Solche Rückschritte normal?

  • Und wenn ihr alle zusammen raus geht?
    Meine Labi Hündin hatte den ersten Tag auch ne gewisse Anfangs Unsicherheit mit uns, in der neuen Umgebung und total geflasht und vor Aufregung auch völlig übermüdet.
    Bei ihr wars anfangs total Wichtig, das die ganze Familie zusammen das Haus verlässt. Blieb mein Kind Zuhause, dann ging sie keine 5m mit mir vom Haus weg. Kam mein Kind mit raus, ging sie Problemlos mit uns die gegenüberliegende kleine Park Wiese umrunden.

    Vielleicht Hilft es deinem Hund in der Spookyphase jetzt auch, wenn ihr immer zusammen eine ruhigere Runde raus geht?

    Und wie verhält sich dein Hund, wenn ihr alle gemeinsam rausgeht, mit dem Auto weiter vom Haus wegfahrt und den Junghund dann erst mal eine Weile Tragt, bis ihr weiter vom Auto weg seit? Gibt es dann Explorations Verhalten und folgt euch euer Hund?

    Ein wenig ungewöhnlich ist das extreme Angst Verhalten schon. Meine Hündin bretterte in dem Alter schon in fremde Menschen und Hunde Gruppen rein, ging davon aus ihr gehört die Welt und musste da schon an der Schleppleine geführt werden, damit die sich nicht zu weit entfernt :tropf: .

  • Ich habe ja leider einen recht unsicheren Hund, der neben seiner Unsicherheit zusätzlich noch die Spooky Phases hatte. In denen hat er, wie die Anderen auch beschrieben haben, aber eher ganz plötzlich vor scheinbar unsinnigen Sachen Angst gehabt. Einem Kind auf einem Dreirad - obwohl er das von Tag 1 an kannte. Oder vor einem Blumenstrauß, den jemand auf einem Waldweg verloren hatte.

    Oder vor einer guten Freundin, die panisch verbellt wurde.

    Aber das war nur auf einzelne Dinge bezogen und nach ein paar Tagen wieder verschwunden.


    Zusätzlich schwankte seine Souveränität immer mal allgemein, aber nicht so krass, dass man dachte, er wäre ein völlig anderer Hund.


    Was Du beschreibst, finde ich ziemlich heftig.


    Mir kommen da nur zwei mögliche Gründe in den Sinn:

    1) Es ist vor 1,5 Wochen etwas passiert, was ihm total Angst gemacht hat.

    2) Er hat irgendwas Körperliches und fühlt sich sehr unwohl.


    Eine weitere Möglichkeit wäre, ohne Dir zu nahe zu treten (!), dass er die ganze Zeit unsicher war, es aber anders gezeigt hat und jetzt mit zunehmendem Alter eben andere Strategien entwickelt hat, sie zu zeigen.

    Ein Beispiel: Er hatte Angst vor etwas, hat die Ohren angelegt und ist Euch einfach blind gefolgt. Ihr dachtet "wunderbar, klappt ja alles".

    Seine Unsicherheit bestand aber weiterhin, und jetzt zeigt sie sich eben sichtbarer.


    Das ist jetzt nicht böse gemeint, mir ging es genauso. Mir hat erst eine Hundetrainerin an meinem Hund genau erklärt, was bei ihm Unsicherheitszeichen sind. Ich hatte sie einfach nicht erkannt.

  • Für mich klingt das, wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen sind, einfach nach too much. Zu viele Eindrücke, zu viel, was der Kleine verarbeiten muss, in Kombination mit einer Angstphase. Du sagst, er hatte selbst bevor es so extrem geworden ist noch Panikreaktionen in gewissen Situationen. Das heißt für mich, dass er wahrscheinlich in der Stadt nie wirklich entspannt war und nur/hauptsächlich richtige Angst von euch wahrgenommen wurde, aber weniger deutliche Unsicherheitszeichen nicht.


    Ich würde 10 Schritte zurückgehen. Den Hund nehmen und erstmal Entspannung reinbringen. Zu einer Wiese fahren und ruhig erkunden und entspannen, nicht ständig und X Mal täglich in Angstsituationen gehen. Nicht in der Stadt oder durch die Stadt spazierengehen, sondern NUR für Übungssituationen kurz in dieses Setting gehen.


