Erblindet, taub, inkontinent und dement
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Bei meine 16-jährige Jack Russell Hündin schreitet der Demenz immer weiter an. Sie ist langsam erblindet, war sowieso taub. Sie läuft ewig in Kreis mit leerem Blick, ist zunehmend inkontinent, zeigt oft Unlust ans Gassigehen, und schreckt heftig zurück bei direktem Sonnenlicht.
Nachts schläft sie jetzt mit Bettchen in der Dusche. Trotzdem die ganze Wohnung (alte Holzfüßboden und Teppiche) ist inzwischen voll gepinkelt. Und wenn sie nachts Kot lässt, dreht sie ewig im Kreis drin.
Man kann ein kleiner Hund nicht wegen Inkontinenz ihr Leben entnehmen (mit unsere Labrador wäre es mit Inkontinenz 10mal schlimmer), aber ich bin sehr verzweifelt. Ich wurde sie nirgendwo hingeben oder mitnehmen können, um ein paar Tage Urlaub zu machen, da sie keine andere Umgebung kennt.
Bis jetzt gab es immer ein ernster Grund einer von unseren Hunde erlösen zu lassen (immer Krebs). Diese Hundin ist aber so lieb und verloren, ich weiß nicht weiter. Was denkt ihr?
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Als erstes würde ich ihr mal Windeln ummachen und bitte sperr sie Nachts nicht in die Dusche das ist furchtbar! Wenn du sie unbedingt räumlich begrenzen möchtest, besorg dir ein Laufgitter für Kinder und stell es zu dir ins Schlafzimmer damit sie nicht so einsam ist.
Das man mit so einem alten Hund nicht mehr wegfährt ist eben so. Deswegen läßt man keinen Hund einschläfern. Und wie du schon sagtest auch nicht wegen Inkontinenz. Wenn du sie einschläfern lassen möchtest, sprich mit deinem TA da genau drüber.
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Das sind keine Gründe um einen Hund zu erlösen.
Kann mich Lockenwolf nur anschließen, Windeln verwenden. Außerdem sollte sie so viel wie möglich in deiner Nähe sein, nicht alleine die Nacht verbringen.
Gerade wenn sie alt und krank sind brauchen sie uns noch mehr, das sind wir ihnen auch schuldig.
Ist es anstrengend und belastend? Ja, ist es, aber es gehört eben auch dazu.
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Das können sehr wohl Gründe sein, einen Hund zu erlösen - wenn das Umfeld eine adäquate Versorgung nicht mehr imstande ist zu leisten und der geistige Abbau bereits so weit fortgeschritten wie beschrieben.
Das Gesamtpaket würde ich in aller Ehrlichkeit mal einem Tierarzt vorstellen.
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Wie ist denn ihre Lebensqualität? DAS wäre für mich wichtig.
Ein alt gewordener Hund bringt ggf. seine Einschränkungen mit sich, mit diesen MUSS man eben für die letzte Zeit klar kommen. Sie jetzt in die Dusche zu sperren, finde ich nicht schön, sie braucht doch die Sicherheit deiner Nähe. Das mit dem begrenzten Raum in deiner Nähe und Windeln über Nacht solltest du dir durch den Kopf gehen lassen.
Auf Urlaub verzichten zu müssen, finde ich ziemlich doof ausgedrückt; ich denke mal, du meinst das nicht so, wie du es geschrieben hast.
Schau dir deinen Hund an, sprich mit den Tierarzt und entscheide dann im Sinn deiner Hündin.
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Dieses ewige im Kreis laufen macht mich stutzig, das weißt deutlich darauf hin, daß es dem Hund nicht gut geht. Ich würde ihn auch beim Tierarzt vorstellen.
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Ich habe einen meiner früheren Hunde tatsächlich wegen fortgeschrittener Demenz einschläfern lassen. Als der Zeitpunkt erreicht war, wo der erkrankungsbedingte Stress für den Hund zu viel wurde. Ich schreibs jetzt mal absolut direkt: nichts sehen, nichts hören, orientierungslos und durcheinander - wo genau ist da die verbliebene dauerhafte Lebensqualität? Letztere darf bei einem sehr betagten Hund durchaus nur noch aus Schlafen, Futtern, Gartenrunden und Liebhaben bestehen. Inkontinenz ist in den meisten Fällen eine reine Management-Frage. Der Hund muss für mich (!) über den Tagesverlauf hinweg mehr deutliche Zeichen des Sich-Wohlfühlens zeigen, als Zeichen von deutlichem Unwohlwohlsein. Wenn das kippt, wäre es für mich (!) an der Zeit, den Hund gehen zu lassen.
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Das frage ich mich auch:
Wo ist bei diesem Hund die Lebensqualität??
Zusätzlich zum verwirrten Zustand wird er auch noch sozial isoliert.
Pack den Hund ein und fahr zum Tierarzt.
Lass das sachlich, und unabhängig/unvoreingenommen anschauen, und dann entscheidet PRO Hund.
