War es zu früh? War die Entscheidung überstürzt?

  • Es tut mir sehr leid für euch, mein Beileid


    Ihr habt aber völlig richtig entschieden, bei so einer Diagnose braucht man an eine eventuelle OP nicht mehr denken.


    Er hatte sicher schon Schmerzen, Hunde können das sehr gut verstecken.

    Ich verlasse mich da auch auf das Urteil des TA, die können es doch am besten einschätzen.


    Das letzte was wir für unsere Lieblinge tun können, ist sie rechtzeitig und in Frieden gehen zu lassen.

    Ihr hattet wenig Zeit euch zu verabschieden, aber die Verzweiflung und Traurigkeit ist nicht weniger mit mehr Zeit zum verabschieden. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.


    Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit :streichel:

  • Mein herzliches Beileid.

    Ihr habt in meinen Augen genau richtig gehandelt. Ich bin übrigens auch der Meinung, lieber Tage zu früh als nur Minuten zu spät, wenn der Hund schon Schmerzen hat.

  • Wow...einfach nur wow! Vielen Dank für diese schnelle und zahlreiche Anteilnahme, ich bin richtig bafff!! Danke! Damit hätte ich nicht gerechnet... aber hier zeigt sich mal wieder, das die meisten HundebesiterInnen in der Regel sehr empathische Menschen sind.

    Es tut wirklich gut zu hören, dass ihr der Meinung seid, wir haben richtig gehandelt, auch wenn jegliche andere Meinung dazu für mich ebenso absolut nachvollziehbar wäre.

    Ich fühle mich halt wirklich schuldig, da die Entscheidung aus dem Nichts ganz schnell getroffen wurde. Es fühlt sich so beiläufig an. Und dann noch die Art und Weise wie es passiert ist. Nicht ruhig in seinem Körbchen oder so.

    Wenn sich das Hamsterrad in meinem Kopf weiterdreht (und ich von dem Gedanken mich kurz losreißen kann, dass es früh war), bekomme ich plötzlich Panik, dass der Hund schon ganz lange Schmerzen gehabt haben muss und wir und der TA anscheinend nichts gemerkt haben. Das bricht mir natürlich auch Herz, da ich auch noch letzte Woche ein bisschen genervt von ihm war :-(. Weiß hier jemand zufällig, wie schnell ein Tumor in der Mundhöhle wachsen kann?

  • Hör auf Dich zu zer­mar­tern. Das hilft Dir null weiter. Keiner kann sagen seit wann das Ding da war und wie schnell es gewachsen ist. Wichtig ist, dass die Schmerzen nun ein Ende haben und Ihr Euch zeitlebens bestmöglichst um ihn gekümmert habt.

  • Ihr habt alles richtig gemacht.

    Euer hund hatte doch ein schönes und vor allem langes Leben.

    Grundsätzlich hätte es sich ja auch nicht gebessert für ihn.

    Eher im Gegenteil und Hunde haben den großen Vorteil das sterbe Hilfe legal ist.


    Wir mussten unseren Hund mit unter Zwei Jahren einschläfern lassen.

    Er hatte Krebs und starke blasen und Nieren probleme der kleine war schon richtig gelb und träge.

    Er fraß auch nur noch besondere Sachen und nahm trotzdem ab und auch wir haben ihn gehen lassen und es war das schlimmste Erlebnis seit langem.

    Auch wir haben ihn immer umsorgt er war fast jeden Monat beim Tierarzt.

    Ich verstehe euch.

  • Hunde sind wirklich Meister im Verstecken von Schmerzen. Es ist einfach so und man darf sich von dem Gefühl der Schuld nicht erdrücken lassen.

    Auch wenn es grad in der ersten Zeit wirklich heftig schwer fällt, es ist absolut wichtig sich auf positives zu konzentrieren.

    Den Schmerz und die Trauer zulassen, ja, aber sich nicht von Schuldgefühlen zerfressen lassen.

  • Ich kenne ja den anderen Fall.

    Der Ridgeback meiner Freundin hatte ebenfalls Krebs mit knapp elf Jahren. Ein Tumor inoperabel im Halsbereich, ein zweiter, großer am Oberschenkelknochen. Sie hat es nicht geschafft, den Hund rechtzeitig gehen zu lassen.

    Mir tat es in der Seele weh, den Hund so zu sehen, aber sie konnte nicht loslassen und so ist der Hund kläglich verreckt, als der Tumor am Hals nach innen aufplatzte.

    Sie hätte den Hund früher gehen lassen müssen und dass sie so lange an ihm festgehalten hat aus falsch verstandener Liebe, finde ich persönlich egoistisch.

    So gesehen, habt ihr eurem Hund einen echten Liebesdienst erwiesen.

    Mein aufrichtiges Beileid für euren Verlust.

  • Ihr habt 100% richtig gehandelt.


    Mich macht es immer völlig fassungslos, was Leute ihren Hunden antuen weil sie sie nicht gehen lassen können.


    Wir mussten schon öfter die Entscheidung treffen, es war immer schrecklich.

    Im Sinne des todkranken Hundes ist aber sicher, lieber eine Woche zu früh als einen Tag zu spät.

  • Hallo und auch von mir mein herzliches Beileid :streichel:

    Ich fühle mich halt wirklich schuldig, da die Entscheidung aus dem Nichts ganz schnell getroffen wurde. Es fühlt sich so beiläufig an.

