Aggressionsproblem uns gegenüber bei 8 Monate alter Berner Sennenhündin
-
-
Manchmal ist das so, dass ein Hund uns vor neue Herausforderungen stellt und alte Lösungen nicht (mehr) passen. Ging mir mit meinem Hund gerade auch so, dass man plötzlich Verhalten hat, das noch keiner seiner Vorgänger gezeigt hat.
Da hilft, besonders wenn der Trainer ein Schema fährt, das nicht weiterbringt, nur (so wie ihr es ja tut), selber zu überlegen, was man anders machen könnte, sich andere Meinungen anzuhören, sich fortzubilden oder vielleicht auch einen neuen Trainer zu suchen.
Wenn ihr die ersten 3 Ziffern eurer PLZ hier einstellt, bekommt ihr sicher gute Trainervorschläge von Usern in eurer Nähe
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
Schau mal hier: Aggressionsproblem uns gegenüber bei 8 Monate alter Berner Sennenhündin* Dort wird jeder fündig!
-
-
Und Frustrationstoleranz üben. Das berühmte Leckerchen auf der Hand, an das sie nur ran kommt, wenn sie ruhig abwartet z.B.. Sonst bleibt die Faust mit dem Leckerchen zu. Damit sie auch mal lernt, zu warten und nicht immer nach vorne zu stürmen.
Und wenn das zu heikel ist, weil sie schnappt: Leckerchen auf den Boden, feste Schuhe an und Fuß drauf stellen. Dann lernt sie auch, dass nicht alles, was rumliegt, ihres ist.
Das machen wir schon seit einigen Wochen, ich kann mir auch Fleischwurst auf s Knie oder auf den Boden legen und sie geht nicht dran. Dann löse ich mit "OK" auf.
-
Sie ist nicht unser erster Berner und ich will sie auch gar nicht mit unseren anderen Hunden vergleichen, es ist nur dieses spezielle Verhalten was ich überhaupt gar nicht kenne!
Dann hattest Du bisher Glück. Wie gesagt: Berner ist nicht gleich Berner. Es kommt auf die Zuchtstätte an, die ersten Lebenswochen, die Prägung auf Umweltreize, die Erziehung ...
Der Einsatz als Treibhund war damals eher zu vernachlässigen. Berner waren Haus-, Hof- und Lagerhunde. Aufgrund ihres Körperbaus konnten sie große Lasten ziehen - vor allem Käseräder. Sie sind in sich ruhend und souverän, beschützend ihrer Familie gegenüber. Sie sind keine Arbeitsjunkies - und das muss Eure Kleine gerade leisten.
Natürlich mussten die Berner früher selbständig denken und handeln. Daher kommt ja auch die immer noch vorhandene Sturheit und dieses liebevoll fragende: "Echt jetzt? Wirklich den Ball holen, den Du eh wieder weg wirfst?"
Nur, weil der Berner heute ein Familienhund ist, ist sein Erbe nicht ausgelöscht. Er ist ein Wachhund und ihm genügt seine Familie, sein Haus, sein Garten, ... Das ist ja das Liebenswerte daran.
Ich glaube, Du verstehst das falsch. Du hast geschrieben, dass Molly da jeden Abend rumrennen darf. Jetzt sagst Du, sie hocken nur da. Auch das ist einfach verdammt anstrengend für einen jungen Hund, dort zu sitzen und eben nicht mitrennen zu dürfen, sondern alles im Blick haben zu müssen. Denn das wäre ihr typischer Job: den Überblick behalten.
Wenn ich unsere im Garten auf der Terrasse liegen lasse, sind die abends ko. Dann muss man nämlich gucken, wer über die Straße läuft, da vorn war ein Vogel, der Nachbar mäht Rasen. Das ist anstrengend, weil jede Information umgehend ausgewertet wird. Und für einen jungen Hund ohne Impulskontrolle gleich drei mal.
