Leinenaggression bei gut sozialisiertem Junghund

  • So ein Tierschutzviech - wie auch meins - kennt ja keine Leine. Von den bisher gelebten 4F (fight, flight, freeze, fiddle) funktionieren die meisten mit Leine nicht mehr, auch Deeskalations- und Kommunikationsmaßnahmen auf Distanz sind eingeschränkt. Wäre ich ein Tierschutztier in der Situation, würde ich mir auch erstmal alles auf Distanz halten Und ich wäre sauer ;)

  • So ein Tierschutzviech - wie auch meins - kennt ja keine Leine. Von den bisher gelebten 4F (fight, flight, freeze, fiddle) funktionieren die meisten mit Leine nicht mehr, auch Deeskalations- und Kommunikationsmaßnahmen auf Distanz sind eingeschränkt. Wäre ich ein Tierschutztier in der Situation, würde ich mir auch erstmal alles auf Distanz halten Und ich wäre sauer ;)

    Exakt.

    Es wird höchstwahrscheinlich (trotzdem mutmaße ich hier nur, weil ich ja nie dabei war) einfach eine Leinenaggression aufgrund von Frust sein.

    Frust weil: "Ich will da hin, ich kann nicht hin, grööhl jetzt bin ich sauer".

    Tatsächlich hilft da einfach oft an fremden Hunden vorbei zu gehen und die Aufmerksamkeit umlenken. Sodass sie merkt, dass sie nicht alles angeht.

    Auch, wenn es dir vielleicht peinlich ist, dass dein Umfeld dich mit pöbelndem Hund erlebt: Geh diesen Situationen nicht aus dem Weg, sonst verbaust du dir das Lernen. Den Fehler habe ich nämlich sehr lange gemacht als mein Welpe seeeehr früh mit dem Pöbeln angefangen hat. 5 Jahre später und ich arbeite immernoch daran. (Bin aber inzwischen auch müde davon geworden).


    Gibt nämlich auch super freundliche Hunde, die eine Leinenaggro entwickeln, weil sie sonst immer überall hingehen dürfen.

  • Dass Ida Frust hat, weil sie nicht hin kann, vermute ich auch. Sie konnte ja in ihrem früheren Leben jeden Hund beschnüffeln, begrüßen und "abchecken". Sie hat auch zwischendrin mal in die Leine gebissen, die hat sie eindeutig genervt und gestört. Das ist jetzt aber wieder weg und das macht sie nicht mehr.
    Allerdings springt Ida auch vom Sofa aus aufs Fensterbrett und bellt lautstark, wenn ein anderer Hund am Haus vorbei läuft.
    Ansonsten ist Ida aber vollkommen entspannt und unkompliziert.

  • Dass Ida Frust hat, weil sie nicht hin kann, vermute ich auch. Sie konnte ja in ihrem früheren Leben jeden Hund beschnüffeln, begrüßen und "abchecken". Sie hat auch zwischendrin mal in die Leine gebissen, die hat sie eindeutig genervt und gestört. Das ist jetzt aber wieder weg und das macht sie nicht mehr.
    Allerdings springt Ida auch vom Sofa aus aufs Fensterbrett und bellt lautstark, wenn ein anderer Hund am Haus vorbei läuft.
    Ansonsten ist Ida aber vollkommen entspannt und unkompliziert.

    Nimm dir trotzdem frühzeitig einen guten Trainer, man kann selbst jede Menge falsch machen in solchen Situationen und damit hilft man weder dem Hund, noch sich selbst.

  • Dann interessieren sie auch eigentlich nur noch die Mäuselöcher.

    Wenn ich da als Jagdhundehalter nen Tip geben darf: das sind erste deutliche Anzeichen von Jagdtrieb! Egal, ob Mäusebuddeln oder Schmetterlingsjagen. Ich würde erfahrungsbedingt an dieser Stelle einschreiten und das untersagen. Hund dürfte bei mir das Loch anzeigen, würde Leckerlie dafür kassieren, und dann gehts weiter.


    Gejagt wird nur, wenn ICH das erlaube, und WAS ich erlaube (Leute, die sich für den Hund versteckt haben, Leckerlies, die ich versteckt habe - aber KEIN Tier).


