War es zu früh? War die Entscheidung überstürzt?

  • Ihr habt eurer Fellnase den Schwersten aber wichtigsten Liebesbeweis erbracht. Ihr habt ganz ganz sicher die richtige Entscheidung getroffen!


    Nehmt euch die Zeit zum trauern, die ihr braucht und irgendwann denkt ihr auch ganz ganz viel mit einem Lächeln an eure tolle gemeinsame Zeit zurück. Es tut weh und das ist ok.

  • Auch mein Beileid, und auch von mir: Ihr habt genau das Richtige getan - und das einzige, was ihr überhaupt noch für den Kleinen tun konntet. Er wäre auf jeden Fall gestorben, und bis dahin hätten nichts mehr als Schmerzen und Leiden auf ihn gewartet. Ich bin mir sicher, er wäre euch sehr dankbar, dass ihr ihm das aus Liebe erspart habt

  • Tumore können sehr schnell wachsen. Meine Pudelhündin war 4 Wochen zuvor in einer Spezialklinik gründlich per Ultraschall untersucht worden, ohne Befund. Dann, einen Monat später: viele Tumore an mehreren Organen. Die dann ja auch ebenso schnell weiter gewachsen wären, davon konnte man ausgehen.


    Die Lebensuhr war eben abgelaufen.

    Ich hätte mir natürlich gewünscht, daß ich die letzten Stunden mit Cara hätte verbringen können, das war wegen der Not-OP nicht möglich. Das hängt mir heute noch nach.

    Aber nicht die Entscheidung an sich, Cara an diese, Punkt einschläfern zu lassen.

  • Fühl Dich mal feste gedrückt!!


    Ich habe den Eindruck, dass Euer größtes Problem war, dass diese Entscheidung und auch die Eutha am Ende durch einen Tierarzt durchgeführt wurde, den ihr nicht kanntet. Ergo war erst mal natürlich nicht das Vertrauensverhältnis da wie zu dem TA, der scheinbar operiert hat, nun aber nicht mehr da war. Wenn ihr unsicher seid (wobei ich mich den hier schreibenden schon anschließen würde, was die Entscheidung, und den Zeitpunkt angeht, der Zeitpunkt war, wenn es so deutlich empfohlen wurde, definitiv richtig), dann fragt doch in der Praxis noch einmal, ob ihr mit dem TA, den ihr schon so lange kennt, auch noch einmal sprechen könnt. Klar, wir können das jetzt bestätigen, aber ggf. hilft es Euch ja, SEINE Einschätzung ebenfalls noch einmal zu hören, um mit dem Verlust besser klarzukommen, und mit dem verzweifelten Fragen an sich selber fertig zu werden, und abzuschließen. Meist ist das doch kein Problem, da noch mal um einen kurzen Termin zu bitten, ohne Hund.


    Ich wünsche Euch weiter viel Kraft für das Verarbeiten des Verlustes... und gerade die Rattler sind teilweise wirklich harte Hunde, die viel überspielen können.... die sind einfach nicht Typ wehleidig, das macht diese Entscheidung, oder das hardern mit selbiger, einfach noch schwerer, das kann ich mir gut vorstellen....

  • Danke für die rege Anteilnahme! Ich habe mir bei aufkommenden Gedanken eure Kommentare immer wieder durchgelesen und sie haben mich enorm beruhigt. Tausend Dank!

    Es tut mir ebenso leid zu hören, was ihr teilweise auch schon alles durchmachen musstet- einfach schlimm!

    Heute waren beim Tierbestatter, da wir in einer Großstadt leben und leider keinen Garten haben. Nachdem wir alles besprochen hatten wurde Kalle vom Tierarzt geholt und wird nun zum Krematorium gebracht. Das hat mich heute nochmal wirklich fertig gemacht. Wann der genaue Zeitpunkt der Einäscherung ist, weiß ich nicht genau. Mittlerweile bin ich sehr erschöpft, da ich quasi durchgeheult habe. Heute auf der Arbeit ging es, außer ein paar Mal. da stiegen die Tränen auf, als mich Kolleginnen fragten, was los sein.

