Seid ihr zufrieden mit eurer "Rasseauswahl" und würdet ihr euch wieder für diese Rasse entscheiden

  • Ich war zwei Mal total blauäugig, im Nachhinein. Einmal war das Ergebnis perfekt, einmal leider nicht und endete in einer (für mich emotional sehr belastenden) Abgabe des Hundes.


    Wart ihr euch im Klaren darüber "was ihr euch ins Haus holt" im Bezug auf die Rasseeigenschaften?

    Lena: Nein, auf keinen Fall. Sie wurde ausgesetzt, brauchte jemanden. Ich hatte Zeit, also nahm ich sie. Mir wurde gesagt, sie sei ein "Pudelmix". Das war sie absolut nicht. Sie war ein Hüti, sehr wahrscheinlich Border Collie Mischling.


    Aaron: Ich dachte, ich wäre mir im Klaren darüber. War ich aber absolut nicht. Ich erwartete einen Border Collie Mischling, weil man nur das Muttertier kannte und die ziemlich bordermäßig aussah. Ich ahnte aber schnell, dass das eher in Richtung Bodeguero und Podenco ging. Sah aber immer noch alles rosarot, weil schließlich ist das ja ein Welpe, da legt man ja die Grundsteine selbst (hahaha :omg:)


    Kam es dann auch so wie erwartet, oder hat euer Hund sein Rasseportrait nicht gelesen?

    Lena: Auch, wenn die Rasse eine vollkommen andere war, war Lena genau der Hund, den ich mir erhofft hatte. Sie war so herzensgut. Sie konnte überall mit. Sie war so feinfühlig und hatte einen irren Will to please. Im Alltag war sie so leichtführig, das war unglaublich. Sie war meine perfekte Ergänzung. Dieser Hund wird immer "mein Hund" bleiben. Ich kann nicht in Worte fassen, wie unglaublich sie war. Einzig einen krassen Kontrollzwang hatte sie, den wir Zeit ihres Lebens nicht in den Griff bekamen.


    Aaron: Naja, er war wohl genau das, was man von Terrier, Jagdhund und Hüti in einem Hund erwarten würde. Er war ein unglaubliches Nervenbündel und kam überhaupt nicht von alleine runter. Immer auf Sendung. Schlafen teilweise im Sitzen! Dafür auf dem Hundeplatz ein unglaublich toller Hund. Lena war leider durch das Zusammenleben mit ihm total gestresst und veränderte sich im Wesen so sehr, dass wir uns zur Abgabe entschieden haben. Zum Glück haben wir eine junge Frau gefunden, die genau die passende Person für ihn war. Er ist jetzt schon 4 und hat immer noch sehr viel Knete im Kopf. Sie nimmts mit Humor.


    Und - würdet ihr euch wieder für die Rasse, oder beim Mischling daraus abgeleitet eine der beinhalteten Rassen, entscheiden?

    Wenn ja warum?

    Wenn nein warum?

    In beiden Fällen: Nein.

    In Lenas Fall, weil ein Hüti einfach nicht zu uns passt. Mit Lena hatten wir noch gewaltig Glück. Ein Hüti, der seine Rassebeschreibung besser gelesen hat, würde bei uns die Klatsche kriegen. Unglaublich tolle Hunde, ich liebe sie. Aber wir können ihnen einfach nicht das Leben bieten, was sie verdienen.


    In Aarons Fall liegt es auf der Hand: Sich entgegen stehende Rasseeigenschaften muss man auch erstmal handlen können. Dafür fehlt mir schlicht die Zeit und am Ende auch die Kompetenz. Die könnte ich mir mit mehr Zeit wohl noch aneignen. Aber die hab ich schlicht nicht.

  • Nicki (bunter Mix, bekannt sind Labbi, Münsterländer, Dackel und Akita Inu) hätte damals, ich war 17, ein Border Collie werden sollen und die Suche war schon sehr aktiv.


    Glücklicherweise habe ich dann doch noch einen Rückzieher gemacht und bin im Nachhinein auch froh darüber.

