Mudi, Hrvatski Ovčar, Berger des Pyrénées (face rase)
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Hallo zusammen Ich denke ja gelegentlich darüber nach, ob sich zu den Shelties noch ein dritter Hund gesellt (in ein paar Jahren, nicht für jetzt). Und falls ja, ob es ein weiterer Sheltie-Charmebolzen werden würde, oder vielleicht doch was Anderes.
Mein Herz gehört den Hütis, gerne auch größer als ein Sheltie, viel größer bzw. schwerer als +- 50cm/ 20 kg sollte es jedoch nicht sein.
So kam ich auf Mudi, den Kroaten und den BdP, die beiden letzteren sind da etwa an der Grenze. (Klar gibt's zierliche LHC, KHC, Aussies oder BC, tendenziell sind die aber 'drüber').
Hat hier jemand einen und mag mir ein bisschen was erzählen? Was macht sie für euch besonders? Wo liegt der größte Unterschied zu anderen Hütis? Würdet ihr euch nochmal einen anschaffen oder nicht, und warum? Wie sind die so im Alltag, Jagdtrieb, Hütetrieb, WTP, Verträglichkeit mit Artgenossen? Lassen die sich auch ohne Vieh ausreichend beschäftigen?
Mir ist klar die sind keine Couch-Potatoes! Was ich nicht einschätzen kann ist ggf. wie viel 'mehr' im Vergleich zu Sheltie erforderlich ist. Mit den Zwergen stehe ich neben den 'normalen' täglichen Gassi-Freilauf-Runden noch 2-3x/Wo zum Sporteln in der HuSchu auf dem Platz. Womit ich aber beim besten Willen nicht dienen kann sind 6x/Wo auf dem Platz stehen oder Schafe o.ä. zum Hüten, da wären die 3 Rassen dann einfach raus für mich.
Danke euch schonmal!
Nachtrag: Wie sieht es gesundheitlich bei denen aus?
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- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Mudi, Hrvatski Ovčar, Berger des Pyrénées (face rase)* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ich hab selber zwar keine der genannten Rassen, aber jobbedingt krieg ich ja doch etwas tiefere Einblicke in das Zusammenleben mit diesen Hunden.
Zu den Bergern kann ich tatsächlich nicht soooo viel sagen, davon hatte ich erst 2 im Training. Von den 3 Rassen sind die noch am ehesten mit dem Sheltie vergleichbar find ich. Vom Aktivitätslevel würd ich sie knapp darüber einordnen. Ich hab sie immer recht zurückhaltend, fast schon scheu und oft etwas ängstlich erlebt. Die haben zumidnest definitiv einen vorinstallierten Rückwärtsgang.
Das letzte würde ich sowohl vom Mudi, als auch vom HO so gar nicht behaupten...
Mudis kann man find ich ganz gut mit einem Wort beschreiben....LAUT Shelties bellen ja auch ganz gern mal viel, aber im Vergleich zum Mudi liegen da finde ich welten zwischen. Wenn ein Mudi nicht spätestens alle 5 Sekunden mal testet, ob seine Stimme noch funktioniert (nen anderen Grund gibts da oft nicht zum Bellen) dann stimmt irgendwas nicht Die sind sehr reizoffen, fühlen sich für alles mögliche zuständig, sind extreme Kontrollettis und man hört immer, wo sie gerade sind Dieses kontrollieren von allem möglichen, das kenn ich auch von DSH oder auch von meinen Aussies, aber Mudis empfinde ich da noch deutlich ausgeprägter.
HOs hatte ich auch noch nicht soooo viele, aber 5-6 waren schon dabei....von meinem ersten ziert immer noch eine schöne Narbe mein Knie Die sind charakterlich recht nah am Mudi, aber noch ne Spur kerniger würd ich sagen. Eher so Typ, erstmal reinhacken, nachfragen kann man ja später immer noch. Bei denen kann es auch durchaus passieren, dass sie sich dazu berufen fühlen, dem Hund, der sie in 500m Entfernung schief anguckt, mal eben das Fell über die Ohren ziehen zu müssen und sollte sich auf dem Weg dorthin rausstellen, dass das gar kein Hund ist, sondern ein Baumstumpf, ist das auch nicht schlimm, dann kriegt der halt stattdessen aufs Maul Frust aushalten gehört nicht zu ihren Stärken, die nutzen dann auch gerne, was auch immer in der Nähe ist als Blitzableiter und versenken ihre Zähne dann halt darin. Wenn man auf so A....bratzen (ich meine das wirklich sehr nett, und sage das über meine eigenen Hunden auch manchmal) steht, sind die großartig. Ich hab immer mit jedem einzelnen von denen sehr gern gearbeitet, aber ich war auch genauso froh, dass ich sie danach wieder abgeben konnte und nicht mit nach Hause nehmen musste
Sowohl Mudi und HO sollte schon wirklich eine bewusste Entschidung sein, dass muss man wirklich wollen, sonst wird man mit denen nicht glücklich.
