Gute Arbeitsstelle aufgeben wegen Haustier?
-
-
Jup, ich würde den Job wechseln, wenn es - aus welchen Gründen auch immer - nicht (mehr) vereinbar wäre mit Hund.
Habe mich hier in einigen Lebensberichten auch wiedergefunden. 2013, als Ruby einzog, war ich verheiratet, mein Leben war mehr oder weniger (zumindest gefühlt) "safe", da ich Zeit hatte und mein Ex Mann der Hauptverdiener war. Dass er aber mal zu meinem Ex werden würde, hab ich damals natürlich nicht gedacht. Drei Jahre später war es dann aber so. Ich zog aus, hab dann verschiedene Arbeitsstellen ausprobiert, die kompatibel zu sein schienen, bis ich dann bei einer in TZ geblieben bin, ein paar Umzüge gab es auch noch - alles andere als safe also. Und dennoch war Ruby immer die Nummer 1 bei mir. Meinen gelernten Beruf im Einzelhandel fand ich ohnehin blöd und hab nach meiner Ausbildung dieses und jenes gemacht. Hatte nie Probleme einen Job zu finden. Dann bin ich an Krebs erkrankt 2018 und mir wurde gekündigt, hab dann einen neuen Partner kennengelernt und nach meiner Erkrankung in VZ bei einem neuen Arbeitgeber angefangen und so blieb es bis zu Rubys Tod im Januar. Jetzt hab ich meine Stunden schonmal vorsorglich reduziert, auch weil ich ohnehin lieber mehr Zeit für mich, für Familie, Freunde und vor allem dann auch meine neue Hündin haben möchte. Meine Priorität lag noch nie auf dem Geld, sondern schon immer auf der Freizeit. Leider hab ich das irgendwie die letzten vier Jahre etwas vergessen. Mein Job kann mir niemals so viel wert sein wie mein Hund. -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich glaube das ist auch einer der Knackpunkte.
Wenn man schon paarmal ungewollt große Umstellungen meistern musste, hat man das Gefühl "wird hart, aber kriegt man schon hin".Wer noch nie eine große Umstellung erlebt hat, weiß nicht ob man es schafft und zögert eventuell oder hat Angst es zu versuchen.
Wer natürlich eine Umstellung erlebt hat von der man sich nicht erholen konnte, der will das was er hat nicht aufgeben auch nicht auf Aussicht auf etwas besseres.
Ich verstehe jeden, der seinen Lebensweg anders gehen möchte. Man hat ja seine Gründe.
Wenn man den Job nicht wechseln kann, gibt es auch Alternativen wie Sitter, Betreuung durch Leute die einfach das Haus hüten, Dogsharing, ....
Es muss nicht immer die Kündigung sein. Kreativität ist gefragt und Initiative ergreifen.
Solang man passiv sein Leid erträgt wird sich daran nur selten was ändern. -
Solang man passiv sein Leid erträgt wird sich daran nur selten was ändern.
Das gilt aber auch andersherum für einen schlechten Job.
Ich habe immer irgendwas gefunden, um Geld zu verdienen - aber wie geil es ist einen Beruf zu haben, in dem ich das Gefühl habe, Sinnvolles zu tun UND der dabei gut bezahlt wird?
Ich könnte genauso sagen: Wer nur sein Leid (wegen des Hundes) erträgt und nie den Traumjob sucht, findet und hält; weiß nicht was er verpasst.
Ich weiß, dass das sehr privilegiert klingt, ist es wohl auch. Aber Hund, gut und schön, mein Hobby. Mein Beruf? Ist tatsächlich mehr als das.
-
Aber Hund, gut und schön, mein Hobby.
Das werde ich nie verstehen.
Meine Hunde sind nicht mein Hobby. Ich habe Hobbys mit meinen Hunden.
Meine Hunde sind denkende, fühlende Familienmitglieder mit Bedürfnissen, Vorlieben, Abneigungen, Ecken, Kanten - kurzum: individuelle Persönlichkeiten, die in vielfacher Hinsicht auf mich angewiesen sind. Oder zumindest darauf, dass ich sie versorgen lasse.
Meine Hobbys sind das nicht. Mein Beruf auch nicht.
-
die in vielfacher Hinsicht auf mich angewiesen sind. Oder zumindest darauf, dass ich sie versorgen lasse.
Das muss man aber ja auch irgendwie finanzieren. Von Luft und Liebe lebt es sich nur begrenzt.
-
-
Das muss man aber ja auch irgendwie finanzieren.
Ja, und das Finanzieren geht auch ohne DEN TRAUMJOB schlechthin zu haben.
Ich weiß, du wolltest meine Aussage diskreditieren.
Zwischen "Dann arbeite ich eben gar nicht mehr" und "gute Arbeitsstelle vs. Familie - Familie gewinnt jedes Mal, dann suche ich mir eine Arbeit, die passt" liegen Welten.
Ich mache lieber beruflich Abstriche und etwas, das mir vielleicht nicht die komplette Erfüllung oder die große Karriere bringt, aber die Rechnungen bezahlt und mir ausreichend Zeit für anderes gibt - als andersrum. Weil ich meine Hunde eben nicht als Hobby betrachte, oder als Anhängsel, die weniger wert sind als der Job.