    Mit meinem heutigen Wissensstand würde ich mir definitiv keinen Border Collie und auch keinen anderen Leistungssportler auf seinem Gebiet zulegen, wenn ich nicht UNBEDINGT das machen möchte, wofür diese Rasse gedacht ist, oder die Gegebenheiten dafür passen.


    Nicki ist eingezogen aus einem UPS-Wurf, weil ich die Mutter (Münsterländer-Dackel-irgendwas) von ihr von Welpe an kannte und auch den Vater (Labrador-Akita) ganz gut. Was mich überzeugt hat, war einfach der WTP der Mutter, sie hatte Spaß an allem, was man mit ihr machen wollte. Ihre offene Art mit Menschen, ihre Sozialverträglichkeit mit anderen Hunden, ohne dabei aufdringlich zu werden. Ich mag 'unkomplizierte' Hunde mit Pepp, die mit ihren Menschen arbeiten wollen und das gerne, ohne viel zu hinterfragen. Nicki ist genau dieser Hund geworden und hat es mir als Ersthund damit wirklich mehr als einfach gemacht, weil sie immer alles richtig machen möchte. Ausgesucht habe ich sie im Laufe der ersten Wochen, als recht deutlich wurde, dass sie ihrer Mutter am ähnlichsten wird. Ihr Vater hat einen relativ ruhigen, nicht so lebendigen Charakter, aber auch sehr besitzerfixiert, nur mit weniger Lust auf Arbeit ausgestattet. Ein bisschen Akita-Verhalten eben. Tatsächlich sind zwei von Nickis Geschwistern näher am Papa, was das Verhalten betrifft.


    Die Größe war für mich auch perfekt. Nickis Mama wog um die 10-12 kg, ihr Papa um die 20. Nicki ist mit 15 kg genau in der Mitte gelandet.

    Ihre Brüder sind so groß wie der Papa und auch die Schwester etwas höher. Nicki ist die Kleine aus ihrem Wurf, das hat sich bei meiner Zweithündin wiederholt.


    Was mir natürlich bewusst war, dass ich einen Hund mit ordentlich Jagdpotenzial bekomme, aber durch ihr gefallen-wollen war und ist auch das nicht schwer zu handeln, wenn man früh genug eingreift.

    Und selbst wenn es mal doch mal zu spät war (mittlerweile sind wir 11 und zu faul zum jagen), war sie nie länger als 20 Sekunden weg. Man könnte mich ja verlieren.


    Es gibt letztendlich drei Punkte, die mich wirklich immer wieder negativ stören und ich schon im Vorfeld hätte wissen können:


    - Sie haart wie die Pest und in meinen eigenen vier Wänden ist mir bewusst geworden, dass mich das tatsächlich stört

    - Sie bleibt und blieb nie alleine. Das war schon bei ihrer Mutter so und beim ihrem Vater ist es noch schlimmer, liegt also in der Familie und auch teils in den Rassen begründet

    - Sie ist unwahrscheinlich sensibel und ich denke, dass das auch in Zusammenhang mit ihrer engen Bindung an ihren Menschen, dem hohen WTP und der fehlenden Selbstständigkeit steht


    Ihre sensible Art führt oft dazu, dass sie in neuen Situationen / an neuen Orten schnell gestresst ist und nicht mehr selbstständig abschalten kann. Sie dreht dann wirklich hoch und man muss sie immer managen bzw. vor sich selbst schützen.


    Ich würde mir Nicki jederzeit genauso wieder holen, wie sie charakterlich ist. Jedoch nicht mehr in der jetzigen Konstellation (zusammen mit meiner Familie) und ich würde einiges von Anfang an anders angehen und aufbauen, damit eben solche Dinge wie einen Hund Zuhause zu haben, der 11 Jahre nicht alleine bleiben kann, nicht nochmal passieren. Sie wäre ein Hund für einen strukturierten, zeitlich relativ gleich ablaufenden Alltag bei EINER Person/Familie mit viel Ruhe im Haus. Wir waren zu Anfang 4 Erwachsene, 2 Kids, viel Familienbesuch, wechselnde Arbeitszeiten + Schule und später bis heute dann sogar zwei Haushalte, zwischen denen sie wechselt. Dafür ist sie eigentlich nicht gemacht.







