Ersthund Malinois - Abenteuer oder Irrsinn?

  • Hallo :)


    Der Titel verrät mein Problem ja bereits, aber ich möchte etwas ausführlicher erklären worum es geht.


    Ich bin 24 Jahre alt, arbeite von zuhause aus und habe eigentlich viel Zeit. Meine Lebensumstände passen momentan perfekt für einen Hund, deshalb kam mir schon vor Monaten der Gedanke, dass etwas fehlt und bitte sofort ein Hund einziehen soll.


    Anfangs habe ich mich bei Auslandshunden umgesehen, aber die Idee wieder verworfen, weil es mir einfach zu unsicher war.


    Also führte mich mein Weg ins Tierheim und dort traf ich Vegas.


    Vegas ist ein Malinois, er war damals 6 Monate alt und wurde aus Zeitgründen abgegeben. Ich wollte mich einfach nur erkundigen, hatte keine spezielle Vorstellung, wollte mich beraten lassen. Dann wurde ich ermutigt Vegas auf einen Spaziergang mitzunehmen und irgendwie hat es gefunkt.


    Ich bin nicht ganz unerfahren, meine Eltern sind Schäferhundliebhaber und haben momentan zwei Deutsche Schäferhunde zuhause, mit denen ich auch gerne und viel Zeit verbringe. Aber natürlich ist so ein eigener Hund was ganz anderes.


    Und dann noch ein Mali. Anfangs habe ich mich eingeredet, dass das sowieso nicht klappen kann und ich Vegas nur ein paar mal ausführen werde, damit er sich nicht langweilt. Aber Leute, das ganze geht jetzt seit 4 Monaten so. Ich verbringe meine meiste Freizeit mit ihm, wir gehen spazieren, wir trainieren. Ich wurde sogar vor 2 Monaten gefragt ob ich Zeit und Lust habe mit ihm zusammen mit einem Trainer zu trainieren, damit er perfekt für sein neues Zuhause vorbereitet wird.


    Aber irgendwie und irgendwann habe ich angefangen mich zu fragen ob ich vielleicht dieses perfekte Zuhause bin?


    Ich ertappe mich dabei, wie ich täglich hoffe, dass sich keine Interessenten melden oder wenn sich welche melden, dass sie nicht passend sind. Ich wünsche ihm nur das Beste, aber irgendwie wünsche ich ihm das mit mir gemeinsam.


    Jetzt klingt das so als hätte ich die Entscheidung bereits getroffen, aber dem ist nicht so. Ich zerreiße mir den Kopf wegen dieser Sache. Ich liebe ihn, er ist großartig, aber was ist wenn er eine Nummer zu groß für mich ist?


    Klar, momentan ist er noch freundlich zu allem und jedem, aber gerade beim Mali kann das im Alter so schnell umschlagen. Was wenn ich ihn versaue? Was wenn ich Fehler mache und einen aggressiven Hund aus ihm mache? Was wenn alles schief geht und ich ihn abgeben muss?


    Mein Herz würde das nicht aushalten.


    Aktuell ist er scheinbar der perfekte Anfängerhund und selbst im Tierheim scherzen sie schon, dass sie ihn doch am besten schon für mich reservieren, weil ich ihn sowieso irgendwann einfach nicht mehr zurückbringen werde.


    Ergeben meine Worte Sinn? Ich bin so gefangen in diesem Zwiespalt.


    In meinem Umfeld ermutigen mich alle ihn zu nehmen, meine Eltern haben mir ihre volle Unterstützung zugesagt, wenn ich Hilfe brauche. Ich habe mir bereits Vereine angesehen und Trainer kennengelernt.


    Ich glaube ich bin vorbereitet und weiß was auf mich zukommt, aber die Angst zu scheitern ist so groß, dass sie mich manchmal lähmt.


    Gibt es hier ähnliche Erfahrungen? Habt ihr euch vielleicht entgegen der Vernunft für euren Herzenshund entschieden und es hat geklappt? Oder auch wenn es nicht geklappt hat will ich es hören.


    Ich möchte einfach reden.


    Danke fürs zuhören und Liebe Grüße

  • Ich bin nicht ganz unerfahren, meine Eltern sind Schäferhundliebhaber und haben momentan zwei Deutsche Schäferhunde zuhause, mit denen ich auch gerne und viel Zeit verbringe.