-
Mein Beruf? Ist tatsächlich mehr als das.
Das freut mich für dich, kann ich aber nicht nachfühlen. Und ich hatte schon wirklich tolle Jobs. Einmal das Hobby zum Beruf gemacht -> es war nur noch Arbeit mit allen Vor- und Nachteilen. Also in einen absolut stupiden, nutzlos Bürojob gewechselt -> viel besser als vorher, weil so viel Geld und Zeit für mein Hobby.
Und jetzt habe ich einen richtigen Idealistenweltverbessererjob mit Arbeitsbedingungen die nur besser sein könnten, wenn es das Geld auch ohne die Arbeit geben würde. Und genau das ist es, ich tue es für Geld und bin täglich von meinen Kollegen fasziniert, die das aus Leidenschaft und mit Herzblut tun. Bei der Hälfte habe ich das Gefühl die würden am Ende auch noch dafür zahlen und mit Freuden auf ihren Urlaub verzichten.
Meinen Hund würde ich nicht mal als mein größtes Hobby bezeichnen und ich könnte mir auch vorstellen ohne Hund zu leben.Trotzdem empfinde ich sie als Teil meines Lebens und ohne meine Hunde würde was fehlen. Arbeit löst in mir überhaupt nicht so viele Emotionen aus. Eher vergleichbar mit die Hose ist kaputt, dann kaufe ich halt eine Neue und wenn es nur noch Röcke gibt, auch ok.
-
Aber Hund, gut und schön, mein Hobby.
Das werde ich nie verstehen.
Meine Hunde sind nicht mein Hobby. Ich habe Hobbys mit meinen Hunden.
Meine Hunde sind denkende, fühlende Familienmitglieder mit Bedürfnissen, Vorlieben, Abneigungen, Ecken, Kanten - kurzum: individuelle Persönlichkeiten, die in vielfacher Hinsicht auf mich angewiesen sind. Oder zumindest darauf, dass ich sie versorgen lasse.
Meine Hobbys sind das nicht. Mein Beruf auch nicht.
Ich denke, dass ist das was viele damit ausdrücken wollen wenn sie sagen "Mein Hund ist mein Hobby".
Zumindest wenn ich das sage, negiert es ja nicht, dass ein Hund Gefühle, Bedürfnisse usw. hat. Ich liebe meinen Hund auch.
Wenn man Kinder hat, dann bleibt man ja auch nicht daheim, wenn man Geld anschaffen muss. Irgendwo muss es ja her kommen.
Mir selbst ist Arbeit nicht so wichtig, ich verbringe gerne mehr Zeit mit Partner, Hund, Familie und Freunden als auf der Arbeit zu sitzen.
Ich empfinde es aber auch nicht als verwerflich andere Prioritäten zu haben und eher darauf zu schauen, dass man nen guten Job hat, zu dem man gerne geht und bei dem man sich erfüllt fühlt und das andere dann hinten an stellt. Ich könnte das selbst nicht, aber wir sind ja alle unterschiedlich und setzen unsere Prioritäten eben anders. -
interessante Frage.
So spontan emotional würde ich sagen, meine Hunde gehen vor.
In der Praxis würde ich eher tatsächlich dem Job den Vorzug geben.
Denn der sichert meine Miete und mein restliches Leben.
Bisher zum Glück nur ein sehr theoretischer Gedanke.
Ich hoffe, das bleibt so !
Ich mag meinen Job ganz gern eigentlich, und er ist nicht schlecht bezahlt für die Tätigkeit.
Sehr gute und nette Kollegen und gutes Arbeitaklima.
Homeoffice, so viel oder so wenig, wie ich möchte.
Selbst am Team Tag Treffen ist es akzeptiert, dass ich mittags wieder nach Hause fahre wg der Hund.
-
Solang man passiv sein Leid erträgt wird sich daran nur selten was ändern.
Das gilt aber auch andersherum für einen schlechten Job.
Ich habe immer irgendwas gefunden, um Geld zu verdienen - aber wie geil es ist einen Beruf zu haben, in dem ich das Gefühl habe, Sinnvolles zu tun UND der dabei gut bezahlt wird?
Ich könnte genauso sagen: Wer nur sein Leid (wegen des Hundes) erträgt und nie den Traumjob sucht, findet und hält; weiß nicht was er verpasst.
Ich weiß, dass das sehr privilegiert klingt, ist es wohl auch. Aber Hund, gut und schön, mein Hobby. Mein Beruf? Ist tatsächlich mehr als das.
Ich weiß gar nicht, ob Deine Sichtweise privilegiert ist oder nicht eher kurzsichtig. Jeder Job lässt sich im Kern auf das Austauschverhältnis Zeit gegen Geld reduzieren - auch wenn sich häufig eingeredet wird, seine Erfüllung, einen Sinn oder was auch immer gefunden zu haben.
Man sollte jegliche berufliche Tätigkeit daher nicht überhöhen und sie mit seinem Hund auch nur auf eine Ebene zu stellen, erscheint mir fernliegend.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!