Dogwalker und Trennung vom Hund

  • Ich bin einerseits sehr froh, endlich Jemanden gefunden zu haben, andererseits schreibe ich diese Zeilen und merke, wie traurig mich jetzt schon die künftige Trennung von der Hündin macht.

    Dann wird es erst recht Zeit. Das tut euch beiden nicht gut und es ist immer sinnvoll, einen Plan B zu haben.

    Wirklich schlimm war eine notfallmäßige Trennung für 5 Tage, da hat´s mich echt zerrissen.

    Bei mir waren es 10 Wochen und ich habe nach der Abgabe von Darko Rotz und Wasser geheult. Zudem ging dort im Nachhinein einiges schief und ich konnte den ersten Winter & Schnee nicht mit ihm erleben :(


    Das hat mich leider negativ geprägt und ich muss mich wirklich bemühen, ihn noch fremden Menschen anzuvertrauen.

  • Meine Hunde gehen regelmäßig mit meinen Vermietern oder mit der Spaziergängerin Gassi.

    Außerdem verbringen sie meine ca. 6 Nachtdienste im Monat dort. Oder mal einen Abend, wenn ich mal was Anderes machen möchte.

    Im Herbst/Winter ist auch mal nur mein Älterer dort, damit er bei nasskaltem Wetter nicht so lange mit laufen muss.


    Hope geht super gerne dorthin. Sie hat dort auch Kontakt zur gleichaltrigen Hündin der Spaziergängerin und sie braucht den Kontakt zu anderen Hunden in anderem Maße als Nuri, weshalb sie besonders davon profitiert.

    Nuri wäre schon lieber bei mir, es ist aber inzwischen auch ok für ihn. Anfangs hat er mir noch betrübt hinterher geschaut, jetzt kann er die Zeit dort durchaus auch genießen.


    Mir ermöglicht das meinen Vollzeit-Job im Schichtdienst, die Möglichkeit Hope getrennt von Nuri auszulasten ohne dass der dann noch mehr alleine ist und ich kann auch mal abends weggehen.


    Im Oktober werde ich sie wohl mal für 2 Tage und 2 Nächte dort lassen und ja, das fällt mir schwer. Sie sind dort gut aufgehoben und ich habe volles Vertrauen, aber ich hab sie halt auch gerne bei mir.

    Ich möchte aber zu einem Treffen, wo sie einfach nicht mit können. Und ich bin sicher, für sie ist das weniger schlimm als für mich dann :D


    Du solltest das auf jeden Fall als Chance nutzen und positiv sehen.

    Vertrauen zum Dogwalker musst du natürlich haben, das muss einfach passen, aber dann kann es für den Hund und auch für dich eine Bereicherung sein.

  • Während der Pandemie und Lockdown hier in Italien habe ich meine Hündin sozusagen an Nachbarn „verliehen“, weil man ohne Hund und triftige Gründe das Haus nicht verlassen durfte, um an der frischen Luft spazieren zu gehen, weitere Ausnahme war Sporttreiben.


    War eine Win-Win Situation für alle, sei es für den Hund, der mehr Auslauf hatte, als auch für die Nachbarn (oft ältere Kinder). Würde mir also keine großen Gedanken machen.

  • Ihr Lieben, danke für eure vielen lieben Antworten. Wir haben das Projekt begonnen und sind jetzt schon einige Male mit der Dogwalkerin mitgelaufen. Ihr habt alle Recht gehabt, meine Hündin profitiert davon und ich auch.


    Wir werden beide korrigiert und das direkt in der Situation. Ich bekomme Analysen, welcher Hund aus der Gruppe jetzt was macht und was zwischen den Hunden gesprochen wird. Es ist eine kleine Gruppe mit vier Hunden (mit meiner fünf). Jeder Hund hat seine Rolle. Ich finde die Gruppe toll. Natürlich auch, weil sich meine Hündin gut einfügt und sich jetzt in anderen fremden Gruppen besser orientieren kann und damit viel sicherer ist.


    Ich bekomme fast jedes Mal einen Tipp, wie ich mich bei Verhalten x meiner Hündin verhalten kann, was mir sehr hilft und auch, warum sie dieses Verhalten zeigt. Ich wende das alles an und es funktioniert ganz wunderbar, was natürlich auch mich sicherer werden lässt - was sich wiederum auf die Hündin auswirkt. Toll, ge?!


    Natürlich gibt es nicht nur Positives. Wenn ich vorher nicht schon gewusst hätte, das meine hübsche Ungarin aus dem Tierschutz ist, dann würde ich es spätestens jetzt erfahren haben.

    Sie zeigt immer wieder Misstrauen, lässt sich noch nicht von der Dogwalkerin anleinen, nimmt Futter nur mit langem Hals. Das Anleinen klappt, wenn die Dogwalkerin sie so nebenbei anleint, aber eben noch nicht in der Anlein-Situation-von-Allen-kurz-vor-dem-Auto. Ist sie erst einmal angeleint, läuft sie brav mit.

    Sie kommt auch immer wieder zu mir, zeigt klar, dass ich sehr wichtig für sie bin und fragt mich, ob die Dogwalkerin ihr wirklich Order geben darf.