    Ich musste auch schon einen Hund, meine Herzenshündin, von jetzt auf gleich gehen lassen. Du stehst früh auf und ahnst noch nicht, dass dieser Tag euer letzter war und du abends ohne dein geliebtes Tier dastehen wirst :tropf:


    Das ist schlimm und bringt uns natürlich durcheinander. Lass dir deshalb Zeit zu trauern. Ich träume auch heute noch oft von ihr, obwohl wir wieder einen neuen, anderen Hund haben.


    Tiere, die uns ein Stück begleiten auf unserem Lebensweg bleiben für immer in unserem Herzen. Deshalb ist auch der Tod eines Hundes nichts Beiläufiges, auch, wenn es sich für dich so anfühlt. Auch wenn der Akt selber schnell und schmerzlos erfolgt, was ja an sich etwas sehr Gutes ist, was zählt sind die vielen schönen Stunden, die wir mit ihnen geteilt haben.


    Mit so einem Befund wäre es nur noch bergab gegangen, da ist es ein Ausdruck von Liebe und Treue zum Tier, es friedlich einschlafen zu lassen. Tut mir echt leid für euch :streichel:

  • :streichel:

    Es ist grauenhaft, man weiß irgendwann kommts, aber vorbereitet ist man nie wirklich.


    Tierärzte sagen das nicht leichtfertig mit dem sofort einschläfern, sie haben ja nichts davon. Sie sagen das wirklich nur, wenn die Aussicht richtig schlimm ist für das Tier! Der Tumor wuchs im Rachenbereich, wenn der geplatzt wäre, wäre er an seinem Blut erstickt, bis man dann einen Tierarzt da hat, hingefahren ist mit einem blutenden hustenden panischen Hund, wie lange hätte er da leiden müssen? Wie schlimm wäre das für euch gewesen?

    Tut mir sehr leid, dass man euch da keine Zeit gelassen hat für einen richtigen Abschied und ihr ihn selber festgehalten hättet für die Spritze.

    Aber es hätte so viel schlimmer kommen können, vorallem für ihn.

    Meine Hündin hatte Veränderungen an Leber und Milz Stecknadelkopfgroße im Ultraschall zu sehen. sie war topfit, wir nahmen sie mit nach Hause mit der Prognose, drei Monate, vielleicht länger. Neun Tage später war das Tumorgewebe so groß wie ein Fußball. Ich dachte, es wäre Wasseransammlungen, aber beim reingreifen, war da überall Gewebe und ich musste sie einschläfern lassen, weil sie nichts mehr Fressen konnte, sie konnte nichts mehr in den Magen schlucken. Die letzten drei Tage hätte kein Hund gebraucht, ich konnte nicht begreifen, wie schnell es wuchs, wir hatten soviel geplant für die nächste Woche, alle ihre Lieblingsplätze nochmal besuchen. Viele Freunde wollten sie nochmal sehen und sie war vom Kopf halt ein topfitter Hund. Hätte ich sie damals einschläfern lassen bei Diagnose, wäre sie als glücklicher Hund gegangen, der nur einmal im Leben was an der Kralle gehabt hatte. Sich mit dem Wissen dann entscheiden zu müssen, von Minute zu Minute, wann es genug ist ... und dann eben auch den Hausbesuch planen, die kommen nicht sofort.

    Ihr habt euch dort unter diesem Druck richtig entschieden, auch wenn es sich nicht so anfühlt, weil er nicht mehr da ist, aber es gibt nicht die Alternative, dass er noch lebt und es ihm gut geht. Dass es euch besser geht. Jede andere Variante würde dir auch noch im Kopf rumgehen.

    Aber es gehört dazu, diesen so wichtigen Moment immer wieder zu durchdenken, man muss einfach seinem Vergangenheits Ich zugestehen, dass dieses Ich sein Bestes getan hat mit dem Wissen in dem Moment. Es gibt keine Rückspultaste.


    Ihr habt viel durch, es gab keinen Grund anzunehmen, dass es irgendwo was schlimmes gibt

    , das lauert, ihr hattet ihn ja durch die BSD Probleme doch immer im Blick. Mehr geht halt nicht, man kann doch nicht jeden Tag leben mit wird er versteckte Schmerzen haben? Wächst da ein böser Tumor irgendwo wo ich nicht drauf komme? jedes Tränende Auge ein Gedanke an den Tod .... nein.

    Ihr seid zum Tierarzt gegangen, als es nötig erschien, habt alles getan. So wurde es sehr spät entdeckt, bis dahin habt ihr ihn nicht mit Panik vor dem Tod behandelt, wart eure normale Familie und dann als es klar war, habt ihr ihn gehen lassen. Etwas überrumpelt, aber ihr habt ihn eine Menge erspart und euch auch :streichel:

    Ich wünsche euch, dass ihr das gut verarbeitet und so schnell loslassen könnt, wie es eben gehen kann. Ich kann da nicht behaupten, dass ich das gut verkraftet hätte. Aber letztlich ist das real betrachtet, ein kurzer Moment, aufgewogen gegen die unendlich vielen anderen Momente eines gemeinsamen Lebens. Da war sicher auch nicht alles perfekt. Aber von Liebe geprägt. Ihr habt ihn nicht einschläfern lassen, weil er lästig geworden ist, sondern weil ein Tierarzt euch erklärt hat, wie wichtig es ist, ihn vor schlimmerem zu bewahren und ihr konntet euch dafür entscheiden. wie andere schon schrieben, manche können das nicht, ich inclusive und das Leid, das hängt mir nach.

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