Der Plan mit dem Kürzertreten ist wirklich gut. Ich würde dennoch damit rechnen, dass es erstmal etwas schlimmer wird, weil die Erwartungshaltung "da passiert was!" hoch ist.
ich habe geschrieben "Die laufen miteinander, oder hocken in der Wasserkuhle da wird nicht geballert oder überrannt " ich meinte damit das es nicht ruppig zugeht, sondern sehr gemässigt.
Aber ich verstehe völlig was du meinst, unsere letzten haben auch immer im Garten gechillt die haben auch gerne zum Nachbarn gespannt und durch den Zaun gelugt was so los ist.
Sie nimmt das noch nicht an, es sein denn einer ist mit draussen. Aber das kommt noch.
Es gab keine Spielrunde heute und der Abendgang hat sich auf 20 Min. beschränkt.
Gibt jetzt noch n Kauknochen und mal sehen wie es läuft. Noch ist uns der abendlich Ausraster erspart geblieben.
Danke für die vielen Anregungen, manchmal ist man einfach betriebsblind und sieht das wichtigste nicht.
-
Ich vermute dass ihr die Probleme gut +auch schnell in den Griff bekommt.
Das grundsätzliche Problem ist klar, du bist offen und reflektiert.
Ihr hattet echt auch Pech mit dem Trainer,der alles nur schlimmer gemacht hat.
Das wird.
-
Berner Sennenhunde sind ja Hofhunde. Das heißt, dass sie darauf selektiert sind möglichst "unauffällig" den ganzen Tag auf dem Grundstück herumzulümmeln bis Mal meldenswertes passiert. Also, jemand den Hof betritt und es keiner mitbekommt.
Sie sollen dabei hoftreu sein, was heißt, dass sie wenig Bedürfnis danach haben sollen, neues Terrain zu erkunden.
Natürlich nimmt man sie zu Routinejobs wie Viel holen auch Mal mit. Aber das ist auch über das Gleiche und da passiert auch sonst keine zusätzliche Beschäftigung.
Außerdem sollen sie kein weiteres Bedürfnis nach Beschäftigung haben.
Sie leben also quasi genau das Gegenteil von dem, was ihr tut.
Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe seit über 30 Jahren Berner Sennenhunde. Und sie leben, genau wie du schreibst, bei uns mit auf den Hof und im Haus. Wir gehen kleine Gassirunden, ab und zu in den Wald und ansonsten wird "gelagert" und beobachtet. Wir waren nie in einer Hundeschule oder hatten einen Trainer und trotzdem sind alle gut erzogen und ruhige Hunde geworden.
Dieser Hund muss entschieden zuviel machen und der Trainer hat keine Ahnung von der Rasse.
-
-
sie springt uns an,heftig und bewusst klammert mal am Bein dabei und zwackt ordentlich in alles was sie erwischt.
- Maulkorb drauf
- Programm wie angekündigt total runterfahren, ganz viel Routine reinbringen (das gibt ihr Sicherheit) und nur einmal (später zweimal) wöchentlich etwas Neues einbauen
- anderen Trainer suchen, denn der, den ihr jetzt grad habt, verschätzte sich offensichtlich total/beurteilte den Hund nicht korrekt und kann offensichtlich auch nicht die richtigen Tipps geben, um diese in meinen Augen wirklich schon SEHR verfahrene Lage in die erwünschten Bahnen zu lenken
- Geschirr am Hund lassen und Hausleine dran
- keine "Trainingseinheiten" mehr in bestimmter Länge, sondern ein Kommando max. drei- bis fünfmal üben, dann aufhören, Hund ruhen lassen.
Unerwünschtes Verhalten keinesfalls mehr mit Leckerlie oder Spielzeug belohnen, aber auch nicht einfach nur ignorieren (dafür ist es es bei ihr vermutlich schon zu spät), sondern konsequent unterbinden.
Wenn man sich mal anschaut, wie erwachsene Hunde eines Rudels mit Welpen umgehen, um sie zu erziehen, wirds schlüssiger.
Also nutze Deine Fähigkeiten wie veränderliche Stimmlage, Mimik, vor allem Gestik.
