Normaler Welpe, ich bin aber gestresst und mache wohl alles falsch

  • Die Züchterin hat das Spazierengehen nur unzureichend geübt, hat sie selbst zugegeben.

    Mein Welpe hat bis zum Tag der Abholung den Zwinger nicht verlassen. Nimm ihn halt auf den Arm, geh so zu einer Wiese und genieß mit ihm die Sonne.


    Was soll die Züchterin denn mit den Knirpsen großartig üben, das mache ich lieber selbst.

  • Es hatte hier jemand gefragt, ob die Züchterin da schon Vorarbeit geleistet hat.

    War nur meine Antwort darauf, ohne Wertung.


    So mache ich das ja derzeit (Arm nehmen, zur Wiese tragen). Ich war mir nur unsicher, ob das so korrekt ist. Im Moment macht er ausschließlich im Haus sein Geschäft...

  • Du schreibst ja, du siehst wenn er muß, ziehst dann Geschirr und Leine an und dann ist es schon zu spät.


    Ich würde mich nicht mit dem Geschirr aufhalten.

    Leine ans Halsband (oder Geschirr immer am Hund lassen), Hund auf den Arm, raus.

    Wenn er muß, dann muß er. Und nicht erst wenn das Geschirr angezogen ist.


    Gibt trotzdem Unfälle, aber wenn ich sehe, dass der Welpe muß, dann lasse ich mir nicht so lange Zeit bis es passiert ist.

  • Hast du einen guten Vorrat an Haushaltsreiniger und Küchentüchern angelegt, bevor der Welpe einzog? Ich hoffe, die Antwort ist ja. Den darfst du auch verbrauchen, dafür ist er ja da. :nicken:


    Richte dich darauf ein, daß es dauert mit der Stubenreinheit und daß das ganz normal ist. Wenn man nicht so privilegiert wohnt, daß man einfach die Tür zum Garten aufmachen kann, dauert es naturgemäß etwas länger mit der Stubenreinheit. Mach dir aber keine Sorgen, auch Etagenwelpen lernen das!


    Auch das Hinterherlaufen in der Wohnung ist ganz normal in der ersten Zeit, und hat gar nichts damit zu tun, ob und wie leicht der Welpe später einmal das alleinebleiben lernt. Denn die Bindung ist ja noch nicht wirklich da in dem Sinne, daß der Welpe weiß, du bleibst jetzt in seinem Leben. Deshalb muß er dir ständig nachdackeln. Er hat ja gerade erst alles Vertraute verloren.

  • Aber dadurch, dass ich kompletter Hundeanfänger bin, habe ich echt Sorge, den Anfängen nicht gerecht zu werden.

    Das wirst du schon schaffen! Wahrscheinlich gibt es nicht so viele Hunde, die für den Rest ihres Lebens verkorkst sind, nur weil sie in den ersten Wochen und Monaten in die Wohnung gemacht haben.


    Er ist ja noch ein Hundebaby! Karla ist jetzt seit 4 Wochen bei uns und ist 12 Wochen alt und auch da passieren Unfälle. Wir wohnen im 3. Stock und manchmal reichts eben nicht. Wir gehen prophylaktisch alle 2-3 Stunden, dann klappts besser, als drauf zu warten, dass sie muss. Oft geht dann auch für einige Tage gar nichts rein. Aber sie ist eben auch schon 12 Wochen alt. Mit 9 Wochen passiert das eben. Kommentarlos wegwischen, nicht drüber ärgern, und gut ists.


    Bei den beiden Welpen davor hats mit der Stubenreinheit etwas länger gedauert (nehme ich mal an, ich weiß ja nicht, wie es woanders gewesen wäre). Aber sie sind beide stubenrein geworden!


    Wir haben von der Züchterin ein ganz dünnes Halsband mitbekommen, das lassen wir tagsüber immer dran, damit wir schneller sind.


    Ich muss sagen, dass ich selbst nicht nachvollziehen kann, wie man sich von einem Hund innerhalb von 24 Stunden (oder überhaupt..) derartig stressen lassen kann, dass man von "Welpenblues" spricht. Ich sage nicht, dass es das nicht gibt. Gefühle sind immer individuell und real. Ich kanns nur für mich selbst nicht nachvollziehen. Kann es sein, dass du dich im Vorfeld sehr damit beschäftigt hast? Also was soll der Hund lernen? Was ist deine Aufgabe? Wie macht man alles richtig? Httest du eine genaue Vorstellung davon, wie es mit dem Hund sein wird?

