Unser erster Aussiewelpe und die ersten Problemchen

  • Ich finde es toll, dass ihr alle so entspannte Welpis habt, unsere Kleine ist da allerdings ganz anders

    Dann ist doch der Gedankenanstoß, dass du für den Welpen vorrangig als Ruhepol verknüpft wirst und nicht als Raufbold und Spielpartner vielleicht gar nicht so schlecht? Muss ja nicht ewig währen.

  • Was genau tut ihr, um sie gezielt herunterzufahren? Wie beendet ihr das Spiel genau und was ist dann der nächste Step, um sie zu beruhigen?

    Siehe hier:

    Wir haben da von Anfang an ein "Schluss" Kommando mit Handzeichen eingeführt. Anfangs war es dann so, wir spielen, ich höre auf, gebe ihr die Kommandos und drehe mich weg/beschäftige mich anders. Und klar, anfangs ist sie mir wie blöd mit ihrem Spielzeug ins Bein gesprungen und wollte weitermachen. Inzwischen kommt das Signal, sie akzeptiert es und legt sich hin um noch etwas auf dem Strick rumzukauen oder wendet sich anderen Dingen zu.

    Um sie aktiv runterzufahren wenn sie mich weiterhin angesprungen hat, habe ich ihr dann Alternativen aufgezeigt, sie kann selbst noch spielen oder bekommt etwas zu kauen. Ich muss aber dazu sagen, dass sie da nicht viel gebraucht hat.

  • Ich habe Malinois. Ja die sind entspannt, auch als Welpen. Entspannt fuer Malinois und nicht entspannt wie zig andere Hunde...


    Wie ich sie runterfahre ist unterschiedlich. Kommt auf den einzelnen Welpen an und auch darauf, was ich da gerade haben will.

  • Ich finde es toll, dass ihr alle so entspannte Welpis habt, unsere Kleine ist da allerdings ganz anders :rolling_on_the_floor_laughing: Was genau tut ihr, um sie gezielt herunterzufahren? Wie beendet ihr das Spiel genau und was ist dann der nächste Step, um sie zu beruhigen?

    Wenn sich solche Fragen stellen, ist das ein Indiz dafür, dass das Spiel so nicht wirklich passt und gut tut.


    Wichtigste Frage: Hat sie Hundekontakt, Artgenossen zum Spielen? Das halte ich für sehr wichtig.

  • Ich finde es toll, dass ihr alle so entspannte Welpis habt, unsere Kleine ist da allerdings ganz anders :rolling_on_the_floor_laughing:


    Man muss da einfach für den eigenen Welpen den richtigen Weg finden.


    Wie viel freie Bewegung braucht er? Welche Hundekontakte tun ihm gut? Wie viel muss man da möglicherweise moderieren? Welche Spiele gehen? Was ist zu viel? Gehen Ausflüge? Wohin, wie lange? Was vom eigenen Alltag stresst den Welpen vlt (zu sehr)?

    Und weil das ja alles so einfach ist, nicht, ändert sich das im Laufe des Aufwachsens ja auch immer wieder..

    da gibt es kein Patentrezept.. es gibt keinen Knopf, den man drückt und der Welpe ist entspannt. So funktioniert das einfach nicht..


    Und meine letzten beiden Welpen waren ein Malinois und ein Border Collie (beides AL), also jetzt wirklich keine Rassen, die dafür bekannt sind, besonders ruhig oder phlegmatisch zu sein.. :ka:


    Und gerade dann, also wenn man einen eher reizoffenen Welpen hat, finde ich es besonders wichtig, dass man drauf achtet, ihm im Alltag auch genug Ruhepausen zu verschaffen und ihn nicht zu überfordern..


    Fährt das Spiel den Welpen zu sehr hoch - dann passt es eben einfach nicht für diesen Welpen.

  • Edit: ist jetzt lang geworden, hab aber keine Zeit zu kürzen, nimms als Gedankenstrauß und kuck, ob irgendwas davon dich zu Gedanken anregt, die eurer Beziehung guttun, oder eben auch das Gegenteil. Beides ist in so einer Diskussion unterschiedlicher Menschen und Ansätze wertvoll!


    Wenn der Welpe so richtig raufig ist und hohldreht, hab ich ein Zerrspielzeug, fang die Energie auf, bin also auch raufig und dann wird das Spielzeug müde, die Bewegung werden langsamer, ich atme Tiefer, mache nicht mehr so heftige Bewegungen und dann muss man eben ein Gefühl dafür bekommen, wie man den Welpen mitnimmt ins ruhigere, mal wieder etwas doller, wenn sie überlegt lieber in den Menschen zu beißen für eine Reaktion und wieder langsaaamer, das spielzeug sinkt zu Boden und wenn sie dann nur noch bisschen drauf rumknurbschelt und wirklich ruhiger ist! dann kommt das wort Paaaussse machen.