Will heißen, die Tonlage eines NEIN muß sich deutlich abheben von einem FEINIIIFEIIIN und die jeweilige Mimik/Gestik dazu passen - es muß für den Hund immer deutlich verständlich sein und vor allem sehr konsequent.
Für einen Hund wie diesen würde ich mir einen Trainer holen, der Erfahrung mit problematischen HSH hat; die ticken ähnlich (brauchen viel Ruhe, drehen von Null auf Hundert ratzfatz auf)
-
Ich lese hier was von einem überforderten,überdrehten 8 Monate alten Junghund, nicht von einem schwierigen Hund.
Behalte unbedingt einen wohlwollend Blick auf sie.
Überdenkt welche Regeln, Grenzen für euch wichtig sind, seid konsequent aber ruhig.
Ihr bekommt das wieder in den Griff.
Wenn du einen neuen Trainer suchst, dann such einen der sich mit BS usw. auskennt.
Nicht den Schwerpunkt auf deckeln+meiden legt.
Kennst du
https://m.facebook.com/HSH.Kompetenzzentrum?
Auch wenn ein Berner kein HSH sind,ich würde einfach mal querlesen.
Miriam Cordt ist immer pro Hund das schätze ich sehr.
-
Ich will doch mal ein paar Gedanken reinwerfen ...
Ich hatte mit meinen Aussies die gleich alte Berner Ebby mit dabei unter der Woche, wenn meine Freundin arbeiten war, konnte nicht feststellen, dass sie weniger Spaß am toben und erkunden hatte als meine Hunde. Ja, sie lag auch gerne rum. Dafür ist ja nun egal wieviel Programm auch noch genug Zeit am Tag. Aber ebenso gerne hatte sie Aktion mit ihren Kumpels, täglich. Wir waren auch gerne mehrere Stunden unterwegs, einfach an schönen Orten. (Im Freilauf) Und hat trotzdem nicht gebissen. Also möchte ich ein Votum für den Aktiven Berner Sennen einwerfen
Also runterfahren klingt erstmal gut, aber inhaltlich?
Wenn man nur ein, zwei Mal die Woche zu so einem Treff geht, klingt das oberflächlich "weniger Stressig". Aber das scheint ne relativ feste Truppe zu sein und wenn man dann nur ein paar mal dazwischen kommt, wirds in der Regel stressiger, man ist sich nicht mehr so vertraut, der junge Hund ist viel aufgeregter, weil er endlich wieder da ist, nicht mehr die Sicherheit hat, wann er die wiedersieht, die Energie geht dann anderen auf den Sack und die wenigen Besuche sind stressiger als das tägliche Vorher und die festen Beziehungen des Einzelhundes sind instabiler. Also besteht das Risiko, dass sie jetzt gerade in der Pubertät gute stabile Sozilkontakte verliert. Sinnvoll?
Gerade jetzt wo sie dort nach eigener Aussage schönen ruhigen Umgang pflegt und auch noch ihre scheinbar einzige Freilaufgelegenheit wegfällt. Nach meiner Erfahrung, frustrierter Junghund ohne Kontakte, würde mich eine Leinenaggression nicht wundern.
Würde ich mir genau überlegen, ob das für meine spezielle Situation überhaupt Sinn ergibt.
Plus, dass das wohl der einzige Ort mit freier Bewegung ist, ja das wird super einen Jungen Hund nur noch an der kurzen Leine zu führen.
Für den Bewegungsapparat übrigens auch nicht so ideal, wie überall gerade in Mode ist zu behaupten.
Punkt Bewegung für ein gesundes Wachstum. Gerade das freie Spiel wurde da frisch als wichtig bestätigt.
Und das wo sie mit acht Monaten gut die Stabilisierung von anderen Hunden brauchen kann. Läufigkeit steht nämlich vor der Tür.
Also ich würde eine Sache nach der anderen Ändern und kucken was passiert.
Erstmal so lange Spaziergänge an der kurzen Leine mit ständigem was könnte sie fressen, sind für mich die größten Stressoren für beide.