Ob die wirklich alle so extrem sind, kann ich auch nicht viel zu sagen, ich krieg halt auch eher die Teams zu sehen, wo es eben nicht so rund läuft.
Gesundheitlich sind mir zumindest keine größeren Katastrophen bekannt. 1-2 von den HOs hätte ich eigentlich gerne mal zur Physio geschickt, aber das wäre völlig utopisch gewesen, dass die sich dort behalndeln lassen...
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Danke Eilinel für Deine ausführliche Beschreibung!
Ich liebe meine Shelties ja ohne Ende, für mich sind die zuckersüße Charmebolzen .
Ich bin mir nur manchmal nicht sicher, ob mir ein dritter dann nicht 'zu viel Zucker' wäre?
Wir hatten davor einen Aussie, den empfand ich einen guten Tacken kerniger, griffiger, selbständiger.
Im Vergleich zu den sanften Zwergen war der ja fast 'rüpelig' unterwegs .
Ich weiß ich nicht, ob das nachvollziehbar ist, ich würde die Shelties ja um nichts in der Welt eintauschen, und trotzdem fehlt mir genau das 'Handfestere' manchmal
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100tausendVolt Leo hat eine Mudi Hündin. Leider ist Leo nur noch selten im DF.
Aber in ihrem Pfotothread findest du ein wenig zu der Hündin.
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Zu welcher Rasse kann ich wohl was sagen...
Lustigerweise war ein Berger des Pyrenees mal eine Weile ein Gassihund von mir, vor inzwischen fast zwei Jahrzehnten, denke ich. Gehörte einer Freundin meiner Mutter, die da aus gesundheitlichen Gründen zeitweise ein wenig Hilfe brauchte. Die Kleine war lieb, freundlich, konnte man toll frei laufen lassen, war einfach nur nett, wollte gefallen, unkompliziert, irgendwie schon fast ... langweilig. Aber ich bin auch nur bedingt ein Hüti-Mensch, mein Herz gehört den ursprünglicheren Rassen.Inwiefern diese Beschreibung auf andere Rassevertreter zutrifft, kann ich nicht sagen.
Wozu ich mehr sagen kann, sind die Mudis.
Kennst du Game of Thrones? Da gibt es einen Spruch in die Richtung von "Immer wenn ein Targaryen geboren wird, werfen die Götter eine Münze ob es ein Genie oder ein Wahnsinniger wird." - streiche 'Targaryen' und setze 'Mudi' ein.
Und es stimmt wirklich. Es gibt enorme Unterschiede innerhalb der Rasse was ihren Beschäftigungsdrang, ihren "Drive" und auch ihre emotionale Stabilität angeht, und auch wenn man da durch die Wahl von Züchter, Eltern, etc. etwas Einfluss darauf nehmen kann, ist es eben nur das - *etwas* Einfluss. Innerhalb eines einzelnen Wurfes kann es zu gewaltigen Unterschieden kommen, und das tut es auch oft genug und ist kaum zu vermeiden.
Als Beispiel kann ich den Wurf meiner Hündin nehmen - da ist die Münze jeweils bei der Hälfe der Welpen auf einer der Seiten gelandet. (Ich habe/hatte Kontakt zu den Besitzern der Geschwister.) Da gibt's von "fähig zur Rettungshundearbeit" bis "selbst die Medis vom TA schlagen nicht an" die ganze Palette. Und nein, es liegt in diesen Fällen nicht an den Besitzern. Sowas hört/liest man in der Mudi-Szene sehr oft, und die 'problematischen' Geschwister meiner Hündin sind nicht bei unerfahrenen Besitzern gelandet. Meine Kleine ist auf der "wahnsinnigen Seite" gelandet, aber noch im vergleichsweise gemäßigten Bereich, würde ich sagen.