    Auf der anderen Seite sucht sie bei der Dogwalkerin Schutz, weil ich die Situation nicht verstanden habe und nimmt ihn auch an und bedankt sich auch bei ihr dafür (das macht sie bei mir auch, wenn ich nicht auf dem Schlauch stehe).

    Sie lässt sich von ihr im Spiel mit den anderen Hunden korrigieren, nimmt die Korrektur gut an. Sie springt ins Auto der Dogwalkerin, hat dort schon ihren Platz. Das haben wir schon geübt. Bei den Spaziergängen trägt sie jetzt wieder ein Sicherheitsgeschirr (extra gekauft).


    Natürlich wissen wir noch nicht, wie das alles läuft, wenn ich nicht dabei bin. Aber bisher bin ich sehr zufrieden mit meiner Süßen, mit mir und auch mit der Dogwalkerin.

  • Ihr Lieben,


    heute ein kleines Up-Date mit einer Frage. Nach einem halben Jahr Eingewöhnung meiner Hündin an die neue Situation (Dogwalkerin, ihr Auto, die Hundegruppe) hat die Dogwalkerin Lexie allein ausgeführt. Lexie hat geweint vom Holen bis zum Zurückbringen. Wahrscheinlich war die Tour für sie zu lang (4h). Das ließ sich leider nicht ändern, weil ich für eine Leertour, also Lexie nach 1h zurückbringen, zu weit vom Auslaufgebiet wohne. Danach hat die Dogwalkerin eine andere Hündin aufgenommen und uns wurde "gekündigt". Natürlich war ich total enttäuscht darüber. Endlich war es soweit, dass Lexie sich auf die Dogwalkerin gefreut hat und ihren Platz in zwei Gruppen gefunden hat und dann das.

    Jetzt fangen wir mit einer, von der ersten Dogwalkerin empfohlenen, zweiten Dogwalkerin wieder von Vorne an. Allerdings meint diese, sie macht nur ein Kennenlernen Treffen mit Hund und Halter - danach holt sie die Hündin allein und trainiert diese in Auto, Gruppe usw.


    Ja, und da weiß ich jetzt nicht weiter: Ist es besser, die Hündin ohne mich an die nun wieder neue Situation (fremde Dogwalkerin, fremdes Auto, fremde Hundegruppe) zu gewöhnen? Eine Trennung muss ja her, das steht außer Frage - aber wie lernt es die Hündin am besten? Wie seht ihr das?

  • Ich habe meine Hündin recht neu und sie ist noch etwas ängstlich und unsicher. Sie orientiert sich da sehr an mir.

    So sehr, dass ich den Eindruck habe, dass es sie manchmal behindert.


    Bei der HuTa haben wir ein Kennenlerntreffen vereinbart, da haben wir uns viel Zeit genommen. Seitdem gebe ich sie morgens einfach ab und hole sie wieder - vollkommen ohne Probleme.

    Ich weiß, dass die HuTa kompetent ist und es schafft, meine Hündin durch blöde Situationen zu führen und fertig.

  • Hat denn dein Hund so extrem Stress mit Betreuung durch eine andere Person und in einer Hundegruppe? Wenn nein, finde ich persönlich einen Kennenlerntermin durchaus ausreichend.

  • Danke euch beiden für die Antwort.

    doll parts: "Ich habe meine Hündin recht neu und sie ist noch etwas ängstlich und unsicher. Sie orientiert sich da sehr an mir.

    So sehr, dass ich den Eindruck habe, dass es sie manchmal behindert."


    Die HuTa ist nicht zufällig im Berliner Raum, oder?

    Ja, den Eindruck habe ich manchmal auch. Wenn ich sie beim Spielen mit anderen Hunden weniger beachte, spielt sie wesentlich entspannter. Wir wechseln dann schon noch Blicke, aber viel weniger.


    tinybutmighty: "Hat denn dein Hund so extrem Stress mit Betreuung durch eine andere Person und in einer Hundegruppe? Wenn nein, finde ich persönlich einen Kennenlerntermin durchaus ausreichend."


    Hm, ich habe sie während des Studiums/Klausuren von jemand anderen betreuen lassen. Da war sie in der Wohnung neugierig, aber draußen hat sie sehr an der Leine gezogen, Nase nur noch unten und hat mich gesucht. Der Stress beginnt bei Trennung von mir.

  • Der Stress beginnt bei Trennung von mir.

    Ein Grund mehr, das mit dem neuen Sitter zu machen.

    Der Hund spiegelt vermutlich deine Trennungsschwierigkeiten. Das ist weder für dich noch für den Hund gut.

    Was wäre denn, wenn du mal ins Krankenhaus musst?


    Ich würde da sehr hart dran arbeiten.


    Wie verhält sie sich denn bei dir?

  • Nein, meine HuTa ist nicht in Berlin.


    Aber gerade wenn du merkst, dass da vllt. auch viel Stress von deiner Seite aus ausgeht, empfinde ich es gerade als gut, dass du ein der Eingewöhnung nicht dabei bist.

    Meine Hündin ist nicht mein erster Hund und auch nicht der erste in der Betreuung. Ich sehe das Ganze deshalb auf der einen Seite entspannt und auf der anderen Seite als elementar wichtig, dass mein Hund die Erfahrung macht, dass ihre Sicherheit nicht bloß von meiner Anwesenheit abhängt.

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