Es geht AUSSCHLIESSLICH nur noch um die Lebensqualität des Hundes.
Wenn man da unsicher ist, schreib auf, welches Komfort Verhalten der Hund tagsüber noch zeigt. Und wie stark die Unruhe ist. Und dann objektiv abwägen was die Aussage ist.
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Also bei unserer Nicky war es so, dass sie neben vermutlicher Demenz auch noch sehr wenig gesehen und gehört hat. Man hat ihr das Leid richtig angesehen, das war kein Leben mehr. Wir haben uns dazu entschlossen, sie gehen zu lassen, um ihr das Leid zu ersparen. Dazu kam auch noch Krankheit etc. Sie wurde zB immer extrem panisch, wenn sie nicht wusste, wo wir sind, obwohl wir direkt neben ihr waren,
Natürlich konnte sie auch nirgendwo hin aber das ist eine Sache, die in der Entscheidung, ob man einen Hund gehen lässt oder nicht mMn nichts zu suchen hat. Keinen Urlaub ohne Hund machen können, ist halt eine Sache, über die man sich vorher bewusst sein sollte. Der Hund ist hier nun einmal wichtiger, als du. (mein ich nicht böse, ich denke auch nicht, dass du das so gemeint hast!).
Geh zum Tierarzt und frag ganz offen nach seiner/ihrer Meinung.
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Bei meine 16-jährige Jack Russell Hündin schreitet der Demenz immer weiter an. Sie ist langsam erblindet, war sowieso taub. Sie läuft ewig in Kreis mit leerem Blick, ist zunehmend inkontinent, zeigt oft Unlust ans Gassigehen, und schreckt heftig zurück bei direktem Sonnenlicht.
Das bedeutet, sie ist noch nicht ganz blind, wenn sie vor Sonne erschrickt. Meine Senioren sehen auch zunehmend schlechter. Wenn ich unterwegs 50 Meter weit weg bin, nehmen sie mich nicht mehr wahr, und ich muß sie halt einsammeln gehen. Im dunklen Treppenhaus verweigern sie die Stufen, weil sie sie nicht mehr wahrnehmen können. Bei eingeschaltetem Licht geht´s aber, da gehen sie noch recht flott rauf - und runter eh immer, so schnell, daß sie sich ohne Leine gleich mal überschlagen würden, weil die Vorderbeine das nimmer halten von der Kraft her, wenns so schnell geht.... *gg Wenn sie so zurückschreckt vor Sonnenlicht, frag mal den Doc, evtl. ist ja das zunehmende Schlechtsehen mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit gepaart, vielleicht kann man da was machen?
Meine ("sowieso" *gg) blinde Frieda (die bekam ich schon blind mit 8,5 Jahren) wollte damals auch nimmer viel Gassi gegen Ende. Was soll´s - ich hab das gemacht, wie sie wollte. Wenns recht heiß war, hab ich sie unten rausgestellt vor die Tür, sie ist n paar Schritte gegangen, hat gemacht, was zu machen war - und mich "angeschaut", nach Motto "bin fertig, können wir bitte wieder reingehen?" und dann bin ich mit ihr halt wieder rein Ist halt dann so. Am Ende mußte sie alle 2-3 Stunden, stand auf und hat das bis zum letzten Tag gezeigt. Aber halt alle 2 Stunden. Auch nachts. Dann bin ich halt rausgegangen. Irgendwann konnt ich nimmer, da hab ich sie für nachts in ne große (!) Box gesetzt, und dann halt nachts, wenn ICH mal mußte, frische Decken rein. (meist war ich trotzdem wach geworden, wenn sie aufstand und sich drehte und bin dann trotzdem mit ihr raus....) Die Box war groß genug, daß sie nicht in ihrer Pfütze liegen mußte. Heut würd ich da eher nen Welpenauslauf nehmen, weil noch mehr Platz. Aber tagsüber konnte sie sich frei bewegen und wenn ich gesehen hab, sie muß mal, bin ich halt gesprungen.....
An ihrem letzten Tag wollte sie dann abends plötzlich wieder raus. Die komplette Gassirunde. Überall geschnuppert, gelaufen wie ne Junge. Trotz Hitze (war Ende Juli). Heute weiß ich: das war ihre Abschiedsrunde...... Da hat sie sich an jeder Ecke verabschiedet, so wie 2 Tage zuvor von meiner Tochter und dem Enkel, als wir dort waren.
Allein das nächtliche "wiederdurchschlafenkönnen" gibt einem wieder Kraft, weiter für den alte Hund da zu sein.
Zu dem Imkreislaufen: kommt das denn in bestimmten Situationen vor? Was sagt der Doc dazu? Was machst Du, wenn sie das tut? Und wie kriegst Du sie da wieder rausgeholt? Ohne genauere Infos woher das kommt, und wie es unterbrechbar ist, kann man das ganz schlecht beurteilen.....
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