Belltechnisch ist sie - für einen Mudi! - noch vergleichsweise handzahm. Nichtsdestotrotz ist ihr Bellen grausam. Ich kann es nicht beschreiben, aber wenn sie 'richtig' loslegt (viele ihrer Laute sind auch niedlich, ich liebe z.B. ihr kleines gebelltes "HUFF" oder ihr Murren), dann würde ich ihr am liebsten die Stimmbänder entfernen oder mir einen Eispickel in die Gehörgänge rammen oder am besten beides. Also bei ihr ist es für mich nicht primär die Häufigkeit, sondern die Art des Bellens.... und es ist nicht schrill oder ähnliches, es ist einfach LAUT und unangenehm, wie die akustische Variante eines Schlages ins Gesicht. Ist nicht jedes Mal so, wenn sie bellt, aber oft genug.
Als mein jetziger Welpe (kein Mudi/Hüti), der vor kurzem zu ihr dazu kam, das erste Mal gebellt hat, hätte ich fast geweint vor Freude, weil es so ... schön? nicht wirklich... aber normal? nicht unangenehm jedenfalls ... klang. Es war wie Balsam für mein leidgeplagtes Trommelfell.
Mein Rüde damals (auch kein Mudi/Hüti), zu dem das Mudi-Tier damals als Zweithund kam, hatte ein Organ, das auch schon mal Tierarzthelferinnen zusammenzucken lies, wenn er es ausnahmsweise mal benutzt hat, aber auch sein Bellen war (für mich)... angenehm.
Ich hatte irgendwann - vor der Anschaffung - die Aussage einer (ehemaligen) Mudi-Halterin gelesen "Wäre eig der perfekte Hund für mich, aber mir bluten immernoch die Ohren" - und das tun sie wirklich bei vielen Mudi-Besitzern (es fühlt sich jedenfalls so an).Die sind sehr reizoffen, fühlen sich für alles mögliche zuständig, sind extreme Kontrollettis und man hört immer, wo sie gerade sind
DAS!
Nicht alle Mudis sind ganz so extrem und gerade gegen das Kontrolletti-Verhalten kann man auch viel tun, aber man muss damit rechnen, dass man einen extrem reizoffenen Hund bekommen könnte. Muss nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist da und ein Hund, der auf gefühlt ALLES reagiert oder reagieren könnte, kann ungemein anstrengend sein.
Meine persönliche Meinung - wenn man nicht gerade Nerven aus Drahtseilen und Erfahrung mit nervösen Hunden hat, gehört der Mudi nicht in die (größere) Stadt. Es kann klappen, aber es kann auch sehr sehr anstrengend für beide Seiten werden. Ich spreche da aus Erfahrung. Zum Glück war das Leben in der Stadt bei mir nur eine recht kurze Zeit, die aber ausgereicht hat, dass ich wirklich lange mit meinem Mädchen arbeiten musste, bis sie wieder einigermaßen entspannt im menschlichen Alltag mitlaufen konnte. Länger in der Stadt zu bleiben, hätten weder sie noch ich ausgehalten.
Oh, und Frusttoleranz Minus 100. (Je nachdem auf welcher Seite die Münze landet, mehr oder weniger ausgeprägt, gibt def auch Mudis, die diese Tendenz nicht haben.)
Musste ich auch viel dran arbeiten.
Und Mudis können - wenn sie wirklich wollen - extrem, extrem hartnäckig sein. Also so Ideen wie "Das Verhalten gefällt mir nicht, ich ignorier das mal, dann hört das schon auf" kann man vergessen. Da ignoriert das eigene Skelett noch weiter und der Geist des Mudis macht immernoch fröhlich weiter.
Man muss aber auch wissen, dass viele Mudis gleichzeitig sehr sensibel sind, man muss da den richtigen Weg bei Korrekturen finden. Zu viel "Härte", die bei manchen Rassen vll noch gar keine Härte wäre, geht bei Mudis auch nicht.
Ok, das war jetzt viel Negatives über die Mudis.
Es sind aber auch wunderbare Hunde. Ich liebe meine sehr und sie mich. Mudis sind idR eher auf eine oder sehr wenige Personen fixiert. Andere Menschen könnten vor ihren Augen in Flammen aufgehen oder sich allesamt in Luft auflösen und es wäre ihnen egal. Ich persönlich mag das sehr.
