Ideen Abrufen ehemaliger Wildhund mit großem Jagdtrieb

  • Hier gibt es jede Menge Input zum Thema:


  • Dafür ist es bei euch jetzt zu spät, denn euer Hund hat alles gelernt was er braucht um genau das zu tun.

    Ich bin mir sicher, dass der Hund das nicht durch uns "gelernt" hat, sondern dass er sein ganzes Leben schon so gelebt hat.


    Wir haben ihn mitgenommen, weil es gepasst hat und er sonst im Zwinger oder sonstewo gelandet wäre und haben die darauffolgende Zeit einfach weitergelebt. Wir werden auch in Zukunft das Vagabundenleben führen, von daher wird es auch weiterhin passen. Er hat draußen neben unserem Auto geschlafen. War unangeleint, außer wir waren in einem Umkreis mit sozialen Infrastrukturen. Konnte tun oder lassen, was er wollte. Sicherlich, das kann man jetzt verurteilen. Und sicherlich, das ist vielleicht eine sehr romantisierte Vorstellung. Aber vorher hat dieser Hund auch gejagt. Nur weil er nun mit uns reist, ist er kein Individuum mehr?


    Aber gut, es stimmt, dass wir nun eben die Verantwortung für ihn haben. Das muss ich mir noch mehr verdeutlichen. Edit: wenn er nicht so umgänglich und sozial wäre, hätten wir ihn als Reisegefährten auch nicht mitgenommen! In unserer Gesellschaft sind stromernde Hunde eben nicht akzeptiert. Ich glaube, grundsätzlich habe ich einfach etwas gegen dieses Konstrukt und fände es schön, wenn Hunde mehr so wie Katzen betrachtet werden würden und Freigang akzeptiert werden würde, so wie ich es in afrikanischen Ländern gesehen habe, aber das ist eine viel zu weit gehende Diskussionsbasis...


    Und mir ist auch klar, dass das nicht mit ein paar Leckerlies oder paar Trainingseinheiten geregelt wird... ich habe einfach Lust, Meinungen dazu zu hören!! Und mir in den Arsch zu treten und das Training zu beginnen ;)

  • fände es schön, wenn Hunde mehr so wie Katzen betrachtet werden würden und Freigang akzeptiert werden würde

    Klar, dann könnten sie den Wildtieren an die Gurgel gehen, bei denen Katzen das nicht schaffen. Paradiesische Vorstellung, wenn man Natur hasst.

  • Du musst einfach auch bedenken, was das für die Wildtiere bedeutet. Selbst wenn er sie nicht erwischt, sind sie oft nicht so stresstesistent, dass das für sie keine Konsequenzen hat. Ein Hase bekommt ganz schnell einen Herzinfarkt durch Stress.

    Rehe und ihre Kitze rennen kopflos über Stock und Stein und können sich schnell etwas brechen und dann elendig zu Grunde gehn.

    Also in diesem Falle einfach nicht nur an den Hund denken und dass man ihm diese Freiheit gerne gewähren würde (fände meiner übrigens auch toll), sondern auch an die anderen Tiere, die ein Recht darauf haben, ohne Todesangst vor Hunden ihrem Tagwerk nachzugehen.

    Nur als kleiner Denkanstoß.


    Ich habe von einer bekannten auch mal gehört "die dürfen ja so vieles nicht, da erlaub ich ihm wenigstens zu jagen. Es macht ihm so viel Spaß und er erwischt ja doch nix".

    Und trotzdem können Tiere deswegen ihr Leben lassen. Auch wenn sie nicht "erwischt" werden.

    Grad letztens wurde übrigens bei uns in der Nähe ein Kitz gefunden mit halb abgebissenem Gesicht von einem Hund.

    Ich denke nicht, dass du das möchtest.

    Wie das anderswo gehandhabt wird, ist auch völlig irrelevant.

    Da ist jeder einfach für sich selbst verantwortlich und muss sich fragen, ob er an solchen tierischen Dramen Mitschuld sein wird.

    Ich schreibe das nur, um dir das nochmal klar vor Augen zu führen, denn es kommt ein bißchen so rüber, dass du ihm eigentlich den :Spaß" doch gerne lassen würdest, weil er es ja auch früher so gemacht hat. Was auch irrelevant ist ;-)

    Ich finde es super, dass ihr das nun angehen wollt!

    Noch eine Frage, die sich mir beim Lesen gestellt hat: wenn ihr jetzt klettern geht und der Hund da nicht mehr frei laufen soll, lernt ihr ihn dann unten an? Oder wie wollt ihr das machen?

    Ein freies Leben ist toll- aber nur solange andere nicht darunter leiden müssen oder gar ihr leben dabei verlieren könnten.

    Ich hoffe jedenfalls du berichtest weiter.

  • Öhm, sorry, aber rein rechtlich darf man sich im Wald auch abseits der Wege bewegen. Ansonsten hätten etwa Pilzsammler ein Problem, die sind ja zwangsläufig abseits der Wege unterwegs und mir ist nicht bekannt, daß das mit angeleintem Hund verboten wäre.