    Selber aaaatmen! seuftzen, Pause ausstrahlen. Muss man bei jedem Hund anders ein Gefühl für bekommen, klappt ja nun auch nicht peerfekt vom start weg, aber nun nach sechs Wochen gemeinsamem Leben kann ich auch Pause! rufen, wenns im Spiel zu wild wird und es wird sich zurückgenommen. In der Stadt auf dem Parkplatz, wir machen Pause. Sie legt sich hin und wartet halt. einschlafen muss sie in dem Alter mit 17 Wochen dann nicht mehr so oft, wie mit 11 Wochen.

    Dranbleiben, nicht die Nerven verlieren. manchen Hilft erstmal Hand auflegen (nicht! streicheln) oder gerade ein abstreichen in Fellrichtung mit beiden Händen auf beiden Seiten. Manchen kann auch helfen raufen grrr Zerrseil schütteln und dann mit Quasi dem Spielzeug als "Leine im Maul", ins Gehen überzugehen, ohne schütteln, wo man auf ihrer Maulhöhe ist und sie quasi vom raufen ins aufmerksame neben einem laufen überführt.

    Man kann sie auch gewinnen lassen, Yeah du hast es! und dann rennen sie stolz mit ihrer Beute weg und schütteln es halt selber noch ne weile, während man selber sich ruhig! aufrichtet, sich streckt, ein gähnen zum Beispiel vortäuscht und dann halt wieder Menschendinge tut.

    Klappt das runterfahren so nicht, und ist Hund derbe drüber, weil eigentlich ne Ruhepause dringend nötig ist, kann man sie wenns mans versucht! hat (nicht auf dem Höhepunkt einer Rauferrei) den Welpen auf den Arm nehmen, sich hinsetzen, ihn so an sich lehnen und den Kopf abstreichen, das nicht gebissen wird und kleine Monster müssen jetzt schlafen gehen üben. Selber ruhig bleiben, aatmen, ausstrahlen, was man möchte. Dann wird meist etwas gequengelt und dann nachgegeben, je nach Typ, muss man sehen, ob dann auf dem Arm gepennt wird oder man den Welpen dann runtergleiten lässt. Meine kleine Border überhitzt so arg, damit sie sich entspannen und einschlafen kann, muss es der kühle Fußboden sein, wenn die sich körperlich betätigt hat.

    Meine Rote Aussie, der konnte es nicht heiß genug sein, am Besten noch in ne Decke gemummelt bei 30 Grad und Kopf unter die Achsel geschoben. Meine erste Border Dont Touch, die brauchte nur Stimme. Meine Blue Merle Aussie, dont touch! aber da hab ich durch streicheln so lange sie ans anfassen gewöhnt, bis sie endlich Bewegung und Berührung nicht mehr als Attackeangriff verstanden hat, sondern sich wohlig gestreckt und weitergeschlafen hat, weil dieser Hund eben auch immer im Schlaf auf hab acht war, fass mich bloss nicht an, trag mich bloss nicht weg.. Hätte ich meine alte Border ständig gestreichelt, hätte die halt nie mehr geschlafen in Anwesenheit von Menschen.

    Jeder Hund ist anders, jeder Mensch ist anders.

    Das herauszufinden, kann einem keiner Abnehmen.

    Was ich gerade bei Anfängern oft sehe ist Verzweiflung, ganz schnell wenn der Hund sich auf Maßnahme X nicht sofort entspannt wird aufgegeben und nervös dieses jenes und welches auch noch gemacht, und wenn Mensch macht, puscht es den Hund immer weiter. Man findet nicht eine Sache und Peng ist der Hund ausgeschaltet, es braucht Geduld und genaues beobachten, wo muss ich nur einen widerstand aushalten, damit Hund sich dann seufzend entspannt, wo fängt man so nen Krieg an, dass das gar nicht guttut und so auch nix wird. Wenn ich selber Puls 200 habe in Situation X, wie soll ein Baby dann runterkommen? Später dann, wirds zum Ritual und Gewohnheit und es funktioniert immer schneller und man kanns an andere Orte und Situationen mitnehmen. Die Anfänge vom runterfahren trotz aufregend, sehen dann nicht so toll aus. Man muss sich reinfühlen und jeder Reaktion gibt einem aufschluss über, was will braucht der hund, wasm us er noch lernen, wie komme ich dahin, und dann eben das was Anfänger noch weniger drauf haben, das sich auc noch selber beobachten und miteinbeziehen. Moment mal, ich bin so laut, das kann ja nix werden, ich bin so sauer und will nicht gebissen werden, ich bin gerade der der sich auf Streit einlässt, boah, ich bin so ungeschickt, dreimal fell grupft, natürlich pennt sie so nicht. Und dann auch noch in Kombi, mein Hund kanns wenn sie müde ist, nicht ab, wenn ich mich drüberbeuge, sonst ist das okay, ahhaa! Licht geh auf ...