Mudis sind auch sehr lernwillig (wobei die Konzentration manchmal schwierig sein kann je nach Typ, denn ... Außenreize Außenreize Außenreize und die Sache mit der Frusttoleranz). Wobei es ihnen tatsächlich vor allem darum geht, etwas *mit IHREM Menschen* zu machen. Vom klassischen WTP her sollen Mudis etwas hinterfragender sein als zB Border Collies, aber das kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich finde meine ENORM motiviert mit mir zu kooperieren, und es reichen im Freilauf kleine Geräusche, und sie reagiert. Freilauf ist herrlich mit ihr, ich bin sonst selbstständige Jäger gewohnt, die dann halt im Schleppleinen-Knast landen. Meine Mudine kann ich im Feld / in der Natur so gut wie überall laufen lassen. Sie hat einen erstaunlich geringen Radius, bleibt immer in der Nähe, achtet sehr auf mich. Als sie jung war, waren Bewegungsreize ein großes Problem, egal ob an der Leine oder im Freilauf (Fahrräder zB - und wir haben damals in Holland gewohnt.............), aber das hat sich trainieren lassen. Jagdtrieb hatte sie nie - zum Glück. Ich weiß, dass es Mudis mit Jagdtrieb gibt, aber ich denke, dass das eher Ausnahmen sind bzw es in der Regel gut trainierbar sein sollte. Was sein kann, ist, dass sie dazu neigen, Tiere vom Weg / der näheren Umgebung zu vertreiben, zB mal Vögel wegscheuchen, aber echter Jagdtrieb ist das nicht. Ein Mudi arbeitet z.B. in Kanada als professioneller Vogel-Vertreiber auf einem Flughafen. Perfekter Job für einen Mudi! Meine ist immer ganz stolz, wenn sie die bösen Vögel vertrieben hat, sie da auf dem Weg auf uns lauerten. Das lasse ich zu, weil sie das wirklich nur in einem bestimmten, kleinen Radius macht.
Kein Einbrecher könnte mich jemals im Schlaf überraschen. Man hat mit einem Mudi eine sehr fähige Alarmanlage.
Sie ist sooo frauchenbezogen und verschmust und gibt tolle Küsschen. Und sie bringt mich zum Lachen.
Und zu deinen anderen Fragen - mit keinem Mudi muss man 6x die Woche auf den Hundeplatz. Ganz im Gegenteil würde das sogar schaden. Mudis müssen genug abschalten können, manche können das von sich aus (meine war so), anderen muss man das beibringen. Gerade pushende Aktivitäten wie Agility, Ballwerfen, etc. muss man gut dosieren, damit der Hund nicht zu sehr hochdreht. Das geht verdammt schnell bei Mudis.
Was meiner gut tut als Kopfarbeit, ist z.B. wenn ich sie draußen beim Gassi sitzen lasse, 5-15 Leckerchen verteile und sie dann suchen muss. Das macht Spaß, macht müde und pusht nicht, weil da keine schnelle Bewegung sondern Konzentration gefordert ist. Das sollte man beim Mudi auf jeden Fall einbauen, mMn.
Verträglichkeit mit anderen Hunden ist sehr individuell. Meine ist an der Leine manchmal eine Kackbratze, aber aus Unsicherheit (gab da mal einen Vorfall, als sie jung war, das hat sie nie vergessen - sie hasst bis heute auch einen ganz bestimmten Hundetyp), das haben wir trainiert und ist im Laufe der Jahre viel besser geworden. Im Freilauf will sie keinen Stress und geht Problemen aus dem Weg. Selten trifft sie einen Hund, den sie richtig toll findet und mit dem sie interagieren möchte, meist gehen wir einfach weiter. Es gibt aber auch Mudis, die würden im Freilauf gerne auseinandernehmen (oder tun so als ob), bevor sie potentiell auseinandergenommen werden könnten.
Gesundheitlich muss man bei Mudis (wie eig bei allen Rassen) drauf achten, dass der Welpe von guten Züchtern kommt, die die Hüften etc. der Eltern checken lassen und denen die Gesundheit der Tiere und der Erhalt der Rasse am Herzen liegen.
Einziges Problem, von dem ich weiß, das gehäuft auftritt bei Mudis, ist Epilepsie. (Was irgendwie passt, weil bei Mudis gefühlt ständig zu viel Strom im Hirn durchläuft.... )
Würde ich mir nochmal einen Mudi zulegen..... Wenn ich *richtig* auf dem Land lebe mit größerem Grundstück - gut möglich. Sie haben schon was und es macht Spaß mit ihnen zu interagieren. Trotz der vielen Nerven, die mich meine gekostet hat, bereue ich es nicht. Aber nie wieder in der Stadt (nicht mal Kleinstadt, geschweigedenn die Hölle der Großstadt). -
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Danke Eilinel für Deine ausführliche Beschreibung!
Ich liebe meine Shelties ja ohne Ende, für mich sind die zuckersüße Charmebolzen .
