufen, gemeinsames Schnüffeln usw.
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Ich gehe mit allem mit und finde auch, dass man den eigenen Hund schützen sollte. Ich habe aber doch ein Problem damit, wenn der Eindruck vermittelt wird, dass es in Ordnung sei, einen fremden Hund zu treten. Der Hund, aber eigentlich noch mehr der Halter, haben sich nicht korrekt verhalten. Ok. Aber die Reaktion darauf ist dann eben auch nicht besser.
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Ich gehe mit allem mit und finde auch, dass man den eigenen Hund schützen sollte. Ich habe aber doch ein Problem damit, wenn der Eindruck vermittelt wird, dass es in Ordnung sei, einen fremden Hund zu treten. Der Hund, aber eigentlich noch mehr der Halter, haben sich nicht korrekt verhalten. Ok. Aber die Reaktion darauf ist dann eben auch nicht besser.
Wenn du einmal in der Situation warst, dass dein Hund vor Todesangst kreischend zwischen deinen Beinen stand, weil ein 40 kg-Schäferhund knurrend auf ihn zugeschossen kam, denkst du anders. Glaub mir.
Ja, fremde Hunde wegtreten ist nicht nett, aber sorry, das Wohlergehen MEINES Hundes ist mir deutlich wichtiger als das Seelenheil des anderen Hundes. Und da tret ich mittlerweile auch zu, wenn ich den Fremdhund nicht anders geblockt kriege.
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Danke für die ausführliche Anleitung Karpatenköter! Das war mir tatsächlich völlig unbekannt mit der unterschiedlichen "Spielhaltung"! Bin unterwegs deshalb schaue ich mir später zu Hsuse die links an. Bin schon gespannt. Und ja, tatsächlich habe ich meine Trainerin damals gefragt, ob es sein kann, dass sie gar nicht will, dass Hunde mit ihr Kontakt haben. Da sie aber wirklich noch nicht einmal Schutz gesucht hat, wollte ich versuchen ihr Selbstbewusstsein aufzubauen und andererseits ihr zu vermitteln, dass ich auf sie aufpasse. Wenn sie mehr Platz hat im Freilauf (gestern war es der Feldweg) dann läuft sie bei vielen Hunden nur einige Meter vor schaut und dreht dankbar mit mir um, weil ich in dem Fall grundsätzlich Bögen laufe. Ich fühle mich wahnsinnig schlecht, wegen der Hündin gestern, denn sie erinnerte mich durchaus an meine, als uns ähnliches passierte. Kann es nicht zurücknehmen leider. Und ja Semmi ich finde treten auch alles andere als angemessen, vor allem weil sie sich nicht verbissen hatte. Aber die Frau hatte Panik, was ich verstehen kann. Sie kannte meine nicht und musste vom schlimmsten ausgehen. Scheisse gelaufen und ich nehme das auch auf meine Kappe.
Und nein tatsächlich kannte ich Hund Nr.2 gar nicht. Da er aber erst an der Leine war und der Beditzer ihn dann losmachte als er uns sah dachte ich, das sei in Ordnung. Naiv rückblickend. Aber gut. Das Kind ist in den Brunnen gefallen und ich muss es rausholen. Heute Mittag werde ich die Schleppleine mitnehmen und jeden fremden Hund meiden. Bin auf jeden Fall gespannt was meine Trsinerin sagt, wenn icv ihr das berichte. Ich glaube mittlerweile auch weil du es nochmal angesprochen hast, dass sie wirklich gar nicht möchte, dass ihr fremde Hunde zu nah kommen. Ich werde das beherzigen mit dem ruhig beieinander laufen. Mit ihren Freunden und näheren Bekannten klappt das ja (noch).
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Und heftig mit dem der sich in deinen verbissen hat. Meiner ist dad auch mal passiert, da war sie noch ein Welpe. Nur sie hatte ein Loch in der Nase und eine Narbe. Der Besitzer von dem anderen Hund will heute noch, dass die zwei nochmal in Kontakt gehen. Ich erinnere ihn dann immer wieder an die Narbe auf ihrer Nase die mich jeden Tag an seinen Hund erinnert. Auch diese Begegnung hat sie vielleicht geprägt. Bin noch ganz durch den Wind und heute morgen auf hab acht Stellung durch die Gegend aber mit der führleine. Klappte alles soweit. Heute Mittag geht's wieder aufs Feld. Ich beobachte sie auf jeden Fall genauer und nochmal ein fettes Dankeschön für die Hilfestellung! Gerne berichte ich wie es mit uns beiden weitergeht.
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