    Klar, ich habe viel mehr Erfahrung, viele Hunde aufwachsen sehen, es ist auch noch so mein Ding, Hüter, aber ich muss mich in jeden Hund auch wieder neu einfühlen, rumdenken, ausprobieren, kucken, aus Fehlern lernen und aus Ausnahmen lernen und dann erst am Erfolg. Das ist das, was heute auch so im Gesellschaftlichen Druck und der Idee positiven Trainings untergeht. Dass funktioniert so nicht, noch nicht, heute mal wieder nicht, muss mein Verhalten anpassen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, aber das wird erst nicht so aussehen, wie später einmal ... Wenn ein Kind anfängt laufen zu lernen, denkt man auch nicht, oh die 'Ich halte die Hand Methode ist blöd, der plumst immer noch hin. Aber vielleicht muss ich die hände niedriger halten, oder Höher, vielleicht ist am Tisch langlaufen erstmal besser ect ect. Das ist verloren gegangen, in dem bestreben, man macht das richtig und dann belohnt man das und dann funktioniert das immer .... nein, tuts nicht. Leben ist unperfekt und trotzdem muss man natürlich laufen lehren, laufen lernen und wenn Kind das nach Zeit X nicht kann, kuckt man das man einen Experten findet mit dem man das erläutert.

  • Teil 2

    Aber was ich noch sagen wollte, weil ich gerade den dritten Aussie dahabe, der auf Autos regelrecht trainiert wurde. Bitte nicht mit einem Hüter sich an die Straße setzen und bei Autos Kekse reinschieben, da trainiert man eine Obsession noch hinein und löschbar ist das nicht mehr wirklich. Ach Auto sehen, abwenden Keks rein, führt ultraschnell zu Autojägern, die zwar nicht lossprinten, aber immer angespannt sind und jedes Auto überdeutlich wahrnehmen. Andere Hunderassen, unsichere Hunde mögen sich so an Autos gewöhnen, als ungefährlich, nicht so wichtig Hüter, die eh genetisch programmiert sind drauf, immer auf kleinste Bewegungen zu lauern, um dann blitzschnell zu reagieren, gewöhnen sich so nicht! Da ist Belohnen nicht! unschädlich und man kann nix falsch machen, sondern brandgefährlich sich da ruckzuck auch noch ein aus Hundesicht gewolltes Verhalten anzutrainieren, das dann löschungsresistent ohne Ende ist. Verkehr selber nicht beachten, Hund nicht "zuende" kucken lassen, ruhig! ähäh machen wir nicht und weitergehen. Lieber die Richtung wechseln, welpe auf den Arm als ihn im Glotzen lassen.

    Das Problem ist wirklich massiv angestiegen, selbst Videos wo die Leute dann ganz stolz sind, wie gut er an der Straße geht, der Hund ist 100% beim Verkehr und läuft halt wie in Trance, immer wieder Kekse abfragend als Endlosschleife. Sie alle erzählen mir, dass sie ja so drauf geachtet haben, dass der hund kein Balljunkie wird, ja nun, sie haben sich ein anderes Problem erschaffen und Straßenverkehr meiden ist ne andere Sache als Ball wegpacken.

    So zu belohnen, das das eben nicht passiert, dafür braucht man ein perfektes Timing und den richtigen Plan und den haben auch Leute, die Tricks oder so schon erklickert haben, dann leider nicht. Etwas keine Aufmerksamkeit zu schenken ist eben kaum belohnbar, wie eben denk nicht an einen Rosa Elefanten ...

    Auch Ruhe und die Erwartung von Keksen, passt nicht zusammen. Man kann ein Platz belohnen, echte Entspannung, wenn dem Hund Kekse nicht am A vorbeigehen nicht. Die Belohnung für die Entspannung IST die Entspannung! Hund entspannt, der Mensch! entspannt, kein Stresshormongeruch drumherum. DAS ist die Belohnung, die heute oft vergessen wird, im ich muss! doch etwas aktiv dazu tun, sonst ists nicht positiv. Man muss es sich nur mal über Eltern Kind klarmachen. Sollten Eltern alles mit Eis, Geld, Keksen belohnen was sie gutfinden? Weil ein Lächeln, Stolz sein nicht reicht? Denn in so eine Beziehung leben wir mit dem Welpen, nicht in einer Arbeitgeber Arbeitnehmer Beziehung. Wo es Geld und Respekt sind, die die Arbeit lohnenswert macht. Und klar, Zimmer aufräumen, vor der Mag ich nicht Tante ein Lied singen, und dafür was bekommen, erhöht die Motivation dafür enorm. Aber du kriegst fünf Euro, wenn du mich umarmst, macht Umarmungen sicherlich nicht inniger.


