Playdates für 9 Monate alten Hund sinnvoll?

  • Was meinst du mit Fideln?

    Da darfst du dich mit einem Retriever ruhig zu einlesen. Weil man's oft nicht merkt, wenn der eigene Hund mobbt, oder beschwichtigt. Weil das sieht bei Retrievern immer nach "Spiel" aus.
    Meine Hündin zeigte in dem Alter nur Spielverhalten, selbst wenn ihr der Stress mit dem anderen Hund aus den Ohren schon wieder raus kam. Meine Hündin hatte auch richtig Probleme andere Strategien zu zeigen, um Konflikte mit Artgenossen zu umgehen. Sie hat in jeder Situation aufs Fideln gesetzt, selbst wenn der andere Hund schon deutlich die Zähne zeigte.
    Meine Hündin musste Alternativen erst lernen, durch Anleitung, Feedback und auch Lob wenn sie Alternativen, wie Bögen um andere Hunde gehen, gezeigt hatte.

    Wenn der andere sich ablegt, wird diese Pause leider nicht akzeptiert.

    Grad sowas kann schon in Richtung Mobben gehen. Nicht weiter Wild, bei so einem jungen Hund, aber DU darfst da gerne Aktiv werden und deinen Hund abblocken von den anderen und dazu angemessen Feedback geben, oder zum Runter fahren an die Leine nehmen.

    Da die Erwartungshaltung schon so groß ist. Die 200 m die wir mit ihm mit Leine zur Hundewiese laufen müssen, sind echt der Horror

    Dann stresst ihn das ganze dort mehr, als es euch fürs Sozial verhalten nutzt.
    Ich würd die Hundewiese tatsächlich eher ganz sein lassen und nur noch mit der Bekannten und dem Retriever zu gemeinsamen Gassi treffen und öfter das aufdringliche Verhalten runter regulieren. Bzw. anleinen bis der Hund soweit ruhiger wird, dass der die Grenzen des anderen Akzeptiert.

    Fand das Alter aber auch schwierig. Meine musste Stellenweise sehr sehr viel an der Leine bleiben in dem Alter. Die Schleppleinen Zeit ging da so richtig los.

  • Wenn du nach "Fiddle about Hund" suchst, findest du auch was. Bei Fideln findest du wohl eher was über Streichinstrumente 😂


    Ich mußte es auch erst googeln, aber habe es dennoch recht schnell finden können - und im ersten Erklärvideo direkt einen Trainer gehabt, der den Begriff nicht verwendet, eben weil er nicht immer gut abzugrenzen ist vom Spielverhalten.


    Dennoch denke ich auch, man muß seinen Hund lesen lernen. Und obwohl ich lange Jahre einen Hund hatte, fang ich erst mit dem jetzigen an, Hundebegegnungen zu "moderieren". Der andere war allerdings auch sehr sehr selbstbewußt (DJT halt), und hat sich die Butter eh nicht vom Brot nehmen lassen. Mein jetziger kompensiert Unsicherheit dann eben mit "ich maul den anderen mal an", wenn DIESER nicht direkt vermittelt, dass er entweder ranghöher ist, oder mit dem Kontakt keinen Streß hat.


    Ich finde grundsätzlich Hundewiesen nicht so schlimm wie ihren Ruf (kann aber natürlich auch regional unterschiedlich sein) - aber wenn er schon so gestresst ist beim hingehen, würde ich das auch erst mal lassen. Selbst wenn das toben und Hundekontakte haben dort für ihn grundsätzlich kein Problem darstellt, wäre mir schon die Tatsache, dass er vermutlich schon auf dem Weg dahin auf "Durchzug schaltet" Grund genug dafür, die Wiese lieber wegzulassen. Das ist als Erziehungsbasis einfach schwierig.

  • Er fängt das fiepen an und versucht andauernd die erwachsenen Hunde zum Spielen zu animieren. Leider sind alle erwachsenen Hunde unserer Freunde nicht in der Lage ihm mal unmissverständlich klar zu machen, dass sie keine Lust auf Spielen haben

    Warum sollten fremde Hunde deinen Hund erziehen? Ich nehme meine auch von aufdringlichen Junghunden weg. Ich will schlicht und ergreifend nicht dass meine Hunde lernen dass auf mich kein Verlass ist und sie da selbst wirklich massiv eingreifen müssen. Diese Hunde lernen dann nämlich ganz schnell dass es ok ist rabiat und super deutlich zu werden und oft werden dass dann Hunde von denen es heißt die sind ja super aggressiv- nee die wollen einfach ihre Ruhe vor unerzogenen Rotzlöffeln. Da einzugreifen und zu sortieren ist wirklich ausschließlich dein Job!

  • Warum sollten fremde Hunde deinen Hund erziehen? I

    Manchmal ist es einfach besser (und einfacher!), bewußt einen sauber kommunizierenden Hund mal (!) vermitteln zu lassen, was nicht geht - Hunde haben ein besseres Timing, ein Gespür für die richtige Intensität, und können damit oft mit einer einzelnen Reaktion deutlicher zeigen, was gemeint ist, als viele Menschen mit einem doch meist eher grottigen Timing und oft auch fehlendem Feingefühl.


