Mein Hund läuft mir drinnen hinterher - ist es ein Problem? (unentspannte Hundehaltung)

  • Mir ist immer wichtig gewesen, und ist es noch, dass von Anfang ein roter Faden vorhanden ist. Dieser ist nicht immer fehlerfrei, aber ein genauer Blick was Hund, aber auch was Mensch braucht ist da sehr wichtig.


    Hier ist mein 4ter eigener Welpe eingezogen (Tibet Terrier).

    Die ersten Welpen (Bearded Collie und danach Bearded oder TibiMix) waren einfach. Mit

    Beißen hatten sie es nicht so. Hinterherlaufen um den Alltag kennen zu lernen hielt sich in Grenzen. Da wurde schnell gemerkt, dass in Ruhe geschlafen oder geruht werden kann, wenn Mensch in der Wohnung was zu erledigen hat. Alleinsein von Anfang an kein Problem (Boxen, Türgitter o.ä. gab es noch nicht).

    Der dritte Welpe (Bearded-/Tibet Terrier-Mix). Reizoffen, an allem interessiert, immer gern

    vor den Füßen herumwuselnd. Für Ashkii war die Box (auch bei Besuchen) ein Segen. Da konnte er dann entspannen und ruhig und tief schlafen. Ohne wäre er den ganzen Tag "unterwegs" gewesen. Bei ihm dauerte es fast 1,5 Jahre, um ohne Box zu entspannen. Er war ein Hund der Körper brauchte. Entweder die anderen Hunde (wenn sie ihn ließen) oder ich. Ihm reichte es neben einem zu liegen. Als er dann Einzelhunde wurde, ließ sogar das etwas nach.


    Und nun Tibi. Kein Hund, denn man in eine Box packen könnte. Die würde er auseinander nehmen. Begrenzen lässt er sich ungern. Hat ein wenig gedauert, bis er die doch noch angeschafften Türgitter akzeptieren konnte.

    Ich kann teilweise immer noch keine Bewegung machen, ohne dass er parat sitzt oder steht. Anfangs war es natürlich das Neue. Er durfte sich alles mit ansehen, mich in der Wohnung begleiten um unseren Alltag kennen zu lernen. Er darf auf Couch und ins Bett.


    Das Körperkontakt suchen veränderte sich immer mehr dahin, das ich mich nicht mehr bewegen kann. Immer versucht er sich so auf mir zu positionieren, dass ich eigentlich nur noch ruhig dasitzen kann. Dann "darf" er die Couch verlassen. Also setzt er sich so auf meine Füße, dass ich dann diese halt nicht bewegen kann. Auch das verbiete ich. Und dann legt er sich so, dass er mich immer im Blick hat. Auch da schiebe ich einen Riegel vor.

    Im Bett das selbe Spiel. Mich so belagern, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Interessant auch, dass er, aufgrund einer Hundetreppe, dann anfängt zu warten bis ich liege, und sich dann nach ein paar Minuten irgendwo anders hinlegt. Muss ich Nachts nicht raus, hält das meist bis in die frühen Morgenstunden. Muss ich raus, wird nach dem Hinlegen wieder Posten bezogen, um es sich vor dem Bett oder auf der Couch gemütlich zu machen. Da er dann aber auch bei Einschränkungsversuchen aus dem Bett fliegt, fängt er immer mehr an sich auch da zurückzunehmen.


    Seit es ihm durch die doch angeschafften Türgitter nicht mehr möglich ist, mich zu verfolgen, bleibt er immer öfter liegen, wenn ich den Raum verlasse. Würde ich nicht so viel am PC erledigen, würde er durch Übermüdung schon lange am Rad drehen. Von Anfang an ist er in Habachtstellung, wenn ich mich auch nur bewege. Egal ob ich mich im Zimmer bewege oder Räumlichkeiten wechsle.


    Gestern interessante Beobachtung: Durch unruhig und aufdringlich werden, teilt Tibs mir mit, dass er mal raus muss. So auch gestern. Um 23.00 draußen, um 0.30 lässt er mir keine Ruhe. Also raus und es ist nichts. Zuhause fiel es mir auf: Es war Schlafenszeit. Zufrieden, als ich im Bett lag und er sich endlich zum Ruhen zurückziehen konnte.


    Ach ja: Alleinbleiben ist überhaupt kein Problem. Vom ersten Tag an. Am Abholtag Wohzimmertür zu und Mülltüte raus gebracht. Über die Tage immer mal wieder Tür zu. Eine Woche später war ich 1 Stunde weg. Kein Problem. In meiner Videoaufnahme war zu sehen, dass sein größtes Problem war, dass er nicht aufs Bett kam (darum zog die Hundetreppe ein). Ob ich nun da bin war und ist ihm wurscht.


    Werde also noch ein wenig beschäftigt sein, das "Überwachungssystem Hund" weiter in Bahnen zu lenken, die uns beiden gut tun.

  • „Angst“ war wohl ein missverständlicher Ausdruck, der Hund lässt mich beim Freilauf schon aus den Augen, schaut aber immer mal zu mir, ob ich noch in Reichweite und da bin. Wenn ja dann alles gut und sie wuselt weiter.

  • „Angst“ war wohl ein missverständlicher Ausdruck, der Hund lässt mich beim Freilauf schon aus den Augen, schaut aber immer mal zu mir, ob ich noch in Reichweite und da bin. Wenn ja dann alles gut und sie wuselt weiter.

    So hatte ich das auch verstanden.


    Ich finde es auch superwichtig, dass meine Hunde mich immer irgendwo auf dem Schirm haben. Das ist Grundvoraussetzung für den Freilauf.


