Ist der Elo wirklich die eierlegende Wollmilchsau?

  • Hallo :)


    Ich melde mich mal wieder, aber dieses Mal geht es nicht um mich.


    Es geht um eine Freundin, die gerne einen Hund hätte und sich den Elo fest in den Kopf gesetzt hat. Sie ist der Überzeugung, dass diese Rasse einfach nur Vorteile mit sich bringt.


    Sie lebt in einer kleinen Wohnung in einer Kleinstadt, aber eher direkt in der Innenstadt. Sie hat zwei Katzen. Sie möchte definitiv keinen Hundesport machen und hat null Hundeerfahrung.


    Punkte die ihr wichtig sind:


    Hund darf nicht viel bellen, soll generell nichts melden.

    Kein Wach- und Schutztrieb

    Kein bis kaum Jagdtrieb

    Leicht zu erziehen

    Gut alleine bleiben können (Sie muss dreimal die Woche für 6 Stunden außer Haus sein)

    Verträglich mit Katzen

    Freundlich und offen zu Menschen

    Kinderfreundlich (Sie passt zweimal die Woche für ein paar Stunden auf zwei kleine Kinder auf)


    Ich habe ihr bereits gesagt, dass ein paar Dinge davon reine Erziehungs- und Gewöhnungssache sind.


    Sie will einen großen Elo, wo ich persönlich schon Probleme sehe, gerade mit fremden Kindern, auf die sie aufpassen soll. Ich bin noch dabei sie von den kleineren Exemplaren zu überzeugen.


    Sie hat kein wirkliches Gespür für Hunde, ist aber lernfähig und lernbereit.


    Verzeiht die Rasse gut Fehler?


    Was mich jetzt interessiert. Gibt es hier Elo Halter? Klingt das nach der Rasse?


    Ich kenne keinen einzigen Elo und kann nur das wiedergeben, das man überall liest und das klingt ja wirklich perfekt für (fast) jeden.


    Was sind eurer Meinung nach die Schattenseiten der Rasse?

  • Naja, die "perfekte" Rasse liegt ja sowieso erstmal im Auge des Betrachters.


    Ansonsten ist der Elo halt keine Rasse, sondern eine Marke. Und noch dazu eine relativ junge. Von Homogenität auszugehen wäre also sicher schonmal der erste Fehler.

    Dazu kommt, wie du sagst, dass das meiste Erziehungssache ist. Mein Altdeutscher Hütehund würde beispielweise alle Kriterien mit Bravour erfüllen. Sich einen AH zu holen in dem Glauben so etwas automatisch oder auch nur leicht zu bekommen wäre aber schlicht dämlich. Vor allem für jemanden ohne Erfahrung.


    Ich persönlich kannte nur einen Elo und der war zum abgewöhnen und hat keinen der obigen Punkte erfüllt, zumindest bei denen ich es beurteilen soll. Aber eine Stichprobe von 1 sagt halt absolut gar nichts aus.



    Wieso sollten aber große Hunde ein größeres Problem bei kleinen Kindern sein als kleine Hunde? Die sind alle stark genug und in der Lage Schaden zuzufügen wenn sie es wollen (mit Ausnahme der Zwerge vielleicht, denen werden dafür kleine Kinder potentiell ernsthaft gefährlich).

  • hier gab es mal einen Thread zu denen. Jagen, stur, bellen, Wach und Schutztrieb eben alles was die Ausgangsrassen so mitbringen. Wo soll es denn auch hin?

  • Eine Freundin von mir hat einen Groß Elo und als leicht erziehbar würde ich die Hündin definitiv nicht bezeichnen. Sie hat unfassbar viel Power, braucht definitiv Auslastung (sie macht Mantrailing und Canicross).

    Unsere Hund wiegen ungefähr gleich viel, aber wenn meine Hündin mich anspringt ist das sooo viel sanfter. Bei der Elo Hündin ist das eher wie ein Bulldozer. Ich kann sie an der Leine auch kaum halten.

    Sie ist wirklich nett, hat aber durchaus auch Wachtrieb.

    Meine Hündin ist echt ein Blümchen dagegen.

    Sie war viel in der Hundeschule mit ihr, in diversen Kursen und teils schienen die Trainer auch überfordert mit dem Powerpaket.


    Beim Elo ist halt alles möglich, vom perfekten ruhigen und genügsamen Familienhund, wie es gerne von Züchtern propagiert wird oder eben das sture Powerpaket, was für Anfänger nicht unbedingt leicht zu händeln ist.

  • Ich hatte am Wochenende einen hier, einen kleinen elo(wobei nur 1 cm zum groß elo gefehlt haben), ein absolut netter und schmusiger Hund, wenig triebig, aber wachsam (meldent, eher nicht nach vorne gehend), 0 jagdtrieb. Die Besitzerin meinte aber, dass die Geschwister schon anders sind und ihrer schon der netteste und leichtführigste ist.


    Bei meinen Eltern im Ort gibt es einen groß elo, den ich aber nicht wirklich gut kenne. Lässt sich gut führen, jagdtrieb ist auch überschaubar aber wachsam ist er schon sehr.

  • Ich weiß, dass das ganz typische Traumvorstellungen für den ersten Hund sind. Aber damit sind quasi alle "Triebe" bis auf den Sexualtrieb ausgeschlossen. Das hat man, wenn überhaupt, doch nur bei Schoßhunden, oder? Und die möglichen Rassen sind alle sehr klein (bis hin zu ungesund verzwergt) und häufig auch Brachycephale (d. h. erhöhte Anfälligkeit für manche gesundheitliche Probleme bis hin zu ausgewiesenen Qualzuchtrassen).

    Das würde ich mit der Freundin nochmal besprechen, inwiefern zum Beispiel ein durch Training kontrollierbarer Jagdtrieb in das Leben passen würde.


    Zur Größe: Ich finde die Kombination Kinder und kleine Hunde kritischer als Kinder und "große" Hunde.

  • Das größte Problem dieser Marke sind die unendlichen Versprechungen, die gemacht werden.

    Ich kenne inzwischen einige Elos und die meisten würde ich als unkomplizierte Begleiter bezeichnen, die Anfängerfehler durchaus verzeihen.

    Aber da ist eben auch die ehemalige Zuchthündin, die in Zuchtrente im Garten der neuen Halter die Nachbarskatze erlegt hat.

    Da ist der junge Rüde, der seinen Unmut übers gebürstet werden schmerzhaft mit den Zähnen kundtun...


    Man darf einfach nie (und bei so einer jungen "Rasse" erstreckt nicht) bestimmte Dinge 100% voraussetzen.

    Im übrigen glaube ich zu wissen, dass die kleinen Elos eine noch kürzere Zuchtgeschichte haben und damit noch mehr Überraschungsei sind. Aber da darf man mich gerne korrigieren.

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