Ich bin mir nur manchmal nicht sicher, ob mir ein dritter dann nicht 'zu viel Zucker' wäre?
Wir hatten davor einen Aussie, den empfand ich einen guten Tacken kerniger, griffiger, selbständiger.
Im Vergleich zu den sanften Zwergen war der ja fast 'rüpelig' unterwegs .
Ich weiß ich nicht, ob das nachvollziehbar ist, ich würde die Shelties ja um nichts in der Welt eintauschen, und trotzdem fehlt mir genau das 'Handfestere' manchmal
Wenn Mudis spielen, sieht es aus, als hätten Dämonen den Weg auf die Erde gefunden.
In mancherlei Hinsicht sind Mudis schon irgendwie gut kernig (ich meine, die Minis treiben u.a. Rinder! und das merkt man). Trotzdem sensibel. Selbstständiger im Denken sollen sie sein als BC, dann wahrscheinlich auch als Shelties?
Wenn man die Nerven hat, sind Mudis super und wenn man eine Herausforderung sucht, perfekt! -
Danke Eilinel für Deine ausführliche Beschreibung!
Ich liebe meine Shelties ja ohne Ende, für mich sind die zuckersüße Charmebolzen .
Ich bin mir nur manchmal nicht sicher, ob mir ein dritter dann nicht 'zu viel Zucker' wäre?
Wir hatten davor einen Aussie, den empfand ich einen guten Tacken kerniger, griffiger, selbständiger.
Im Vergleich zu den sanften Zwergen war der ja fast 'rüpelig' unterwegs .
Ich weiß ich nicht, ob das nachvollziehbar ist, ich würde die Shelties ja um nichts in der Welt eintauschen, und trotzdem fehlt mir genau das 'Handfestere' manchmal
Ich find aussie-vergleiche immer schwierig, weil es bei denen einfach soooo eine krass grosse bandbreite gibt. Ich hab ja schon eher den kernigen. Ursprünglichen typ aussie und an den HO kommen die bei weitem nicht ran. Mit denen muss man auch mal diskutieren, auch mal was durchsetzen, aber die sind viel mehr auf kooperation selektiert. Die sind weniger spezialisiert. Altdeutscher Hütehund käme je nach schlag näher ran, aber immer noch nicht ganz. Mischung aus AHH, Terrier und Mali würd ich sagen 😂😂
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Ich habe mich vor vielen Jahren mal eingehender über die Pyris informiert, ein großes Rassetreffen besucht, an einem organisierten BdP Spaziergang teilgenommen und mit vielen Haltern gesprochen.
Ich suchte damals nach einen Hütehundtyp in handlicher Größe, mit dem ich auch aktiv Hundesport, aber nicht Schutzdienst machen wollte.
Ich finde die kleinen Franzosen nach wie vor bezaubernd, aber ich habe mich damals nach dem Kennenlernen gegen die Rasse entschieden.
Ähnlich wie Shelties tendieren sie zur Sensibilität bis hin zur Ängstlichkeit, ziehen sich aber im Gegensatz du diesen eher nicht zurück, sondern gehen schnappend nach vorne.
Viele Aussagen von Züchtern und Haltern zeigten mir, daß das auch nicht so kritisch gesehen, als rassetypische Wesenseigenschaft akzeptiert und häufig schöngeredet wird.
Natürlich gibt es hier wie überall viele individuelle Unterschiede innerhalb der Rasse, aber die Tendenzen sind eben da und keineswegs die Ausnahme.
Als Großstädterin wollte ich aber einen nervenstarken Hund, der auch keine größeren Probleme mit oft unvermeidbarem Menschenkontakt haben sollte.
PS: ich sehe gerade, daß du speziell auf den Face Rase abhebst. Von dieser seltenen Variante habe nur einen kennengelernt und mir daher kein umfassenderes Bild machen können. So ganz grundsätzlich unterscheiden die sich aber wohl nicht, zusätzliches Problem ist die noch geringere Zuchtbasis.
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Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur von meinem Mudi-Mix und zwei Tierheim-Mudis erzählen, aber das deckt sich so ziemlich mit dem, was man sonst so über die Rasse hört und was hier auch schon geschrieben steht.