    Insofern: ja, generell sollte man dafür sorgen, daß der eigene Hund nicht lernt, sich wehren zu müssen, weil Fraule net eingreift, ganz klar!


    Aaaaber: ich lasse hier zB, vor allem seit Casanova da ist (früher gabs keinen Bedarf, einzugreifen), gern mal was laufen, weil meine Hunde einfach toll sind in der Kommunikation, auf die kann ich mich verlassen, was das betrifft. Wenn der Jungspund die Biene übermäßig nervt, und ich ihn hundertmal abrufe oder weghole - die stellt sich EINMAL hin und fährt ihn an mit nem lauten Kläffen, bleibt steif stehen und fixiert ihn - und zack, isser wieder runtergefahren und benimmt sich. Vorhin hat er es danach ein zweites Mal versucht, da gabs nochmal nen Anschiß, der sich gewaschen hatte, sodaß er neben mir Schutz suchte. Mit reichlich überraschtem Blick zu Biene...... (die ist sonst immer super ruhig und gelassen und liegt irgendwo gechillt rum, das hatte er wohl nicht erwartet.... *hehe....) Die hat das perfekt gemacht! Dann konnte sie sich in Ruhe trollen, und Casanova hat sich was Andres gesucht zum Quatschmachen.


    Ich hab da immer ein Auge drauf, weil die Senioren ja doch schon bissel viiiel älter sind als er, und wenn er Bossi anrempelt, dem die Hinterfüße mal wegrutschen aufm Laminat. Da gehe ich dann vorher dazwischen, sowas muß nicht ein. Nichtsdestotrotz: auch wenn DER sagt, ihm langt´s, dann gilt das. Und das akzeptiert auch der Zwerg. Bossi bellt dem einmal kurz ins Gesicht, und wenn Nova nicht sofort runterfährt, setzt er kurz nach, spätestens dann ist Ruhe.

    Die Beiden sind älter, ja. Aber: erfahren, sauber in der Kommunikation, und durchaus noch in der Lage, mal Grenzen zu setzen, auch bei diesem Übermutsbündel (Und das nehme ich ihnen auch nicht, nur weil sie jetzt Senioren sind - das wäre für mich falsch verstandene Rücksichtnahme und Entmündigung.). Ich greif nur ein, wenns für die Beiden gesundheitlich gefährlich würde, und das sind bislang eigentlich nur Sitationen, wo der Kerle Bossi gegenüber eben zu wild rempelt und ihn damit "umzuwerfen"/ausm dem Gleichgewicht zu bringen droht - draufhüpfen tut der nicht, der is einfach nur übermütig und sucht wen zum Toben. Bibs hat noch keine Probleme mit nem festen Stand, die ist topfit unterwegs und gibt auch gut kontra, wenn gerempelt wird.


    Und in der Situation eben hab ich dann Casanova auch gelobt, als er bei mir Schutz gesucht hat und dageblieben ist. Das bestätigt ja auch die Biene, wenn sie merkt, sie bringt den Kerle dazu, Abstand zu halten und runterzufahren, und ich lobe dann.


    Aber: das würde ich nie (und schon gar nicht unabgesprochen!) mit Fremdhunden machen, noch dazu welchen, die in der Sitation ja sichtlich überfordert sind (fiddeln statt Einhalt zu gebieten), was man glaub ich in dem Alter des Fremdhundes in dem Fall auch noch gar nicht erwarten/verlangen könnte. Da ist definitiv ein Eingreifen vom Halter erforderlich.


    Bei den eigenen Hunden (das zu dem von mir fett markierten Teil Deiner Antwort), die kennt man, kann sie einschätzen und das selbst entscheiden, wie weit man Dinge laufen läßt. Das ist m.E.n. absolute Voraussetzung für "laufenlassen". Oder wenn man den Fremdhund in der Reaktion auch schon kennt. "Fremdhund" meint in dem Fall halt einen, der nicht zur Familie gehört, aber nicht dem Halter völlig unbekannt wäre, halt so wie im Ausgangsthread. Komplett fremde Hunde laß ich eh net an meine ran.


    Bei Fremdhund wie im Ausgangsthread würde ich schon eingreifen, wenn sich was hochpusht, einer kein Ende findet, und der Andre nur noch am Herumfiddeln ist. Gerade bei Retrievern, die ja immer auf möglichst nett und verträglich gezüchtet werden, und damit inzwischen oft kaum noch in der Lage sind, mal deutlich ne Grenze zu setzen, wie in diesem Fall. Meine sind da exakt das Gegenteil :smiling_face_with_horns:: "Aufhören! JETZT!" - und dann is auch Schluß, weil die sind deutlich *gg Ideal für merkbefreite hartnäckige Jungspunde wie Casanova *gggg