    Das wird auf Länderebene geregelt und teilweise IST es verboten, sich mit angeleintem Hund jenseits der Waldwege zu bewegen (S-H, für andere Bundesländer weiß ich es nicht). Und auf den Waldwegen gilt in S-H ganzjährig Leinenpflicht.

    Wenn man so viel unterwegs ist wie die TE offenbar :) sollte man das im Hinterkopf haben: Hundehaltung ist auch innerhalb Deutschlands ziemlich unterschiedlich geregelt und manche Verhaltensweisen, die daunda kein Problem darstellen, sind woanders mal eben ein Landesgesetzverstoß mit den möglichen Folgen.

    Dazu würde ich auch nochmal genauer nachlesen, was es in bestimmten Bundesländern bedeuten kann, dass der eigene Hund optisch einem Listenhund gleicht. (Dass in den ausländischen Papieren irgendwas von Mischling steht, ist im Konfliktfall egal.) S-H hat zum Beispiel keine Rasseliste, das ist schön. Bewegt man sich mit dem Hund durchs Hamburger Verwaltungsgebiet, besteht permanente Leinen- und Maulkorbpflicht auch für Mischlinge der "gefährlichen Rassen".

    Gibt es bestimmte "Vorfälle" mit einem Hund in entsprechender Optik in bestimmten Regionen, kann das gleich in Richtung Auflagen, Wesenstest etc. für den Hund gehen. Ich wäre da vorbeugend echt paranoid, um meinen Hund zu schützen. (Als "Vorfall" zählt zum Beispiel das berühmte "gefahrdrohende Anspringen".)


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    Zum Hetzen von Tieren: Wildtiere, die flüchten müssen, verletzen sich in Panik manchmal auf der Flucht und Verrecken dann später, auch ohne dass der Hund sie erwischt. Bei Futterknappheit, in Deutschland wäre das im Winter der Fall, in südlichen Ländern vielleicht eher während Dürreperioden im Sommer(?) verbrauchen Wildtiere für die Flucht manchmal ihre letzten Reserven ... und Verrecken/Verhungern dann später, auch ohne dass der Hund sie erwischt.

  • Ich glaube, grundsätzlich habe ich einfach etwas gegen dieses Konstrukt und fände es schön, wenn Hunde mehr so wie Katzen betrachtet werden würden und Freigang akzeptiert werden würde, so wie ich es in afrikanischen Ländern gesehen habe, aber das ist eine viel zu weit gehende Diskussionsbasis...

    Ist halt meistens nur für den Hund schön. Für die Umwelt eher weniger ...

  • So halbwild/dreiviertelfrei lebt meines Vaters Hund auf Sumatra auch.

    Ist kacke für die anderen Tiere, das muss man aber natürlich als Hundehalter (und als Katzenhalter) selbst entscheiden, ob man das verantworten will.


    Aber wieder eine Warnung: Behalte im Hinterkopf, dass evtl auch mal ein Schäfer o.ä. einen stromernden Hund in der Nähe seiner Schafe blöd findet und schießt. Meines Vaters erster Hund hat sich mit dem zerschossenen Hinterbein nach Hause geschleppt und wurde dort mit der Axt erschlagen, weil kein Tierarzt greifbar war. Der zweite ist nach dem Schuss vermutlich vom Schützen bis zum Weg geschleift worden und da tot gefunden worden. Das muss man bei aller Romantik halt auch einkalkulieren.


    Wichtig bei allem Training ist, dir vorher klarzumachen, was du eigentlich erreichen willst. Soll der Hund z.B. immer in einem bestimmten Radius bei dir bleiben, soll er „nur“ zuverlässig kommen, wenn du rufst, soll er zuverlässig an einem Punkt bleiben, während ihr klettert, oder was auch immer - üben kann man nur, wenn man weiß, was.

  • Wenn ihr klettern geht, schnall dir den Hund an einen Bauchgurt. Er mit Geschirr und 2m Leine mit Ruckdämpfer. So kommt ihr überall hin und du hast die Hände frei für Material etc.


    Mach doch aus "scheisse es ist ein jagdlich sehr ernsthafter Hund" ein "er ist ein toller Wanderbegleiter".


    Und verabschiede dich von der Romantik.


    Unkontrolliert jagen hat nichts mit Romantik zu tun.

    Dafür viel mit gehetztem Wild, verletzten Tieren etc.

    Und in manchen Ländern macht ein Schäfer mit deinem Hund Kurzenprozess.


    "Stromern" im Unterholz ist für deinen Hund Jagd.


    Und ich bin 100% sicher, dass der genau weiss, wie er sich sein "Futter" beschaffen muss. (Sprich: Jagderfolg. Was sein Beuteschema ist, wäre noch interessant)

    Dagegen kannst du jegliche Leckerchen einpacken.


    Übrigens bin ich mit meinen jaglich sehr motivierten Hunden selten an der Schleppleine unterwegs, dafür viel mit der 10m Flexi. Die hab ich am Bauchgurt, mit Ruckdämpfer. Das mag ich persönlich lieber, ausser ich trainiere gezielt, dann nehme ich die Schleppleine.

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