Was ich aber nochmal aufgreifen möchte, ist die Eigenständigkeit. Mudis haben nicht so einen Kadavergehorsam wie viele andere Hütehunde und treffen im Zweifelsfall eigene Entscheidungen. Nicht in dem Sinn, dass sie in terriermanier ständig alles ausdiskutieren möchten, aber wenn es drauf ankommt, ist zumindest meiner kein 100%iger Verlasshund, wie ich das zum Beispiel von dem BC einer guten Freundin kenne. Milo nimmt meine Vorschläge grundsätzlich gerne an, aber er behält dabei einfach das letzte Wort. Nebenbei würde ich auch sagen, dass Mudis mehr "will to work" als "will to please" mitbringen. Also sie haben schon Bock, mit dir zu arbeiten, aber ich habe immer das Gefühl, dass es dabei mehr um die Arbeit an sich als ums glückliche Frauchen geht 😅
Und die Mudis, die ich erlebt habe, waren wirklich alle sehr kernig. Kein Vergleich zu dem Aussie, mit dem ich groß geworden bin oder anderen Hütern. Die wussten genau was sie wollen und waren auch absolut bereit, das notfalls mit den Zähnen durchzusetzen. Gut, das waren definitiv keine besonders nervenstarken Exemplare und die hatten sicher auch Aufzuchtbedingt schon ein paar mehr Defizite, aber die Tendenzen für so ein Verhalten sind bei der Rasse schon da.
Und dazu, ob ich mir nochmal einen holen würde: Nein, vorerst nicht. Ich mag die kleinen ungarischen Zwerge, meinen lieb ich eh über alles, aber der nächste Hund soll etwas alltags- und familientauglicher werden, als es der Mudi in meinen Augen ist. Ich hab das ganze Familiengründungs-Zeug noch vor mir und in einem trubeligen Haushalt mit Kleinkindern, wo der Hund bis zu einem gewissen Grad einfach mal mitlaufen muss, sehe ich keinen Mudi. Zumindest nicht in der Blüte seines Lebens. Mein bis dahin wahrscheinlich Opi darf aber natürlich sein Leben lang bei mir bleiben, den geb ich nicht wieder her
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Zu welcher Rasse kann ich wohl was sagen...
Lustigerweise war ein Berger des Pyrenees mal eine Weile ein Gassihund von mir, vor inzwischen fast zwei Jahrzehnten, denke ich. Gehörte einer Freundin meiner Mutter, die da aus gesundheitlichen Gründen zeitweise ein wenig Hilfe brauchte. Die Kleine war lieb, freundlich, konnte man toll frei laufen lassen, war einfach nur nett, wollte gefallen, unkompliziert, irgendwie schon fast ... langweilig. Aber ich bin auch nur bedingt ein Hüti-Mensch, mein Herz gehört den ursprünglicheren Rassen.Inwiefern diese Beschreibung auf andere Rassevertreter zutrifft, kann ich nicht sagen.
Wozu ich mehr sagen kann, sind die Mudis.
Kennst du Game of Thrones? Da gibt es einen Spruch in die Richtung von "Immer wenn ein Targaryen geboren wird, werfen die Götter eine Münze ob es ein Genie oder ein Wahnsinniger wird." - streiche 'Targaryen' und setze 'Mudi' ein.
Und es stimmt wirklich. Es gibt enorme Unterschiede innerhalb der Rasse was ihren Beschäftigungsdrang, ihren "Drive" und auch ihre emotionale Stabilität angeht, und auch wenn man da durch die Wahl von Züchter, Eltern, etc. etwas Einfluss darauf nehmen kann, ist es eben nur das - *etwas* Einfluss. Innerhalb eines einzelnen Wurfes kann es zu gewaltigen Unterschieden kommen, und das tut es auch oft genug und ist kaum zu vermeiden.
Als Beispiel kann ich den Wurf meiner Hündin nehmen - da ist die Münze jeweils bei der Hälfe der Welpen auf einer der Seiten gelandet. (Ich habe/hatte Kontakt zu den Besitzern der Geschwister.) Da gibt's von "fähig zur Rettungshundearbeit" bis "selbst die Medis vom TA schlagen nicht an" die ganze Palette. Und nein, es liegt in diesen Fällen nicht an den Besitzern. Sowas hört/liest man in der Mudi-Szene sehr oft, und die 'problematischen' Geschwister meiner Hündin sind nicht bei unerfahrenen Besitzern gelandet. Meine Kleine ist auf der "wahnsinnigen Seite" gelandet, aber noch im vergleichsweise gemäßigten Bereich, würde ich sagen.