Und, dass ihr es offensichtlich nicht schafft, dem Hund in einer akuten Situation zu erklären, nein, ich will jetzt nicht von dir bebolzt werden. Und den Hund zu beruhigen.
Warum, macht sie etwas? Das ist das was Hundehaltung ausmacht, das ist das, was einem keiner Abnehmen kann seinen eigenen Hund kennenzulernen.
Dazu würde ich euch dringend raten so eine Situation zu filmen und sie euch selber anzukucken, was da passiert und wie ihr euer Verhalten ändern könnt.
Zu vermeiden, dass der Hund drüber ist, ja wichtig, aber passiert nunmal und da sollte man dann nicht hilflos dem gegenüber sein, sondern trainieren, zum Beispiel, wenn sie so ist, nehme ich sie mit beiden Händen am Halsband so dass sie mich nicht schnappen kann, und wiederhole stumpf freundlich so lange ein Sitz oder ein Pausesignal, bis der und wieder mit dem Verstand anwesend ist. Schwer schriftlich zu erklären, da muss man für Jeden Hund die Methode für diesen Hund finden, zwischen annehmen, nachgeben und trotzdem weiter begrenzen Selber cool bleiben, hartnäckig, nicht hart!
Es passiert, wenn wir auf der Couch chillen. Oft mag der Hund Kontaktliegen und schlafen, gerade wenns anstrengender Tag war und der Hund noch jung und Menschen neigen dann zum Streicheln. So ganz nebenbei im Hundefell rummachen. Und dann irgendwann plötzlich, geht der Hund halt entweder auf das ständige mach was mit mir ein, oder ist genervt und fängt an zu maßregeln
Meine Erfahrung ist die meisten Menschen werden selber bolzig und denken sie sind streng, aber sie steigen im Grunde nur auf die Bolzigkeit des Hundes ein und puschen sich hoch. ja klar, gerade bei dem Kaliber tuts weh, man ist sauer und frustriert, aber nun, man ist der jenige in der Beziehung, der den überblick bewahren muss. Ruhig und Konsequent.
Mein Mantra ist da immer kleine Monster müssen schlaaaafen gehen und dann diskutiert man das aus, annehmen, nachgeben, aber nicht aufgeben, bis Hund sich beruhigt hat. Klar, kann man den Hund auch festbinden, lernen nur weder Mensch noch Hund, wie man sich im sozialen Kontakt körperlich respektvoll beeinflusst. Bei mir lernen Hunde nicht, geh nicht wieder an mich rann, sondern wenn du mir mitteilen musst, dass du unruhig bist und nichts mit dir anzufangen weißt, kannst du das sanft tun und dann helf ich dir. Dann wird halt angesprungen und die Hand ins Maul genommen und dann bekommt der Hund körperlichen Halt, darf die Hand ins Maul nehmen, wird meist fest abgestreichelt, bis er sich spüren kann und ablegen, Kragen kneten, oder eben auch mal mit Zerrseil etwas gerangelt, weil da irgendwo Druck ist der Rausmuss. Aber das wandelt sich mit zunehmendem kennenlernen ganz schnell in nur Blicke und Ansätze. Miteinander Kommunizieren entwickelt sich so, das funktioniert mit anbinden und "Schluss jetzt!" nicht.
Oder Fernsehen ist zu anstrengend, Hund braucht ruhe und findet nicht von selbst in einen ruhigeren Raum, oder Hund muss nochmal. Mein jetziger Junghund ist die Pest, wenn er keinen Kot abgesetzt hat, soll nicht ins Haus ist ihr irgendwie klar, aber zur Tür gehen, hat sie beim Pinkeln verinnerlicht, beim Kot noch nicht. Da brauch ich nix runterfahren, da mach ich einfach die Tür auf und puh, rein kommt der liebe Hund.
Es gibt so viel Gründe, die auch von Mal zu mal unterschiedlich sein können, sie können nunmal nicht reden, also wäre mein Focus darauf, was hat sie denn? Nicht, wie stelle ich das ab, denn wenn man herausfindet, was sie hat, dann kann man in die richtige Richtung Umstände und Umgang verändern.