    Diese massive Unsicherheit spricht auf jeden Fall nicht gerade für eine gute Zucht/Sozialisierung. Mein Junghund ist auch am absoluten Arsch der Welt aufgewachsen, wo gerade mal hin und wieder ein Traktor vorbeifährt. Trotzdem war er immer entspannt/neugierig bei neuen und komischen Reizen.

  • Dein Hund war ja von Anfang an nicht besonders wesenstabil. Das ist leider bei vielen Goldies zunehmend der Fall ... Da ist es typisch, dass die erste Angstphase so heftig reinhaut. Wichtig: In diesem Zeitfenster vermeiden. Nicht konfrontieren, denn dann prägen sich die Angstauslöser besonders nachhaltig ein. Du hast ja gut vorgearbeitet. Wenn Du nicht willst, dass diese Arbeit den Bach runtergeht, dann probiere nicht in den Umgebungen herum, was geht, sondern pack den Hund ins Auto, fahr dorthin, wo alles schick ist und lass drei, vier Wochen ins Land gehen. Dann testest Du mal vorsichtig, ob es wieder geht.

  • Also in anderen Settings ist alles fine (wenn wir irgendwo hinfahren zB Wiese / Feld). Aber auch da kommt manchmal die Fußbremse (auch bereits nach 20-30 Metern), wenn es nicht da lang geht, wo er hinmöchte.


    Unser Hundetrainer meint, wenn er (wie bei der Straße) nach vorne abhaut (aus Angst / Unsicherheit), dann sollen wir ihn sitz machen lassen bzw. kurz neben uns nehmen, gemeinsam ein paar Minuten warten und immer wieder vor dem Hund los gehen / vorausgehen. Das haben wir bis jetzt noch nicht konsequent geübt, von daher kann ich den (Miss-)Erfolg hiervon nicht prüfen (bisher).


    Wenn er die Fußbremse macht, dann ist das seiner Meinung nach präpubertäres Verhalten, merkt man zB auch, dass wenn es dann in seine Richtung geht (muss nichtmal zurück sein, aber halt nicht da, wo bspw. ich lang möchte), er sofort aufsteht und los läuft. Dann sollen wir ihm nicht seinen Willen geben, sondern konsequent mit Geschirr nach vorne ziehen oder notfalls halt 4-5 Meter tragen und weiter geht's.


    Der Kleine ist halt auf dem Land aufgewachsen auf einem riesigen Grundstück mit riesigem Garten, eigenem großen Auslauf, sowie Hütte (wobei die Hütte so groß ist, dass ich als Student da auch hätte selbst drin leben können). Klar gab es da Umweltreize, aber da wurde nicht speziell trainiert und erst Recht nicht auf die Stadt vorbereitet.


    Wobei dieses "Vorbereiten" inkl. Liste (was man auch viel bei Martin Rütter sieht / die Welpen kommen) teilweise umstritten zu sein scheint.


    Aber ja.. keine Ahnung, was richtig und falsch sein soll. Notfalls nochmal in der Situation mit verschiedenen Hundetrainern / Privatstunden rein gehen, aber naja..

  • Ich würde erst Mal von dem Gedanken weg gehen, dass ein Hund etwas macht um Machtgefüge auszustesten. Das ist ein Menschen-Ego-Thema. Hat aber nix mit dem Hund zu tun.


    Es gibt aber natürlich immer eine Motivation, warum ein Hund so ein Verhalten (plötzlich) zeigt. Er möchte etwas vermeiden oder er möchte etwas bekommen. Manchmal auch beides auf einmal.


    Ich persönlich würde niemals meinen Hund an der Leine irgendwo hin zerren.


    Wenn Du es nutzen möchtest, dass Dein Hund hinter Dir läuft und Du vor gehst, dann trainiere das vorher ordentlich auf. So was fängt man nicht im Stress an. (Meine Hunde lernen alle das Hinter-mir-gehen. Das ist auf jeden Fall ein praktisches Kommando.)

  • Was würdest du denn in folgender Situation machen:


    - Hund kommt mit an einem anderen Ort mit Weg & Wiese. 20 Meter werden gelaufen, danach Handbremse, er setzt sich hin und bewegt sich kein Stück mehr. Es ist keine Angst, keine andere Menschen und Tiere o.s.


    Was dann?

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