Belltechnisch ist sie - für einen Mudi! - noch vergleichsweise handzahm. Nichtsdestotrotz ist ihr Bellen grausam. Ich kann es nicht beschreiben, aber wenn sie 'richtig' loslegt (viele ihrer Laute sind auch niedlich, ich liebe z.B. ihr kleines gebelltes "HUFF" oder ihr Murren), dann würde ich ihr am liebsten die Stimmbänder entfernen oder mir einen Eispickel in die Gehörgänge rammen oder am besten beides. Also bei ihr ist es für mich nicht primär die Häufigkeit, sondern die Art des Bellens.... und es ist nicht schrill oder ähnliches, es ist einfach LAUT und unangenehm, wie die akustische Variante eines Schlages ins Gesicht. Ist nicht jedes Mal so, wenn sie bellt, aber oft genug.
Als mein jetziger Welpe (kein Mudi/Hüti), der vor kurzem zu ihr dazu kam, das erste Mal gebellt hat, hätte ich fast geweint vor Freude, weil es so ... schön? nicht wirklich... aber normal? nicht unangenehm jedenfalls ... klang. Es war wie Balsam für mein leidgeplagtes Trommelfell.
Mein Rüde damals (auch kein Mudi/Hüti), zu dem das Mudi-Tier damals als Zweithund kam, hatte ein Organ, das auch schon mal Tierarzthelferinnen zusammenzucken lies, wenn er es ausnahmsweise mal benutzt hat, aber auch sein Bellen war (für mich)... angenehm.
Ich hatte irgendwann - vor der Anschaffung - die Aussage einer (ehemaligen) Mudi-Halterin gelesen "Wäre eig der perfekte Hund für mich, aber mir bluten immernoch die Ohren" - und das tun sie wirklich bei vielen Mudi-Besitzern (es fühlt sich jedenfalls so an).Die sind sehr reizoffen, fühlen sich für alles mögliche zuständig, sind extreme Kontrollettis und man hört immer, wo sie gerade sind
DAS!
Nicht alle Mudis sind ganz so extrem und gerade gegen das Kontrolletti-Verhalten kann man auch viel tun, aber man muss damit rechnen, dass man einen extrem reizoffenen Hund bekommen könnte. Muss nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist da und ein Hund, der auf gefühlt ALLES reagiert oder reagieren könnte, kann ungemein anstrengend sein.
Meine persönliche Meinung - wenn man nicht gerade Nerven aus Drahtseilen und Erfahrung mit nervösen Hunden hat, gehört der Mudi nicht in die (größere) Stadt. Es kann klappen, aber es kann auch sehr sehr anstrengend für beide Seiten werden. Ich spreche da aus Erfahrung. Zum Glück war das Leben in der Stadt bei mir nur eine recht kurze Zeit, die aber ausgereicht hat, dass ich wirklich lange mit meinem Mädchen arbeiten musste, bis sie wieder einigermaßen entspannt im menschlichen Alltag mitlaufen konnte. Länger in der Stadt zu bleiben, hätten weder sie noch ich ausgehalten.
Oh, und Frusttoleranz Minus 100. (Je nachdem auf welcher Seite die Münze landet, mehr oder weniger ausgeprägt, gibt def auch Mudis, die diese Tendenz nicht haben.)
Musste ich auch viel dran arbeiten.
Und Mudis können - wenn sie wirklich wollen - extrem, extrem hartnäckig sein. Also so Ideen wie "Das Verhalten gefällt mir nicht, ich ignorier das mal, dann hört das schon auf" kann man vergessen. Da ignoriert das eigene Skelett noch weiter und der Geist des Mudis macht immernoch fröhlich weiter.
Man muss aber auch wissen, dass viele Mudis gleichzeitig sehr sensibel sind, man muss da den richtigen Weg bei Korrekturen finden. Zu viel "Härte", die bei manchen Rassen vll noch gar keine Härte wäre, geht bei Mudis auch nicht.
Ok, das war jetzt viel Negatives über die Mudis.
Es sind aber auch wunderbare Hunde. Ich liebe meine sehr und sie mich. Mudis sind idR eher auf eine oder sehr wenige Personen fixiert. Andere Menschen könnten vor ihren Augen in Flammen aufgehen oder sich allesamt in Luft auflösen und es wäre ihnen egal. Ich persönlich mag das sehr.