    Fördern würde ich bei so nem Hund ausschließlich die Aufmerksamkeit bei MIR. Also jeder Blick wird bestätigt, jedes Herkommen, Zurückgucken, Warten auf mich an Abbiegungen etc. Dann hat sie später, wenn sie das verinnerlicht hat, immer ein Ohr für Dich und wird evtl. mal abrufbar sein an Wild.


    Also gar nicht erst anfangen, das Interesse an jagdlichen Tätigkeiten zuzulassen oder gar zu fördern....

  • Haushalt ist nicht dasselbe, wie Fremdhunde/Fremdkontakte! Weil der Hund mit anderen zusammen gelebt hat heißt das nicht, dass er deswegen mit Fremdhunden auch noch an der Leine klar kommt.

    Es ist auch keine Garantie, für eine gute Sozialisierung. Es ist sogar wahrscheinlich, dass das Gegenteil eintrifft. Wenn zB dein Hund dort in der Gruppe der "Opfertyp" war, kann es sein, dass er bei Fremdhunden deswegen gerne nach vorne geht. Dafür spricht ja auch, dass dein Hund verletzt zu dir gekommen ist. Das Thema ist schon ein wenig komplexer.

    Ich würde mir da eine*n Trainer*in holen, der/die auf TS Hunde spezialisiert ist. Es ist schwer zu sagen, wieso dein Hund wann wie reagiert, wenn man ihn nicht kennt oder sieht. Setz dich am besten mal richtig mit Körpersprache auseinander und arbeite mit Trainer*in zusammen.


    Das Symptom bekämpfen funktioniert am besten durch Grund bekämpfen. Und das kannst du am besten wie oben genannt.



    Das Wort Dominant in Verbindung mit Ressourcenverteidigung macht mir da ein bisschen Bauchschmerzen. Das Thema ist ebenfalls etwas komplexer.


    Bei der Herkunft könnte es ja auch nicht weit gegriffen sein, dass Leine auch nie so richtig aufgebaut wurde.


  • Ganz klar hat sie Jagdtrieb. Ist ja viel Terrier drin. Und nein, ich lasse sie aus genau dem Grund nicht buddeln. Auch weil sonst gar kein Spaziergang mehr möglich wäre. Ida lässt sich auch prima zurückrufen, wenn sie keine ablenkenden Reize um sich hat. War sie am Mäuseloch, stellte sie die Ohren auf Durchzug. Inzwischen geht das besser. Ich rufe sie zurück, bevor sie angefangen hat zu buddeln.

  • Haushalt ist nicht dasselbe, wie Fremdhunde/Fremdkontakte! Weil der Hund mit anderen zusammen gelebt hat heißt das nicht, dass er deswegen mit Fremdhunden auch noch an der Leine klar kommt.

    Es ist auch keine Garantie, für eine gute Sozialisierung. Es ist sogar wahrscheinlich, dass das Gegenteil eintrifft. Wenn zB dein Hund dort in der Gruppe der "Opfertyp" war, kann es sein, dass er bei Fremdhunden deswegen gerne nach vorne geht. Dafür spricht ja auch, dass dein Hund verletzt zu dir gekommen ist. Das Thema ist schon ein wenig komplexer.


    Nein, sie war nicht der Opfertyp, eher das Gegenteil. Ida hat wohl den Ton angegeben, auch beim Futter. Ich nehme an, dass das einem der anderen Hunden zu weit ging und der sich dann mit dem Biss gewehrt hat.

    Bei der Herkunft könnte es ja auch nicht weit gegriffen sein, dass Leine auch nie so richtig aufgebaut wurde.


    Ja klar, an der Leine ist Ida in ihrer Welpenzeit natürlich nicht gelaufen. Wenn, dann mal auf dem Weg zum Tierarzt oder so.

    Bis auf das Meckern an der Leine hat Ida aber keine Probleme. Sie war vom ersten Tag an ein sehr unkomplizierter Hund ohne Ängste o.ä. Sie hatte sich hier auch innerhalb von 1-2 Tagen eingelebt.

  • Du das war ein Beispiel.

    Das kann sich halt auf so viele verschiedene Arten negativ auf den Hund auswirken. Das war mein Punkt.


    Ressourcenverteitigung ist und bleibt ein komplexeres Thema.


    Der Rest klingt doch super

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