Plötzlich allein mit neuem Welpen

  • Meine Mutter ist 79, ich halte einen Welpen, der noch die ganze Erziehung und die Pupertät und hoffentlich sehr viele Lebensjahre vor sich hat, für sie absolut ungeeignet.


    Am Ende müsste ich sie doch nehmen, da könnte ich sie gleich bei mir behalten.


    In mir schlagen 2 Herzen. Wenn mich die Kleine anguckt, denke ich mir, sie vertraut mir so, hat sich schon schön eingelebt und sie hat es nicht verdient, dass 2 so Idioten wie wir sie mitgenommen haben und jetzt wieder zurückbringen.


    Das zerstört mein ganzes Weltbild von mir und ich schäme mich total, auch wenn es nicht allein meine Schuld ist.


    Rational bin ich auch für zurückbringen, aber es ist schwer 😥

  • Blöde Situation! Hast du die Möglichkeit des Hundesharings? Eine gute Freundin „teilt“ ihren Hund mit einer Bekannten, die in Frührente ist und sich täglich einige Stunden um den Hund kümmert. Auch die Wochenenden teilen sich die beiden auf, klappt wirklich prima, und der Hund kommt mit dem Arrangement super zurecht.


    Wenn du aber grundsätzlich unsicher bist, ob du den Hund behalten möchtest, solltest du dir zunächst darüber im Klaren werden, ob ja oder nein.

    Ich habe einige Jahre allein für einen Hund gesorgt, allerdings mit Teilzeitstelle. Es erfordert ein gutes Management, ist aber auch kein Hexenwerk. Ich bin allerdings ein Naturmensch und sehr gerne draußen unterwegs, die Gassirunden könnten für dich als bekennende Stubenhockerin eine Herausforderung und Belastung werden.


    Viel Glück für deine Entscheidung!

  • sie hat es nicht verdient

    ich schäme mich total

    Also das sind zwei Gefühle, die Du mMn nicht zu fühlen brauchst. Du hast das ja nun wirklich anders geplant.


    Wenn das die Hauptbeweggründe für behalten sind, lass es. Ein Hund gewöhnt sich so schnell an etwas neues, die Kleine wird Dich (noch) nicht groß vermissen oder lange leiden, wenn Du sie zurück bringst. Mach es Dir nicht schwer!

  • Ich stehe noch völlig unter Schock, wegen allem, aber vor allem bin ich jetzt allein für ein Hundebaby verantwortlich und das wollte ich nie.


    Ich glaube du brauchst viel Kraft, um den Schock zu verarbeiten, dass dein Partner sich so plötzlich von dir getrennnt hat.

    Und ich kann mir vorstellen, dass das Hundekind dich ständig an deinen Partner erinnert.


    Ich denke, das Beste für dich und den Welpen wäre, dass du ihn zurück zum Züchter gibst.


    Wenn du den Schock der Trennung verarbeitet hast, kannst du neu überlegen, ob du einen Hund in deinem Leben haben willst.

  • Versuch mal, nur deine Seite zu sehen. Lass mal das vermeintliche Hundewohl vor und überleg dir pro und contra aus deiner egoistischen Perspektive. Was wiegt mehr? Halt und einen Freund und raus müssen mit aller Verantwortung oder Freiheit, Unabhängigkeit und alleine sein? Weil: dem Hundekund wird ein Auszug nicht das Herz brechen. Die sind flexibel (grad so jung!) und du hast ne gute Züchterin die sicher bestens weitervermittelt. Der kleine Hund wird dich nach einem Tag nicht mehr wirklich vermissen, der lebt im Augenblick - aber vielleicht du den Hund. Also kein falsches Mitleid mit dem Welpen. Guck mal nur auf dich und fragt dich, ob du dir und dem

    Welpen gerecht werden kannst und willst. Falls das geht wäre es ev auch möglich, das Baby für paar Tage zur Züchterin zu geben damit du in Ruhe und ausgeschlafen entscheiden kannst.


    Alles Gute!