Mudis sind auch sehr lernwillig (wobei die Konzentration manchmal schwierig sein kann je nach Typ, denn ... Außenreize Außenreize Außenreize und die Sache mit der Frusttoleranz). Wobei es ihnen tatsächlich vor allem darum geht, etwas *mit IHREM Menschen* zu machen. Vom klassischen WTP her sollen Mudis etwas hinterfragender sein als zB Border Collies, aber das kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich finde meine ENORM motiviert mit mir zu kooperieren, und es reichen im Freilauf kleine Geräusche, und sie reagiert. Freilauf ist herrlich mit ihr, ich bin sonst selbstständige Jäger gewohnt, die dann halt im Schleppleinen-Knast landen. Meine Mudine kann ich im Feld / in der Natur so gut wie überall laufen lassen. Sie hat einen erstaunlich geringen Radius, bleibt immer in der Nähe, achtet sehr auf mich. Als sie jung war, waren Bewegungsreize ein großes Problem, egal ob an der Leine oder im Freilauf (Fahrräder zB - und wir haben damals in Holland gewohnt.............), aber das hat sich trainieren lassen. Jagdtrieb hatte sie nie - zum Glück. Ich weiß, dass es Mudis mit Jagdtrieb gibt, aber ich denke, dass das eher Ausnahmen sind bzw es in der Regel gut trainierbar sein sollte. Was sein kann, ist, dass sie dazu neigen, Tiere vom Weg / der näheren Umgebung zu vertreiben, zB mal Vögel wegscheuchen, aber echter Jagdtrieb ist das nicht. Ein Mudi arbeitet z.B. in Kanada als professioneller Vogel-Vertreiber auf einem Flughafen. Perfekter Job für einen Mudi! Meine ist immer ganz stolz, wenn sie die bösen Vögel vertrieben hat, sie da auf dem Weg auf uns lauerten. Das lasse ich zu, weil sie das wirklich nur in einem bestimmten, kleinen Radius macht.
Kein Einbrecher könnte mich jemals im Schlaf überraschen. Man hat mit einem Mudi eine sehr fähige Alarmanlage.
Sie ist sooo frauchenbezogen und verschmust und gibt tolle Küsschen. Und sie bringt mich zum Lachen.
Und zu deinen anderen Fragen - mit keinem Mudi muss man 6x die Woche auf den Hundeplatz. Ganz im Gegenteil würde das sogar schaden. Mudis müssen genug abschalten können, manche können das von sich aus (meine war so), anderen muss man das beibringen. Gerade pushende Aktivitäten wie Agility, Ballwerfen, etc. muss man gut dosieren, damit der Hund nicht zu sehr hochdreht. Das geht verdammt schnell bei Mudis.
Was meiner gut tut als Kopfarbeit, ist z.B. wenn ich sie draußen beim Gassi sitzen lasse, 5-15 Leckerchen verteile und sie dann suchen muss. Das macht Spaß, macht müde und pusht nicht, weil da keine schnelle Bewegung sondern Konzentration gefordert ist. Das sollte man beim Mudi auf jeden Fall einbauen, mMn.
Verträglichkeit mit anderen Hunden ist sehr individuell. Meine ist an der Leine manchmal eine Kackbratze, aber aus Unsicherheit (gab da mal einen Vorfall, als sie jung war, das hat sie nie vergessen - sie hasst bis heute auch einen ganz bestimmten Hundetyp), das haben wir trainiert und ist im Laufe der Jahre viel besser geworden. Im Freilauf will sie keinen Stress und geht Problemen aus dem Weg. Selten trifft sie einen Hund, den sie richtig toll findet und mit dem sie interagieren möchte, meist gehen wir einfach weiter. Es gibt aber auch Mudis, die würden im Freilauf gerne auseinandernehmen (oder tun so als ob), bevor sie potentiell auseinandergenommen werden könnten.
Gesundheitlich muss man bei Mudis (wie eig bei allen Rassen) drauf achten, dass der Welpe von guten Züchtern kommt, die die Hüften etc. der Eltern checken lassen und denen die Gesundheit der Tiere und der Erhalt der Rasse am Herzen liegen.
Einziges Problem, von dem ich weiß, das gehäuft auftritt bei Mudis, ist Epilepsie. (Was irgendwie passt, weil bei Mudis gefühlt ständig zu viel Strom im Hirn durchläuft.... )
Würde ich mir nochmal einen Mudi zulegen..... Wenn ich *richtig* auf dem Land lebe mit größerem Grundstück - gut möglich. Sie haben schon was und es macht Spaß mit ihnen zu interagieren. Trotz der vielen Nerven, die mich meine gekostet hat, bereue ich es nicht. Aber nie wieder in der Stadt (nicht mal Kleinstadt, geschweigedenn die Hölle der Großstadt).Und Zack, ich bin verliebt. Die klingen toll!
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