    Meine Maja (Biewer Yorki) war ursprünglich der Hund meiner Schwester, aber ausgesucht von mir, da meine Familie nicht so große Ahnung von Hunden hat und es passen musste zwischen Nicki und dem Neuling.

    Insgesamt ist Maja ein zartes Elflein, sehr unsicher, vorsichtig, zerbrechlich, zart besaitet, sensibel und gesundheitlich (Magen-Darm) empfindlich. Letzteres sagt man den Yorkis und Biewern auch nach.


    Aber gleichzeitig ist dieser kleine Hund auch mein absoluter Ruhepool. Sie tut mir unwahrscheinlich gut, wenn ich stressige Zeiten habe und ich verbringe unglaublich gerne Zeit mit ihr, während Nicki in solchen Phasen eher Stress für mich bedeutet, weil sie viel mehr Input von mir verlangt und ein großer Hund einfach anders zu managen ist, als ein Mini. Maja begleitet mich am liebsten überall hin, liebt Auto fahren, auf dem Schoß sitzen und sich die Welt anschauen, sie klebt mir immer am Bein, bleibt aber auch wunderbar allein zu Hause. Sie hat Respekt und teilweise Angst vor fremden Menschen und Hunden, aber sie macht nicht Muh und nicht Mäh, sondern möchte einfach nur in Ruhe gelassen werden.

    Sie ist einfach großartig wie sie ist.


    Der einzige Punkt, der mich an Maja stört ist, dass sie wie einige Kleinsthunde nie 100% stubenrein geworden ist.

    Das kommt natürlich auch daher, dass sie als Hund ohne Unterwolle draußen ständig friert, wenn es unter 10-15 Grad hat. Sie hasst Regen, Wind, Kälte, Schnee und vor allem hasst sie es, angezogen zu werden. Also tolle Voraussetzungen.


    Trotzdem denke ich mir abschließend oft, dass mir ein Hund, der nicht ganz stubenrein ist, trotzdem lieber ist als einer, der so gar nicht alleine bleibt.

    Letzteres möchte ich nicht noch einmal und stresst mich im Alltag viel mehr, als Teppiche zu waschen oder Böden zu schrubben.

  • Ein schönes Thema :upside_down_face:


    Hund 1

    Susie, Langhaardackel-Pudel/Cocker Mix. Heute vermutlich ein Doodle....Ich war 12 Jahre alt und hab sie mir bei meinen Eltern mühevoll erstritten...Sie war ein Traum-Hund, mein Ein und alles. Natürlich etwas stur und meinungsstabil aber (für mich) leicht lenkbar und gut zu erziehen. Hab mich vorher nicht mit den Rassen auseinander gesetzt, aber Dackel und Cocker hatten meine Großeltern, die Rassen kannte und mochte ich sehr.


    Hund 2

    Sally, Spitz-Mix aus dem Tierheim. Leider im Tierheim frühkastriert mit allen üblen Nebenwirkungen. Ein sehr liebevoller, freundlicher und bellfreudiger Hund. Mit Spitz vorher keinen Kontakt gehabt, keine Erwartung an den Hund. Es hat gepasst.


    Hund 3

    Gerry, Beagle. Lange vorbereitet, diverse Bücher gelesen, eigentlich gewusst, auf was ich mich einlassen würde...... :upside_down_face: Gerry war extrem verfressen und jagdaffin - mehr als ich erwartet hätte. Aber er war auch super gutmütig und liebevoll sowohl zu Kindern als auch anderen Hunden. Ein wirklich toller Hund - und er hat für einige graue Haare gesorgt bei seinen Alleingängen. Ein Beagle kommt daher (eigentlich.....) nicht mehr infrage. Allerdings war er der absolute Liebling vom Ehemann :smiling_face_with_hearts: (also vielleicht doch....)


    Hund 4

    Speedy, Zwergpinscher-Mix aus dem Tierheim, vorher keine Vorstellung über die Rasse. Hab Zwergpinscher immer als Oma-Hunde gesehen.....großer Fehler wie sich heraus gestellt hat. Für mich passt Speedy perfekt. Ich mag das Wesen vom Zwergpinscher. Er ist aktiv, wacht, will immer dabei sein und ist auf "seine" Menschen fokussiert.