    Ehrlich gesagt, ich finde den Punkt interessant. Wenn du beispielsweise bis vor 10 Monaten bei deinen Eltern gewohnt hast, die schon immer Hunde hatten und du in den letzten fünf Jahren regelmäßig was mit den Tieren (auch ohne deine Eltern) gemacht hast? Wärst du in meinen Augen keine klassische Hundeanfängerin.

  • Also eine ganz klassische Anfängerin bin ich tatsächlich nicht.


    Meine Eltern haben seit meiner Geburt immer ein bis zwei Schäferhunde. Ich habe auch oft was mit ihnen gemacht, aber trotzdem nie wirklich die volle Verantwortung gehabt. Klar, ich habe mit ihnen Tricks geübt, bin Gassi gegangen und so Kleinigkeiten, aber habe beispielsweise nie irgendeinen Hundesport o.ä. gemacht, was ich definitiv mit Vegas anstreben würde.


    Auch haben sich meine Eltern immer um die Grunderziehung gekümmert, da wurde ich selten involviert.


    Ich habe bis vor 2 Jahren bei meinen Eltern gewohnt und auch nach meinem Auszug habe ich öfter auf einen oder beide aufgepasst, auch mal über ein Wochenende.


    Aber so ein richtig eigener Hund ist was anderes.


    Vielleicht ist auch gar nicht die Rasse das Problem, sondern meine Angst zu versagen. Keine Ahnung, aber ich will einfach nichts falsch machen, da ich weiß, dass Malis nur selten Fehler verzeihen. Aber gleichzeitig, weiß ich, dass ich etwas falsch machen werde und was wenn das so fatal ist, dass ich ihn abgeben muss?

  • Aber Leute, das ganze geht jetzt seit 4 Monaten so. Ich verbringe meine meiste Freizeit mit ihm, wir gehen spazieren, wir trainieren

    In meinem Umfeld ermutigen mich alle ihn zu nehmen, meine Eltern haben mir ihre volle Unterstützung zugesagt, wenn ich Hilfe brauche. Ich habe mir bereits Vereine angesehen und Trainer kennengelernt

    Ich finde, viel besser könnten die Voraussetzungen gar nicht sein. Ihr kennt euch bereits, du hast Unterstützung... willst du Hundesport machen mit ihm? Und dass Du dir so viele Gedanken machst, find ich super.


    Ich liebe ihn, er ist großartig, aber was ist wenn er eine Nummer zu groß für mich ist?

    Wieso sollte er? Ein Malinois ist keine heilige Kuh. Es ist halt ein Gebrauchshund, der idR arbeiten will und 'ne Aufgabe braucht. Außerdem stehst du nicht alleine da mit ihm, sondern willst dich einem Verein anschließen bzw. dir einen Trainer suchen. Deine Eltern stehen auch hinter dir 🤷🏼‍♀️ Go for it! Das hört sich alles sehr gut an.


    Scheint auch ein verantwortungsvolles Tierheim zu sein. Find ich gut, dass die da mit Trainern arbeiten.

  • Ich glaube du bist einfach nervös, weil es ernst wird. Wie du schon schreibst, liegt es wahrscheinlich gar nicht so an der Rasse. Du würdest dir diese Gedanken auch machen, wenn es sich um einen Chihuahua handeln würde.


    Du wirst Fehler machen, die macht jeder. Aber wenn du Unterstützung im Umfeld hast, einem Verein beitreten willst und Trainern nicht abgeneigt bist, ist die Chance dass diese Fehler unüberwindbar sind gering.


    Du wirst bei keinem Hund wissen was später passiert, ob es wirklich passt ob man es verbockt oder oder oder.


    Für mich klingt das ideal :)


    Es ist keine Spontanreaktion, du machst dir wirklich Gedanken, das Tierheim scheint gut zu arbeiten.


    Ich würde es machen.

  • Ich habe mir bereits Vereine angesehen und Trainer kennengelernt.

    Sind das rasseerfahrene Trainer, und was hältst Du von der Idee, dass sich einer mal Dich, den Hund und Euren Umgang miteinander anschaut, bevor Du Deine Entscheidung triffst?

  • Gefühlt ist Vegas doch eigentlich schon Dein Hund, oder?


    Hundeanfängerin im klassischen Sinne bist Du nicht. Mit einem guten Verein und Gefühlt für den Hund - greif zu :herzen1:

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