Also das waren so meine Gedanken, ich wünsche euch viel Erfolg mit eurem Weg und ein gutes Durchkommen durch die Pubertät! Und die Freude nicht vergessen, sich konzentrieren auf das Schöne!
-
Ich hatte mit meinen Aussies die gleich alte Berner Ebby mit dabei unter der Woche, wenn meine Freundin arbeiten war, konnte nicht feststellen, dass sie weniger Spaß am toben und erkunden hatte als meine Hunde. Ja, sie lag auch gerne rum. Dafür ist ja nun egal wieviel Programm auch noch genug Zeit am Tag. Aber ebenso gerne hatte sie Aktion mit ihren Kumpels, täglich. Wir waren auch gerne mehrere Stunden unterwegs, einfach an schönen Orten. (Im Freilauf) Und hat trotzdem nicht gebissen. Also möchte ich ein Votum für den Aktiven Berner Sennen einwerfen
Nur um das nochmal klar zu stellen. Ich habe nirgends gesagt, dass Berner nicht aktiv sein können. Gerade Junghunde sind wild, aktiv und kennen ihre (eigenen) Grenzen noch nicht. Ich meine, dass das auch mehrere andere hier geschrieben haben.
Jetzt kommt das ABER. Nicht jeder Berner verkraftet das. Und da ich selbst drei Berner habe (bzw. hatte), noch ungefähr 30 weitere durch Freunde und Bekannte kenne, wage ich die Behauptung: die meisten wären bei dem Programm durch - vor allem, wenn das über einen längeren Zeitraum so geht. Und dann kann vielleicht "Zeit" fürs Rumliegen sein, aber der Hund "kann" nicht mehr einfach liegen, weil er unter Strom steht, weil die Stresshormone zu hoch sind. Die TE hat hier beschrieben, dass es schlimmer wurde, je mehr sie gemacht hat und der Trainer hat noch mehr gefordert ... wohin hätte das führen sollen? Da ist nunmal der erste Ansatz, das Programm zurück zu fahren.
Hier hat auch niemand verlangt, dass die Kleine jetzt isoliert wird, dass man ihr die Sozialpartner nimmt. Dass diese "Freilaufgruppe" kein sinnloses Rumbolzen war, stellte sich ja erst im Verlauf der Diskussion raus. Aber auch da wäre mein Ansatz, dem eh schon gestressten Junghundhirn nicht zu viele Reize zuzumuten, sondern sich zwei mal die Woche ruhig mit ausgewählten Hunden zu treffen, zusammen ein Stück laufen. Nicht nur an kurzer Leine, sondern gemeinsam, frei. Eher Social-Walk als "macht mal". Und seien wir ehrlich, die meisten Hundetreffs sind "macht mal".
Zu vermeiden, dass der Hund drüber ist, ja wichtig, aber passiert nunmal und da sollte man dann nicht hilflos dem gegenüber sein, sondern trainieren, zum Beispiel, wenn sie so ist, nehme ich sie mit beiden Händen am Halsband so dass sie mich nicht schnappen kann, und wiederhole stumpf freundlich so lange ein Sitz oder ein Pausesignal, bis der und wieder mit dem Verstand anwesend ist.
Solche Tipps finde ich - aus persönlicher Erfahrung - ziemlich unsinnig bis gefährlich.
Nein, es muss eben nicht passieren, dass der Hund jeden Tag (!) drüber ist. Das kann mal passieren, dann gönnt man ihm etwas Ruhe, macht am nächsten Tag Schongang und bei normalen Hunden läuft es dann auch wieder. Hier ist ein Hund, der jeden Tag drüber ist, der jetzt schon schnappt und sich an die Beine klammert, "zwickt". Ein Hund, der jeden Abend drüber ist und so ausflippt, dem passiert das nicht "mal". Der braucht Hilfe und ganz sicher keine Machtspielchen, indem ich ihn solange festhalte, bis er tut, was ich will (und das ist nur ein Machtspiel, egal, wie freundlich Du Dein Signal wiederholst).