    Meine Hunde wurden immer ziemlich alt, so komme ich bei gut 42 Jahren Hundehaltung nur auf 4 Hunde.

    Und stelle gerade fest, der einzige auf dem ich mich richtig vorbereitet habe - mein Beagle - war in Sachen Erziehung der absolut schwierigste Kandidat.


    Speedy ist nun schon ziemlich alt, genau wissen wir es nicht, so ca 15 oder 16 Jahre alt. Der Gedanke, was kommt dann ist schon da.

    Ich hätte gerne noch einmal einen Welpen oder Jundhund. In jedem Fall klein. Vermutlich werde ich im Tierschutz nach einem Zwergpinscher (Mix) suchen.


    Liebe Grüße


    Chrissi mit Speedy

  • Ich hab ja nicht umsonst 3 Pudelis (OK der eine ist nur ein Viertel Pudel).


    Ich denke schon, dass hier immer ein Pudel wohnen wird, Auswahl an Größen und Farben hab ich da ja genug.


    Der Standard sagt nicht all zu viel zum Wesen:

    Dieser Hund ist bekannt für seine Loyalität und seine Lern- und Dressur Fähigkeit, was ihn zu einem besonders angenehmen Gesellschaftshund macht.


    Joa, also beim Großen sind wir noch auf dem Weg zum angenehmen Gesellschaftshund. :hust:

    Er ist super freundlich und macht auch alles gut mit, aber Jagdtrieb und Aufregung bei anderen Hunden sind noch Punkte, an denen wir arbeiten müssen. Das mit der Lern - u. Dressurfähigkeit naja.... er ist da nicht die hellste Kerze, andererseits überrascht er mich oft mit seiner Intelligenz, wenn es darum geht zu erreichen was er will.

    Auch mein Kleiner hat eine Portion Jagdtrieb abbekommen. Da kann man ja beim Pudel die volle Bandbreite von kein Jagdtrieb bis Jagdsau erhalten. Bjarki hat leichten Jagdtrieb, reagiert eher auf den Bewegungsreiz, bei Nevio denke ich, ist der Jagdtrieb etwas ausgeprägter, der setzt auch seine Nase ein.


    Grundsätzlich liebe ich das Temperament des Pudels, die allzeit bereit Einstellung, aber wenn nix los ist wird halt gepennt und auch Mal einige Zeit wenig Action macht ihnen nix aus. In Verbindung mit Nevios Größe und Gewicht war das Temperament aber oft eine Herausforderung. Daher wird der nächste evtl. wieder ein Kleinpudel oder wenn ein Großer, dann wo abzusehen ist, dass er nicht so aus dem Maß schlägt.


    Ich bin auch wegen einer Hundehaarallergie beim Pudel gelandet, andere Rassen kommen daher auch nur nicht haarende in Frage. Grundsätzlich kann ich mir von den Bichons auch die ein oder andere Rasse vorstellen, glaube aber schon, dass hier auch immer Pudel leben werden.

  • Ich hatte lange Zeit Schäferhunde und Mischlinge daraus. Ich wollte Hunde die gerne mit mir arbeiten und habe einen riesigen Bogen um jegliche Jagdhunde gemacht, weil die jagen ja und ich gehe gerne ohne Leine Gassi. Dazu mag ich deinen gewissen Schutz- und Wachtrieb. Demnach passen, rein logisch, Schäferhunde am besten.

    Das hat soweit auch funktioniert, aber das war nie perfekt. Ich habe immer nach neuen Rassen geschaut, weil es eben nicht ganz gepasst hat.

    Und dann kam Koda, ungeplant, Kurzschlussreaktion. Mein Traumhund. Der Deckel für meinen Topf. Der perfekteste Hund der Welt. Er wurde mir als Altdeutscher Hütehund Mix angepriesen. Deswegen zog Baldur hier ein. Und es war relativ schnell klar, nein, Koda war kein AH, überhaupt kein Hütehund. Und ich bin absolut nicht der Typ für Hütehunde. Schäferhunde gehen noch, aber Hütehunde absolut gar nicht. Baldur ist ein toller Hund, wirklich, aber absolut nicht meins.