    Bei uns in der Staffel, wenn wir da mal gemeinsam Gassi sind, da kenn ich ja jeden einzelnen Hund aus der regelmäßigen Arbeit mit denen, das sind für meine ja auch "Fremdhunde", aber da lasse ich i.d.R. laufen, weil ich deren Reaktionen/Verhalten generell ja kenne, dn meine Hunde auch kenne, da brauche ich nicht einzugreifen. Einmal war Faro frech gegenüber einem der Labi-Rüden (der saß im Kofferraum des eigenen Fahrzeugs, und Faro hat halt bissel provoziert, fixiert und so- ich stand mit dem Halter daneben und hab mich unterhalten, wir stalken also nicht arme wehrlose Fremdhunde in ihren Autos! *gg), und hat sich dann ganz schnell aufm Rücken wiedergefunden. War für mich ok, der andre Rüde hat ganz sauber kommuniziert, daß er bitte fernbleiben möchte, auch vorher schon gegrummelt etc., aber Faro hatte nicht aufgehört. Pech gehabt. Im Anschluß, nachdem er wieder aufstehen durfte, saß er da und hat sich benommen, und die Beiden waren wieder ok miteinander. Daran sieht man ja auch, daß die Reaktion angemessen war: sie hatte den gewünschten Erfolg, Faro hat sich dann benommen, war aber nicht komplett eingeschüchtert. Die Reaktion war also wohlbemessen. :-) Das hätt ich mit allen "Eeeey, laß das!" nicht so nachdrücklich hinbekommen....


    Gibt also schon Möglichkeiten, wo man sowas einsetzen kann... Aber sollte halt nicht zur Regel werden, genau wegen dieses Vertrauens.

  • Alles eine Frage der Absprache und des Vertrauens.


    Ich würde meinen Junghund nicht gerne von einem fremden Hund maßregeln lassen. Kann klappen, muss aber nicht. Von einem uns bekannten, angemessen regelnden Hund mit verantwortungsbewussten Haltern hingegen kann das Gold wert sein.

  • Man kann meiner Erfahrung nach den Hund echt gut dabei unterstützen, eine angemessene Kommunikation zu lernen.

    Mein Ersthund aus dem Tierheim war immer sehr stürmisch, hat die anderen Hunde gerne mal mit Bodycheck begrüßt. Und der Junghund musste natürlich den Umgang auch erst lernen.


    Ich habe das so gemacht, dass wir uns langsam an lockerer Leine genähert haben, ich nie aus der Aufregung heraus Kontakt zugelassen habe, und jedes erwünschte Verhalten wurde gelobt.


    An einem Tag hatte ich mal das Glück, drei alte Hunde hintereinander mit dem Junghund zu treffen und habe ihm dabei geholfen, dass man sich respektvoll nähert. Wenn er zu übergriffig werden wollte, habe ich ihn an der Leine wieder 2-3m mit mir mit genommen (freundlich) und ihm noch eine Chance gelassen. Die anderen Halter waren einverstanden und deren Hund waren zwar alt, aber viel größer und souverän.


    Und siehe an: bei Hund Nr. 3 musste ich gar nichts mehr sagen. Das hat ihm echt viel gebracht, auch für spätere Begegnungen.


    Auch der Ersthund hat das noch gelernt, als er schon viel älter war.


    Bei Hundekontakten mit Playdates sind wir immer erst an der Leine mit etwas Abstand gegangen und haben sie dann abgemacht, wenn die Hunde am wenigsten damit rechneten. Wir haben dann auch immer genau geschaut, ob die Regeln (Pausen einhalten, den Anderen nicht mobben etc.) eingehalten werden und ob die Vorlieben zueinander passen.

    Es gibt ja z.B. Hunde, die gerne Rennspiele machen, andere wiederum spielen eher körperlich. Nicht jeder Hund mag das (mein Junghund z.B. gar nicht!). Also lasse ich ihn mit körperlich spielenden Hunden auch nicht zusammen. Bringt einfach nichts...


    Ich überprüfe auch immer die Ansprechbarkeit bzw. versuche vorher schon einzuschätzen, ob sie gegeben ist. Das ist zum einen ein wenig (Über-)vorsicht, soll aber auch vermeiden, dass der Hund andere Hunde mit Halligalli ohne Ende assoziiert.

  • Meist ist es tatsächlich sinnvoller, einfach miteinander ne Runde zu drehen. Die Hunde können mal ne Runde toben, aber dann gehts wieder weiter, jeder schnuppert den Wegrand für sich ab, und alles bleibt entspannt. Auch dabei wenn die Hunde scheinbar jeder für sich den Wegrand abschnuppern, geschieht sooo viel an Kommunikation zwischen den Hunden - das nehmen die Halter oft gar nicht wahr.....


    Und dann ist es evtl. sinnvoller, nen souveränen Althund dafür zu nehmen, nicht nen Gleichaltrigen, der auch erst lernen muß, wie man sich benimmt..... Da kommt meist net viel rum an Mehrwert für den Hund, außer daß sich sinnlos hochgespult wird und Beide dann "out of order" sind und das Hirn wegschmeißen.

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