Ich kann Dir sagen, was Iwan gemacht hätte: Er hätte sich nicht hingesetzt und getestet, wie lange ich das aushalte.
Kleine Geschichte am Rande: In der Hundeschule hatte Iwan (damals etwas über ein Jahr) eine Übung verweigert und die Trainerin hatte mir einen ähnlichen Tipp gegeben, wie Du gerade. Sie meinte, ich müsste ihm jetzt so lange in die Augen gucken, bis er "aufgibt und weg guckt". Ich stand also 10 Minuten im Regen, starrte meinem Berner in die Augen. Ich könnte schwören, er hat nicht mal geblinzelt. Die Pointe dieser Übung sollte wohl sein: wer zuerst weg guckt, der verliert. Und er sollte verlieren. Aufgelöst hat diese "Übung" dann das Leckerchen einer anderen Hundehalterin und nicht meine tolle Ausstrahlung.
Erst sehr viel später hab ich verstanden, was das für ein Vertrauen von ihm in mich gewesen sein muss, dass er sich so lange hat anstarren lassen. Mit dem falschen Hund hätte das sowas von nach hinten losgehen können. Wir haben so einen Quatsch nie wieder gemacht, aber noch sehr oft tief in die Augen gesehen
Zu der Bewegung: natürlich braucht der Hund ausreichend Bewegung - auch Freilauf. Muskeln bauen sich nicht vom Liegen auf und auch die Gelenke benötigen Bewegung für den Stoffwechsel. Zu Deiner Quelle kann ich jetzt nichts sagen, ich kenne die Vorraussetzungen für Tierphysios in der Schweiz nicht. In Deutschland nennen sich sehr viele Leute so, die keine Ahnung haben und dahingehend sehr viel Blödsinn vom Stapel lassen.
Aber einen jungen Hund in dem Ausmaß zu bewegen, rät eigentlich keiner. Es ist erwiesen, dass HD/ED/OCD nicht nur eine genetische Komponente haben, sondern es auch von der Bewegung in den ersten Lebensmonaten abhängt. Diese "Gassi in Minuten je nach Lebensmonat"-Regel hat ja einen Sinn.
Ich finde den verlinkten Artikel da zu einseitig, dass Hunde toben sollen, bis sie selbst nicht mehr wollen, dass man sie nicht wie zerbrechliche Wesen behandeln soll, dass wildes Rumbolzen die Gelenke und Muskeln fördert, ...
Klar, man kann einen Welpen nicht in Watte packen und ja, toben muss mal sein. Aber jeder Muskel und jedes Gelenk braucht zur Regeneration Erholung. Das ist also nicht jeden Tag sinnvoll.
Ich hab hier einen anderen Artikel von einem Tierarzt, der mir differenzierter zu sein scheint: https://www.hundeherz.ch/fachb…-den-heranwachsenden-hund
Mein Mantra ist da immer kleine Monster müssen schlaaaafen gehen und dann diskutiert man das aus, annehmen, nachgeben, aber nicht aufgeben, bis Hund sich beruhigt hat. Klar, kann man den Hund auch festbinden, lernen nur weder Mensch noch Hund, wie man sich im sozialen Kontakt körperlich respektvoll beeinflusst. Bei mir lernen Hunde nicht, geh nicht wieder an mich rann, sondern wenn du mir mitteilen musst, dass du unruhig bist und nichts mit dir anzufangen weißt, kannst du das sanft tun und dann helf ich dir. Dann wird halt angesprungen und die Hand ins Maul genommen und dann bekommt der Hund körperlichen Halt, darf die Hand ins Maul nehmen, wird meist fest abgestreichelt, bis er sich spüren kann und ablegen, Kragen kneten, oder eben auch mal mit Zerrseil etwas gerangelt, weil da irgendwo Druck ist der Rausmuss. Aber das wandelt sich mit zunehmendem kennenlernen ganz schnell in nur Blicke und Ansätze. Miteinander Kommunizieren entwickelt sich so, das funktioniert mit anbinden und "Schluss jetzt!" nicht.
Sorry ... was?