    Also Gentest gemacht und es stellte sich heraus, dass Koda DSH + diverse Jagdhunderassen, v.a. Vorsteher war. Hätte ich nie gedacht. Denn vom Schäferhund hatte er wenig, also mussten es wohl die Vorsteher sein die da durchschlugen.

    Das hat mich in ziemliche Verlegenheit gebracht. Jagdhunde jagen ja, und ich wollte keinen Arbeitshund dem ich seinen Job nicht bieten konnte mehr, dazu eben die Aussagen der Jäger, dass diese Hunde nur mit Jagd wirklich glücklich wären. Ich habe da jahrelang überlegt, hin, her, viele Rassefreunde und Züchter verschiedener Rassen besucht die ich mir als Alternativen überlegt hatte. Es waren einige dabei die passend waren. So wie die Schäferhunde passend waren. Aber keine Rasse bei der es geklickt hat.

    Tja, und dann kam alles anders. Ich habe den Jagdschein gemacht und hatte plötzlich ganz andere Möglichkeiten und Bedürfnisse.

    Und damit war klar, hier zieht ein langhaariger (wegen Thema kupieren, und ja, auch optische Präferenzen) Vorsteher ein.


    Und ja, Argos ist natürlich nicht Koda. Aber die Punkte die ich mir erhofft hatte bringt er alle mit. Es war also wirklich Typ Vorsteher (mit einem Spritzer Terrier), den ich an Koda so toll fand. Ich liebe diesen Hund und wir harmonieren sehr gut. Egal ob "positive" oder "negative" Eigenschaften, ich habe Spaß an Argos. Immer.

    Hier wird immer ein Platz für einen Münsterländer, Deutsch Langhaar oder Weimaraner Langhaar sein.

    Eine Rasse werde ich mir noch anschauen. Einfach weil ich hier jagdlich eigentlich keinen Vorsteher brauche. Wenn es da auch klickt, mal schauen was ich zukünftig mache, wenn nicht, ein Vorsteher kann alles was ich brauche auch ausreichend gut und hier zieht so schnell nichts anderes mehr ein.

    Wobei ich mich aber nicht auf eine Rasse festlegen werde. Ob der Hund jetzt schwarz oder braun oder eventuell noch grau ist, ist mir ziemlich egal.

  • Tja wie soll ich es sagen...



    Gesucht - gefunden.

    Passt.



    Golden Retriever aus AL sind absolut meine Hunde.


    Wobei der Nächste bitte etwas einfacher wird 😄 muss ja nicht jeder ein Nevis sein.



    Informiert im Voraus: ja, inklusive Züchter Besuche und Gespräche, Überlegungen welche Rasse in unser Leben und Umfeld passt.


    Als Neulinge waren wir dann vom Jagdtrieb etwas überrascht. Nicht DASS er kam, sondern wie damit umgehen. Aber man ist ja lernfähig.

    Ansonsten: alles so wie erwartet oder beschrieben.


    Witzig ist ja: wenn man eine Rasse sehr gut kennt, machen alle Rassebeschreibungen durchaus Sinn. Man versteht die Andeutungen oder Begriffe.

    Als Unerfahrene kann man mit gewissen Punkten nix anfangen.



    Interesse an anderen Rassen ist durchaus vorhanden, allerdings sind das alles Rassen, die ich mir nicht zutraue, gut auszubilden und zu führen. Und denen ich den Job nicht bieten kann. (Langhaarige Vorsteher)

  • Also der Golden Retriever....


    Stand nie auf einer inneren Wunschliste, da ich da einfach sehr offen bin und mich für den einzelnen Hund interessiere und dann auch begeistern kann. Aber ja, mittlerweile ist der GR schon ein Favorit.

    "Angeschleppt" hat den ersten Golden ein ehemaliger Freund, dem meine Notfallhundebegeisterung nicht geheuer war. Damals gab es viele kleine Kinder im Freundeskreis und er hat sich da echt Sorgen gemacht.

    Also okay, Hauptsache Hund, dann eben so einen "Modehund". (Ja steinigt mich, aber diese Hunde habe ich irgendwie nicht so richtig für voll genommen, erziehen sich ja quasi selbst und so).