    Der langen Rede kurzer Sinn, wenn man spielt und sich danach lachend auf dem Boden kugelt und sich streckt und halt zeigt, gutes Spiel hat Spaß gemacht. Der Hund einen dann nochmal andotzend und sich dann ebenfalls hinwirft, ist auch toll, wenn er losrennt und noch ein Loch buddelt, weil der Menschenlooser zu wenig Energie hat, ja und? (Hier hält der anderhalb jährige aussie mit der 16 Wochen Borderkröte nicht mit!) Man muss nicht und sollte nicht aus allem ein Training machen, sondern einfach mal leben. Genauso wie man einfach mal jaulen darf und sagen ne das war zu doll, ich mag das nicht. Hängt einem der Welpe dann in der Hose, kann man ruhig auch mal Zähne zeigen, streng ankucken und grrr machen. Wird oft eher verstanden als dieses Nein, dass durch Keks zeigen und dann Hand zumachen beigebracht wird. Mal den Hund in sich entdecken und sich ankucken, was sagt mir mein Hund? Und ist das ein Problem oder nur ein Problem wenn man Erwartungen von xyz Menschen erfüllen will? Und muss ich eigentlich nicht mich erziehen? Was lernt der Hund in dieser Situation? Ergibt das aus seiner Sicht Sinn? Hat die Handlung einen anfang eine Mitte und ein Ende, nicht nur für mich, sondern eben für den Hund? Wenn man raufen spielt, gewinnt einer am ande und dann tauscht man die Rollen, wenn man anschleichen spielt, endet die Sequenz damit, dass einer oder etwas gefangen wird. Und nac so einem Ende, nimmt die Erregung nach auskosten der Sequenz ab. Dort beendet man, nciht irgendwo drin.

    Also was spielt deine Hündin überhaupt mit dir? Und dann sei ein Partner in diesem Spiel. Denk an sowas wie sinnvolles ende, Rollentausch, elemente Mischen, im spiel werdne Gesten übertrieben, das ist ein Kennzeichen von Spiel, also dreht sie wirklich hohl? Oder zeigt sie nur Aussiedeutlich, das ist Rugby, äh spiel :lol:

    Denn sie sind nunmal laut und wild und körperlich. Vergiss bei aller Erziehung nicht, das zu genießen!

  • Ich finde es toll, dass ihr alle so entspannte Welpis habt, unsere Kleine ist da allerdings ganz anders :rolling_on_the_floor_laughing: Was genau tut ihr, um sie gezielt herunterzufahren? Wie beendet ihr das Spiel genau und was ist dann der nächste Step, um sie zu beruhigen?

    Weil du konkret fragst, hier mein Beispiel :

    Mein jetziger Retriever ist eher quirlig in seiner Art. Gezielt runterfahren mit Beendigungswort habe ich nicht gemacht.

    Aber wenn ich beobachte wie Welpen spielen, miteinander, fand ich es auch nicht nötig.


    Bei den von mir beobachteten Welpen wurde gespielt und dann wurde es insgesamt ruhiger, es versandete sozusagen. Bis jeder wieder sein Plätzchen fand, nächste Runde Ruhe und schlafen begann.


    Jason war von Anfang an verfressen und für Spielzeug zu begeistern. Also habe ich z. B. Ein Spielzeug mal unter die Kommode Rollen lassen und "Überraschung", da lag ein Minikeks.

    "ja schau mal was da ist". Und da liegt ja noch einer etwas weiter.


    Man sieht was ich meine, Spielen ging über in Schnüffeln und Suchen, da fährt Hundchen prima runter. Und dann kann man auch ganz ruhig aus dem gemeinsamen Spielen aussteigen. Entweder Hund spielte noch etwas mit sich selbst oder trabte noch hinterher um zu gucken, was ich so mache.

    Wenn dann aber nichts mehr passierte und meine Aufmerksamkeit auch woanders war, flaute jegliche Erregung einfach so ab.


    Mit der Zeit spielt es sich ein, der Hund kennt genau die Anzeichen dafür, daß das Spiel dem Ende zu geht und meist macht man eine bestimmte Geste, sagt immer das Gleiche. Das wird verknüpft und heute reicht ein "ruhiger werden" und freundliches "lass gut sein".


    Viel Spaß mit deinem Hund Siigi 😊

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