Ich teile meinem Hund nichts körperlich mit und er hat mir bitte schön auch nichts körperlich mitzuteilen, was über ein "hey, streichel mich"-Anstuppsen hinaus geht.
Ein Hund, der regelmäßig meinen Arm "sanft" ins Maul nimmt und mich anspringt, um mir zu sagen, dass er gern Ruhe hätte ... äh ... nein?
Und den belohn ich nicht auch noch durch streicheln. Das ist nicht mein Weg, dann guck ich lieber vorher, dass er Ruhe lernt und gar nicht erst irgendwo Druck rausmuss.
Klingt jetzt böser, als es gemeint ist, aber mit Deinen Tipps wäre ich bei keinem meiner drei weiter gekommen. Iwan hätte mich für völlig unfähig gehalten, Bodo wäre total verstört und Lucy würde rumballern bis zum Geht-nicht-mehr, ohne je eine Grenze oder Ruhe zu finden. Aber ja, jeder Hund ist ja unterschiedlich und ich will nicht ausschließen, dass das geistig und auch gesundheitlich für manche Hunde klappt. Aber nach allen Beschreibungen der TE halte ich es doch für wahrscheinlicher, dass hier erstmal grundsätzlich Ruhe rein muss - es wurde schließlich auch mit mehr Programm schlimmer.
-
Ist lang geworden, aber ich wurde so zitiert, dass ich das dann doch nicht stehen lassen konnte.
Nur um das nochmal klar zu stellen. Ich habe nirgends gesagt, dass Berner nicht aktiv sein können. Gerade Junghunde sind wild, aktiv und kennen ihre (eigenen) Grenzen noch nicht. Ich meine, dass das auch mehrere andere hier geschrieben haben.
Jetzt kommt das ABER. Nicht jeder Berner verkraftet das. Und da ich selbst drei Berner habe (bzw. hatte), noch ungefähr 30 weitere durch Freunde und Bekannte kenne, wage ich die Behauptung: die meisten wären bei dem Programm durch - vor allem, wenn das über einen längeren Zeitraum so geht. Und dann kann vielleicht "Zeit" fürs Rumliegen sein, aber der Hund "kann" nicht mehr einfach liegen, weil er unter Strom steht, weil die Stresshormone zu hoch sind. Die TE hat hier beschrieben, dass es schlimmer wurde, je mehr sie gemacht hat und der Trainer hat noch mehr gefordert ... wohin hätte das führen sollen? Da ist nunmal der erste Ansatz, das Programm zurück zu fahren.
Erstmal, ich habe niemanden zitiert, weil ich mit niemanden in den Konflikt gehen wollte, ergo auch nicht dich, also muss du gar nichts klarstellen und ich will auch nicht sammeln und schreiben, was wieviele wo gesagt haben oder auch nicht.
Ich habe auf gewisse Dinge reagiert und wollte mene Gedanken dazu einwerfen. Und keine Ahnung, wieviele Berner man nun gehabt und gekannt haben muss, um mitreden zu dürfen. Mit der Erwähnung von Ebby, wollte ich nur sagen, ich kenne Berner nicht nur vom vorbeigehen. Und ja, es wird damit ein wenig persönlicher. Jedenfalls war das mein Auslöser unter anderem.
ZitatBerner Sennenhunde sind ja Hofhunde. Das heißt, dass sie darauf selektiert sind möglichst "unauffällig" den ganzen Tag auf dem Grundstück herumzulümmeln bis Mal meldenswertes passiert. Also, jemand den Hof betritt und es keiner mitbekommt.
Sie sollen dabei hoftreu sein, was heißt, dass sie wenig Bedürfnis danach haben sollen, neues Terrain zu erkunden.
Natürlich nimmt man sie zu Routinejobs wie Viel holen auch Mal mit. Aber das ist auch über das Gleiche und da passiert auch sonst keine zusätzliche Beschäftigung.
Außerdem sollen sie kein weiteres Bedürfnis nach Beschäftigung haben.