    Und dann kam "mein Golden" !


    NEEEEEIN, dieser Hund entsprach in vielen Fällen nicht der Beschreibung. Der Will to please war für mich nicht erkennbar. Die Erziehung brachte mich echt an meine Grenzen, soviel Frust auf beiden Seiten..... Aber:

    Durch ihn habe ich mich in das Thema Hundeverhalten, Erziehung und wie lernen Hunde erst richtig reingekniet und finde es heute so spannend, daß ich noch immer viel Zeit darin investieren. Ja auch Geld. Aber da ist jeder Cent gut angelegt.


    Wir haben uns nach 3 Jahren mit Lernen beim Zweibeiner, Seminaren, Büchern etc. so gut verstanden und dann auch kommuniziert, daß er für mich immer als eine ganz besondere, heissgeliebte Persönlichkeit in Erinnerung bleiben wird. Sein Tod war ein Erdbeben, gefühlt.


    Würde ich wieder...?

    Geschenkt, seither ist ein Golden Retriever nicht mehr weg zu denken. Und die Frage ist nur, ob wieder 2 oder nicht, da ich eben auch einen regelmäßigen Gasthund auf (seine) Lebenszeit habe.


    Ich mag die Rasse mittlerweile sehr gerne, möchte aber trotzdem nur vom Individuum sprechen. Und da ist mein Jason für mich einfach nur top❣️

  • Romy, Labrador:
    hm, ja. Toller Hund gewesen. Als Anfänger hab ich sie recht gut erzogen gekriegt, einzig die Jagerei.. daran scheiterte ich (Überraschung: Jagdhund!). Vom Wesen her war sie schon etwas speziell, recht unverträglich ggü Artgenossen, das musste erst laut ausdiskutiert werden. Auch war sie sehr deutlich, wenn "nicht Familie" ohne uns den Garten betrat oder sich gar den Kindern näherte, das hat Verwandt- und Nachbarschaft schnell gelernt.

    Nach Romy wollte ich keinen Labrador mehr, kann es nicht mal begründen.


    Casha, OEB:
    "eigentlich" jederzeit wieder. Genau mein Gusto vom Wesen her. An sich gechillt, trotzdem gerne mit mir unterwegs, sehr körperbetont und schmusig. Menschenfreund, bis heute.
    Ja, ich hab gekriegt, was ich erwartet habe. Inklusive der Meinungsstabilität, der Clownerie und der ungezählten Diskussionen. Womit ich nicht gerechnet hatte war Cashas Leidenschaft für Rehe und Hasen. Ja, die Pummelfee jagt auch. Hätt ich drauf verzichten können, wenn ich ehrlich bin.
    Casha wird ein einmaliger Ausflug in Welt der Bulldoggen bzw der Mollosser bleiben. Aus Gründen, die ich hier nicht ausführen muss, kann man sich denken.

    Hermann, Zwergpinscher:
    Im TH nach einem passenden Zweithund gesucht und von Hermann gefunden worden.
    Nun, dieser Hund hat sein Rasseportrait definitiv gelesen. Und zwar mit jeder Faser seines kleinen-großen Körpers. Er ist quirrlig, er ist sehr wachsam, er ist recht leicht zu erziehen und hinterfragt trotzdem regelmäßig und vehement, ob die Regel X auch wirklich noch gilt (wirklich? echt? bist du sicher?). Er hat ein Selbstbewusstsein, dass seinesgleichen sucht und eine gegebene "Wichtigkeit" die echt lustig ist ("gehen Sie zur Seite, ich bin Pinscher"). Und er hat nie, nie schlechte Laune oder möchte nicht dabei sein, er ist einfach immer irgendwie gut gelaunt (was man von seiner LG Casha nicht unbedingt behaupten kann). Auch er braucht wie Casha viel Körperkontakt, wirklich viel. Aber wir mögen das.
    Fremde braucht Hermann nicht. Er findet sie nicht kacke, aber er braucht sie einfach nicht. Es wird nur kurz gecheckt, ob derjenige was Essbares dabei hat, dann ist der "neue Mensch" uninteressant.
    Wieder ein Pinscher? Schließe ich nicht aus. Im Gegenteil. Aber obs dann ein Zwerg wird oder ein Deutscher oder gar ein Öpi... das wird sich zeigen, wenn es soweit ist.