  • Es ist nicht so, dass ich gar keinen Hund wollte oder will, aber es ist auch kein Lebenstraum von mir, den ich unbedingt erfüllt hätte haben müssen…

    Dann auf jeden Fall noch eine Stimme für "Zurück zum Züchter". Ein Welpe ist ohnehin schon anstrengend, auch für Menschen, deren Lebenstraum ein Hund ist. Wenn Du da nicht voll hinter stehst und zusätzlich gerade dein eigenes Leben neu ordnen musst, würd' ich ihr die Chance auf ein Heim geben, wo sie von ganzem Herzen willkommen und erwünscht ist. Jetzt ist es noch leichter für sie als in einem halben Jahr. 🍀🍀

  • da ich mich nicht als Hundemensch sehe(also ich gehe nicht so gern raus, bin eher ein Stubenhocker und das gern).

    Dies hier ist wirklich Blöd, mit einem Hund als Haustier.
    Alles andere ließe sich easy klären. Den Hund öfter, nicht nur bei deiner Mutter, auch mal bei einem Gassi Gänger der Urlaubs Betreuung anbietet, zur Betreuung hin. Dann ist der kleine Hund schon gewohnt, mal woanders zu sein und du könntest fröhlich lange Hundefreie Urlaube machen und brauchst dir um das angebunden sein, keine Gedanken machen.
    An solche Dinge kann man Hunde total gut gewöhnen.

    Aber nicht gerne raus gehen, was der Hund halt jeden Tag braucht, bei Wind und Wetter.
    Ich weiß nicht. Kleinere Hunde werden auch oft etwas älter, da könntest du dich also auch bis zu 18 Jahren dann täglich durch quälen müssen.

    Und ich glaube dir das aktuell in der Situation es auch schwierig ist, sich darüber klar zu werden, ob man mit dem kleinen Hund doch Freude am Gassi entdeckt, oder du dem wirklich nichts abgewinnen kannst.
    Der Welpe würde dich ne Weile gut ablenken und sicher auf andere Gedanken bringen.... Aber ob das anhalten wird und ob du dich richtig in diesen kleinen Hund verliebst kann dir niemand sagen.
    Vielleicht bleibt das Gefühl, alles was mit dem Hund zu tun hat, ist Arbeit.

    Und mit 79 ist Hundehaltung durchaus noch Möglich. Meine Oma hatte ihre letzten Hunde mit 90 noch. Die Jüngste war ihr immer etwas peinlich, weil es ihr erster Kleinhund war, den sie nicht mehr erzogen bekam und sich aufführte, wie das Kleinhunde Klischeehaft oft so tun :tropf: .Und natürlich war da die weitere Versorgung innerhalb der Familie aber auch gesichert. Die Hunde hielten sie noch gut auf den Beinen. Und die waren gewohnt, auch mal bei Familien Mitgliedern betreut zu werden.
    Also zu Zweit diesen kleinen Hund halten, wäre durchaus Vorstellbar. Aber niemand kennt den Gesundheitszustand deiner Mutter.

    Den nur der Mutter zuliebe behalten, solltest du auch nicht tun. Das zweifelst du ja durchaus auch richtig an.

    Hättest du diesen Hund nun schon ein paar Jahre, wäre alles so viel einfacher :tropf: .

    jetzt ist der noch so jung und würde sicher schnell seine Familie finden, wenn du den Welpen zum Züchter zurück bringst.

  • Zurück zum Züchter.

    Manchmal ist eine Entscheidung gegen den Hund eine Entscheidung für/zugunsten des Hundes.


    Ich wünsche Dir viel positive Energie um durch diese turbulente und emotional schwere Zeit zu kommen.

  • Ein Welpe von 10 Wochen findet über die Züchterin ganz schnell ein neue Zuhause, die Zeit bei dir war dann nur ein Intermezzo in ihrem Leben. Für den Hund ist das sicher eine optimale Lösung. In ihrer alten Heimat ist alles vertraut für sie, und die Züchterin kann dann ganz in Ruhe neue Besitzer suchen. Welpen in dem Alter gewöhnen sich sehr schnell um. Du mußt angesichts deiner dramatisch veränderten Lebensumstände absolut kein schlechtes Gewissen haben.

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