Leinenaggression nur bei Frauchen

  • Ich könnte mir vorstellen, dass dein Mann mit seiner Art eurem Hund automatisch kommuniziert, dass alles entspannt ist und Aufregung unnötig ist.

    Du mit deiner "Chefinnen"-Art bist vielleicht allgemein angespannter. Also scannst die Umgebung vielleicht mehr als dein Mann, beobachtest entgegenkommende Hunde genauer, veränderst deine Körperhaltung/Spannung (wenn auch nur minimal) bei Begegnungen etc. Solche vermeintlichen Kleinigkeiten merken Hunde sofort.

    Zusätzlich hast du vielleicht mehr das Gefühl, dass es klappen 'sollte', wodurch der Druck ebenfalls steigt. Dein Mann macht sich ggf. gar nicht so viele Gedanken, ob es klappen wird/sollte?

    Wenn das alles so (ungefähr) hinkommt, dann hat das nichts mit Beschützen wollen zu tun. Denn dann hätte die Leinenaggression nichts mit 'wollen' zu tun, sondern wäre eine Reaktion eures Hundes auf den gefühlten Stress und die Anspannung.


    Das ist natürlich alles nur eine mögliche Theorie und keine sichere Diagnose. Nur ein anderer Blickwinkel. Einschätzen kann man es nur vor Ort.

  • Sie jammert auch, wenn mein Mann bei ihr ist und ich nicht da. Ist aber schon besser geworden. Anfangs ist sie auch permanent mir hinterhergelaufen und wenn wir wo sind, wo sie sich nicht auskennt, läuft sie auch eher mir hinterher. Wenn ich z.b. abends mal nicht mit ihr wie gewohnt die pipirunde mache, fordert sie sehr vehement ein, dass ich mitgehe.


    Klar, wir versuchen immer einen Bogen zu machen oder sogar, wenn möglich und sie es noch nicht bemerkt hat, einen anderen Weg zu gehen. Das klappt mal mehr mal minder gut. Ihre Aggression hängt auch stark davon ab, wie der andere Hund drauf ist. Wenn der sie ignoriert, ist das für sie ok. Wenn er sie schon von weitem fixiert, fängts an.

  • Mein erster Gedanke war, dass er durch sein Gassitempo wohl Ruhe ausstrahlt. Dieser Effekt ist nicht zu verachten, aber als ich das gelesen habe, wurde es klarer:


    Sie jammert mehr wenn ich weg bin und entspannt deutlich mehr, wenn ich da bin.


    Sie jammert auch, wenn mein Mann bei ihr ist und ich nicht da. Ist aber schon besser geworden. Anfangs ist sie auch permanent mir hinterhergelaufen und wenn wir wo sind, wo sie sich nicht auskennt, läuft sie auch eher mir hinterher. Wenn ich z.b. abends mal nicht mit ihr wie gewohnt die pipirunde mache, fordert sie sehr vehement ein, dass ich mitgehe.

    Du bist eine Ressource, die sie verwalten muss. Auf die sie aufpassen muss. Du musst kontrolliert werden. Das ist ein ziemlich stressiger Zustand für den Hund und sollte dringend geändert werden!

    Klar, wir versuchen immer einen Bogen zu machen oder sogar, wenn möglich und sie es noch nicht bemerkt hat, einen anderen Weg zu gehen. Das klappt mal mehr mal minder gut. Ihre Aggression hängt auch stark davon ab, wie der andere Hund drauf ist. Wenn der sie ignoriert, ist das für sie ok. Wenn er sie schon von weitem fixiert, fängts an.

    Da passt das auch zu. Hunde, die "sie ignorieren" ignorieren auch Dich. Also keine Gefahr für ihre Ressource, auf die sie ja aufpassen muss.

  • Meine Theorie wäre aktuell: bei mir denkt sie, sie kann einen auf dicke Hose machen. Bei ihm ist sie eher zurückhaltender.

    Viel zu menschlich, viel zu "aggressiv" gedacht.