    Sherin, Papillon (gehört meiner Mutter):
    zu 100%, was wir erwartet haben. Ein Hund, an dem sich die Rassebeschreibung orientiert haben könnte:
    leichtführig, leicht zu erziehen, an seinem Menschen orientiert, ein netter kleiner Immer-Dabei-Hund, der lustig mit stopselt, egal, wohin es geht. Stadt, Dorfpost oder Wald zum Sau... äh.. Papillon rauslassen.. alles super!

    Hin und wieder stellt auch sie die großen Ohren auf Durchzug.. aber sie ist wirklich sehr leicht zur Mitarbeit zu überzeugen.
    Ach ja: wenn man sie in ihren Augen ungebührlich behandelt (dazu reicht ein etwas schärferer Tonfall), dann kann es schon sein, dass sie etwas bockig wird und man nicht mal mehr mit dem Plüschpopo beachtet wird... dauert dann.
    Nochmal ein Papillon: auch eventuell. Sind schon lustige kleine und nette Hunde...

  • mich würde mal interessieren wie intensiv ihr euch vor Kauf eures Hundes mit der Rasse (oder auch Mix) auseinander gesetzt habt.

    Wart ihr euch im Klaren darüber "was ihr euch ins Haus holt" im Bezug auf die Rasseeigenschaften?

    Beim ersten gemeinsamen Hund meines Mannes und mir - nein. Es war ein Tierschutzhund, beschrieben als Malinois-Terrier-Mischling. Keine Ahnung, ob das stimmt, könnte aber passen. Uns war nicht wirklich klar, was dahinter steckt, dass ich mit einem Hund, der jeden Fremden hasst und wachen und schützen will nicht wirklich klar komme. In der Beschreibung klang das nicht so blöd wie ich es später empfunden habe. Dass sie arbeiten wollen, joa, klang gut. Wollte in den Hundesport, was dann aber mit seinen Erfahrungen und Nervenkostüm überhaupt nicht ging. Bis zur Familiengründung war das aber noch okay. Bis dann das erste Kind da war und einfach keine Zeit mehr da war, 2-3 h am Tag mit dem Hund zu arbeiten, zu trainieren, jeder Spaziergang war Training.


    Aber wir haben gelernt und uns wirklich sehr ausführlich informiert - jetzt haben wir einen Havaneser vom Züchter. Also ungefähr das Gegenteil vom vorherigen Hund. Wir waren uns im Klaren darüber, was er mitbringt. Aus meiner, ganz persönlichen Sicht, hat diese Hunderasse nur zwei Nachteile: die aufwändige Fellpflege und das Problem mit dem Alleinsein. Beides trifft hier zu, ist aber händelbar, weil der Hund kaum allein sein muss (perfekter Bürohund und Home Office) und die Fellpflege unsere abendliche Kuscheleinheit ist, wenn die Kinder schlafen.

    Kam es dann auch so wie erwartet, oder hat euer Hund sein Rasseportrait nicht gelesen?

    Zum alten Hund können wir das schlecht sagen, was Rasseeigenschaften und Prägung waren. Tendentiell war schon einiges rassetypisch (so sie stimmen), anderes sicherlich seiner Vergangenheit geschuldet. Wir haben ihn erst mit 3 Jahren bekommen.


    Beim Havaneser - Quinny hat die Rassebeschreibung von oben bis unten gelesen und trifft sie zu 1000%. Aber da waren eben die Voraussetzungen auch anders, Hund aus einer guten Zucht, die natürlich typische Havaneser züchten will, gut sozialisiert usw.

    Und - würdet ihr euch wieder für die Rasse, oder beim Mischling daraus abgeleitet eine der beinhalteten Rassen, entscheiden?