    Sie stehen auch tatsächlich nicht drauf, wenn "das Rudel" sich trennt, wenn zb mein Mann in eine ganz andere Richtung geht, muss ich sie aktiv abhalten, zu pendeln.

  • „Angst“ war wohl ein missverständlicher Ausdruck, der Hund lässt mich beim Freilauf schon aus den Augen, schaut aber immer mal zu mir, ob ich noch in Reichweite und da bin. Wenn ja dann alles gut und sie wuselt weiter.

    Sorry, ich kann halt nur lesen, was da steht… kenn dich ja nicht.

    Dann ist ja gut.

  • Unsere Hündin ist als Welpe am Anfang hinter uns her, wenn wir uns bewegt haben oder den Raum verlassen usw. Hat uns nie gestört und das hat sich auch gelegt.

    Bei unserem Rotti damals war es das gleiche als Welpe.

    Unser letzter Rüde, mit ca. 1 Jahr zu uns gekommen, ist am Anfang auch immer hinter her sobald wir uns bewegt haben. Auch da ging es vorbei. Genauso jetzt bei der Sitterhündin. Sie bleibt mittlerweile auch liegen, wenn wir aufstehen/den Raum verlassen usw. Am Anfang ist sie auch immer gleich hinter her.


    Wir brauchten noch nie ein Gitter/Box/Liegeplatz oder ähnliches für die Hunde.

    Die Hunde dürfen auch da liegen wo sie liegen möchten.


    Lg
    Sacco

  • Zitat

    Zitat von pinkelpirscher

    Also grad bei Tierschutzhunden seh ich das Nicht hinterherlaufen als wesentlichen ersten Schritt zum alleine bleiben können.


    Ich auch. Die erste Zeit ist es vollkommen normal und okay, wenn Baby/Neuhund einem auf Schritt und Tritt folgt. Aber wenn ich nicht mal in Ruhe duschen kann, wie soll der Hund dann beim Alleine bleiben entspannt sein

    Mmh. Leia dackelt mir im Haus nun auch sehr viel hinterher, blieb aber von Anfang an völlig problemlos alleine (die pennt tief und fest wenn wir nicht da sind).


    Ich sehe das hinterherlaufen auch entspannt.


    Leia ist am liebsten in meiner Nähe, dementsprechend folgt sie mir bei Bewegungen im Haus auch viel. Sie bleibt aber inzwischen auch entspannt auf dem Sofa wenn sie es gerade bequem hat und ich woanders hin gehe, sie hat kein Problem damit, wenn ich im Bad oder Nagerzimmer oder im Garten bin. Und sie verzieht sich alleine nach oben zum Schlafen , wenn ich nach mehrfacher lautstarker Aufforderung nicht mit komme. (Sie versucht es allerdings eine ganze Weile mit jaulen und winseln mich umzustimmen, irgendwann gibt sie dann aber auf und geht alleine.)


    Ist es zum Beispiel aber sehr windig, was ihr noch immer ziemlich Angst macht, klebt sie an mir. Aber ganz ehrlich - wenn ich Angst hab bin ich auch am liebsten in der Nähe von vertrauten Personen, das darf sie also.


    Trip interessiert es nicht die Bohne wo wir sind, es sei denn wir gehen ins Badezimmer....da muss er uns aus ominösen Gründen hinein folgen. :face_with_tears_of_joy: (Die anderen beiden betreten den Raum bis heute nicht, selbst bei offener Tür. Trip schiebt die Tür auf wenn wir da drin sind.)


    Gigi dackelt eigentlich nur in die Küche hinterher, weil sie grundsätzlich gerne Futter haben möchte, da hab ich auch kein Problem mit, gibt aber halt nicht immer was, sie versucht es trotzdem immer wieder.


    Wir haben da bei keinem groß trainiert, ein Deckenkommando kennt hier auch keiner, da das für uns einfach nicht relevant ist.

  • Ich habe einen 7,5jährigen (Belgischen) Schäfi aus komplett isolierter Haltung, der mit fast allem was sich bewegen konnte unverträglich war adoptiert. Es hat sich eingespielt, ja, aber „einfach“?

    Das ist aber ein Extremfall. Die wenigsten Menschen holen sich einen Mali, noch dazu aus so einer Haltung.


    Ich muss sagen, für mich ist der entscheidende Punkt meist nicht, wie man irgendwelche Probleme anpackt - sondern welche Probleme man sich überhaupt "anlacht". Die Wahl des zum Alltag passenden Hundes ist das allerwichtigste, wenn man sich wünscht, dass es sich einspielt. Und das klappt auch meistens dann ganz gut, in meiner Erfahrung, mit kleineren Problemchen, ja, aber im Großen und Ganzen.


    Wenn man sich natürlich so einen Hund holt, nimmt man doch sehenden Auges in Kauf, dass da gar nix einfach wird. Selbst, wenn man alles "richtig" machen würde.

  • Wenn man sich natürlich so einen Hund holt, nimmt man doch sehenden Auges in Kauf, dass da gar nix einfach wird. Selbst, wenn man alles "richtig" machen würde.

    In meinem Umfeld hab ich nur Hunde mit Vorgeschichte und da irritieren mich solche pauschalen Aussagen einfach, grad auch in einem Forum wo ja viele hinkommen weil es sich nicht alles „einfach so“ eingependelt hat. Ayu ist übrigens ein Groeni und dass es Probleme geben würde war selbstverständlich klar. Dieses „gar nix“ ist aber auch wieder zu pauschal, denn manches war durchaus gleich völlig unproblematisch (und auch mehr als nur das), was vermutlich auch auf die Hunde hier im Tierheim zutrifft, von denen ich schrieb. Mir ging es um dieses „alles“ (und das war ja auch schon geklärt).

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