English Springer Spaniel aus England /Alternativ Vorstehhund

  • Ich berichte dir auch mal über "unsere" Springer Spaniel.

    Meine Schwiegereltern sind Züchter und sind im Jagdspanielklub ziemlich aktiv, daher kenne ich viele (Springer) Spaniel.

    Unsere Hunde sind größtenteils aus jagdlicher Zucht und gehen auch auf die Jagd und werden entsprechend ausgebildet.


    Ich beschreibe dir mal, wie das Zusammenleben mit meiner Hündin so aussieht:


    Meine Hündin wird jagdlich geführt und geht pro Jahr so ca. auf 10-15 Jagden mit. Je nachdem wie ich Zeit habe.

    Ansonsten läuft sie als ganz normaler und wirklich extrem pflegeleichter Familienhund mit. Momentan machen wir außerhalb der jagdsaison 1-2x wöchentlich Dummytraining und meisten noch 1x etwas jagdliches Grundlagentraining. Ansonsten gibt es eben normale Spaziergänge (1-2h pro Tag). Da wir vor kurzem ein Baby bekommen haben, kann es auch mal sein, dass die Spaziergänge eher kurz ausfallen oder ein Training ausfällt. Das macht ihr absolut nichts aus.

    Springer sind eher gemäßigte Jagdhunde, die sehr Führergebunden sind und daher auch häufig gut ohne jagdliche Ambitionen geführt werden können. Alle unsere Hunde können ohne Leine laufen.

    Die Fellpflege sollte nicht vernachlässigt werden, ist aber auch nicht übermäßig aufwendig. Wichtig ist, dass die Ohren gut freigehalten werden. Das kann man auch gut selbst machen und braucht nicht unbedingt einen Hundefriseur.

  • Grundsätzlich sagt mir der clumber Spaniel überhaupt nicht zu, ich wusste aber nicht das es eine qualzucht ist.

    Vom Clumber würde auch eher abstand nehmen, zumal die auch eher schwer zu bekommen sind.

  • Lipton


    So, jetzt kann ich ein bisschen was zu Hunter schreiben:


    Ich habe Hunter im Juli 2018 im Alter von 9,5 Wochen von einer Züchterin geholt, die unter dem SCD züchtet. Die Zucht war damals noch in Deutschland; mittlerweile ist sie glaube ich in die Niederlande ausgewandert.


    Hunter war von Anfang an ein sehr unkomplizierter Welpe. Mit meinem Ersthund Newton hat es direkt super funktioniert. Draußen war er sehr aufgeweckt und temperamentvoll; im Haus hat er schon damals sehr gut Ruhe gehalten. Da hatte ich mit einem souveränen Ersthund echt einen Vorteil, da sich Hunter da sehr viel abgeschaut hat.


    Im Alter von 10 Wochen war ich mit Hunter zum ersten mal bei Training (Rettungshundearbeit). Wir haben in einer DRK-Staffel angefangen, die sehr viel in Trümmern unterwegs war und haben da richtig Blut geleckt, was die Trümmersuche betrifft. Wir trainieren dreimal die Woche: Zweimal in einer Einsatzstaffel, einmal in einem Hundeverein, den ich mit gegründet habe.


    Hunter ist heute gute 5 Jahre alt und im Alltag ein sehr umkomplizierter, gehorsamer und führiger Hund. Jagdtrieb ist überhaupt kein Thema. Es kommt vor, dass er mal einer Spur nach stöbert, aber er lässt sich dann sofort abrufen. Man kann ihn (und Newton auch, klar) problemlos überall mit hin nehmen. Egal ob ins Restaurant, in den Urlaub, zu Freunden, alles kein Problem. Ich bin sehr froh, dass es sich so gut entwickelt hat. :)


    Jetzt kurz zu den negativen Seiten, wegen derer ich auch keinen Springer Spaniel mehr nehmen würde.


    Erstens das Fell. Man muss wirklich alle sechs Wochen frisieren. Er haart damit zwar nicht groß, aber er schleppt mega viel Sand in die Bude, der sich überall absetzt. Seit er kastriert ist, ist das Fell auch richtig widerspenstig geworden... Es ist wirklich jedes Mal eine Qual. Außerdem ist das Fell bei der Rettungshundearbeit in der Flächensuche echt hinderlich, obwohl ich ihn eh schon sehr kurz halte. Daher machen wir fast nur noch Trümmer / Gebäude. Ein weiterer körperlicher Nachteil: Ohrenentzündungen... Ich mach schon alles, regelmäßig reinigen, kurz halten... Trotzdem hat er immer wieder Ohrenentzündungen...


    Zweitens, das Alleine bleiben. Hunter hat erst spät gelernt, problemlos alleine zu bleiben. Wirklich zuverlässig kann er es erst seit ca. 1,5 Jahren. Mag sein, dass es auf meine Kappe geht, aber ich kenne mittlerweile wirklich viele Springer-Besitzer und es scheint zumindest ein nicht-rasseuntypisches Problem zu sein.


    Drittens, er ist ein super sensibler Hund, der meine Stimmung extrem spiegelt. Damit komme ich ehrlich gesagt sehr schlecht zurecht. Ich habe lieber einen Hund, der sein Ding macht, egal wie schlecht ich drauf bin...


    Wobei es im Endeffekt schon so ist, dass man bei jedem Hund/jeder Rasse ein paar Abstriche machen muss. DEN perfekten Hund gibt es eh nicht. Man muss sich halt der Vor- und Nachteile bewusst sein.


    Ich find die Rasse (und natürlich insbesondere Hunter) trotzdem klasse! Aber wie gesagt, erstmal wird hier kein weiterer Springer einziehen. (Vielleicht irgendwann mal, wenn ich im Ruhestand bin, nur noch hobbymäßig Rettungshundearbeit mache und fast meine ganze Zeit den Hunden widmen kann (bzgl. Alleine bleiben und Fellpflege).)


    Mittlerweile überlege ich schon an einem Nachwuchshund rum. Hier stehen auf der Wunschliste:

    - Deutsch Drahthaar (falls es möglich ist, einen unkupierten DD zu bekommen)

    - Chesapeake Bay Retriever

    - Labrador Retriever aus jagdlicher Leistungszucht oder spezieller jagdlicher Leistungszucht


    Falls Newton es über die 13 Lebensjahre raus schafft, habe ich mich auf die Rasse schon festgelegt: Dann wird es ein Working Cocker. Kürzeres Fell, kürzere Ohren, Kleinhund, da ich dann ja drei Hunde habe...

  • Meine Hündin wird jagdlich geführt und geht pro Jahr so ca. auf 10-15 Jagden mit. Je nachdem wie ich Zeit habe.

    Und damit kannst du den Alltag deines Hundes bzw sein Verhalten nicht vergleichen mit dem, was der TS hier bieten will und dann erwarten kann. Denn dort wird der Hund nicht fast jeden Monat einmal auf die Jagd gehen. Ich würde nicht unterschätzen was das zum allgemeinen Gemütszustand eines Arbeitshundes tut.

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