    Sehr wahrscheinlich ja, zumindest im Zeitraum der nächsten 10 Jahre. Für uns ist das ein perfektes Match für die aktuelle Situation. Es gäbe aber durchaus auch noch andere Optionen aus FCI Gr. 9, die ich nicht ausschließlich würde, gerade die anderen Bichons, auch wenn ich Havaneser von ihnen die hübschesten finde. Auch Zwerg/Kleinpudel waren auf der Liste und könnte ich mir immer noch sehr gut vorstellen. Es dürfte dann einfach auf die konkreten Umstände ankommen, aber an sich sind wir mit der Rassewahl sehr zufrieden.


    Was in 10/15/20 Jahren ist, wenn die Kinder größer bzw. aus dem Haus sind? Keine Ahnung. Dann könnte ich mir durchaus auch eine gemäßigte Arbeitsrasse vorstellen, mit dem ich in die Rettungshundearbeit gehe. Aber da habe ich noch gar keine konkrete Vorstellung. Nur recht sicher kann ich ausschließen - hier wird nichts mehr schäferhundmäßiges einziehen, Menschenfreundlichkeit gegenüber allen, auch fremden, ist für mich ein absolutes Muss für jeden zukünftigen Hund. Ich will keinen Wach -und Schutztrieb mehr.

  • wie intensiv ihr euch vor Kauf eures Hundes mit der Rasse (oder auch Mix) auseinander gesetzt habt

    Wolfsspitz: Ziemlich intensiv, ich hab gefühlt ne ganze Weile fast nichts anderes gelesen. Im Nachhinein ist es schon fast beeindruckend wie viel ich NICHT über die Realität dabei herausgefunden habe. Keine Hunde in live gesehen bis wir beim Züchter waren.


    Collie: Weniger als für den Spitz, aber qualitativ hochwertiger, inklusive einem Besuch bei einer (später dann auch "unserer") Züchterin zum Rasse live kennenlernen.

    Wart ihr euch im Klaren darüber "was ihr euch ins Haus holt" im Bezug auf die Rasseeigenschaften?

    Wolfsspitz: Dachten wir definitiv - im Nachhinein - naja, wir wussten schon was da theoretisch in den Rassebeschreibungen stand, was das praktisch bedeutet konnten wir uns aber nicht wirklich vorstellen. Vieles haben wir erst im Nachhinein verstanden.


    Collie: Im Großen und Ganzen ja.

    Kam es dann auch so wie erwartet, oder hat euer Hund sein Rasseportrait nicht gelesen?

    Wolfsspitz: teils teils

    Ari erfüllt einige Punkte seiner Rassebeschreibung sehr und einige gar nicht (Jagdtrieb!). Er ist zudem auch einfach nicht ganz sauber und das was man als nicht charakterfest bezeichnen würde. Er war schon eine wirklich massive Herausforderung für uns Anfänger und hat uns viel Schweiß und Tränen gekostet.

    Wobei die größten Probleme NICHT die Spitzeigenschaften sind. Das was bei ihm spitztspisch ist, schätze ich sehr an ihm. Das reizreakitve und dünnnervige ist das problematische, wobei manches davon eine blöde Kombination mit eher typischen Spitzeigenschaften darstellt.


    Collie: jap, so ziemlich. Cashew hat null Interesse am Arbeiten, inklusive Tricks, da hatte ich mir damals ein bisschen mehr erhofft, aber so wie sich alles entwickelt hat ist er ziemlich perfekt. Er ist einfach ein netter Begleiter (wenn auch sehr laut xD). Das was bei ihm manchmal ein bisschen nervt haben wir bei der Erziehung ehrlich gesagt selbst verbockt (hauptsächlich kläffen während er mit viel Elan und wenig Talent wacht).


    Und - würdet ihr euch wieder für die Rasse, oder beim Mischling daraus abgeleitet eine der beinhalteten Rassen, entscheiden?

    Ja und ja.

    Beim nächsten Wolfsspitz würde ich deutlich besser auf Züchter und Linie achten. Aber die Spitzeigenschaften habe ich absolut lieben gelernt.

    Collie darf jederzeit wieder einziehen.

    Am liebsten immer beides in Kombination.


    Ich würde auch keinen Tierschutz-Spitz oder - Collie ausschließen, egal ob reinrassig oder Mix. Der nächste wird aber höchstwahrscheinlich wieder ein Welpe vom Züchter, im besten Fall Verwandtschaft von Cashew.

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