    Mein Mutter hält sich tapfer und hat sich fest vorgenommen, einen neuem älteren Hund (z. B. aus einer Tötungsstation) ein neues schönes Leben zu schenken. Das finde ich sehr schön, auch wenn der neue Hund niemals Kalle ersetzen kann und soll.

    In 2 Wochen ruft uns der Operateur zurück (ist leider jetzt Urlaub) und wir können nochmal alles mit ihm besprechen.

    Danke! Ihr habt mir sehr geholfen !!!!!!

  • Danke! Ihr habt mir sehr geholfen !!!!!!

    Das freut mich sehr - und sicher auch viele andere, die hier geschrieben haben.


    Einschläfern lassen fühlt sich immer sch**** an. Wenn man so unvorbereitet ist und beim ersten Mal noch mal mehr. Irgendwann (er)kennt man den eigenen Trauerprozess und kann diese aufflammenden Gefühle wie "Schuld" besser einordnen. Aber übel ist es immer.


    Den Plan deiner Mutter finde ich toll. Wie lange man braucht bis man das kann, ist super unterschiedlich. Falls sich das für dich zu schnell anfühlt - auch das wäre völlig okay und bedeutet weder dass deine Mutter zu fix noch du zu langsam bist. (... nur zur Sicherheit, falls der Gedanke bei einer von euch hochkommt)


  • Den Plan deiner Mutter finde ich toll. Wie lange man braucht bis man das kann, ist super unterschiedlich. Falls sich das für dich zu schnell anfühlt - auch das wäre völlig okay und bedeutet weder dass deine Mutter zu fix noch du zu langsam bist. (... nur zur Sicherheit, falls der Gedanke bei einer von euch hochkommt)

    Euer Kalle wird Euch Sternenstaub schicken :bindafür:

  • Mein Mutter hält sich tapfer und hat sich fest vorgenommen, einen neuem älteren Hund (z. B. aus einer Tötungsstation) ein neues schönes Leben zu schenken. Das finde ich sehr schön, auch wenn der neue Hund niemals Kalle ersetzen kann und soll.

    Finde ich sehr schön das deine Mutter daran denkt einem älteren Hund noch eine schöne Zeit zu schenken. Ein neuer Hund kann den anderen nie ersetzen, das wäre auch der falsche Beweggrund wieder einen zu nehmen.


    Unsere verstorbenen Fellnasen werden immer einen Platz in unseren Herzen haben, aber die Herzen von Hundeliebhabern sind sehr groß, da haben mehrere Platz. :smiling_face_with_hearts:


    Nehmt euch einfach die Zeit die ihr braucht, Trauer ist wichtig

  • Wenn Kalle vom Kremieren zurück nach Hause kommt wird es auch nochmal schwer.

    Schön, aber schwer.

    Und auch später wird einen immer nochmal eine Welle von Schmerz überrollen, das ist halt einfach so wenn man ein geliebtes Lebewesen verliert. Trauer hat viele Gesichter und braucht ihre Zeit.

  • Es tut mir sehr leid daß Ihr das so spontan erleben mußtet. Aber, egal ob zu früh oder nicht: Ihr habt FÜR DEN HUND entscheiden. Damit er nicht unnötig leiden muß. Ich hätte genauso entschieden, und mußte dies auch schon bei meinem Katerle tun. Mit 8 Jahren hab ich ihn über die Regenbogenbrücke gehen lassen, weil die Diagnose halt unheilbar war.