    Es wäre ganz gut für euch, wenn du es schaffst, alle diese Dinge mal beiseite zu schieben und einfach Zeit mit dem Hund zu verbringen. Egal, was du vorher dachtest. Egal, welche Pläne du gemacht hast. Richte dich lieber danach, was jetzt gerade für dich und den Hund sinnvoll ist. Vergiss jegliche Vorstellungen davon, man könnte den Hund in den ersten Wochen komplett versauen. Lebt einfach euer Leben und zeigt dem Welpi, wie er daran teilhaben kann (und wann auch nicht!). Mehr braucht es in den ersten Wochen überhaupt nicht.


    Er will nicht über die Schwelle gehen? Dann trag ihn. Oder locke ihn, wenns geht. Er rennt dir hinterher? Er ist ja auch erst 24 Stunden da! Wenns später nicht aufhört, kannst du immer noch dran arbeiten. Er ist gerade von seiner Familie weg und bei vollkommen fremden Leuten, du bist du erste fremde Person, zu der er eine (kleine) Bindung hat. Er braucht Sicherheit. Gib sie ihm.


    Sollte deine Unsicherheit nicht aufhören, kann ich nur zu Einzelstunden bei einem (guten) Trainer raten. Das wird dir mehr Sicherheit in deinem Verhalten geben und damit auch dem Hund.

  • Mein Hund ist jetzt 5 Monate und rennt mir drinnen hinterher. Wenn du Sorge hast, dass dein Welpe zu wenig Schlaf bekommt, renn nicht so viel herum. Die Welpenzeit besteht bei mir aus viel Rumliegen auf der Couch und kurze Spaziergänge. Ja, da bleibt halt anfangs bisschen Haushalt liegen.


    Und erst gestern hat er wieder rein gemacht, davor wochenlang nicht.


    Die Züchterin hat das Spazierengehen nur unzureichend geübt, hat sie selbst zugegeben.

    Das Problem ist vor allem unsere Haustür (Mehrfamilienhaus). Da bekommt man ihn nicht über die Schwelle.

    Er bleibt einfach stehen und geht nicht weiter. Heute morgen habe ich ihn mit Leckerlies bewegen können.

    Dann muss ich ihn ziehen oder tragen.

    Ja dann tragst du ihn über die Tür und am besten tragst du ihn gleich weiter bis zu einer Stelle, wo dein Welpe in Ruhe am besten ohne Leine die Umwelt erkunden kann.

    Ich musste meinen auch einige Zeit über die Tür tragen.

  • Das ist ein Baby. Das kann und soll nicht an-der-leine-gehen. Der weiß instinktiv, es stirbt alleine. Deshalb will sie und kann sie nicht alleine sein. Aber sie lernt das. Entspann dich, den Hund und deine Erwartungen. Setzt euch auf eine eingezäunte Wiese, lernt euch kennen. Lass sie in deinen Armen schlafen. Die werden so schnell gross und unabhängig.

  • Stimmt, ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema Hund beschäftigt. In allen Facetten.

    Aber eben sehr theoretisch.

    Für mich ist alles hündische in der Praxis fremd und neu.

  • Mach dir nicht so viele Sorgen, das wird schon. Vielleicht läuft es anders als du dachtest, vielleicht dauert vieles länger, aber es wird!

    Für den Kleinen ist alles neu, der sucht jetzt einfach nur Sicherheit und Geborgenheit. Gib sie ihm. Hab Geduld - mit ihm und mit dir.

    Mein Hund zog mit 4 Jahren bei uns ein und auch er klebte die ersten 3 Wochen an mir. Auch bei ihm dauerte es noch 2 Monate bis er wirklich zuverlässig stubenrein war.

  • So mache ich das ja derzeit (Arm nehmen, zur Wiese tragen). Ich war mir nur unsicher, ob das so korrekt ist.


    Das ist absolut "korrekt" so... Ziehen NEIN!!!!!, Tragen Ja.


    Je mehr Du ihn ziehst und ihm somit Schmerzen bereitest, desto unsicherer und ängstlicher wird er. Das ist ein 9-wöchiges Baby, da heissen die Massnahmen erstmal entweder tragen oder locken, aber nie-niemals durch Ziehen und "Gewaltanwendung" zu etwas zwingen wollen.


    Das wird schon... hör auf Dein Bauchgefühl und bleibe geduldig. Nach ein paar Tagen wird er schon verstehen, dass er draussen Pipi machen soll (und dann natürlich looooben). Ich lobe meine TS-Hunde (12 und 15 Jahre alt) sogar heute noch jedesmal beim Pipi machen oder kacken, weil Bongo anfangs (erst mit 9 Jahren kam er zu mir) ebenfalls noch völlig verunsichert war und sich nicht getraute, sich zu lösen.
    Allerdings machte er dann nicht in die Wohnung rein, sondern "verklemmte" sich sein Pipi, bis er fast platzte.

    Nur ein entspannter Hund kann sich lösen (deshalb heisst es ja "lösen")

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