Ist Barfen bei bestehenden Magen-Darm-Problemen sinnvoll?

  • Hallo,


    ich bräuchte mal Eure Hilfe, bin gerade hin- und her gerissen.


    Die Vorgeschichte: Unsere Hündin(Labrador-Mix, 2,5 Jahre) haben wir vor 1,5 Jahre vom Tierschutz aus Kroatien bekommen. Sie war anfangs sehr krank, wurde über 1/2 Jahr immer wieder - was sich im Nacchinein als Fehlbehandlung herausgestellt hat - mit Antibiotika behandelt. Mehr nebenbei wurde festgestellt, dass sie Babesiose hatte. Nachdem diese behandelt war, wurde alles viel besser. Allerdings hatten wir - natürlich, nach dem ganzen Antibiotika- ein Magen-Darm-Problem, vor allem übelste Koliken. Wir haben mehrere Futtersorte probiert. Letztlich hat uns der Tierarzt Vet-Concept empfohlen, auch zur dauerhaften Fütterung. Darüber war meine Hundttainerin und Tierheilpraktiker völlig entsetzt, weil das ihrer Meinung nach so ähnlich ist, als würde man einrm Menschen mit Darmproblemen nur Zwieback geben und damit meinen, das Problem gelöst zu haben.


    Bin dann beim Weiterinformieren auf das Barfen gestoßen, glücklicherweise gibt es hier einen spezialisierten Laden. Dort wurde mir ein Ernährungsplan erstellt, alles individuell zugeschnitten.


    Musste/wollte noch Rücksprache mit meiner Tierärztin halten und - oh Wunder - sie hat mir absolut abgeraten: Sie habe gar nichts gegen das Barfen, das helfe vielleicht bei Hautproblemen, aber sie kenne nur einen einzigen Hund, der das mit Magen-Darm-Geschichte überhaupt vertragen hätte. Wir sollen Vet-Concept weiterfüttern, da es ja gut vertragen wird 🙄😳


    Ich halte ansonsten viel von unserer Tierärztin, halte sie nicht für eine korrupte Mitläuferin der Fertigfutter-Industrie-Mafia und bin deshalb langsam am Verzweifeln. Wem soll ich denn nun glauben? Unsere Süße hat schon so viel durch und ich möchte nicht, dass das Ganze von vorne losgeht.. Möchte aber auch nicht so füttern, dass dann in ein paar Jahren die Quittung durch langfristige Mängel erfolgt.


    Kann mir da jemand helfen? Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit guten Lösungen?!?


    Vielen Dank schon mal und liebe Grüße


    Ute

  • Barfen bei Magendarmproblemen ist schon eine riskante Nummer. Dein Hund ist es ja auch vorher nicht gewöhnt gewesen. ich würde erstmal mit kochen anfangen und wenn das gut vertragen wird, wovon ich ausgehe, kannst du in einem halben Jahr ja vorsichtig versuchen umzustellen.

  • Naja, ein medizinisches Alleinfuttermittel mit Zwieback gleichzusetzen würde mich eher an der Qualifikation der THP zweifeln lassen.


    Ich bin überzeugter Rohfütterer, aber bei einem Hund mit solchen Problemen würd ich nicht experimentieren oder irgendwelchen Ideologien nachjagen, sondern bei dem Futter bleiben, dass er verträgt.

  • Ich würde auch noch einige Zeit Ruhe in den Magen-Darm-Trakt bringen und wenn das mit VetConcept klappt, dann halt VetConcept.


    Allerdings würde ich auch schauen, dass ich gleichzeitig den Darm, der mit Sicherheit durch die vielen Antibiosen einiges abbekommen hat aufbaue und wenn das abgeschlossen ist mir jemanden suchen der wirklich Plan hat und dort besprechen wie ich ggf. anfange frisch (und da bin ich in dem Fall auch für gekocht statt roh, einfach weil es besser verträglich ist) zu füttern… und ehrlich gesagt wäre für mich die Person mit Plan eher ein TA mit Fachrichtung Ernährung als der Inhaber eines Barfladens.

  • Ich würde auch bei verträglichem Futter bleiben, oder, falls du gern anders füttern möchtest, kochen statt barfen.


    Wir sind durch Magenprobleme von Roh auf gekocht umgestiegen und seitdem ist alles tiptop. (Kochen sollte aber auch nach gutem Ernährungsplan passieren, nicht einfach irgendwas.)

  • Mir gehts da weniger um die Ideologie als um die Möglichkeit eine Alternative zu finden. Die Dame in der Beratung von Vet-Concept selbst hat mir gesagt , dass ihr Futter nicht als Dauerfutter, sondern als Ausschluss bei Intoleranz und Allergie gedacht ist. Auf der Homepage steht "Fütterungsdauer: 3 bis 8 Wochen: Wenn die Anzeichen der Intoleranz verschwinden, kann dieses Futtermittel zunächst bis zu einem Jahr verwendet werden." Wir haben ja noch nicht mal eine Intoleranz und selbst da ist die Fütterungszeit limitiert.


    In dem Barf-Laden sind alle ausgebildete Ernährungsberater, die diesen Laden aus eigener Barf-Erfahrung eröffnet haben bzw. betreiben, die Inhaberin selbst ist THP mit weiteren Fortbildungen. Dort lassen sich sogar Tierärzte ins Barfen einweisen mit der Begründung, dass die Ernährung des Hundes so gut wie nicht im Studium thematisiert ist. Man vergisst oft, dass es TIER- und nicht Hundeärzte sind, die ein irrsinniges Spektrum an Tierarten, -gattungen etc. behandeln. Da ist gar keine Zeit für.


    Die Idee, das Fleisch zu dünsten/kochen gefällt mir. Damit hätte ich die Kontrolle über die Inhaltsstoffe und wäre trotzdem magenschonend. Muss man das dann immer frisch zubereiten? Hatte mal gelesen, dass gekochtes Fleisch im Gegensatz zu rohem nicht lange verwendet werden darf.

  • Also ich koche meist für drei Tage vor und lagere dann im Kühlschrank. Du kannst es aber natürlich auch zubereitet einfrieren, zumindest habe ich noch nie gehört, dass da was dagegen spricht. :denker:

  • Was von Vet Concept bekommt die Hündin denn genau?


    Das Sortiment ist ja nun etwas größer.


    Ich würde beim verträglichen Futter bleiben und vom selben Anbieter durchaus auch andere Produkte testen.

  • In dem Barf-Laden sind alle ausgebildete Ernährungsberater, die diesen Laden aus eigener Barf-Erfahrung eröffnet haben bzw. betreiben, die Inhaberin selbst ist THP mit weiteren Fortbildungen.

    Was on dem Sektor leider absolut nichts heißt, weil es keine offiziell anerkannte Ausbildung gibt und da jeder nach seiner eigenen Ideologie ausbilden und Urkunden drucken darf.


    Ich füttere seit fast 20 Jahren roh und das Vokabular lässt bei mir die Alarmglocken schrillen.

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