Arthrose, Spondylose, Demenz und das Alter

  • Hallo zusammen,


    Sorry für den langen Text! Auch wenn ich versuche mich kurz zu halten, möchte ich das wichtigste rüberbringen.


    Flocke ist ein 14 Jähriges Havanesermädchen und war eigentlich immer gesund. Hatte an beiden Augen mit 4/5 Jahren ein cherry eye das operiert wurde . Mit ca. 7 Jahren zwei Kreuzbandrisse , natürlich auch operiert. Im Zuge dessen, wurde damals Arthrose festgestellt und sie wurde medikamentös eingestellt. Physiotherapie war eine Katastrophe. Wir haben es mehrmals ausprobiert, aber das war nur quälerei. Unterwasserlaufband ging überhaupt nicht, sodass wir ein paar Übungen mit ihr zuhause gemacht haben. Es ging ihr gut bis die Leidensgeschichte 2022 anfing. Sie lag in völliger Ruhe und war nur am hecheln und die Atemzüge waren pro Min. zwischen 40 -50. Beim Tierarzt wurde ein vergrößertes Herz festgestellt und Wasser in der Lunge. Sie wurde dann dementsprechend behandelt. Es wurde nicht besser, trotz Herz und Entwässerungs Medikamente. Immer wieder zum Tierarzt und andere Medikamente probiert. An einem Tag war es so schlimm dass wir am Wochenende den Tierarzt holen mussten ( Haustierarzt ) der uns darauf vorbereitete sie einschläfern zu lassen. Wir wollten aber vorher alles ausgeschöpft haben, sodass wir mit ihr zu einer Kardiologin gegangen sind, die dann feststellte, dass das Herz völlig in Ordnung ist und niemals Wasser in der Lunge gewesen sein soll. Sie hat eine Lungenfibrose diagnostiziert. Alle Medikamente abgesetzt und neu eingestellt wurde es langsam besser. Die Kardiologin tippte auch auf Cushing. Hat sie laut Test aber nicht. Wir haben uns dann einen neuen Tierarzt gesucht, und mit ihm alles besprochen, Befunde verglichen usw. Haben sie medikamentös komplett neu eingestellt, auch wegen der Arthrose. In der Zeit hatte sie immer mal wieder schlechte Phasen, aber alles vertretbar. Es ging ihr wieder gut. Ein paar mal hat sie die schnelle Atmung und das hecheln bis heute immer noch, aber selten. Die Arthrose hat seit ein paar Monaten mehr Probleme gemacht, sodass wir ihr alle 4 Wochen Librela spritzen lassen, da bei dem Röntgen auch Spondylose festgestellt wurde.


    Medikamente bekommt sie zur Zeit Theophylin für ihre Lunge
    Vitofylin auch für die Lunge / Durchblutung
    Galibrant gegen schmerzen
    Hepax Forte für die Leber
    Gastritis Hevert Complex für den Magen
    Kalium Glukonat
    Karsivan sollte sie nehmen, hat sie leider nicht vertragen
    Seit ein paar Wochen habe ich das Gefühl dass es ihr nicht gut geht, es aber noch nicht so weit ist, sie gehen zu lassen. Der Tierarzt vermutet Demenz. Sie schläft viel und tief, kriegt manchmal garnicht mit, wenn einer von uns Heim kommt. Starrt öfter ins leere, läuft in der Wohnung hin und her. Wollte nach 14 Jahren plötzlich nicht mehr im Bett schlafen. Sehr schreckhaft. Aufstehen ist etwas schwerer und das laufen macht ihr manchmal Probleme. Sie läuft dann sehr schwankend und knickt auch ab und zu mal weg. Spazieren gehen will sie nicht mehr. Entweder macht sie zuhause auf ihre Pippimatte oder geht kurz vor die Tür und will sofort wieder rein. Kurze Gassirunden höchstens 1-2 mal die Woche. Gestern hat sie leider 2 mal auf die Couch gemacht. Fressen, mal mehr, mal weniger. Leckerchen fordert sie selbst noch ein und nimmt diese zu 90% auch. An manchen Tagen auch das garnicht mehr oder verzögert. Wenn ich neben ihr liege, geht es ihr gut. Wenn ich das Haus verlasse, ist sie unruhig, läuft mehr hin und her als sonst und wartet nur darauf dass ich wieder komme. Allgemein, hat sie sich sehr verändert. Gestern ist sie such leider von der Couch gefallen, weil sie die Treppenstufe verpasst hat ( An Bett und Couch steht eine Treppe für sie ) Sie freut sich wenn wir nach Hause kommen. Ist aber meist das einzige worüber sie sich noch freut. Und über ihren Schnüffelteppich. Sie hat einen Augenlidtumor, den wir nicht operieren lassen können, da die Tierklinik und unser Tierarzt davon abraten aufgrund der Lunge und des Alters. Weitere Diagnostik wird auch nicht mehr gemacht, da der Tierarzt davon abrät.
    Ich hoffe dass ich alles irgendwie verständlich rüber gebracht habe. Habt ihr eine Idee wie ich ihr noch helfen kann ? Ist es doch schon soweit über den letzten Schritt nachzudenken? Ich hab Angst dass ich irgendwas übersehe. Habe aber auch Angst zu früh über eine Einschläferung nachzudenken.
    Vielleicht habt ihr Ideen oder Anregungen
    Danke 🙏🏼
    Tanja mit Flöckchen :dog_face:

  • Habt ihr eine Idee wie ich ihr noch helfen kann ? Ist es doch schon soweit über den letzten Schritt nachzudenken?

    Lies deinen Text noch einmal. Besonders ab der Medikamentenliste und dem wie es ihr jetzt geht. Ich denke dann weißt du die Antworten selbst.



    Ich habe hier auch einen 14jährigen Opi und ich weiß man will viele Dinge nicht wahrhaben aber es wird auch bei uns einen Punkt geben an dem es nicht mehr besser wird oder stagniert sondern die Tendenz abwärst zeigt und da ist für mich dann der Moment gekommen.


    Fühl dich umarmt!

  • Danke @Lockenwolf


    Ich glaube tief im inneren, weiß ich es. Alle sagen immer, der Hund gibt dir ein Zeichen wenn es soweit ist. Dieses Zeichen oder dieser Blick, wie man es auch nennen mag, ist nicht da. Sie ist mein erster Hund, mein Baby :smiling_face_with_hearts:

    Ich habe einfach Angst, das ich aus Egoismus handeln würde. Sobald ich das Haus verlasse, habe ich ein schlechtes Gewissen. Sie ist nie alleine. Meine Tante ist immer hier, wenn wir weg sind. Und wenn es mal in Urlaub geht, ist meine Tante auch immer hier eingezogen, damit es für Flocke so gewohnt wie möglich bleibt. Ich habe mir diese Woche Urlaub genommen um mal eine ganze Woche nur für die da sein zu können. Vielleicht auch unterbewusst um in Ruhe Abschied nehmen zu können. Ich weiß es nicht. Ich habe immer gesagt dass ich sie in würde gehen lassen werde, lieber etwas zu früh, als einen Tag zu spät. Aber dass es nun so ein Gefühls-Chaos ist. Damit hätte ich nun auch nicht gerechnet.

  • Es ist immer sehr schwer. Zieh es nicht zu lange raus. Ich denke da verliert man dann doch die Relation.

  • Starrt öfter ins leere, läuft in der Wohnung hin und her. Wollte nach 14 Jahren plötzlich nicht mehr im Bett schlafen. Sehr schreckhaft. Aufstehen ist etwas schwerer und das laufen macht ihr manchmal Probleme. Sie läuft dann sehr schwankend und knickt auch ab und zu mal weg. Spazieren gehen will sie nicht mehr.

    Für mich klingt es nicht nach Demenz, sondern nach heftigen Schmerzen.


    Für mich ist ganz klar: Wenn meine Hunde nicht mehr spazieren gehen wollen, dann ist das Ende erreicht.


    Wenn meine Hunde anfangen würde sich im Haus zu lösen, damit sie selbiges nicht mehr verlassen müssen, wäre für mich auch das Ende erreicht.


    Daher für mich ganz klar: Ich würde sie erlösen. Manchmal ist es halt nicht so eindeutig wie man es gerne hätte mit den Anzeichen.


    Tut mir sehr leid, Du hättest sicher gerne was anderes gehört.

  • Ich kann mich den beiden Vorschreiberinnen nur anschließen, wissend wie schwer dieser Schritt ist, und wünsche Dir viel Kraft für die letzte Wegbegleitung :streichel:

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