    Alles Weitere, Operationen etc., wäre nur aus Egoismus geschehen, hätte den Tod nur rausgeschoben, das Leiden aber nicht vermindert, und dem Kater nicht mehr wirklich eine schöne Zeit beschert - bestenfalls hätte man ihm bei guter Pflege beim Sterben auf Raten zugeschaut. Bringt weder dem Tier Lebensqualität, noch vereinfacht es den Abschied für Tier und Halter. Nur, weil man selbst nicht loslassen kann. Ich hätte ihn noch gut für 1-2 Tage mit heimnehmen können (er bekam einfach nur zunehmende Lähmungen, wäre am Ende aber an Atemlähmung verreckt). Damit die Tochter sich hätte verabschieden können. Aber er hatte mich schon maunzend um Hilfe gebeten (den Blick werde ich nie vergessen, die Tage zuvor!), und mit daheim wäre er am Ende noch Tage dagelegen, hätte sich beschmusen lassen, aber sich immer weniger bewegen können, wäre immer hilfloser geworden. Ich habe noch BEIM Tierarzt entschieden, ihn gehen zu lassen. Damit er das nicht erleben muß. Damit er nicht länger leiden muß und in Würde gehen kann. Da war das Ende des Leidens beim Tier wichtiger als das Nichtverabschiedenkönnen des Menschen.


    Und beim Tier kommt ja noch hinzu, daß eine OP (noch dazu im höheren Alter wie bei Eurem Hund!) und die nachfolgenden Schmerzen und der langwierige Heilungsprozeß einfach nur Leid bedeuten, weil man dem Tier nicht erklären kann, daß die OP jetzt lebensrettend oder -verlängernd war und es sich bitteschön drüber freuen möchte.

    Man investiert im Prinzip nen Haufen Geld, um eigentlich nur das Leiden des Tiers zu verlängern. Versteh mich nicht falsch - wenn eine Chance bestünde, würde ich jeden Cent, den ich habe, investieren, um meine Tiere zu retten. Aber wenns definitiv diagnostisch nachgewiesen aussichtslos ist - dann lasse ich das Tier nicht leiden, nur, um es noch ein paar Tage weinend in den Arm nehmen zu können (die merken doch auch, wie man drauf ist! Das belastet das Tier dch zusätzlich!). Das Geld, das ich für diese Verlängerung des Leidens ausgegeben hätte, ist mit Sicherheit besser untergebracht, wenn man stattdessen wie von Deiner Mutter geplant einem neuen Tier ein schönes Zuhause bieten kann. Einfach auf der einen Seite, weil Euer Hund dank Eurer Entscheidung nicht leiden mußte durch eine OP und -zig wenig erfolgversprechende Versuche, ihn zu retten, und andererseits das Geld einem andren Tier für eine liebevolle Zukunft bei Euch zur Verfügung stehen kann, mit einer genauso liebevollen medizinischen Betreuung wie der bisherige Hund sie hatte. Ich finde es unglaublich schön, daß Deine Mum jetzt schon diesen Gedanken zulassen kann :smiling_face_with_hearts:


    Es ist schwer, vor allem, wenn das so überraschend kommt. Bei einer langen Krankheitsgeschichte mit sichtbar immer weiter gehendem Abbau beim Hund ist man auf so etwas eher vorbereitet. Aber wenn das so plötzlich kommt, ist man erstmal völlig "überfahren" von dem Geschehen. Und nach der Situation selbst gehts los: das Hirn beginnt zu verarbeiten und überlegt halt jetzt, ob man was hätte anders machen könne, ob der Hund ne Chance gehabt hätte etc. - das ist normal und gehört zum Trauerprozeß dazu. Verbiete Dir die Gedanken nicht, runterschucken hilft nicht, das zu verarbeiten - aber halte Dir vor Augen, daß Du für ihn entschieden hast, daß der Hund nicht leiden mußte. Ihr habt alles für ihn getan, und im letzten Moment die wichtigste Entscheidung in SEINEM Sinne getroffen.


    Bestimmt fegt er jetzt schmerzfrei und voller Energie über die Regenbogenwiese, mischt all unsere vorangegangenen Hunde auf, klaut ihnen die Steaks ausm Napf und grinst frech ;-) Irgendwie hatte dieser Gedanke für mich immer was Tröstliches.... Ich wünsche Dir und Deiner Mum ganz viel Kraft, den Verlust zu verarbeiten. Alles Gute!

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