    Wir haben versucht, unkommentiert vorbeizugehen, sie in die Seite zu kneifen, unterbinden vorher, ablenken durch Suchspiel, mit bekannten Hunden bzw Herrchen nebeneinander herzugehen sobald es ging, einen großen Bogen zu machen wenn es ging. So richtig professionell allerdings tatsächlich noch nicht.

    Du hast dich als Teamleaderin, als Vertrauensperson vollkommen unglaubwürdig und respektlos erwiesen.

    Warum sollte Hund, wenn die "Chefin" beim Anblick anderer Hunde aggressiv und unsicher wird, ruhig bleiben?

    Männer haben uns Frauen gegenüber oft den Vorteil, das sie mit einer gesunden Portion "ist mir doch egal was um mich rum passiert" Einstellung durch die Gegend stiefeln. Und das überträgt sich auf die Hunde. Genauso wie sich unser "oh je, da kommt ein Hund, oh nein, jetzt bellt meiner wieder, wie unangenehm" auf sie überträgt.

    Mein Tipp, aus persönlicher Erfahrung... Arbeite nicht am Problem deines Hundes, sondern an deinem eigenen.

    Das schreibt sich übrigens ganz einfach... Ist im echten Leben aber alles andere 😅 an sich selbst zu arbeiten ist viel viel schwieriger als am Hund rumzudoktern.

  • Das Thema ist total vielschichtig.

    Wenn einer meiner Hunde einen anderen Hund anbellt, hat das komplett unterschiedliche Gründe bei den beiden. Tatsächlich macht der Ersthund es bei der Dame, die ihn öfter mal betreut auch nicht (sie konnte es nicht glauben, als ich es ihr erzählt habe und sagte, er hätte es in 9 Jahren noch nicht einmal gemacht).

    Bei meinen beiden ist es auch so: Geht man schnell vorbei, kann es passieren, dass der Junghund ausrastet (er braucht Zeit und Abstand), geht man zu langsam vorbei, rastet der Opi aus (bei ihm steigert sich die Erregung, je länger er in der Situation ist).


    Es kann bei Euch ungünstige Stimmungsübertragung sein, eine Fehlverküpfung, die in Deiner Gegenwart auftrat, oder andere Gründe haben, die oben schon genannt wurden.


    Das kann nur jemand beurteilen, der Ahnung hat und die Situation live beobachtet.

  • Ich glaube die eigene Ausstrahlung hat ungemein was damit zutun. Gerade wenn eine gute Beziehung zum Hund da ist.

    Mir ist Luthien mal in eine prügelei geraten weil ich das nicht beachtet hatte.

    Ich war zusammen mit meinem Partner unterwegs als von weiten ein Hund auf uns zukam wo man schon sah Frauchen hat keinerlei Kontrolle und Hund ist vom Verhalten nicht so ganz knusper.

    Wir sprachen ab Freund managt die Hunde ich Blogge den Fremden ab.

    Ich stand da also mit der Ausstrahlung komm du nur du kommst hier nicht durch. Als der Hund fast bei uns war ist Luthien meinem Partner ausgebüxt und neben mich gekommen so nach dem Motto:

    we gonna fight Zu zweit…

    Das ging alles so schnell das ich es nicht mehr geschafft hatte zu reagieren

    Resultat waren zwei Hunde die wir auseinanderpflücken mussten und ein Zahnloch in Luthiens Rücken

    Luthien dachte glaube ich in der Situation wenn Runa schon so in Kampfstimmung ist dann ist da eine ernsthafte Bedrohung wir müssen die Gruppe beschützen.

    Wenn ich alleine unterwegs bin bin ich in so einer Situation eher auf meine Hunde fokussiert und Strale eher ist nichts los das den ruhig randaliert aus da ist dann auch die Stimmung der Hunde ganz anders.


    Prüf noch mal ob du nicht auch irgendwie so eine Habachtstimmung da ist was los ausstrahlst wenn ihr anderen Hunden begegnet. Und ob dein Mann das nicht macht.

  • Und noch eine Andere Idee, vielleicht hat dein Hund ja dadurch das dein Mann langsam unterwegs ist mehr Zeit sich mit Der Situation auseinanderzusetzen und sie für sich zu bewerten.

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