Sie leben also quasi genau das Gegenteil von dem, was ihr tut.
von flying paws. Ich möchte das nicht diskutieren und sie auch nicht rufen, sie stellt das so fest und fertig.
Ich jedoch finde, nur weil ein Hund genügsam ist, muss sie nicht von einem normalen Hundeleben überfordert sein oder das nicht haben wollen.
Ich finde das ziemlich traurig gedacht. Für mich kamen jedenfalls schlechte Erinnerungen hoch an meine! Erfahrungen (nur um das klarzustellen, ich kenne hier im Thema keinen! näher und fang jetzt auch nicht erstmal das stalken an, ich meine also niemanden hier!)
Der Hund liegt halt so rum, ist null bemuskelt, schön bärig fettgefüttert (leider leicht zu machen, Ebby muste auch knapp gehalten werden) und wird halt leider nicht alt, dafür laufen sie mit 5 wie ein 14 Jähriger Labbi, Schmerzmittel, wieso, er liegt halt gerne rum. Wie oft wurde gesagt, waaas die (Ebby) ist schon 4,5, 6, 7!!! Tja, langsamer im Antritt, ist halt ein Diesel, aber nicht unfitter als die Aussies. Nicht weniger interessiert an tollen Wasserstellen, viel zu schnuppern, neuen Abenteuern, neuen Hundekumpeln. Und ja, sie blieb auf der Auffahrt liegen und ist ohne Zaun nicht stomern gegangen, das kannste mit den Aussies nicht machen.
Also ist meine Intension zu sagen, im Garten rumliegen ist nicht das automatisch bevorzugte Hundeleben für einen Berner un die beien davon nciht automatisch. Nicht mehr, nicht weniger. Davon ab, dass ein Hofleben sehr viel abwechslungsreicher ist als ein Einfamilienhausgarten. Aber gut, wie gesagt, ich wollte das nicht diskutieren. Habe aber eine andere Meinung dazu.
Hier hat auch niemand verlangt, dass die Kleine jetzt isoliert wird, dass man ihr die Sozialpartner nimmt. Dass diese "Freilaufgruppe" kein sinnloses Rumbolzen war, stellte sich ja erst im Verlauf der Diskussion raus. Aber auch da wäre mein Ansatz, dem eh schon gestressten Junghundhirn nicht zu viele Reize zuzumuten, sondern sich zwei mal die Woche ruhig mit ausgewählten Hunden zu treffen, zusammen ein Stück laufen. Nicht nur an kurzer Leine, sondern gemeinsam, frei. Eher Social-Walk als "macht mal". Und seien wir ehrlich, die meisten Hundetreffs sind "macht mal".
So weit ich gelesen habe, hat keiner widersprochen, dass wenn die Gruppe so chillig ist, man ihr dort den Freilauf ruhig gönnen kann. Und ich habe erklärt, warum man nicht Beziehungen einfach mal so auf zweimal die Woche begrenzen kann, ohne dass es Konsequenzen für die Beziehung haben kann. Aber das wird bei solchen Ratschlägen eben so gut wie nie berücksichtigt, dass das keine Menge ist, die man abmessen kann wie man will. Genauso wie man nicht einfach "Hundekontakt" wahllos ersetzen kann. Ob Hunde da eine Spezielle Beziehung haben, wird das irgendwann mal gefragt?
Aber egal. Mir ist klar, dass das nicht Mainstream ist, das zu hinterfragen. Da muss man nichts nachfragen oder gar selber gesehen haben, das weiß man heute doch! Genauso wie die ominösen souveränen Hunde selbstverständlich immer hergezaubert werden können, von Threaderstellern, wo die herkommen sollen wird auch kaum diskutiert.
Nun, ich traue Hunden mehr zu und finde "macht mal", nicht so gruselig, wie die gefühlte Mehrheit.. Nun, ich hatte Lust das auch mal wieder zu äußern, wegen der schönen Erinnerungen an Ebby und meine damalige Crew, an viele tolle Begegnungen und Beziehungen, die heute nicht mehr möglich sind, weil ... ja nun, der Mainstream so ist wie er ist.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!